Frisch geschiedener Mann, macht das Sinn?

Habe einen tollen Mann kennengelernt…er war anfangs sehr schnell…hat davon gesprochen, dass wir in max 2 Jahren heiraten werden etc…Problem: bis gestern war er noch verheiratet. Er und seine Ex-Frau waren aber schon fast 3 Jahre getrennt, in der Zeit hatte er auch eine neue Beziehung, die vor 5 Monaten geendet hat. Nach seinem Scheidungstermin gestern hat er bei ihr seine letzten Sachen geholt…und seitdem ist er sehr zurückhaltend und nachdenklich…kann ich ja verstehen…wir sind auch nicht offiziell zusammen…aber ich habe mich sehr in ihn verliebt und weiß nicht, wie ich mich nun verhalten soll. Habe ihm gesagt das ich ihm Zeit lasse das zu verarbeiten, und er sich melden soll wenn er das möchte und ich für ihn da bin wenn er reden mag oder so…
Was soll oder kann ich denn jetzt tun? Abwarten und Teetrinken? Hat es überhaupt Sinn? Ich bin sehr durcheinander und wäre über Tipps oder Erfahrungsberichte sehr dankbar…

Guten Tag Daniela,

verstehe ich das richtig: Sie sind mit einem Mann „zusammen“, der bis vor kurzem noch von Heirat sprach, seit drei Jahren von seiner ExFrau (mit der er verheiratet war) getrennt lebt, zwischenzeitlich eine andere Frau (nicht sie) hatte, von der er sich jetzt auch getrennt hat und seit gestern geschieden ist?
Und seitdem ist er zurückhaltend und nachdenklich? Also seit „alles ge-klärt“ scheint. Während er zuvor vielleicht fast ein wenig zu schnell gewesen sein mag…?
Und Sie wünschen sich nun Ideen, wie Sie sich verhalten könnten?

Habe ich Sie soweit richtig verstanden?

Herzliche Grüße

Markus

Hallo Markus,

nein wir sind nicht offiziell zusammen :frowning:
Ja Sie haben das richtig verstanden…es klingt alles sehr verworren, das weiß ich selbst…

Erfahrungsberichte habe ich da nicht beizusteuern. Ich würde mich auf mein Bauchgefühl verlassen, mit Logik kommt man da kaum weiter…

guten morgen

fange an zu reden
du schweigst ihn nur an

grus sund viel erfolg

Hallo liebe Daniela,

ne, ist gar nicht verworren. Wollte bloss wissen, ob ich Sie richtig verstanden habe.
Tja, ich würde sagen, die entscheidende Antwort haben Sie gerade selbst gegeben (wenn ich das richtig sehe, sogar zum zweiten Mal).
Was hindert Sie beide denn daran „offiziell“ zusammen zu „kommen“ bzw zu sein?
Das scheint mir der bedeutsamste Punkt zu sein. Ich würde annehmen, alles andere wird sich daraus ergeben und entsprechend finden.

Herzliche Grüße

Markus

Hallo Markus,

mich persönlich hindert gar nichts daran…ihm scheint das auf einmal alles zu schnell zu gehen…obwohl das ja auch alles von ihm kam…er hat seine Scheidung und seine Trennung wohl noch nicht richtig verarbeitet…ich bin ja Verständnisvoll, habe aber bedenken, zuviel Verständnis zu zeigen und deshalb quasi warmgehalten zu werden…verstehen sie was ich meine?

Hallo Daniela,

ja klar, verstehe ich was Sie meinen. Sehr gut sogar. Sie befürchten so etwas wie eine „Lückenbüsserin“ zu werden.
Kann ich gut nachvollziehen, dass Ihnen das nicht passt.
Und dass Sie sich ua deswegen nun überlegen, wie Sie quasi ein Gleichgewicht aus Verständnis auf der einen Seite und Deutlichkeit auf der anderen Seite herstellen, kann ich mir sehr gut vorstellen.

