Frustrierte Wähler

Stoiber hat behauptet, Frustrierte Wähler darf man
nicht die Wahl entscheiden lassen.

Frustrierte Wähler… da fühle ich mich sogar selbst
angesprochen, denn wen wählen? Den Lügen-Schröder oder
die Kriegs-Angie? Oder Ex-Anarcho-jetzt-Fett Fischer oder
FDP-Schmalzlocke?

Und wir frustrierten resignieren entweder, d.h. gehen
gar nicht zur Wahl, oder was schlimmer ist, wählen
Extrem.

Insofern hat Stoiber absolut recht, wenn er behauptet,
die Frustrierten dürfen die Wahl nicht entscheiden.

Die Frage ist doch: Wie kann man die Frustrierten
Defrustrieren?
Markige Sprüche sind eine Möglichkeit, aber wahrscheinlich
nicht ausreichend.
Gute Vorbilder sind *keine* Möglichkeit, weil nicht
vorhanden. (Ach Konrad, Otto und Richi, wo seid Ihr,
wenn man euch mal wirklich braucht?)

Ich sehe eigentlich gar keinen Ausweg aus der Situation,
dass bei der Nächsten Wahl die Frustrierten die Wahlen
nicht nur grundlegend mitbestimmen, sondern dass sie
die Wahl komplett entscheiden werden.

Gruss, Marco

die Frustrierten als solche

Stoiber hat behauptet, Frustrierte Wähler darf man
nicht die Wahl entscheiden lassen.

Bevor das Thema überhaupt zum ersten mal wahlkampftaktisch ausgewalzt wurde, erklärte Stoiber ggü. einer TV-Anstalt, daß er mit den „Frustrierten“ Lafontaine und Gysi gemeint habe. Da er das sagte, bevor die ersten daraus eine Stoiber-Hetzparade machten, habe ich keinerlei Veranlassung, das nicht zu glauben.

Seltsamerweise tauchte dieser Nachsatz nur sehr vereinzelt in den Medien auf, obwohl Stoiber keine Gelegenheit ausläßt, ihn zu wiederholen, so auch hier: http://de.today.reuters.com/news/NewsArticle.aspx?ty…

Es entspricht aber inzwischen unserem Wahlkampfstil, solche einzelnen Aussagen aus dem Zusammenhang zu reißen und den Redner gar nicht erst zu fragen, was er denn tatsächlich gemeint hat, sondern das ganze zu einer Beleidigung des Ostens umzumünzen.

Gruß,
Christian

Hallo,

schon mal daran gedacht, selbst aktiv Politik zu gestalten ?

Ob Du es galubst oder nicht, das geht. Näheres unter

http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/gg/index.html

Insbesondere:

GG Art 20

(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.

(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

Warum es also nicht selbst in die Hand nehmen ?

Gruß

Matthias

Stoiber hat behauptet, Frustrierte Wähler darf man
nicht die Wahl entscheiden lassen.

Frustrierte Wähler… da fühle ich mich sogar selbst
angesprochen, denn wen wählen? Den Lügen-Schröder oder
die Kriegs-Angie? Oder Ex-Anarcho-jetzt-Fett Fischer oder
FDP-Schmalzlocke?

Macht geht vom Volke aus?

Hallo,

schon mal daran gedacht, selbst aktiv Politik zu gestalten ?

Ob Du es galubst oder nicht, das geht. Näheres unter

http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/gg/index.html

Insbesondere:

GG Art 20

(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und
sozialer Bundesstaat.

(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke
in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der
Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung
ausgeübt.

Warum es also nicht selbst in die Hand nehmen ?

Antwort: Weil die Artikel nur auf dem Papier existieren.

Guckt man genau an, wie skrupellos, rückgradlos und
ehrlickeitslos man vorgehen muss, um die Leiter der
Politik erklimmen zu können, kommen nur ganz bestimmte
Menschen als Politiker in Frage.

Anders ausgedrückt: Ich, und wahrscheinlich auch der Großteil
der „frustrierten Wähler“ haben einfach nicht das
Zeug zum Politiker in dem Deutschen Demokratiesystem.

Gruss, Marco

Ja, aber keiner nimmt dieses Recht wahr
Hallo,

hast Du es versucht ?
Gehst Du regelmäßig wählen ?

Ich kann es nicht mehr hören, diesen Leidgesang auf „die da oben, machen doch was sie wollen“.

Es ist das gute Recht eines jeden, auf seine demokratischen Rechte zu verzichten. Derjenige möchte dann aber einfach seinen Mund halten und keinerlei Kritik an dem üben, was andere entschieden haben. Sich nicht beteiligen und dann herumzumaulen empfinde ich persönlich als das Letzte.

Gruß

Matthias

Antwort: Weil die Artikel nur auf dem Papier existieren.

Guckt man genau an, wie skrupellos, rückgradlos und
ehrlickeitslos man vorgehen muss, um die Leiter der
Politik erklimmen zu können, kommen nur ganz bestimmte
Menschen als Politiker in Frage.

