Frühförderung bei Entwicklungsverzögerung

Hallo, ich suche dringendst nach Erfahrungsberichten! Ein 2-jähriger, der im ersten Lebensjahr KEINE Anreize bekam und ausschließlich lag und mit dem nötigsten versorgt wurde, bekommt seitdem er 1.5 Jahre ist ALLE Formen der Frühförderung. Ich hätte so gern gewusst, wie die Chancen stehen (können), dass er das verpasste aufholen kann???
Danke für deine Meinung.

Hallo, das weiß ich nicht, keine Erfahrungen. Aber ich habe eine Meinung: Viel, sehr viel Geduld und ganz viel Liebe. Ob ein Kind es irgendwann aufholen kann weiß wohl keiner, sie werden immer etwas "zurück"bleiben. Macht doch nichts, dann wird eben später alles nachgeholt, eben nur etwas zeitverzögert. Also noch einmal: Geduld, sehr viel Geduld. Viel Glück wünsche ich in der Zukunft. Liebe Grüße Uli

Hallo Silvia,

sorry, da kann ich Dir nicht weiterhelfen.

Liebe Grüße

Claudia

Hallo,

die erlebten Defizite im 1. Lebensjahr führen zu einer frühkindlichen Störung, die auch im Erwachsenenalter emotionale Folgen haben können. Ausgeprägte Urängste, Verlustängste, Ich-Störung, etc. werden sicherlich im Laufe des Lebens auftreten. Im ersten Lebenjahr geht es nämlich nicht nur um Frühförderung und Motorik, sondern auch um das emotionale Ankommen in der Welt, erste Loslösungsschritte von der Mutter, die nur innerhalb von Geborgenheit altersgerecht erfolgen. DIes ist die Grundlage für ein Kind um sich dann auch physisch altersgerecht entwickeln zu können. Wichtig ist, dass diese Defizite augefangen werden und das Kind mit aller Liebe aufgenommen wird. Starke Geborgenheit und Annahme durch die Betreuungsperson können manches davon wieder „gut machen“. Und dann wird die Entwicklung altersgerecht verlaufen können. Ich rate dazu im 3. Lebensjahr einen Kinderpsychologen aufzusuchen um die Lage detailliert zu besprechen und eventuell zu begleiten. Bei Unsicherheiten auch früher. Aktuell ist in erster Linie eine liebevolle Betreuung das Wichtigste!
Alles Gute!

Hallo,
also das Kind bekommt jetzt die geballte Ladung an Musikgruppe, Krabbelgruppe, Turngruppe, und und und?
Meiner Meinung nach sollte das was in den ersten 1.5 J „verpasst“ wurde, nicht „zwanghaft aufgeholt“ werden. Es braucht nur 3 Dinge: Liebe, Liebe, Liebe. Wenn vor lauter „Entertainment“ keine Zeit für ausgelassenes spielen und herumalbern ist (ohne im Hinterkopf zu haben: Mmmh, ist das SPiel auch pädagogisch wertvoll?!) dann schadet dies meiner Meinung nach dem Kind nur. Ein zweijähriges Kind sollte noch ohne straffen Terminplan seine Tage verbringen können.
Viele Grüße
Rudi

Hallo Frau Schreiber,

um hier genauere Aussagen treffen zu können, müsste ich einige Dinge mehr wissen. Zunächst einmal der Entwicklungsstand - spricht der Junge, wie ist er motorisch (Laufen, Treppensteigen, Klettern, An- und Ausziehen, selbständig Essen, etc), wie ist seine Sozialkompetenz (Schreien, sich-an-Regeln-halten, Kontakt zu Mitmenschen, evtl. Aggressionen, etc).
Kinder, die eine schwere Deprivation erleiden mussten (keiner kümmert sich), haben zumeist eine Bindungsstörung, die sich negativ auf die Gesamtentwicklung auswirkt. Wenn ansonsten keine weitere Beeinträchtigung, wie zum Beispiel eine Alkoholembryopathie dazukommt, sind die Chancen, dass sich das Kind in einer entsprechenden Umgebung mit guter Förderung und liebevoller Betreuung gut entwickelt, sehr gut, die Defizite können völlig aufgeholt werden. Wichtig ist hier, die Bindungsstörung zu beheben, was nur durch Zeit, Geduld und dem wachsenden Gefühl der Sicherheit für das Kind möglich ist.

