Hallo Dörte,
leider kann ich Deine Fragen nicht so beantworten, dass ich gleich den entsprechenden Gesetzestext und das Prozedere nennen kann. Wenn es jedoch »hart auf hart« käme, könntest Du sowieso einen Anwalt gebrauchen, der im Bereich Sozialrecht gut ist. Ich weiß jetzt nicht, wo Du wohnst, doch hier könnte ein Selbsthilfeverband oder die Verbraucherberatung bestimmt nützlich sein.
Nach meiner Erfahrung kann weder die Krankenkasse noch der Rententräger Deinen Vater zwingen, in Rente zu gehen. Das machen sie aber gerne, weil sie dann Geld sparen. Bei mir wurde das auch mehrfach versucht, weil ich eben auch einen Grad der Behinderung von 100 habe und laut Ausweis auch »hilflos« bin. Der Schlüsselsatz lautet: ich arbeite auf Kosten meiner Restgesundheit. Jedenfalls hat das in den neunzigern funktioniert. So in die Richtung, Arbeit ist wichtig für die psychische Gesundheit und unter sozialen Gesichtspunkten.
Das müsste jemand sagen können, der auf dem Gebiet der Rentenberatung gut ist.
Auf jeden Fall kannst Du einstellen, wenn Du willst, interessant sind dann die Fördermöglichkeiten. Wenn Dein Vater zum Beispiel Gerätschaften braucht, um sein Handikap auszugleichen, gibt es Technische Berater sowohl beim Arbeitsamt als auch beim Integrationsamt. Wahrscheinlich ist der Rententräger der Hauptansprechpartner. Interessant für Dich ist auch das Arbeitsamt, die Lohnkostenzuschüsse zahlen können zwischen 3 und 5 Jahren über 70, 60, 50 % regressiven. Das muss aber direkt vor Ort bei Euch rauszukriegen sein.
Soweit ein paar Anhaltspunkte in Kürze, weil mich nämlich der böse Bazillus am Wickel hat.
In jedem sehe ich gute Chancen, wenn es nicht inzwischen
Sprengfallen der Behörden gibt, die ich nicht kenne.
Freundliche Grüße und viel Erfolg,
Andreas