Anders ausgedrückt: Ich, und wahrscheinlich auch der Großteil
der „frustrierten Wähler“ haben einfach nicht das
Zeug zum Politiker in dem Deutschen Demokratiesystem.

Gruss, Marco

hi!
Gesetzt dem Fall, dem ist so und Stoiber hat wirklich Gysi und Lafontaine gemeint. Macht das denn die Aussage weniger gefährlich? Dann wäre die Aussage, ich möchte nicht, dass die Wahl von Gysi und Lafontaine entschieden wird! genau betrachtet inhaltlich totaler Humbug…weil die zwei Stimmen die Wahl nicht wirklich entscheiden. Inhaltlich sieht es da anderst aus: Er wird ja sicher meinen (so zumindestens meine Interpretation), dass er nicht möchte, dass im Osten die Ultralinken die Wahl gewinnen. Was Herr Stoiber dabei nur allzu gern vergisst, dass es dann des Volkes Willen ist! So ist das nun mal in der Demokratie! Ob er das nun will oder nicht! Und da kann er noch so viel rumzettern, da bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder er geht mit rechtstaatlichen Mitteln gegen die Ultras vor und weisst diesen Verfassungsfeindlichkeit vor. Dann werden diese VErboten. Oder er wandelt die Demokratie in eine Diktatur um…dann gehen andere mit Rechtsstaatlichen Mitteln gegen ihn vor!

Wahlkampf und Politik in einer Demokratie stelle ich mir anderst vor!

Frustrierte Grüße vom /root, der trotzdem wählen geht

Hi!
110%ige Zustimmung! Nicht meckern! Machen!
Grüße vom /root

Hallo Christian!

Ich habe da auch so meine Zweifel ob der „Frustrierten“.

Er hat ja auch gesagt: „…wir haben leider nicht überall so kluge Bevölkerungsteile wie in Bayern. Die Stärkeren müssen manchmal die Schwächeren ein Stück mitziehen.“

Damit meinte er sehr wahrscheinlich schon die Bevölkerung als solches, aber auch hier kann man natürlich lamentieren, es beziehe sich doch nur auf den politischen Gegner.

Ich denke, er hat es so gesagt, so gemeint und persönlich vermute ich ein bisschen Kalkül dahinter (immerhin 2 Events / 5 Tage). Erinnert mich ein bisschen an den Wahlkampf von Möllemann seinerzeit. Das Ziel, aber auch der Erfolg dürfte in etwa derselbe sein.

Lieben Gruß
Patrick

Hi!

Bevor das Thema überhaupt zum ersten mal wahlkampftaktisch
ausgewalzt wurde, erklärte Stoiber ggü. einer TV-Anstalt, daß
er mit den „Frustrierten“ Lafontaine und Gysi gemeint habe. Da
er das sagte, bevor die ersten daraus eine Stoiber-Hetzparade
machten, habe ich keinerlei Veranlassung, das nicht zu
glauben.

Weder Lafontaine noch Gysi entscheiden die Wahl, sondern ausschliießlich die Menschen, die am 18.9. zur Wahl gehen und dort ihren Stimmzettel in die Kiste werfen. Die Partei von L. und G. können nur dann auf die Wahl des Bundeskanzlers (und damit auf die Regierung) nehmen, wenn sie gewählt werden. Von daher halte ich den Rückschluss von Stoibers Aussage auf die Wählerschaft im Osten für durchaus gerechtfertigt - zudem er das mit seiner zweiten Aussage über die Wähler im Osten „Die dümmsten Kälber …“ untermauert hat, dass er die Wähler im Osten sehr wohl für verdummt hält.

Ich frage mich, wie so ein Politiker nach solchen Sprüchen und Herumgewurschtele das notwendige Vertrauen in der Bevölkerung erhalten will, sollte er als Wirtschafts- und/oder Finanzminister ins Merkel-Kabinett einrücken. Ich an Merkels Stelle hätte die Chance genutzt und ihm nach seiner Äußerung die Koffer vor die Tür gestellt (aber vielleicht erleben wir das am Mittwoch bei der Vorstellung des Kompetenzteams).

Grüße
Heinrich

Hallo Marco,

mein Tipp. Rufe eine der Parteien an, die Du unterstützen willst. Man ist sicher dort froh und begrüsst es auch, wenn sich Mitbürger auch im Wahlkampf engagieren.

Sicher. Man wird Dich keine öffentliche Reden halten lassen. Aber Du kannst an Wahlständen mitarbeiten, dort Wahlprogramme verteilen, die Bürger ansprechen ( es sollte dann aber schon die Politik sein, für die man am Stand steht ), Du kannst - soweit es erfolgt - Flugblätter in die Briefkasten verteilen und wenn man den Willen sieht, dass Du mehr willst als nur gesehen zu werden, wird man Dich auch integrieren und Dir mehr zuordnen wie Du möglicherweise heute ahnen kannst.

Grüsse Günter

schon mal daran gedacht, selbst aktiv Politik zu gestalten ?