Klingt für mich so, als sie für Sie gerade das Beziehungsbedürfnis nach Vergewisserung durch ihn zu wenig erfüllt.
Während er sich offenbar nach Bestätigung der eigenen Erfahrung sehnt und vielleicht auch nach einer Initiierung durch jemand anders (=Sie)…?

Haben Sie denn bisher schon etwas „unternommen“ (was auch immer)?

Herzliche Grüße

Markus

Hallo Markus,

Sie bringen es auf den Punkt!
Unternommen habe ich nichts…Scheidung etc war ja auch erst gestern und ich möchte ihn ja auch nicht bedrängen…habe ihm gesagt, dass ich ihm Zeit lasse und er sich melden soll wenn er das mag und ich auch für ihn da bin wenn er reden mag…ich denke andere würde ihn sich noch mehr zurückziehen lassen…
Nun ja, Geduld ist auch nicht unbedingt meine Stärke, und auch ich habe bereits vor ihm Erfahrung sammeln können und die waren nicht immer die besten…das Gleichgewicht zwischen Verständnis aufbringen und eigene (negative) Gefühle zu Unterdrücken um ihn nicht unter Druck zu setzen fällt mir momentan nicht ganz leicht…

Hallo noch mal liebe Daniela,

hm… wie mir scheint benennen Sie da IHREN entscheidenden neuralgischen Punkt: Sie vermischen offenbar ein eigenes Gefühl von Ungeduldig sein mit bereits gemachten (negativen) Erfahrungen, probieren von dort aus zu antizipieren und „wundern“ sich dann, dass die Ergebnisse anscheinend weniger hübsch ausfallen, als Sie es sich eigentlich wünschen würden. Überraschung :wink:)

Ich fürchte, Sie werden NICHT weiter kommen, indem Sie Ihre negativen Gefühle unterdrücken oder ein (für Sie offenbar bisher nicht näher bestimmbares) Verhältnis zwischen Verständnis und Ungeduld aufzubringen versuchen.

Stattdessen KÖNNTEN Sie sich fragen: Was will ich denn stattdessen (statt der negativen Gefühle bzw dieser Erfahrungen)?
Das wäre ein möglicher erster Schritt. Ob der für Sie passt, können Sie mal ausprobieren - wenn Sie mögen.

Herzliche Grüße

Markus

Die meisten Menschen in der zivilisierten Gesellschaft leiden unter einem wichtigen Informations-Mangel, was Liebe und Beziehungsfähigkeit angeht.

Das GEFÜHL von Verliebtsein reicht normalerweise nicht für eine dauerhaft tragfähige Beziehung. Dafür braucht es das BEWUSSTSEIN Liebe; das ist eine Dimension höher als das Gefühl.
Für eine dauerhaft tragfähige (Liebes-)Beziehung / Freundschaft braucht es auch die ENTSCHEIDUNG, dem Partner / der Partnerin dauerhaft aus der Grundhaltung der bedingungslosen Liebe zu begegnen.

Hier mein TIPP zu dieser Frage, den ich bei „gutefrage.net“ eingestellt habe:

"Eine wirklich gute, dauerhaft-tragfähige (Liebes-)Beziehung sollte nicht allein auf dem Gefühl Liebe gründen, sondern in der Hauptsache auf der höheren Dimension von Liebe, auf dem Bewusstsein Liebe. Denn das trägt auch in solchen Momenten / Phasen, da das Gefühl Liebe nicht gegenwärtig ist. Denn es gibt eine Reihe anderer Gefühlen im Menschen.
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Das Gefühl Liebe ist die „niedere Dimension“ der Liebe – diese Qualität von Liebe kennen die meisten Menschen - in der einen oder anderen Weise. Wir lieben die Menschen oder Dinge, mit denen wir gern zusammen / vereint sind. Wir möchten sie gerne haben. Das ist die Liebe des „Niederen Selbst“, der niederen Dimension des menschlichen Bewusstseins, auch „Ego“ genannt.