Sollten andere Beeinträchtigungen dazukommen, z. B. genetische Disposition, Sauerstoffmangel bei der Geburt, Drogen - oder Alkoholmissbrauch während der Schwangerschaft, etc, kann eine Prognose nur von den Therapeuten / Ärzten des behandelnden Kindes gegeben werden.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen, Sie können sich gern wieder an mich wenden, sollten Sie weitere Fragen haben!

Beste Grüße. Karolin Borlinghaus

Hallo,

leider kann ich nicht mit Erfahrungsberichten dienen. Ich denke aber als Mama von 3 Kleinkindern schon, dass man mit viel Liebe sehr viel nachholen kann. Die Förderung sollte halt auf einer sehr liebe- und vertrauensvollen und individuell auf das Kind bezogenen Basis stehen.

Viel Erfolg und liebe Grüsse, Yuna

Hallo Silvia,
wir in unserer Frühförderstelle haben bei ähnlichen Fällen ( z.B. scheinbar behinderte Kinder aus russischen Heimen)schon ganz erstaunliche Entwicklungsfortschritte beobachten können. Eine Prognose kann man ohne neurologische und kinderärzliche Tests nicht abgeben. Wichtiger als „alle Formen der Frühförderung“ ist ein liebevolles, stabiles Umfeld, das dem Kind Bezugspersonen zur sicheren Bindung und eine stimulierende aber nicht überfordernde Umgebung bietet. Erst dann kommen die Möglichkeiten der therapeutischen Förderung zum Tragen.Das Engagement der betreuenden Personen lohnt auf jeden Fall!
Mit den besten Wünschen

Christa

hallo, sorry, leider kann ich dir auf diesem gebiet nicht weiterhelfen. alles gute für euch!

D

erstens: danke für Ihre Antwort.
zweitens: NEIN!!! das Kind ist KEIN gestresstes
gefördertes Kind! Es ist ein kleiner Heimbewohner.
Er bekommt drei verschiedene Therapien und darf
ansonstens hanz und gar Kleinkind sein.
Und wenn er erstmal in unseren Familienverbund
aufgenommen wurde, wird er schlicht und einfach
ein Familienmitglied sein.
Ich wollte dringend klarstellen, dass er nicht
im Therapiewahn verfangen ist.
Grüße
Silvia.

Liebe Frau Schreiber,

diesbezüglich habe ich leider keine eigenen Erfahrungen. Vielleicht wissen die Hirnforscher dazu etwas zu sagen.

Ich wünsche ihnen alles Beste für den Kleinen.

Vielleicht finden Sie auf meiner Internetseite noch einige Anregungen:
www.Denzlinger-Cleverle.de

Wolfgang Helmeth

bekommt seitdem er 1.5 Jahre ist ALLE Formen der
Frühförderung.

Was genau für Förderung erhält er?
Auch therapeutische Massnahmen wie KG (Bobath, Vojta), ERGO, senosorische Integration, Neurologische Reorganisation nach Padovan?

ich bezweifle, dass das Kind noch alles nachholen kann. Bestimmte „Entwicklungsfenster“ schließen sich nach einer gewissen Zeit und es wird danach sicher sehr schwer. Die jetzt betreuenden Fachkräfte können hierzu hoffentlich genauere Auskünfte geben, was sagt der Kinderarzt? Ich glaube, die Störung, die sich daraus ergeben kann, nennt sich Hospitalismus. Lässt sich sicher nachgoogeln. Im 19. Jahrhundert gab, es, soweit ich weiss, ein Experiment auf Veranlassung des preussischen Königs, in dem Babys in ihrem ersten Lebensjahr nur körperlich versorgt wurden. Man wollte heraus finden, welche die „Ursprache“ des Menschen sei. Den Kindern wurde jede Zuwendung vorenthalten. Überlebt hat keines das erste Jahr…

meine Besten Wünsche für den armen kleine Mops.

Claudia

…:Hallo, ich suche dringendst nach Erfahrungsberichten! Ein

2-jähriger, der im ersten Lebensjahr KEINE Anreize bekam und
ausschließlich lag und mit dem nötigsten versorgt wurde,
bekommt seitdem er 1.5 Jahre ist ALLE Formen der
Frühförderung. Ich hätte so gern gewusst, wie die Chancen
stehen (können), dass er das verpasste aufholen kann???
Danke für deine Meinung.