Hallo, liebe Experten und liebe Antwortenden,
ich bereite mich auf mein mündliches Examen in Deutsch vor und habe mir als ein Thema „Thomas Mann: Autobiographisches in den ‚Bekenntnissen des Hochstaplers Felix Krull‘“ ausgesucht.
Als Einleitendes habe ich einmal nach den Beweggründen gesucht, d.h., warum hat Th. Mann keine direkte Biographie geschrieben und dazu gefunden, dass er die „Scheu vor dem direkt Autobiographischen“ nie abgelegt hat (in einem Brief an A.M. Frey, 1952).
Gleichzeitig bin in Wyslings „Narzissmus und illusionäre Existenzform. Zu den Bekenntnissen des Hochstaplers Felix Krull“ (1982) darauf gestoßen, dass es keine Seite in seinem Werk gibt, die nicht Lebensdarstellung und –analyse, aber auch Lebensbewältigung und Lebensgestaltung wäre. Darüber hinaus würden die Werke Manns ihrer Entstehung ganz entscheidend dem fortwährenden Drang der Selbsterforschung und Selbstdeutung verdanken, worin der Bezug zu Nietzsche hergestellt werden könne, der sein Selbstkennertum oft bis ins Selbsthenkertum getrieben hätte.
Weiterhin soll - bei beiden nun? - das Schreiben als Selbstanalyse / Gerichtstag über sich selbst stehen und Krull würde im Zeichen der psychologisch-moralistischen Spannung zwischen Selbstbezweifelung, Selbstanklage und Selbstverteidigung, Selbstrechtfertigung stehen.
Das ist, was ich noch nicht ganz verstehe… Haben beide tatsächlich so einen derartigen inneren Konflikt (Künstler vs. Gesellschaft) ausgetragen und mal im Selbstzweifel und mal in der „Selbstverherrlichung“ gelebt?!
Hoffe, das hilft euch dann noch etwas weiter,
…
Danke schon mal für die Hilfen!