Fremdgehen?

Hallo!

Mich würde interessieren, ob es bei Tieren, die eigentlich einen festen Partner haben und normalerweise auch das ganze Leben lang mit ihm zusammenbleiben, trotzdem gelegentlich zum „Fremdgehen“ kommen kann.
Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand darauf eine Antwort geben könnte.

Morrigan

Hallo, Morigan,
bei Blaumeisen wurde das untersucht http://science.orf.at/science/news/93026
Gruß
Eckard

Hallo Morrigan,

Mich würde interessieren, ob es bei Tieren, die eigentlich
einen festen Partner haben und normalerweise auch das ganze
Leben lang mit ihm zusammenbleiben, trotzdem gelegentlich zum
„Fremdgehen“ kommen kann.

bei 90% der Vogelarten sind Männchen und Weibchen so gut wie monogam. Trotzdem treten in einigen Fällen „Seitensprünge“, sogenannte „extra pair copulations“ (EPCs) auf. Bei Zebrafinken beispielsweise finden 5% der Verpaarungen nicht mit dem Hauptpartner statt und 8% der Nachkommenschaft der Weibchen entstammen diesen EPCs. Bei den meisten Arten wehren sich die Weibchen gegen die EPCs, bei einigen Arten nehmen sie sie dagegen widerstandslos hin oder sind aktiv daran beteiligt. Eine Hypothese bzgl. der Ursache der aktiven Suche nach EPCs besagt, daß Weibchen damit sicherstellen, daß alle Eier befruchtet werden (Fertilitätssicherungshypothese).

Grüße

Hallo Eckard, hallo aiwendil!

Vielen Dank für die Informationen :smile:

Morrigan

Hallo Morrigan!

Sogar die von Konrad Lorenz geradezu als Musterehegatten hingestellten Graugänse gehen gelegentlich fremd.
Lorenz´ Schüler, die das beobachtet hatten, trauten sich ihm das anfangs gar nicht zu berichten.
Fremdgehen ist wohl unter allen Tierarten bekannt, die zeitlebens oder begrenzt monogam leben.
Somit muss es sich evolutionär bewährt haben.
Die Strategie ist einfach und heißt, setze nicht alle deine Gene auf eine Karte, denn diese Karte könnte eine Niete sein oder später werden.

Gruß, Nemo.

Hi Morrigan,

der Schimpanse an sich ist auch so ein Schlimmerfinger! Obwohl das ranghöchste Männchen eigentlich Paarungen der Weibchen mit anderen Männchen unterbindet (teils sehr gewalttätig…), haben diese dennoch ihre bevorzugten Partner und versuchen auch, sich mit denen in die Büsche zu schlagen. Das setzt ein gerüttelt Maß an krimineller Energie und Betrugsvermögen voraus. Sehr anschaulich beschrieben ist dies bei Frans de Waal „Unsere haarigen Vettern“.

Schöne Grüße von der Hedonistenfraktion!
Burkhard

Hallo Burkhard, hallo RSNemo!

Auch euch vielen Dank für die interessanten Informationen.

Morrigan

bei meinem zuchteber ist das auch so,der hat seine lieblingsdamen–der ist aber für 25 damen zuständig,so dass ich aufpassen muss,dass keine zu kurz kommt(genau im sinne des wortes)—soll ja schliesslich immer genug bratwurst da sein.

Was das Fremdgehen bei Tieren betrifft, so ist es ähnlich wie bei uns Menschen. Gelegenheit macht Diebe. Es gibt bei vielen Vögeln (z.B. Papageien, Störche,uvm) eine solide Monogamie , die aber auch bei diesen Tieren ab und zu gebrochen wird. Vielleicht geschieht das aus dem Gedanken den Partner verloren zu haben, ist aber der Partner wider zurück, so kommt kein Seitensprung mehr vor.
Die Partnerschaft bei Tieren dient hauptsächlich der Arterhaltung und benötigt keine Abwechslung.Was die Säugetiere betrifft, so gibt es praktisch keine Monogamie.

Gruss Gerd

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