'Frontline' gegen Zecken für Menschen

Hallo Steffi,

mit was gehtst du gegen allzugroße Invasionen vor?

Sind bei meinen Katzen bislang ausgeblieben. Aber ich habe bereits Erfahrungen mit Katzenflöhen. Daher habe ich meinen beiden Katzen (auf Anraten der Tierärztin) Frontline verabreicht. Es sind schliesslich Freigänger.

Ergebnis: Ein Kater verträgt es wunderbar, der andere überhaupt nicht.
Das äußerte sich folgendermaßen:

Sobald ich ihm das Mittel in den Nacken geträufelt hatte, wurde er müde und verschlief nur noch den ganzen Tag. Appetit hatte er überhaupt nicht mehr (bis auf ein wenig Trockenfutter). Nach drei Tagen bin ich dann mit ihm zur Tierärztin gegangen, die keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen Frontline und seiner Appetitlosigkeit sah, und ihn erst einmal durchgecheckte (da er Freigänger ist, hätte es ja auch eine Vergiftung sein können). Die Laborwerte ergaben, dass er eine heftige Gastritis hatte.
Ich habe das Mittel dann erst einmal abgesetzt.
Als ich ihm im nächsten Frühjahr erneut Frontline verabreichte, geschah wieder dasselbe:
Er schlief den ganzen Tag und hatte keinen Appetit mehr. Nach drei Tagen wieder zur Tierärztin. Wieder Blutwerte untersucht. Ergebnis: wieder Gastritis.
Ich habe dann im Internet in verschiedenen Katzenforen recherchiert und siehe da: Es gibt noch mehr Tiere, die mit Frontline ähnliche Probleme hatten.

Wie gesagt: Mein anderer Kater hat mit dem Mittel keine Probleme, doch was nützt mir das?
Ich kämme sie jetzt jeden Abend mit einem elektrischen Flohkamm (es sind ja Gott-sei-dank Kurzhaarkatzen).

Ansonsten gibt es ja nicht viel Alternativen, oder kannst Du mir einen
Tipp geben?

Gruss
Esther

Hallo Esther,

wir müßten zwar mittlerweise das Brett wechseln, aber vielleicht verzeiht man uns dies eine Mal.

Meine Pferdestallkatzen sind flohfrei oder besser gesagt nicht verfloht solange sie gesund sind. Mit wenigen Exemplaren kommen die Katzen super selbst klar. Kommt eine Katze flöhig daher, stimmt mit ihr was nicht.
Bei den beiden Hunden ist das ähnlich. Flöhe sind eher selten. Die wenigen kämme ich raus und/oder packe sie mit Tesafilm in dem kurzen dünnen Fell. Für dickeres Fell habe ich auch keinen Vorschlag Es ist ganz selten, daß sie überhand nehmen. Im Notfall nehme ich auch Frontline, aber ganz vorsichtig auf einen Latexhandschuh und dann im Fell verteilen, denn da wo es als Tropfen auf die Haut kommt, bekommt die eine Hündin sofort Ausschlag. Schon darum versuche ich ohne auszukommen.

Gruß Steffi

MOD: Ja, aber…
Moin,

wir müßten zwar mittlerweise das Brett wechseln, aber
vielleicht verzeiht man uns dies eine Mal.

jetzt sollte auch gut sein, bitte.
Schönen Tag
Kerstin

menno …
hi johnny,

es ist nett, dass du mir mein literaturzitat der vetpharm wieder zurückschickst … was soll ich drauf sagen ? ja, kenn ich. bei kaninchen wird die fipronil-gabe als spray empfohlen, bei hunden auch
als spot-on. frontline IST eine spot-on formulierung.

Auf Kaninchen wirkt es z.B. schon in der therapeuthischen Dosis toxisch

ORAL ist eine Gabe von 8 mg/kg Fipronil bei kaninchen in manchen fällen toxisch.

oral heißt schlucken.

wir sprechen von einer TOPISCHE verabreichung

topisch heißt auf die haut aufbringen.

bei oraler gabe sind beim kaninchen 8 mg/kg manchmals toxisch. sprich, das kaninchen soll das zeug nicht schlucken, man soll es auf die haut aufbringen.

