Freigang / Wohnungshaltung Katzen

Hallo,

wir werden Anfang 04 in ein Haus ziehen, das in einem Neubaugebiet (Dorf) mit Spielstraße steht.
Das Haus an sich, ist schon 3x so groß, wie unsere jetzige 2-Zimmer-Wohnung, also hätten sie schonmal viel mehr Platz als in der Wohnung. Wir überlegen aber, den beiden Katern (7 Mon., über 1 Jahr) Freigang zu gewähren.
Da ich aber sooo ein riesen Angsthase bin, würd ich von euch gerne Meinungen hören.
Heute habe ich z.B. wieder gelesen „Wuschel gesucht… entlaufen…bitte anrufen… hoffentlich nix passiert…“. Das hat mich schon wieder stutzig gemacht.
Garten ist bei dem Haus auch dabei, aber umzäunen - und zwar so hoch, dass sie nicht drüber kommen - ist unmöglich.
Kastriert sind beide, also streunern sie auch nimmer so viel (stimmt doch, oder?!)
Der TA meinte auch schon, er könne mir die Angst nicht nehmen, ich sollte aber Bedenken „Wenn die beiden eben nur 12 statts 15 Jahre leben würden, wären diese 12 Jahre aber viel erfüllter“.
Das glaube ich auch und muss ganz ehrlich gestehen, dass ich in der Sache eher egoistisch bin, weil ich eben „Angst“ habe, dass sie nimmer kommen…bitte haltet mir das nicht vor :wink:

Ich würde gerne eure Meinung dazu hören.
Danke schonmal im Voraus

Gruß
anke

hallo anke,

also ich kann deine angst absolut verstehen. meine 2 dürfen auch nicht raus. der kleine sowieso noch nicht (14 wochen alt) und der große (5 j) gibt sich mit der terrasse im 2. OG zufrieden. und er hat es sehr schön. wir wohnen direkt am „waldrand“ und die beiden können den ganzen tag vögel, eichhörnchen usw. beobachten. erst gestern hat uns der große, pünktlich zum mittagessen, einen blaumeise gebracht *mahlzeit*. und er war so stolz und ganz aufgeregt. ich würde mir da auch kein schlechtes gewissen einreden lassen, von wegen „erfüllteres leben“. meine oma hatte 3 katzen und alle waren freigänger. die erste haben sie mit dem auto angefahren. sie hatte dann nur noch 3 beine, einen ganz kurzen schwanz und keine zähne mehr. ist das ein erfüllteres leben?? auch ihr großer kater wurde des öfteren von autos angefahren. und die dritte kam gar nicht mehr nach hause. ich glaube nicht das wir den stempel „egoistisch“ verdient haben. ich kann behaupten, dass meine katerchen bei mir ein erfülltes und abwechslungsreiches leben haben und sie jeden „wunsch“ erfüllt bekommen. sie haben eine schönte terrasse mit aussichtsplateu und ab dem frühjahr dürfen dann beide auf die terrasse und gemeinsam „beobachten“. ich könnte es nicht ertragen nicht zu wissen ob einer der beiden wieder nach hause kommt oder eingefangen wird. vor 2 wochen beim tierarzt habe ich auch wieder ganz viele „entlaufen, vermisst…“ schilder hängen sehen und bin froh, dass meine „nur wohnungskatzen“ sind.

liebe grüße,

ramona

Hallo Anke,

ich kann deine Sorge und Angst , das deinen beiden Tigern etwas zustoesst, nur zu gut verstehen. Bin auch so ein Schisshase *gg* - und ich haette wohl auch keine ruhige Minute, wenn ich wuesste meine Tiger streunern da draussen irgendwo rum. Ich bin in dieser Sache auch sehr egoistisch, weil ich weiss das es die Tierchen bei mir gut haben. „Gut haben“ in dem Sinne, das sie hier auf jeden Fall gefahrloser leben als draussen. Ich wohne auch direkt an der Strasse. Unzaehlige Katzen von den Nachbarn haben sie schon ueberfahren oder weggefangen - und ich koennte es nicht verkraften eines meiner Tiere so vorzufinden.
Aber meine Katzen koennen sich im Sommer im Garten frei bewegen. Der ist eingezaeunt, dennoch bleiben sie unter meiner Aufsicht.

