Hallo Christian
diese Versuche, die Welt in ein einfaches
Ursache-Wirkungsraster zu stecken, finde ich schon etwas
befremdlich.
Das hat auchnniemand versucht. Klar sielen hier mehrere Faktoren mit rein
Logischerweise spielt da nicht ein Grund eine
Rolle, sondern die Kombination aus mehreren, die sich im
Zweifel hier gar nicht alle darstellen lassen.
Zunächst gibt es da die Theorie, daß junge Arbeitnehmer
leichter in Lohn und Brot kommen, wenn ältere Mitarbeiter für
sie Platz schaffen. daraus ergibt sich die Möglichkeit,
(gekürzte) Bezüge aus der ges. RV zu erhalten, ohne daß man
bis 65 arbeiten muß. Dies erlauben auch etliche privaten
Rententräger, so daß man schlichtweg nicht bis zum ges.
Rentenalter arbeiten muß, um im Alter von den Rentenbezügen
leben zu können.
Andererseits wird es den Unternehmen durch die
Vorruhestandsregelung möglich gemacht, Mitarbeiter (teilweise)
auf Kosten der Gesellschaft (sprich: des Steuerzahlers) in den
Vorruhestand zu schicken. Bei Unterzeichnung einer
entsprechenden Vereinbarung werden die Frührentner auch nicht
mehr vom Arbeitsamt belästigt, so daß am Ende (auf den ersten
Blick) alle glücklich sind:
Die Unternehmen reduzieren Personal auf fremde Kosten.
Die Gewerkschaften erhalten ihre theoretischen Möglichkeiten
für junge Arbeitnehmer.
Die Mitarbeiter können zuhause bleiben ohne um ihre Existenz
fürchten zu müssen.
Das Arbeitsamt muß sich nicht mit der (nahezu aussichtslosen)
Vermittlung von Arbeitssuchenden über 55 befassen.
Dein Tenor gaht dahin, dass jeder über 55 gerne zu arbeiten aufhört. Dem ist aber nicht so. Sehr viele (wie ich z.B.) wollen gar nicht aufhören zu arbeiten. Denen macht ihre Arbeit Spaß.
Welche der oben skizzierten Möglichkeiten in anderen Ländern
existieren, entzieht sich im Detail meiner Kenntnis, aber m.W.
gibts die in dieser Menge sonst nicht.
Grüße
Raimund
hallo Vanic
Das Risiko für die Firmen ist durch den „Kündigungsschutz“ zu
hoch, ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen. Natürlich wären die
Erfahrungen der Älteren hochwillkommen, vor allem im Handwerk.
Das Risiko einen „chronisch Kranken“ zu erwischen und nicht
mehr los zu werden, ist einfach zu hoch. Zum Nachteil der
Kerngesunden.
Doch das was z.Zt. sich herausbildet ist das absolute Gegenteil und muss schärfstens bekämpft werden: nur noch Zeitverträge. Das amerikanische ex und hopp.
In Rente ging ich mit 62 (frühest möglicher Zeitpunkt). Die
Abkehr von „die Rende is sichä“ zur „Reformen müssen her“ hat
mich dazu gezwungen. Die Kürzung der Renten ist immerhin
politisch schwieriger als eine Manipulation der
Berechnungsgrundlagen.
Leider! Doch für unnötige Ausgaben (z.B. mein immer wieder erwähntes: Verteidigung am Hindokusch) dafür ist Geld da. Auch der Drang in den Wasserkopf UNO eine noch wichtigere Rolle zu spielen wird uns heftig Geld kosten, das wir wo anders nötiger haben. Hier zeigt übrigens die USA wie man es macht: wichtig sein und nicht zahlen.
Grüße
Raimund
Hallo Heinrich,
so arg Einzelschicksal ist das gar nicht.
Jeder von uns kennt so etwas in seiner nächsten Umgebung. Meiner Frau ging es ähnlich. eine absolute Könnerin auf ihrem Gebiet.