Das Problem ist nicht, dass die Kaninchen zu leicht sind,
sondern dass der Wirkstoff schon in verhältnismäßig geringen
Mengen für sie toxisch wirkt. Verwende ich so wenig Wirkstoff,
dass ich das Kaninchen nicht gefährde, ist die erwünschte
Wirkung gegen Flöhe und Zecken fraglich.

°seufz° nochmals … die topische verabreichung von 3 ml/kg eines sprays mit 0,25 % fipronil (entsprechend 7,5 mg/kg) ist beim kaninchen ok. wer lesen kann sieht das aus der von mir angegebenen dosierungsempfahlung.

frontline spot-on (z.b. für katzen) hat eine konzentration von 50 mg/0,5 ml. es ist eine spot-on formulierung und kein spray.

also, a) stimmt die konzentration nicht und b) ist spot-on was anderes als die emfohlene verabreichung als spray.

deswegen
soll
man
frontline
nicht
bei
kaninchen
verwenden

jetzt verstanden ?

gruss

tiger

hi yvonne :o)

Die Giftigkeit für Kaninchen hängt daher bestimmt nicht nur
von der Dosierung ab, da der Hersteller sonst nicht allgemein
vor der Verwendung bei Kaninchen warnen, sondern nur eine
geringere Dosierung empfehlen würde (oder sogar ein geringer
dosiertes Präparat für Kaninchen & Co. anbieten würde) …

glaub mir, merial hat sich sehr gut überlegt warum sie die herstellerwarnung herausgibt. ein eigenes präparat für kaninchen müßte die gesamte zulassungsschiene durchlaufen, das ist einfach zu teuer.

in dürren worten:
es ist richtig, dass kaninchen auf fipronil empfindlicher reagieren als z.b. katzen oder hunde. trotzdem wäre bei verringerter dosierung noch schutz gegeben. der markt für ein eigenes präparat ist aber zu klein

gruss

tiger

Hallo Tiger,

bei kaninchen wird die fipronil-gabe als spray empfohlen,

bei Kaninchen wird von Fipronil abgeraten.

Auf Kaninchen wirkt es z.B. schon in der therapeuthischen Dosis toxisch

ORAL ist eine Gabe von 8 mg/kg Fipronil bei kaninchen in
manchen fällen toxisch.

oral heißt schlucken.

danke

topisch heißt auf die haut aufbringen.

danke

bei oraler gabe sind beim kaninchen 8 mg/kg manchmals toxisch.
sprich, das kaninchen soll das zeug nicht schlucken, man soll
es auf die haut aufbringen.

°seufz° nochmals … die topische verabreichung von 3 ml/kg
eines sprays mit 0,25 % fipronil (entsprechend 7,5 mg/kg) ist
beim kaninchen ok. wer lesen kann sieht das aus der von mir
angegebenen dosierungsempfahlung.

da Kaninchen nicht daran gehindert werden können sich zu putzen (Halskrausen sind bei Kaninchen i.d.R. nicht zu befestigen), besteht bei der topischen Sprayanwendung eine reelle Gefahr sein Tierchen zu vergiften, wenn es sich nach der Anwendung putzt (was durchaus üblich ist).
Eine gleichmäßige Dosierung auf der Gesamtoberfläche ist nahezu unmöglich und daurch die orale Aufnahmemenge durch das Putzen nicht kalkulierbar.
Die Wirkung gegen Flöhe und Zecken ist jetzt schon in der angegebenen Dosis sehr fraglich. Nicht umsonst hat Merial die Wirkungsdauer von Frontline klammheimlich um die ca. Hälfte reduziert und empfiehlt über ihre Außendienstmitarbeiter bei Hund und Katze zur deutlichen Überdosierung (bezogen auf die Packungsbeilage).

Deshalb:

Auf Kaninchen wirkt es z.B. schon in der therapeuthischen Dosis toxisch

deswegen
soll
man
frontline
nicht
bei
kaninchen
verwenden

jetzt verstanden ?

ja Danke

Gruß

Johnny

2 Like

Hi,

glaub mir, merial hat sich sehr gut überlegt warum sie die
herstellerwarnung herausgibt.

davon kannst du ausgehen, es hat auch genügend Todesfälle gegeben bis es soweit war.

ein eigenes präparat für
kaninchen müßte die gesamte zulassungsschiene durchlaufen, das
ist einfach zu teuer.