Es gibt sicherlich viele Meinungen dazu, fuer andere Besitzer gehoert die Katze einfach nach draussen. Schliesslich ist sie auch ein Maeusefaenger *gg*. Aber es muss eben das „Umfeld“ stimmen.

Was sich bei dir anbieten wuerde, wenn du sie nicht ganz "frei geben " willst : zaeun doch einfach ein Stueck deines Gartens ein und mach es so Katzensicher das nichts passieren kann. Unten den Zaun fest im Boden verankern, oben einfach zumachen oder die Seiten anschraegen.
Vielleicht liese sich so ein Freigehege auch an deinem Haus anbringen - sodass sie von dort aus freien Zugang nach innen und aussen haetten.
Wenn sich das bei mir bewerkstelligen lassen wuerde, ich wuerde sofort so eines bauen. Finde es eine gute Idee.

Hab hier einige Links fuer dich, koennten dich vielleicht interessieren :
http://www.gitti-welt.de/katzengehege.htm
http://www.kuschelkatzen.de/katztippsgehege.htm
http://www.schmusekatzen.de/gehege.htm
http://people.freenet.de/elmokind/freigehege01.html
http://www.mainecoon-mg.de/ ( unter Gehege)

Aber letzten endes musst du im Sinne deiner Katzen entscheiden. Entweder einsperren und ein laengeres Leben - oder eben in Freiheit und dann mit der Gefahr, das das Kaetzchen nicht sehr alt wird.
Auch kastrierte gehen streunern. Zwar nicht so intensiv wie unkastrierte, aber sie tun es :smile:)

Viel Glueck bei deiner Entscheidung.

Viele Gruesse Manu

Hallo,
das ist immer eine Entscheidung, die man fällen muß. In dem Viertel, wo ich momentan wohne, vermeide ich es meine beiden Katzen rauszulassen. Halbwegs sicher wäre das max. Nachts, was zur Folge hätte, daß ich sie vielleicht eine Stunde pro Tag zu Gesicht bekomme. Scheint mir keine gehbare Alternative.

Gruss
Enno

Im Prinzip finde ich, Dein Tierarzt hat recht. Es hängt aber sicher auch vom Charakter der Katzen ab. Bei uns ist es so, daß die ältere Katze eher von der behäbigen Sorte ist; im Winter kriegt man sie kaum vor die Tür. Unseren kleinen Kater könnte man gar nicht drinnen halten. Ich finde es auch schade, daß man ihn tagsüber kaum zu Gesicht kriegt, weil er ständig unterwegs ist; er hat aber keinen sehr großen Radius und kommt auf Zuruf meist recht schnell nach Hause, holt sich ein Leckerli und ein paar Streicheleinheiten, und dann trollt er sich wieder. Als er neulich krank war, haben wir ihn drei Tage im Haus gehalten, und darunter hat er mehr gelitten als unter seinem Kranksein. Undenkbar, ihm keinen Freigang zu geben.

Wir holen die Katzen allerdings nachts rein bzw. sie kommen von selber und wollen dann auch gar nicht mehr weg. Und wir leben am Dorfrand in einer Sackgasse - also ideale Katzenbedingungen. Passieren kann aber natürlich auch immer was. Wenn ich aber abwäge, ich für mich ganz klar: rauslassen!

Gruß
Aia

Hi,

also ich kann dich sehr gut verstehen.

Ich hatte einen 13 jährigen Perser Kater, der auf nem Bauernhof auf die Welt gekommen istm, und deswegen auch nicht nur in der Wohnung zu halten war. Ich hatte einige schlaflose Nächte wenn er nicht nach Hause gekommen ist. Auch war es jedesmal wieder tol wenn er mit starken Prelungen nach Hause gekommen ist (weil ein toller Nachbar mit einem Holz Scheit nach ihm geworfen hat, er ist ja durch den Garten gelaufen), oder wenn er mit vereiterten Bisswunden von Mardern nach Hause kam.

Meine jetzigen Katzen sind sehr ängstlich, und wollen nicht einmal auf den Balkon, und ich kann nur sagen ich bin heilfroh darüber.