Trotzdem von der Prokuristin zur Teilzeit Jobberin!
Macht Spaß!
Grüße
Raimund
und Geiz ist bekanntlich…
Hallo Guido,
… geil!
Letztens las ich, dass ältere Arbeitnehmer seltener erkranken,
die Krankheiten aber altersbedingt länger dauern.
Kostenmäßig (für den Arbeitgeber) ist der Unterschied zwischen
einem 55-jährigen und einem 20-jährigen demnach nicht
wesentlich unterschiedlich gewesen, außer, dass ältere
Arbeitnehmer in der Regel ein höheres Einkommen haben.
Das dürfte der Hauptgrund sein. Früher war das Ziel gute, qualitativ hochwertige Arbeit abzuliefern, heute ist man von der Qualität zur Quantität übergegangen.
Nur noch wenige Firmen verdienen das Made in Germany.
Grüße
Raimund
Das Risiko für die Firmen ist durch den „Kündigungsschutz“ zu
hoch, ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen. Natürlich wären die
Erfahrungen der Älteren hochwillkommen, vor allem im Handwerk.
Das Risiko einen „chronisch Kranken“ zu erwischen und nicht
mehr los zu werden, ist einfach zu hoch. Zum Nachteil der
Kerngesunden.
Doch das was z.Zt. sich herausbildet ist das absolute
Gegenteil und muss schärfstens bekämpft werden: nur noch
Zeitverträge. Das amerikanische ex und hopp.
Hallo Reimund.
Ich muß dir widersprechen. Zur Zeit der Hochkonjunktur haben wir die angehenden Rentner gebeten, doch noch zu bleiben. Ich erinnere mich an einen Bau-Hilfsarbeiter, der war 75 und topfit. Die Kündigungsfrist betrug 3 Tage.
Mit Sicherheit wären viele der älteren, gesunden Arbeitslosen, noch am arbeiten, wenn es diesen perversen Schutzzwang nicht gäbe.
Ein Betrieb ist kein Wohltätigkeitsverein. Der muß einfach früh genug auf Nummer Sicher gehen.
Jeder politische Eingriff in die Wirtschaft hatte auf Dauer negative Folgen. Man denke an die EG-Zuschüsse zur Ansiedlung (Umsiedlung) von Betrieben gen Osten. Wir bezahlen mit unseren Steuergeldern die Schaffung von Arbeitslosen in der BRD. Ist daß nicht krank?
Grüße Vanic.
Kostenrechnung…
Hi!
… geil!
Ach jetzt erst lese ich die Überschrift!
Ich dachte schon, Du meinst mich… 
Das dürfte der Hauptgrund sein. Früher war das Ziel gute,
qualitativ hochwertige Arbeit abzuliefern, heute ist man von
der Qualität zur Quantität übergegangen.
Ich weiß nicht, ob das wirklich so ist!
Wenn mal mal das Beispiel des produktivern fertigenden Arbeiters nimmt, ist es sicherlich sinnvoller, weniger Ausschuss zu produzieren und dafür mehr Lohn zu zahlen!
Ältere Arbeitnehmer werden ja auch seltener krank.
Das geht sich sicher irgehdwo aus - was die Arbeitgeber in den letzten Jahren aber auch gemerkt haben…
Nur noch wenige Firmen verdienen das Made in Germany.
Nur noch wenige Produkte SIND made in Germany - viele der renommierten Unternehmen lassen zumindest teilweise im Ausland produzieren, weil das WIRKLICH günstiger ist!
LG
Guido
Hallo Vanic
Ich muß dir widersprechen. Zur Zeit der Hochkonjunktur haben
wir die angehenden Rentner gebeten, doch noch zu bleiben. Ich
erinnere mich an einen Bau-Hilfsarbeiter, der war 75 und
topfit. Die Kündigungsfrist betrug 3 Tage.