Es bedürfte keiner extra Zulassung. Da gegen Flöhe und Zecken bei Kaninchen (nicht lebensmittelliefernde) ein Therapienotstand besteht, darf der Tierarzt auch nicht eigens für die Tierart zugelassene Arzneimittel umwidmen.

in dürren worten:
es ist richtig, dass kaninchen auf fipronil empfindlicher
reagieren als z.b. katzen oder hunde. trotzdem wäre bei
verringerter dosierung noch schutz gegeben.

Die Wirkung ist inzwischen bei der angegebenen Dosierung für Hunde und Katzen schon fraglich.

der markt für ein
eigenes präparat ist aber zu klein

Da hast du recht.

Gruß

Johnny

2 Like

stimmt …
Hi,

glaub mir, merial hat sich sehr gut überlegt warum sie die
herstellerwarnung herausgibt.

davon kannst du ausgehen, es hat auch genügend Todesfälle
gegeben bis es soweit war.

ja. wenn man einem kaninchen die katzen-formulierung mit 50 mg fipronil auf´s fell gibt, womöglich noch an einer stelle wo es beim putzen erreichbar ist, dann darf man sich dann nicht wundern wenn das kaninchen eingeht. aber schuld sind sowieso immer die anderen.

ein eigenes präparat für
kaninchen müßte die gesamte zulassungsschiene durchlaufen, das
ist einfach zu teuer.

Es bedürfte keiner extra Zulassung. Da gegen Flöhe und Zecken
bei Kaninchen (nicht lebensmittelliefernde) ein
Therapienotstand besteht, darf der Tierarzt auch nicht eigens
für die Tierart zugelassene Arzneimittel umwidmen.

natürlich. und wie löst du das problem der falschen konzentration in der spot-on formulierung (z.b. 50 mg/0,5 ml) wo bei kaninchen 7,5 mg/kg per spray verabreicht werden soll ?

gruss

tiger

Hallo,

ja. wenn man einem kaninchen die katzen-formulierung mit 50 mg
fipronil auf´s fell gibt, womöglich noch an einer stelle wo es
beim putzen erreichbar ist, dann darf man sich dann nicht
wundern wenn das kaninchen eingeht. aber schuld sind sowieso
immer die anderen.

ich weiß, nicht, was du immer mit deinem Spot-on-Präparat hast, davon ist überhaupt nicht die Rede.
Die gehäuften Todesfälle unter den Kaninchen, die zur Anwendungsbeschränkung führten, traten zu einer Zeit auf, als es Frontline als Spot-on-Präparat noch gar nicht gab.

Es bedürfte keiner extra Zulassung. Da gegen Flöhe und Zecken
bei Kaninchen (nicht lebensmittelliefernde) ein
Therapienotstand besteht, darf der Tierarzt auch nicht eigens
für die Tierart zugelassene Arzneimittel umwidmen.

natürlich. und wie löst du das problem der falschen
konzentration in der spot-on formulierung (z.b. 50 mg/0,5 ml)
wo bei kaninchen 7,5 mg/kg per spray verabreicht werden soll ?

Falls Fipronil zur Bekämpfung von Ektoparasiten beim Kaninchen geeignet wäre, würde man Frontline- Spray für die Behandlung umwidmen.
Frontline Spot-on ist ein anderes Medikament, was hätte eine Umwidmung von Frontline-Spray mit mit Frontline Spot-on zu tun?

So etwas ist alltägliche Praxis, ansonsten wäre eine medikamentöse Behandlung vieler Heim- und Haustiere erst gar nicht möglich.

Gruß

Johnny

MOD: Bitte auch ihr beiden…
…seid bitte so nett und geht ins Haustierbrett oder in eure email-Postfächer, weil das alles nichts mit Menschen-Medizin zu tun hat.
Schönen Tag noch
Kerstin

ok, ok …
nur abschliesend noch:

„Bei Hund und Katz kann man mit Spot-on-Präparaten laut Werbung gegen Zeckenbisse vorbeugen“

das war die ausgangsfrage.

mehr gibt´s dazu nicht mehr zu sagen

gruss

tiger