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Das Bewusstsein Liebe jedoch kommt von einer ganz anderen, höheren, Dimension / Qualität unserer selbst / unseres Selbst, nämlich vom Höheren Selbst, unserem wahren Selbst, welches wir zunächst nur potenziell / latent sind und zu dem wir uns erst bewusst / gezielt entwickeln müssen. Wir müssen uns dazu bewusst entscheiden.

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Diese höhere Dimension von Liebe ist die, die auch bereit und fähig ist, selbstlos und ohne Erwartung von Gegenleistung zu geben.

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Wenn man sich zu dieser Entwicklung und zum Leben hauptsächlich aus dem „Höheren Selbst“ entschieden hat, wird man sich in aller Regel auch zum höchsten Prinzip des Universums entscheiden: Der reinen bedingungslosen Liebe.

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Außerdem, meine ich, sollte man sich zum Partner / zur Partnerin entscheiden.

Wenn man das einmal bewusst getan hat, ist man in jeder Situation Herr seiner selbst und braucht keiner gefühlsmäßigen Verführung zu erliegen."

DAS können nur wahrhaft erwachsene Menschen, also solche, die auch den geistig-seelischen Aspekt der Pubertät vollzogen haben.

"

1: Die Pubertät hat ZWEI Dimensionen: 1. Die körperliche: die kommt von selbst. 2.: Die geistig-seelische: Die muss erarbeitet werden.

2: Der geistig-seelische Aspekt der Pubertät soll durch die Eltern von Zeugung an gut vorbereitet worden sein.

3: Bei der Zeugung des Kindes sollten die Eltern wahrhaft erwachsen sein, im vollen / höheren / wahren Bewußtsein ihres Seins.

4: Für gute / gesunde Entwicklung schon im Mutterleib brauchen Kinder eine gute Versorgung mit Liebe / Lebens-Energie (Chi, Qi, Ki, Od, Orgon, Prana, usw.).

5: Nicht nur die Eltern sollten angstfrei sein; auch das weitere Umfeld möglichst frei von negativen Gefühlen / Grundhaltungen.

6: Für gute / gesunde Entwicklung des Kindes sollen die Eltern und sonstigen Personen im Umfeld Angstfreiheit / Liebe vorleben.

7: Besonders im 1. Lebensjahr ist wichtig, das Bedürfnis des Kindes nach Liebe, Wärme, Geborgenheit, Sattsein gut zu befriedigen.

8: Für das Kind ist die Mutter quasi „Gott“. Dadurch lernt das Kind das hohe Maß an Vertrauen, das in der Pubertät wichtig ist.

9: Das erforderliche bedingungslose Vertrauen wird nur erreicht, wenn die Eltern das Prinzip der bedingungslosen Liebe leben.

10: Das bedingungslose Vertrauen braucht das Kind in der Pubertät, um zu lernen, Angst konstruktiv überwinden zu können

11: Wenn das Kind seine Eltern liebt und ihnen bedingungslos vertraut, wird es auch die Aufgabe lösen, sein Unbewußtes zu reinigen.

12: Die Reinigung des Unterbewußtseins ermöglicht den Kontakt zum Höheren Selbst, womit die Pubertät der Seele gesichert ist."

Ich selbst habe auch meine Erfahrungen mit Liebe und Beziehungen machen müssen und leider erst mit 55 - vor 10 Jahren - erfahren, was bei mir von Kind an fehlte.

Gern mehr, auf Wunsch.

Alles Gute!

Hi,

hm, vielleicht ist das heutzutage ja normal, aber wer mehrere Beziehungen in den Sand setzt, sollte sich m. E. mal grundlegend Gedanken machen, und das auch, aber nicht nur, alleine im stillen Kämmerlein, sondern auch mit Freunden, die ihn gut kennen, mit (älteren) Leuten, die mehr Erfahrung haben und das besser hinkriegen, und gerne auch mit Seelsorgern / Therapeuten.

