Freunde

Hallo,

ob das hierhinpasst, weiss ich nicht, Freunde kommen außer in der Überschrift des Unterforums ja nicht weiter vor (warum wohl?). Vielleicht passts eher zu „Kultur und Gesellschaft“.

Ich würde gern wissen, ob „tiefe“ Freundschaften (noch) weit verbreitet sind. Heutzutage hat ja jeder viele bis unzählbare (FB) Freunde, aber mir scheint es, dass Nähe-Beziehungen zur immer größeren Herausforderung werden - also Partnerschaften, aber auch (als Ersatz oder Sicherheit) „normale“ Freundesbeziehungen.

Ein Single braucht nicht nur ein Netzwerk, sondern auch enge Freunde, da er ja ebenso enge Bindungen braucht wie jemand, der in einer Familie lebt. Enge, dauerhafte, verlässliche, vertrauensvolle Bindungen.

Meine Frage ist eigentlich, wie verlässlich diese engen Bindungen ob der allgemeinen Vereinzelung noch sind, wenn schon Partnerschaften immer öfter in die Brüche gehen. Und ob die meisten Menschen hier eher „projektbezogen“ leben, je nach (Berufs-, Wohnort-)Umfeld, das ja auch öfters wechselt.

VGI

Hallo,

Freunde hat man im Leben nur wenige, der Rest sind Bekanntschaften. Und diese richtigen Freunde sind schwer zu finden. ICh habe das Glück, dass ich zwei sehr gute Freundinnen habe, die ich zwar nur noch selten sehe, da ich weg gezogen bin, aber zu denen ich immer ncoh ein sehr inniges Verhältniss habe und das schon seid 18 Jahren.

Hallo!

Meine Frage ist eigentlich, wie verlässlich diese engen
Bindungen ob der allgemeinen Vereinzelung noch sind, wenn
schon Partnerschaften immer öfter in die Brüche gehen. Und ob
die meisten Menschen hier eher „projektbezogen“ leben, je nach
(Berufs-, Wohnort-)Umfeld, das ja auch öfters wechselt.

Meine 2 cents dazu:

Ich habe einen besten Freund seit 28 Jahren wir sehen uns alle paar Wochen mal, weil er viel unterwegs ist und 500 km weit weg wohnt, aber wir telefonieren oft und: Wir reden über alles! Diese Freundschaft ist unerschütterlich und bedeutet mir sehr viel.

Dann habe ich eine beste Freundin, die ich seit 3 Jahren kenne, zu der ich aber ein sehr enges Verhältnis habe. Wir sehen uns regelmäßig und sprechen tatsächlich über alles.

Dann hab ich noch eine sehr gute Freundin, die 300 km weit weg wohnt. Wir telefonieren so alle 2 Wochen, reden aber auch über alles, was uns bewegt und helfen uns bei Problemen.

Eine Beziehung (in der es nicht nur um Sex geht) habe ich seit 12 Jahren nicht mehr gehabt. Seit ich in meiner Stadt hier lebe, habe ich keinen Mann mehr kennengelernt, der ernsthaft etwas Verbindliches hätte haben wollen.

So wie ich leben viele, die ich kenne. Habe das Gefühl, in einer Singlestadt zu leben, in der keiner mehr in der Lage ist, eine intime, vertrauensvolle Liebesbeziehung einzugehen. Mich eingeschlossen.

Was wäre mein Leben also ohne meine Freunde?

Viele Grüße, StateOfTheArt

Hi,

meinen besten Freund kenne ich schon ewig. Durch Umzug meinerseits sieht man sich nicht mehr ganz so oft aber regelmäßig. Dazu kommt noch mehrmaliges Dauergequatsche am Telefon. Mit ihm habe ich so ein enges Vertrauensverhältnis, daß ich ihm zu 100% alles anvertrauen kann.

Meine beste Freundin, die ich auch schon seit *amKopfkratz* ungefähr 15 Jahren (?) kenne. Wir sehen uns regelmäßig, zwischen 1 - 4 x die Woche. Mit ihr kann ich auch fast alles besprechen.

Der Kontakt zum Freund ist länger und deshalb vertrauter, aber nicht enger.

Mein Mann ist gleichzeitig auch ein enger Freund, ich würde sagen der zweitbeste männliche Freund. Wir sind seit 22 Jahren zusammen. Trotzdem gibt es Dinge, die ich lieber mit meinem besten Freund oder der besten Freundin bespreche.

Gruß
Tina

Freundschaft
Hallo,

man sagt, wer behauptet, mehr Freunde zu haben als Finger an einer Hand, der hat gar keine (weil es dann eher freundschaftliche Bekannte sind - mehr als fünf WIRKLICHE Freunde findet man nämlich nicht, weil echte Freundschaft so selten ist). Ich glaube, das stimmt.

Aber haben wir weitergehende Vorstellungen davon, was Freundschaft wirklich ist? Erschöpfen sich unsere Vorstellungen darin, daß wir mit einem wirklichen Freund alles besprechen können müssen?

In der Romantik war Freundschaft ein hohes Gut und sehr emotional aufgeladen - was in unsere heutige Zeit ja wohl nicht ganz so paßt. Aber WAS außer, über alles miteinander reden zu können, gehört noch dazu?

Oder muß sich heute ein modernerer Freundschaftsbegriff erst noch ausbilden? Denn das ist ja einem der bisherigen Beiträge hier deutlich zu entnehmen und sehr plausibel: in einer Zeit der Singles gewinnt Freundschaft an Bedeutung.

S.I.