Natürlich sind Katzen Mäusefänger, und natürlich brauchen sie Bewegung und sind von Natur aus keine Wohnungstiere.

Aber da gab es auch noch weniger Tierfänger, Tierhasser oder rücksichtslose Autofahrer, die sich einen Spaß draus machen eine Katze oder sonstige Tiere zu überfahren.

Ich werde meine Katzen nicht raus lassen, auch wenn sie ihre Angats irgendwann verlieren. Es tut verdammt weh ein Tier zu verlieren, und wenn ich das vermeiden kann, für eine gwisse Zeit, dann werde ich das auch tun.

Gruß
Nicole

Hallo,

sehr viel hängt von der Umgebung ab und den Möglichkeiten in der Wohnung. In jedem Fall hast du bei Freigängern ein höheres Risiko.

Bei uns ist eine relativ ruhige Gegend. Bisher ist mir nur von einem verschwundenen Kater bekannt. Das war unser Meiky. Er war einfach weg. Ich vermute, dass er versehentlich in einem Keller eingeschlossen und vergessen wurde (er ist immer überall rein und es war Urlaubszeit).
Trotzdem lasse ich unsere Katzen tagsüber raus. Für mich sind es Tier, die tun sollen was sie wollen. Bei mir haben sie ihr Heim und werden umsorgt. Ansonsten müssen sie sich eben draußen behaupten. Ich sperre niemanden aus Liebe ein. Das ist meine persönliche Haltung, die ich aber mit Sicherheit nicht als das Maß der Dinge ansehe. Es spielt bei mir natürlich auch ein gewisser Egoismus mit: Meine Frau und ich arbeiten den ganzen Tag. Im Prinzip sind die Katzen da tagsüber draußen viel besser beschäftigt. Nachts kommen sie dann rein und schlafen die ganze Nacht durch.

Leider kannst du deine Katzen nicht fragen, ob sie lieber draußen in der Gefahr spielen oder drinnen wohl behütet bleiben. Tu also, was du für richtig hältst. Solange die Wohnung groß genug ist, werden sie es auch drinnen gut haben.

Grusss, Niels

Hi,

Gott sei Dank ist unsere Katze ein kleiner Schisser :o) und will gar nicht raus. Wenn die Haustür auf ist, geht sie max. drei Schritte nach draußen und schnuppert ein wenig, aber kaum daß sie etwas hört, saust sie wieder mit dickem Schwanz ins Haus zurück - und darüber sind wir auch froh.
Wir wohnen zwar auch in einer Nebenstraße mit vielen Wiesen und Wald drumherum, aber auch auf einer Nebenstraße können Bekloppte rasen, und vier oder fünf Häuser weiter sind auch schon zwei Katzen spurlos verschwunden. Bei uns drinne hat sie drei Stockwerke zum Laufen und Toben. Daher bleibt sie bei uns auch drinnen.
Den Schmerz, der uns zugefügt werden würde, wenn ihr draußen etwas passiert, wollen wir uns ersparen. Und die Katze stört es nicht, wenn sie genug Zuneigung bekommt und beschäfftigt wird.
Wenn euer Haus also einigermaßen groß ist, würde ich aus meiner Sicht empfehlen, sie nur drinnen zu halten.

CU
Christian

Hallo Anke,

meine Drei (vier, drei und zwei Jahre alt) sind eigentlich Wohnungskatzen mit Terassenanbindung. Von dort aus haben sie sich (als die Terasse noch nicht hinreichend genug gesichert war) über den Dächern noch Berlin „vergnügt“. Mit dem Ausgang, dass der Kater 48 Stunden auf einem Dachboden eingesperrt war und wir ihn nur mit GANZ viel Glück wiederbekommen haben, die älteste Katze war 10 Monate verschwunden - hier war das Glück noch viel größer, sie wiederzubekommen. Daher sind Ängste natürlich berechtigt.

Hingegen: In regelmäßigen Abständen nehme ich die Drei aber mit zu meinen Eltern auf’s Land (und das schon, seit sie klein waren) und dort dürfen sie tags und nachts raus. Soweit ich es einschätzen kann, haben sie bisher noch nicht das Grundstück verlassen. Auch meine Katzen, die ich als Kind hatte und die immer draußen waren, sind bis zu 17 Jahre alt geworden. Eine goldene Regelm gibt’s wohl nicht.

