Hi,
Ob davon auszugehen ist, dass die als Buddhas Wort
überlieferten Sutren noch tatsächlich Buddha zuzuschreiben
sind oder nicht, dürfte allenfalls für
Religionswissenschaftler interessant sein, nicht jedoch für
die Fragestellung der Ursache-Wirkung-Ketten im Buddhismus.
Dann habe ich wohl Deine diesbezüglichen Aussagen falsch verstanden:
„…zu dieser Frage hat Buddha sogar eine ganze Menge gesagt.“
„Sowas kann man auch nachlesen, wenn es einen interessiert “
Halten wir also fest, dass auch du ersteinmal herzlich wenig von dem weisst, was Buddha tatsächlich gesagt hat. Das es auch religionswissenschaftlich interessant ist, wird ausgerechnet im Brett „Religionswissenschaften“ vom Tisch gefegt. Lässig!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass 99% der Leute, die
hierzulande mit dem Begriff „Karma“ rumwerfen, nicht die
geringste Ahnung davon haben, welche Bedeutung dieser Begriff
im Buddhismus hat.
Dann solltest du diese Erfahrung nicht auch noch selbst bestätigen. In deinem ersten Antwort an SusannE, die dem Buddhismus sicher ein zu großes Mass an Willensfreiheit einräumt, sprichst Du selber von „Ursachen und Wirkungen“ im Buddhismus, behauptest dann in deiner ersten Antwort an mich, dass der „buddhistische Karma-Begriff mit der obigen Aussage eher indirekt etwas zutun“ habe und vernachlässigt werden könne, und das, obwohl in der Karma-Lehre die Lehre von Ursache und Wirkung bestimmendes Element ist. Und das Verständnis dieses Zusammenwirkens und das durch dieses Erkennen herbeigeführte eigenverantwortliche Handeln soll zu Glück führen und Leid vermeiden. Hierfür ist bereits ein gewisses Mass an Willensfreiheit notwendig. Auch das ist noch in der Karma-Lehre beinhaltet.
Wie ich bereits in meinem letzten Postings
schrieb, ist er für die Frage der Willensfeiheit im Buddhismus
auch gar nicht relevant.
Bloß weil DU es behauptest wird es nicht richtiger. Der Karma-Begriff ist relevant.
Weder habe ich „Determinismus“ verkündet,
Exakt hiermit hast Du das: „Ihmgemäß ist der Mensch wie alle Wesen relativ hilflos der eindlosen Verkettung von Ursachen und Wirkungen ausgesetzt (freier Wille: Null).“
noch gibt es im
Buddhismus einen Widerspruch zwischen ethisch-moralischem
Handeln und den von mir angesprochenen Ursachenketten.
Von diesem Widerspruch war nicht die Rede, sondern Deinem, zu diesen ethisch-moralischen Maximen widersprüchlichen Verständnis von Karma.
Wenn du
aber bereits mein recht simples Handlungsbeispiel mit der
Marmelade nicht verstanden hat, dann macht es kaum Sinn, diese
Diskussion mit dir auf einer komplizierteren Ebene wie
ethisch-moralischem Handeln fortzusetzen.
Es ist schade, dass westlicher Trend-Buddhismus gerne mit Denksport verwechselt wird, und man sich demzufolge meint über andere erheben zu müssen. Obendrein, wenn man sich in unvollständigem Wissen verrennt, einfach nur Recht haben möchte oder das Große und Ganze vor Detailversessenheit nicht sieht. Dein Beispiel ist nutzlos, da sich der Buddhismus nicht um den Kauf von Marmelade schert, sondern sich eben auf ethisch-moralisches Denken und Handeln bezieht.
Mir ging es hier nicht darum „meine“ Wahrheit zu verkünden,
sondern aufzuzeigen, wie der Aspekt „Willensfreiheit“ im
Buddhismus angesehen wird.
Und da habe ich notwendigerweise eine Korrektur vorgenommen.
Sonst wäre auch alles Bemühen um
Einsicht sinn- und zwecklos.Ja, für jemanden, der mit der Lehre des Buddhismus nicht
vertraut ist, mag das durchaus so scheinen. Dies ist jedoch
ein Missverständnis
Und noch eine Behauptung. keine Inhalte, keine Argumentation.
Gruß,
Patsche