Frühstück, Mittagessen, Abendessen

Hallo Wissende,

in einer Gesprächsrunde  unter Freunden kam heute folgende Frage auf:
Seit wann ist es eigentlich üblich, 3 Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen: Frühstück, Mittagessen, Abendessen?
Tiere fressen, wenn sie Hunger haben, bzw. wenn sie Beute kriegen.
Wie war das z.B. bei den Menschen in der Steinzeit/Eisenzeit/Bronzezeit/Mittelalter/…?
Beschränken wir uns erst mal auf Deutschland bzw.Europa.
Und wie ist es heute in anderen Kulturen (die weniger hoch technisiert sind)? Isst man da auch zu bestimmten Tageszeiten, oder hängt es mehr vor Arbeitsrhythmus oder von noch ganz anderen Dingen ab?

Danke für fundierte Antworten unjd Gruß,
Andreas

Hallo!

Wikipedia wirft u.a. hierzu folgendes dazu aus:

"Es gibt in Europa kein einheitliches Mahlzeiten-Schema. In Deutschland breitete sich im Mittelalter allmählich die Gewohnheit aus, drei statt zwei Mahlzeiten pro Tag einzunehmen. Das erste Frühstück am Morgen fand für die einfache Bevölkerung bereits zwischen 4 und 6 Uhr statt und bestand aus Suppe und Brot. Zu Mittag gegessen wurde um 10 oder 11 Uhr, das Abendessen gab es dann um 18 oder 19 Uhr. Der Adel beschränkte sich zu dieser Zeit noch auf zwei Mahlzeiten; er frühstückte nach der Frühmesse und nahm die Hauptmahlzeit nachmittags um 15 oder 16 Uhr ein, die sehr reichhaltig sein konnte. Anfang des 18. Jahrhunderts setzten sich auch in den Oberschichten drei Mahlzeiten durch und das Mittagessen wurde um 13 Uhr serviert, während das einfache Volk bereits um 12 Uhr aß.

In England führte der Adel in der Neuzeit dagegen vier bis fünf Mahlzeiten ein: das Frühstück zwischen 7 und 9 Uhr, ein zweites Frühstück (Lunch) um 12 oder 13 Uhr, um 16 oder 17 Uhr dann Tee mit Butterbrot (Afternoontea) und eine warme Mahlzeit (Dinner) am Abend zwischen 18 und 20 Uhr. Später kann noch ein Imbiss mit Tee folgen."

http://de.wikipedia.org/wiki/Mahlzeit

Gruß
Falke

Hallo,

allhier im schönen Baden war es bis vor wenigen Jahrzehnten zumindest in der Landwirtschaft noch üblich, fünf Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen (siehe z.B. hier.

Beste Grüße

=^…^=

Moin,

Tiere fressen, wenn sie Hunger haben, bzw. wenn sie Beute kriegen.

und der Mensch isst, wenn jemand „Mittag!“ schreit.

gemeinsames Essen bedeutet, dass irgendwer für irgendwen kocht. Und danach richten sich dann die Essenszeiten, kommt also alles von den Anfängen der Arbeitsteilung.

Ob 3, 5 oder wie viel Mahlzeiten auch immer, richtet sich wohl nach dem Grad der „Industrialisierung“. Wer 16 Stunden auf den Beinen ist, muss sicher öfter essen als der im nine-to-five-Job.

Gruß Ralf

Servus,

jetzt rätsle ich schon eine Weile über die fünfte Mahlzeit. Gab es da ein Nachtessen abends nach dem Stall? Außer Morgenessen, Znüni, Mittag und dem Brotessen vor der abendlichen Stallzeit fällt mir da jetzt keine andere Mahlzeit ein.

Schöne Grüße

MM

Guten Morgen!

Des Nachmittags gab es noch Kaffee und Kuchen oder ein kleines Vesper (das während des Herbstens auch sehr groß und üppig ausfallen konnte - daran erinnere ich mich sogar noch selbst aus meiner lange vergangenen Kindheit).

Beste Grüße

=^…^=

Ei Hallo,

daran sieht man, dass es am Rhein (im weitesten Sinn) besser leben ist.

Ich habe noch in lebhafter Erinnerung, wie ich einmal in Durbach beim Herbsten geholfen habe, noch in der Gewohnheit aus der Tettnanger Gegend, dass man zwischen halber sechse und sechse in den Stall ging, weil der Milchwagen um siebene kam, und dann hoch überrascht war, dass in Durbach um neune noch alles beim Morgenessen saß und man, bevor es in den Wingert ging, zuerst noch ein Chriesewasser einnahm…

(Das hat an einem Septembermorgen natürlich auch damit zu tun, dass man den Klingelberger besser hereinbringt, wenn der Tau abgetrocknet ist, aber das Bild vom Hungerleider aus der Viehwirtschaft im Vergleich zu den ganz gut gestellten Weinbauern bleibt trotzdem markant.)

Schöne Grüße

MM

Hallo,

ich bin keine Wissende.

Ich meine aber, dass auch der Mensch - genau so wie ein Tier - isst, wenn das Angebot da ist. Über den Bedarf hinaus. Es sei denn man ist jederzeit absolut diszipliniert oder verfolgt ein „höheres“ Ziel.

Wer sich sein Essen zusammensuchen oder einteilen oder erbetteln muss, nimmt automatisch weniger Mahlzeiten zu sich, als ein Mensch, der sich an jeder Ecke etwas kaufen kann.

Viele Grüße
Maralena