vielleicht gehört die Frage eher ins Recht-Brett, aber nach erregter Diskussion und Unstimmigkeit hier die Frage: Hat deutschland nach 45 einen Waffenstillstandsvertrag oder einen Friedensvertrag unterzeichnet?
Mein Kenntnisstand ist der, das man damals einen Waffenstillstand unterschrieben hat, aber bis dato noch keinen Friedensvertrag. Dies wurde bestritten. Wer klärt mich auf? (aber nix mit Bienchen und so bitte ))
also mein Wissenstand (ziemlich sicher !) ist auch, dass Deutschland nach 1945 Waffenstillstand hatte und bis 1989 keinen Friedensvertrag. Ich weiss jetzt aber (leider) nicht, ob 1989 bei der „Zwei plus Vier“-Verhandlungen ein Friedensvertrag geschlossen wurde oder nicht. Würde mich sehr interessieren.
hallo Lothar,
…und damit hat D keinen Friedensvertrag. Auch wenn die Souveränität anerkannt ist… es ist kein Friedensvertrag. Ich glaube sogar, rein vom rechtlichen Status aus, leben wir immer noch im Kriegszustand der nur durch einen Waffenstillstand (bedingungslosen hieß es damals) unterbrochen ist. Warum sich die siegermächte immer noch dagegen wehren, einen friedensvertrag mit D zu unterzeichnen, begreife ich nicht. Ein Teil der Sieger ist sogar wirtschaftlich von D mehr oder weniger abhängig.
Grüße
Raimund
Ein Teil der Sieger ist sogar wirtschaftlich von D mehr oder
weniger abhängig.
Das würde mich allerdings interessieren obwohls vom Thema her off topic ist:
Sieger :
Amerika - definintiv nicht abhängig
Russland - nicht abhängig
England - Nicht abhängig
Frankreich - eng verflochtene Wirtschaft aber meiner Meinung nach auch nicht abhängig
Ich glaube mich erinnern zu können das auch wenn formell kein Frieden erklärt wurde die Regelung irgendwo anders getroffen wurde ob das jetzt 2+4 war - ich weiss es nicht genau.
Wenn man sich aber Deutschlands Einbindung in die Staatengemeinschaft / Weltpolitik anschaut, halte ich das auch nicht mehr für nötig. Wenns einen Puller zwischen den Beinen hat ist es ein Mann (Die Fraktion die in amsterdam war jetzt mal ausgeschlossen) - wozu das Offensichtliche nochmal wiederholen und alte Wunden aufreissen.
Wenn die Deutschen einen Krieg befürchten würden - hätte das Militär höheres Ansehen. Nachdem wir aber eine nicht gerade beliebte Institution in Deutschland sind - ist wohl das Bedürfnis des deutschen Bürgers nach einem Friedensvertrag nicht vorhanden weil gar keine Bedrohung da ist.
Hallo Herbert,
gleich vorneweg: klar ist ein Friedensvertrag überflüssig: wir sind ein anerkannter Staat auf der Welt.
Es ging mir nur um den rechtlichen Staatuns, den man aus der Situation schließen könnte. Z.B. könnten die soegermächte jederzeit mit Truppen hier in D einmarschieren, ohne dass wir dagegen protestieren könnten, oder?
Ein Teil der Sieger ist sogar wirtschaftlich von D mehr oder
weniger abhängig.
Das würde mich allerdings interessieren obwohls vom Thema her
off topic ist:
Sieger :
Amerika - definintiv nicht abhängig
wohl weniger
Russland - nicht abhängig
Russland ist bei uns m.W. hoch verschuldet.
England - Nicht abhängig
nein,
Frankreich - eng verflochtene Wirtschaft aber meiner Meinung
nach auch nicht abhängig
So wie wir von Frankreich.
Du hast noch ein paar Siegermächte vergessen: Polen.
Aber die sind auch nicht abhängig. Außer von der Wirtschaft. Und den vielen Wirtschaftsflüchtlingen aus Polen *g*
Nein, ich sehe schon, es war doch etwas zu dick aufgetragen mit dem Wort „abhängig“.
Trotzdem ist es interessant, dass alle um den heißen Brei herum gehen.
Grüße
Raimund
Warum sich
die siegermächte immer noch dagegen wehren, einen
friedensvertrag mit D zu unterzeichnen, begreife ich nicht.
Mangels genauerer Kenntnis der Problematik weiß ich ja nicht, ob es überhaupt stimmt, daß sich die ehemaligen Allierten gegen den Abschluß eines (auch so bezeichneten) Friedensvertrages mit D wehren (was wiederum voraussetzen würde, daß D dies gewünscht hätte).