Viele Grüße
Kathleen

Hallo Anke,
unsere Drei sind reine Wohnungskatzen und ich würde sie auch nicht mehr rauslassen. Wo wir jetzt wohnen, ist rundum viel zu viel Verkehr. Früher wohnten wir auf dem Dorf und dort hatten wir auch 2 Katzen. Eine wurde von einem Nachbarn erschlagen. Das sind denn die Risiken, die eine Wohnungskatze nicht treffen können. Unsere haben jetzt eine 15 qm Terrasse mit Naturkratzbäumen, Rankpflanzen, Blumen Höhlen zum verstecken usw. Eigentlich dürfen sie jeden Tag raus, wenn es kühler wird, bleiben sie aber lieber drinnen. Im Sommer können sie Tag und Nacht auf die Terrasse. Sie schlafen auch gerne draussen. Wenn wir wieder ein Haus hätten, würde ich ihnen auch keinen Freigang geben, sondern einfach ein schönes grosses Gehege mit Hausanschluss bauen. Die Katzen hätten Freude und ich wäre beruhigter. Vielleicht ist das auch eine Möglichkeit für Dich.

Herzl. Grüsse

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Hallo Anke,

ich habe selbst zwei Tiger und beide haben uneingeschränkten Freilauf… allerdings muss ich dazu sagen, dass ich in einem großen verkehrsberuhigten Wohngebiet lebe und meine zwei Damen immer in der Nähe bleiben.

Sie haben inzwischen ein dreiviertel Jahr Freigang und bisher ging alles gut… da sie sich draußen nicht mal von mir anfassen lassen, sind sie auch nicht wirklich leicht einzufangen. In der Wohnung sind sie absolute Schmuser - sie kommen mind. alle Stunde etwa in die Wohnung zurück - schlafen, fressen usw. wird alles in der Wohnung gemacht.

Seit es so kalt wurde, sind sie weniger draußen als im Sommer - da bevorzugen sie die Wärme im Zimmer ;o) Meine zwei haben übrigens einen Chip implantiert und sind an diversen Registern angemeldet, so dass man sie zuordnen kann sollten sie doch mal entlaufen.

Wie du siehst kann es sehr gut laufen, Katzen Freigang zu gewähren und wenn man Katzen draußen beobachtet weiß man dass eine Wohnung mit noch soviel Spielzeug einen Freigang nie ersetzen kann.

Natürlich hängt es aber immer von der Umgebung ab - würde ich in der nähe einer viel befahrenen Straße wohnen würden meine Zwei auch nicht rauskommen - da wär das Risiko nun doch zu groß.

Liebe Grüße
Ameria

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hallo anke,

das mit den „12 statt 15, aber dafür erfüllten jahren“ kann ich nicht so stehen lassen.

wir hatten selbst eine frei-laufkatze, die mit 15 oder 16 jahren eines natürlichen todes gestorben ist. ihre mutter wurde allerdings von einer erntemaschine so schwer verletzt, daß sie eingeschläfert werden mußte. da war sie erheblich jünger als 12, vielleicht 3 oder 4 jahre alt.

manche katzen sind auch so doof und/ oder abenteuerlustig: die kann man gar nicht guten gewissens rauslassen. wir haben jetzt eine katze, die guckt in jedes loch, klettert überall rauf…

sicher kann eine katze lernen, was am „draußen“ alles gefährlich ist. aber alles, was passieren kann, passiert den dummen zuerst, will sagen: manche katze lebt nicht lange genug, um zu lernen.

und was heißt „erfülltes leben“? die draußen-katzen, die ich kenne, scheinen sich gar nicht so sehr für die natur zu interessieren. die kennen das ja alles.

einer drinnen-katze muß nicht automatisch langweilig sein, nur weil sie drin ist.

allerdings gebe ich allen recht, die sagen: wenn sich keiner um die katze kümmert, dann hat eine draußen-katze viel mehr möglichkeiten, sich selbst unterhaltung zu suchen.