Hallo,
doch, ich bin überzeugt, dass Stoiber sich ungeschickt geäussert hat. Mich ärgert dies, denn ich erlebe Stoiber immer wieder als jemand, der groß umreisst, was er sagen will, aber nie deutlich oder dann zu deutlich wird.
Ich glaube aber nicht daß Stoiber sich hier nur ungeschickt
ausgedrückt hat weil ihm nicht klar war daß man ihn außerhalb
Bayerns mißverstehen würde.
Und wenn es so wäre gehört der Ede erst recht abgewatscht,
weil wenn man so blöd ist daß man sich gegenüber dem Rest der
Republik nicht adäquat artikulieren kann sollte man ganz
einfach die Klappe halten und sich in heimatlichen Gefilden
auf der Alm bei den Kühen äußern, aber nicht permanent zu
bundespolitschen Themen in Berlin Stellung nehmen.
Es war schon immer etwas Besonderes bei einer Wahlveranstaltung bei der CSU zu sein und sich dort die Stimmung mal genauer anzusehen. Ich bin aus dem Wahlkampf einiges gewohnt, aber das „Wir san wir“ in der Region ist etwas anderes als sogar der Wahlkampf im Ländle.
Der jetzige Spruch paßt perfekt in die Linie der zuvor
geäußerten Sätze und wird wieder perfekt auf die „blöden
Ossis“ gemünzt. Da glaube ich allmählich nicht mehr an Zufälle
und daran daß der arme Ede ja immer nur von anderen falsch
verstanden wird.
Nein, der jetzige Spruch ist üblich im Süden. Der hat mit den Ossis nichts zu tun.
Für wie blöd hält der Mann uns eigentlich? Glaubt der denn
wirklich, und glauben auch Du und ein paar andere hier
wirklich daß der Ede sich nur permanent mißverständlich
ausdrückt? Bitte sag’ jetzt nicht daß Du das ernsthaft
glaubst…
Ich glaube zuerst einmal, dass er sich tatsächlich missverständlich ausgedrückt hat, zumindest wenn man seine Rede und nicht nur den einzigen Satz liest, betrachtet. Dass daraus ein Staatsakt gemacht wird, ist klar.
Ich würde - aus meiner Kenntnis der inneren Struktur der CDU/CSU - war lange genug Träger diverser Ämter und Mandate - war auch ständig auf Landes- und zeitweise Bundeseben auf Wahlkmapftour mit dabei bei Bundespolitkern eine Behauptung aufstellen. Die Tages des E. Stoiber sind parteiintern in der CSU gezählt, in der CDU wird Stoiber wohl kaum eine noch massgebliche Rille nach der Bundestagswahl spielen können. Wir haben derzeit eine Situation - umgekehrte Vorzeichen - wie zwischen Strauss und Kohl. Nur hat seienrzeit die CDU Strauss nicht unterstützt und wir, seinerzeit war ich in Vorstandsämtern der JU, haben offen gegen Strauss Wahlkampf geführt. Das ging sogar soweit „Lieber keine Bundesregierung stellen als mit Strauss als Bundeskanzler“. Wir sollten uns klar sein, dass dort sogar der Bruch von CDU und CSU nicht nur heiss, sondern auch in meinem Bereich diskutiert wurde und wir alle der Meinung gewesen sind, dass die CDU künftig auch in Bayern auftreten soll als Konkurrenz zur CSU, nachdem FJS in Kreuth erklärt hat, die CSU sollte in ganz DE kandidieren.
Ich glaube auch ernsthaft, dass sich Stoiber so missverständlich ausdrückt, weil er bis heute seine Wahlniederlage bei der letzten Wahl nicht überwunden hat. Und, er wird und kann ja auch, will er nicht der „Größte“ bleiben nie einen Wahlsieg von Merkel wollen. Merkels Sieg wäre Stoibers Niederlage. Er, der sich für unschlagbar hält - fast wie es bei uns Teufel war - kann eine Niederlage nicht einfach wegstecken. Der Mann ist als Bundeskanzlerkandidat gescheitert. Dieses ostdeutsche Mädchen wollte ihn nicht als Bundespräsidenten. Warum soll er dann alles tun, dass sie gewinnt. Nein, sie muss verlieren oder sie muss schlechter ausehen wie Eddi.
Hier redet ein frustrierter Politiker, der alle anderen verantwortlich macht für seine politischen Niederlagen und drauf los drischt. Dabei hat Stoiber in Bayern viel erreicht, so wie z.B. Teufel in BW, aber auch jener wurde am Ende demontiert und hat sich verärgert in seinen Schmollwinkel verzogen. Kein Mensch redet mehr bei uns von ihm. Auch Stoiber hat das Schicksal vieler Politiker vor sich, die Zeit für ihn ist um, er hat es nicht erkannt und will es nicht erkennen und spürt, dass anderen an ihm vorbei entscheiden.
Du kannst das auch auf Lafontaine umsetzen. Die Linksartei ist die Retourkutsche gegen Schröder, nicht geen die SPD, ihm nicht die Ehere zu erweisen, die er für sich als richtig erachtet. Kein Mensch fragt nach, ob er nicht zurückkommen will. Keiner will seinen Rat oder widerspricht gar. Stoibe rist zu alt, um einen neue Partei zu gründen und er wiess auch, das er keine Chance hätte, aber widerstandslos will sich Stoiber nicht aufs Altenteil begeben. Dorthin wird man ihn, wie so viele andere Politiker aller Parteien „hinprügeln“ müssen.
Im Übrigen - ich gehe davon aus, dass die CDU gewinnt und die Regierung stellt, Stoiber hat sich selbst demontiert. Näher möchte ich mich nicht äussern.
Grüsse Günter