Hallo Ralf,
Meines Erachtens sind Freundschaften zwischen Männern und
Frauen möglich,
das erlebe ich auch so. Aber wie sich die Freundschaft darstellt, ist dann letztlich doch geschlechtsunspezifisch: einer ist mehr Freund - der andere weniger.
ich frage jetzt mal zu dem Thema an da eine Freundin von mir
mich ständig um Gefälligkeiten bittet (sie mit dem Auto
chauffieren,
ihr was ausgeben etc.) während von ihr doch eigentlich garnix
groß rüberkommt.
Was liegt Dir an ihr? Warum machst Du es?
Wenn die entsprechende Freundin
z.B.in einer Beziehung war (ist) bekam man sie doch recht
selten zu Gesicht und man mußte dann wohl oder übel versuchen
den Partner miteinzubeziehen (evt. reagierte er eifersüchtig
etc.).
Kenne ich - das ist häufig „normal“.
Demgegenüber wenn sie wieder alleine war hatte sie wieder mehr
Zeit.
Allerdings mußte man sie dann tatsächlich mehr oder weniger
„umsorgen“.
Kenne ich von einem „Uralt-Freund“, für den ich in seinen Beziehungskrisen immer da war und ich für ihn die erste Anlaufstation war, er sich hingegen nach dem Tod meines Mannes kein einziges Mal gemeldet hat, weil er ja frisch und glücklich verliebt ist.
Ist er jetzt noch ein Freund für mich, auch wenn ich ihn seit 26 Jahren kenne?
Im Unterschied dazu habe ich einen Freund, den ich in den letzten Jahren immer wieder finanziell unterstützt habe - aber er hat dies nie gefordert/erwartet. Außerdem war er seit der Erkrankung meines Mannes immer für mich da!
Ich bin ja schließlich nicht ihr Partner sondern
sehe mich als Freund. Insofern gehe ich davon aus daß sie auch
mal was selbst bezahlt etc.
Ob Partner oder Freund: Es geht doch mehr darum, ob man jemanden gern auch mal einlädt, wenn man weiß, dass der andere nicht so viel Geld hat, um gemeinsam einen schönen Abend zu verbringen. Allerdings sollte dies nie in eine Selbstverständlichkeit münden, was bei Dir der Fall zu sein scheint.
Wenn ich sie darauf anspreche meint sie daß ich geizig bin und
ob ich evt. „Hintergedanken“ hätte, nach dem Motto daß ich
doch was mit ihr anfangen will und dann vielleicht bereit wäre
„mehr“ auszugeben.
So, wie Du es beschreibst, empfinde ich Dich nicht als geizig, sondern als achtsam. Sobald man/frau ein schlechtes Gefühl beim „Geben und Nehmen“ entwickelt, muss man eben Konsequenzen ziehen.
Die Argumentation, dass Du mehr willst und dann auch bereit wärst, mehr zu finanzieren, ist ja schon recht dreist!
Wie sind eure Erfahrungen denn im Freundschaftsbereich
zwischen den Geschlechtern? Stoßt ihr da auf ähnliche
Problematiken?
Ich denke nicht, dass dies geschlechtsspezifisch ist. Manche Menschen (ich gehöre dazu) lassen sich eben gern auch mal „ausnehmen“, andere sind entrüstet, wenn der Zuspruch (ob emotional/freundschaftlich oder finanziell) auf einmal ausbleibt.
Manchmal muss man eben seinen Freundeskreis „aufräumen“, Grenzen ziehen oder sich fragen, warum man nicht einfach NEIN sagt.
Du musst Dich entscheiden, ob Dir diese Freundschaft so viel wert ist.
Sonnige Grüße
Kathleen