Ich fände dann auch wichtig, ein bisschen zu analysieren, warum seine Beziehungen kaputtgegangen sind und was er getan hat, um sie in Ordnung zu bringen / zu retten, oder ob er es macht wie in TV-Serien: sobald das Gefühl nicht mehr „high“ ist, sucht man sich halt was Neues, weils spannender ist… Interessant ist in der Hinsicht auch, wie er da geprägt wurde - abgesehen von unserer schnellebigen, ungeduldigen („er war anfangs sehr schnell“), oberflächlichen (Medien-)Welt.

Kurz gesagt: Wenn er wirklich so toll ist, warum klappt’s dann nicht mit den Frauen - so auf Dauer, nicht nur so wie bei James Bond? Sind vielleicht immer alleine die anderen, die Frauen, schuld? Unwahrscheinlich…

Falls Du nicht die nächste zukünftige Ex werden möchtest, würde ich jetzt auf jeden Fall erstmal warten und noch nicht zusammenkommen, und das auch so kommunizieren.

Beste Grüße,

Marco

Hallo Daniela,
ich kann dir auf deine Frage keine wirkliche Antwort geben. Niemand kann erahnen wie sich das entwickelt.
Ich würde es langsam angehen lassen und abwarten wie es weiter geht. Ihr habt ja Zeit, da kann das langsam wachsen.
Internetten Gruß
Barbara

Hallo,

Vielen dank erstmal für die netten und teilweise sehr hilfreichen Antworten! Sowas tut richtig gut muss ich mal sagen! :smile:
Gestern haben wir es offiziell beendet. Vor 2 Tagen habe ich mal nachgefragt wie es ihm geht, und da hat sich herausgestellt, dass ein One Night stand wahrscheinlich von ihm schwanger ist…sein Gefühlschaos kann ich verstehen…habe ihm dann gesagt, dass ich nicht die vierte Frau sein möchte, die an ihm zerrt! Er meinte auch, dass das nicht ratsam wäre und ich glaube er bereut es auch irgendwie alles…
Da wir aber noch paar Sachen voneinander haben, werden wir uns in nächster Zeit nochmal treffen…habe ihm auch angeboten, dass er sich immer bei mir melden kann wenn er reden möchte oder was ist…ich glaube ich bin einfach zu nett…und mehr der Kumpeltyp…
Irgendwie hatte ich aber auch von einem Mann Mitte 30 was anderes erwartet…:-/

Liebe Grüße
Daniela

Hallo,

mhm - es ist normallerweise nicht meine Art, von einer Geschichte auf eine andere zu schliessen. Aber:

ich hab mich vor kurzem mit einer Dame unterhalten, die einen fast identischen Fall beschrieben hat: Mann war sehr schnell dabei, die Beziehung zu beginnen und zu planen.

er hat über die Zeit allerdings nicht damit aufgehört. Er hatte ein sehr dominantes Verhalten in der Beziehung. Er hat ihr vorgeschrieben, was sie zu tun und zu lassen hat. Sie hat es anfangs als angenehm empfunden, einen „starken“ Mann zu haben. Allerdings hat sich diese Stärke sehr bald als eine hohe Unsicherheit heraus gestellt. Normale Gespräche waren nicht möglich und er hat sich in die Spielsucht geflüchtet.

Ich kenne deinen Mann nicht. Ich kenne auch dein "Beute"Schema nicht. Ich hab lediglich ein Reizwort (dass er sehr schnell mit aller Planung ist). Du darfst daher bei dir sehr genau kucken, wie es konkret aussieht.

Dass ein Mann sich zurück zieht, denke ist normal. Schildere ihm in ich-Botschaften dein Dilemma. Das ist dein legitimes Recht und oft auch sehr hilfreich für beide. Denn er macht sich vielleicht auch viele Gedanken und kann es nicht äußern.