Freund hat Depressionen und zieht sich zurück

Hallo zusammen!
Mein Exfreund hat Depressionen und distanziert sich von mir. Und das obwohl er sagt, dass er mich noch liebt.
Es ist in einem tiefen Loch und und sieht sich selbst als absoluten Versager, der anderen nur zur Last fällt.
Dies ist auch der Grund, warum er mich nicht mehr mit seinen Problemen belasten möchte. Er sagt, dass er mich liebt, aber mir nicht das Leben bieten kann was ich mir vorstelle und auch verdiene. Dass er ein Pfelgefall wäre (stimmt nicht, er geht seiner Arbeit nach, nur Zuhause muss auch mal die Mama ran, mit Waschen/putzen…).
Er sagt, er würde mich eh nur immer wieder verletzten und mir Kummer bereiten und das wolle er nicht mehr.
Seine Schuldgefühle übermannen ihn.
Im Gegenzug sagt er aber immer wieder, wie gut es ihm in meiner Gegenwart geht, dass er mit niemandem über seine Probleme spricht außer mit mir und dass ich ihm sehr durch die schwere Zeit helfe.
Nun ist am Wochenende etwas dummes passiert (er hat mich angelogen), ich habe ihn daraufhin zur Rede gestellt und auch krietisiert.
Ende vom Lied war es, dass er nun wieder so am Boden ist, dass er sich von allen distanzieren will um ja niemandem zur Last zu fallen. Er wäre ein Egoist und würde auf Gefühle anderer keine Rücksicht nehmen, aber Rücksichtnahme für seine Situation einfodern.
Ich weiß nicht wie ich mich nun richtig verhalten soll. In der Tat weiß ich nicht, ob eine Beziehung jemals wieder Sinn machen wird, aber er ist mir als Mensch unglaublich wichtig, sodass ich ihm unbedingt helfen möchte.
Er meldet sich auch nach wie vor täglich, obwohl er mehr Abstand gewünscht hatte, damit ich mich emotional distanzieren kann.
Ich möchte das natürlich nicht, weil ich für ihn da sein will. Er wird sich noch viel mehr verlieren, wenn er wieder alleine dasteht und keinen zum Reden hat.
Therapie gegenüber ist er mal so, mal so eingestellt, mal will er eine machen, mal ist er davon überzeugt, dass ihm eh nichts helfen wird.
Wir haben aber schon Schritte in die richtige Richtung gemacht, er hat auf mein Anraten angefangen eine Lichttherapie zu machen in Verbindung mit 5HTP und Omega 3 Kapseln.
Diese haben ihm auch wirklich geholfen, Stimmung wurde besser und er hatte viel mehr Antrieb.
Alles bis zu diesem Tag, an dem ich ihn kritisiert habe und „uns“ die Chance auf einen Neuanfang abgesprochen habe (aus meiner Wut heraus).
Ich war die ganze Zeit sehr verständisvoll und nahm Rücksicht, aber er hatte echt einen Bock geschossen, über den ich nicht einfach hinweg sehen konnte. Krankheit hin oder her. Jetzt ist es natürlich trotzdem so, dass es mir unglaublich Leid tut, ihn wieder in das Loch geschubst zu haben…
Wenigstens konnte ich ihn aber wieder überzeugen, weiterhin Lichtherapie und die HTP + Omega 3 Kapseln zu nehmen. Und eine Zeit lang war er wirklich auf dem guten Wege, sich mit dem Gedanken einer Therapie anzufreunden.
Depressionen hat er übrigens schon seit seiner Jugend, war schon in stationärer Behandlung als Jugendlicher, nun aber seit 10 Jahren unbehandelt.
Habt ihr einen Tip für mich?
Mir selbst geht es gut, ich habe meine eigene Wohnung, treffe Freunde und lasse mich nicht hängen, obwohl es manchmal schwer fällt…

Hi

Machtspiele.
Merkst du nicht, wie sehr er dich im Griff hat?
Er kann praktisch machen was er will, du lässt es dir gefallen. Konsequenzen?
Er wird sich von niemand etwas vorschreiben lassen. Wollte er wirklich Hilfe, dann würde er schon längst eine Therapie machen.
Ich sehe 2 Möglichkeiten, wenn du dich zurückziehst:
Entweder er wird zum Stalker oder er wird sich nicht mehr bei dir melden.
Solltest du bei ihm bleiben bzw für ihn Gewehr-bei-Fuß bleiben, dann kannst du davon ausgehen, dass es immer nur um seine Bedürfnisse und die Kontrolle über dich geht.
Es liegt an dir, wie lange du das Spiel noch mitmachen willst. Ich denke nicht, dass er sich mit einem Teil-Rückzug deinerseits zufrieden geben wird. Entweder ganz, und zwar nach seiner Pfeife, oder gar nicht (entweder du hast dann Ruhe oder du erlebst die Hölle auf Erden).
LG
WD

Ha ob das was mit Machtspielen zu tun hat, weiß ich nicht? Ich sehe doch wie schlecht es ihm geht, wie er leidet. Ihn macht die Situation auch nicht glücklich.
Bevor er in die Depression verfallen ist, hat er mich auf Händen getragen und war ein toller Partner.
Er versteht halt vom Kopf her, dass er mir nicht gut tut, ist aber zu egoistisch um mich ganz gehen zu lassen. Zumal ich mich auch aktiv dagegen verwehere.
Stalken wird es mich nicht, ich denke er wird es hinnehmen und nicht dagegen ankämpfen.

Achso, es gibt einen Mann mit dem ich mich gut verstehe und ab und zu treffe seit wir nicht mehr zusammen sind. Meint ihr, es würde ihm vielleicht helfen, wenn er wüsste, dass ich ihn treffe? Vielleicht nimmt es ihm ja diese Schldgefühle, dass er mein Leben zerstört und er kann meine Hilfe besser annehmen? Oder würde ihn das belasten, weil er mich ja eigentlich noch liebt? Möchte das auf keinen Fall irgendwie als Druckmittel benutzen. Momentan will ich auch keine Beziehung mehr mit ihm haben.

Moin,

wenn Dein EX (!) - Freund in so einer Phase ist und keine klaren Entscheidungen treffen kann bzw. trifft, musst Du das tun.

Solange Du für ihn „Notnagel“ und „Kummerkasten“ bist und bleibst, wird er wenig Motivation haben an seiner Situation was zu ändern . . .

Ziehe konsequent die Notbremse, distanziere Dich (zumindest bis er sein Leben wieder auf die Reihe kriegt) und kümmere Dich um Dein Leben.