Mit Sicherheit wären viele der älteren, gesunden Arbeitslosen,
noch am arbeiten, wenn es diesen perversen Schutzzwang nicht
gäbe.
Hier muss ich mich korrigieren.
Ich meinte nicht den extremen Kündigungsschutz wie er im Laufe der jahre von den Gewerkschaften erstritten wurde. Das ist tatsächlich negativ. Als Unternehmer muss ich einen AN, der nur noch seine Zeit absitzt kündigen können. Vollkommen klar. Und dass ein Rentner keinen langen Schutz braucht ist überhaupt kein Problem. Der hat seine altervorsorge getroffen. Der sucht einen Beschäftigung damit er nicht einrostet, seiner Frau auf die nerven geht, zusätzlich zur Rente was verdient. Doch denek an jüngere AN. Kann einer, der jeden Tag mit Kündigeung rechnen muss eine Familie gründen? Nein, denn er ist ein Tagelöhner. Ein gewisses Maß an sicherheit muss sein. Sonst verrkommt die Arbeit zur reinen Ausbeutung
Ein Betrieb ist kein Wohltätigkeitsverein. Der muß einfach
früh genug auf Nummer Sicher gehen.
Jeder politische Eingriff in die Wirtschaft hatte auf Dauer
negative Folgen. Man denke an die EG-Zuschüsse zur Ansiedlung
(Umsiedlung) von Betrieben gen Osten. Wir bezahlen mit unseren
Steuergeldern die Schaffung von Arbeitslosen in der BRD. Ist
daß nicht krank?
Richtig! Das ist auch krank. Da gibt es noch mehr solcher „Hilfen“.
Wie so oft: wenn Theoretiker (Politiker) Entscheidungen treffen, dann kann es gut gehen… aber auch sehr oft daneben.
Grüße
Raimund
Hi,
Dein Tenor gaht dahin, dass jeder über 55 gerne zu arbeiten
aufhört. Dem ist aber nicht so. Sehr viele (wie ich z.B.)
wollen gar nicht aufhören zu arbeiten. Denen macht ihre Arbeit
Spaß.
diese Versuche, die Welt in ein einfaches
Ursache-Wirkungsraster zu stecken, finde ich schon etwas
befremdlich.
Das hat auchnniemand versucht.
Schon passiert.
Ich schreibe einen langen Artikel und Du ziehst Dich an einem Satz hoch. Von „jeder“ war nicht die Rede.
Gruß,
Christian
Hallo,
Aufgrund der Erfahrungen in meinem Unfeld eindeutig letzteres.
Zwei Beispiele:
ich setze zwei Beispiele dagegen:
a) Ehemaliger Kollege, heute 54 Jahre alt, im Alter von 53 mehr oder weniger freiwillig in den Vorruhestand gegangen und anschließend von einer anderen Bank ein knappes halbes Jahr umworben worden. Dort ist er inzwischen seit einem halben Jahr und wurde gebeten, bei der aktuellen Vorruhestandsrunde nicht mitzumachen.
b) Ehemaliger Kollege, heute 57 Jahre alt, im Alter von 56 Jahren freiwillig in den Vorruhestand gegangen, wurde vor einem knappen Jahr von einem Unternehmen angeworben.
Was jetzt?
Und bevor wieder einige schreien, das seien doch nur
Einzelschicksale: ja, ich weiß das.
Gut.
Gruß,
Christian
Hi!
Was jetzt?
Jetzt stellen wir uns hin und zählen, wessen Beispielmuster häufiger in der Realität vorkommt.
Grüße
Heinrich
Hallo,
Was jetzt?
Jetzt stellen wir uns hin und zählen, wessen Beispielmuster
häufiger in der Realität vorkommt.
mutmaßlich Deine, aber damit sind wir der Antwort nach der Ursache für die geringe Beschäftigungsquote der über 55 jährigen noch nicht einen Schritt näher.
Gruß,
Christian