Wenn 2+4 ohnehin materiell gesehen ein „echter“ Friedensvertrag, war dann stellt sich das Problem ohnehin nicht weiter. Was die Vermeidung der Bezeichnung als „Friedensvertrag“ angeht, so könnte ich mir aber gut vorstellen (Achtung, persönliche Mutmaßung), daß man damit einfach einem möglichen Umkehrschluß entgegentreten wollte:
Wer einen „Friedensvertrag“ abschließt, befand sich vorher im Krieg. D hatte es bei 2+4 aber nicht mehr nötig, einen solchen (kriegsbeendenden) „Friedensvertrag“ abzuschließen, weil es schon seit Jahrzehnten im Frieden mit seinen Nachbarn lebte. Mit einem „Friedensvertrag“ hätte man vielleicht wieder böse Gefühle auf beiden Seiten geweckt (bzw die Erweckung derselben gewissen Agitatoren erleichtert, „Seht her, jetzt erst haben wir die bösen Deutschen endgültig besiegt“ oder „Seht her, so lange führten unsere angeblichen NATO-Verbündeten noch gegen uns Krieg“).
Aber wie gesagt, das ist Euer (der Deutschen) Problem. Nur meine ? 0.02 dazu.
Ein Teil der Sieger ist sogar wirtschaftlich von D mehr oder
weniger abhängig.
… und genau der (Miller) hat es erst neulich in aller Öffentlichkeit dem Schröder hingerieben: Die BRD ist eben kein souveränes Staatswesen.
Es gibt da in rechten Kreisen den Vorschlag, ein nationales Deutschland solle den Feindstaaten initiativ den Frieden erklären; ich schätze mal, daß Leuten, die das vertreten - sollten sie je Bedeutung erlangen - in Washington dermaßen der Kopf gewaschen würde…
Über die man theoretisch streiten könnte, würde ich mich nicht seit Jahren als Weltbürgerin (nicht mehr (nur)als Deutsche) betrachten.
Aufhebung des Viermächtestatus und aller anderen sich aus
der Kapitulation ergebenden Verpflichtungen.
Ach tatsächlich? Und ich dachte, es würden noch immer Reparationen/Wiedergutmachung gezahlt - und nicht zu knapp. Sollte ich mich irren und dieser Wahnsinn ein Ende gefunden haben?!
Aufhebung des Viermächtestatus und aller anderen sich aus
der Kapitulation ergebenden Verpflichtungen.
Ach tatsächlich? Und ich dachte, es würden noch immer
Reparationen/Wiedergutmachung gezahlt - und nicht zu knapp.
Sollte ich mich irren und dieser Wahnsinn ein Ende gefunden
haben?!
Ja, hat er.
Reparationen sind Kriegsentschädigungen zwischen Staaten.
Was jetzt noch gezahlt wird, sind Entschädigungen an Einzelpersonen u.a. für geraubtes Eigentum, geraubte Familie, eingezogene Versicherungsbeiträge usw. usw.
Anerkennung der vollen Souveränität Deutschlands.
Siehe weiter oben im Threat.
Siehe 2+4 Vertrag § 7
Eine eindeutige Formulierung.
Mein Wissenstand ist, das wir deshalb keinen Friedensvertrag haben, weil wir dann an Staaten Reparationszahlungen leisten müssten, die bisher noch keine Leistungen erhalten haben.
Bei einen Friedensvertrag wird ja auch über Schuld und Sühne verhandelt.
Hallo Herbert,
gleich vorneweg: klar ist ein Friedensvertrag überflüssig: wir
sind ein anerkannter Staat auf der Welt.
Wäre ein Friedensvertrag nicht Vorrausssetzung für eine Verfassung? Wir haben doch nur eine vorläufige, unser GG, die im Falle eines Friedensvertrages dann von allenDeutschenratifgiziert werden müsste?
‚Beendigung des Kriegszustands‘
Hallo Diskutanten,
Ihr geht alle davon aus, dass ein Krieg nur durch einen Friedensvertrag beendet werden kann. Davor gibt es aber noch die Erklärung zur Beendigung des Kriegszustandes. Dies war im Falle der Bundesrepublik Mitte der 50er Jahre geschehen (ich meine, im Zusammenhang mit dem Deutschlandvertrag).
Der 2+4-Vertrag ersetzt in der Tat den Friedensvertrag, was auch aus der Formulierung „abschließend“ hervorgeht.
Gruß,
Andreas
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Naja, das GG ist die Verfassung Deutschlands. Urspruenglich vielleicht als „Verfassungsersatz“ bis zur „eigentlichen“ Verfassung. Aber mittlerweile seit Jahrzehnten eben die Verfassung; das Grundgesetz - Verfassung fuer Deutschland.
viele gruesse, peter
Wenn dem so wäre hätte es nach dem vorliegenden Grundgesetz eines Volksentscheides bedurft um das GG in eine Verfassung umzuwandeln, ein juristisch. Fand die statt? Warst Du da? ich nich …