Ob Du es galubst oder nicht, das geht. Näheres unter

http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/gg/index.html

Insbesondere:

GG Art 20

(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und
sozialer Bundesstaat.

(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke
in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der
Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung
ausgeübt.

Warum es also nicht selbst in die Hand nehmen ?

Antwort: Weil die Artikel nur auf dem Papier existieren.

Guckt man genau an, wie skrupellos, rückgradlos und
ehrlickeitslos man vorgehen muss, um die Leiter der
Politik erklimmen zu können, kommen nur ganz bestimmte
Menschen als Politiker in Frage.

Anders ausgedrückt: Ich, und wahrscheinlich auch der Großteil
der „frustrierten Wähler“ haben einfach nicht das
Zeug zum Politiker in dem Deutschen Demokratiesystem.

Gruss, Marco

Hi,

Bevor das Thema überhaupt zum ersten mal wahlkampftaktisch
ausgewalzt wurde, erklärte Stoiber ggü. einer TV-Anstalt, daß
er mit den „Frustrierten“ Lafontaine und Gysi gemeint habe. Da
er das sagte, bevor die ersten daraus eine Stoiber-Hetzparade
machten, habe ich keinerlei Veranlassung, das nicht zu
glauben.

Vielleicht ahnte er bereits daß sein Zitat, wenn es in der breiten Öffentlichkeit bekannt wird, Protestwellen auslösen würde. Da hat er dann noch schnell versucht einen eventuellen Skandal zu vermeiden - aber es war zu spät.

Ansonsten nehme ich dem Herrn Stoiber auch ganz einfach nicht ab daß mit den Frustrierten Gysi und Lafontaine gemeint waren, denn auch wenn sich Stoiber grammatikalisch und logisch ab und zu ins Fettnäpfchen stottert - warum hat man das bei Birne Kohl immer ins Lächerliche gezogen, bei Stoiber aber nicht? - er redet in einem Satz vom Einfluß des Ostens auf die Kanzlerwahl, und dann im nächsten Satz von „den Frustrierten“. Wie kann er sich denn auf Gysi und Lafontaine beziehen wenn vorher nur vom Osten, niemals aber von diesen beiden, die Rede war? So sprachlich ungeschickt ist ja wohl auch ein Stoiber nicht.

Außerdem ergibt es keinen Sinn wen er auf Gysi und Lafontaine abgezielt hätte, denn diese beiden können mit ihren beiden Stimmen wohl kaum bestimmen welche Partei den Kanzler stellen wird.

Nein, nein, der Stoiber hat sehr wohl die Ostdeutschen gemeint, und das wird auch deutlich wenn man es in den Kontext seiner anderen Ergüsse stellt, die jetzt natürlich in der Öffentlichkeit breitgetreten werden.

In einem gebe ich Dir allerdings recht: Stoibers Sprüche sind schon alt und werden erst jetzt in der Öffentlichkeit skandalisiert. Man darf wohl vermuten daß der Skandal in gewisser Weise von Stoiber ungut gesonnenen Leuten bewußt aufgebracht und in die Öffentlichkeit gezerrt wurde, denn sonst hätte man schon vor 1 1/2 Wochen über seine Äußerungen informiert werden müssen.
Das ändert aber letztlich nichts daran daß er diese Dinge gesagt hat und auch so meint.

Es entspricht aber inzwischen unserem Wahlkampfstil, solche
einzelnen Aussagen aus dem Zusammenhang zu reißen und den
Redner gar nicht erst zu fragen, was er denn tatsächlich
gemeint hat, sondern das ganze zu einer Beleidigung des Ostens
umzumünzen.

Jetzt machst Du aber den Bock zum Gärtner. Natürlich kann man den Wahlkampfstil und vieles andere beklagen, nur dürfte einem Edmund Stoiber doch klar sein wie die Maschinerie funktioniert. Wenn er sich dann trotzdem in blauweißen Bierzelten vor das Rednerpult stellt und irgendwelche Sachen verzapft muß er damit rechnen daß das in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
Gerade auch weil Stoiber momentan wohl eher mit bundespolitischen Themen hantiert als sein Seppelland zu regieren. Man vernimmt ihn andauernd zu bundespolitischen Themen und nimmt wahr daß er sich andauernd in Berlin herumtreibt. Dabei dachte ich immer die bayerische Landeshauptstadt wäre München…
Andere Ministerpräsidenten sind auch nicht permanent mit bundespolitischen Themen in den Medien präsent - wenn Stoiber das tut darf er sich nicht wundern wenn seine Aussagen auch im Wahlkampfgetümmel instrumentalisiert werden.

Gruß,

MecFleih

Hi!

Bevor das Thema überhaupt zum ersten mal wahlkampftaktisch
ausgewalzt wurde, erklärte Stoiber ggü. einer TV-Anstalt, daß
er mit den „Frustrierten“ Lafontaine und Gysi gemeint habe. Da
er das sagte, bevor die ersten daraus eine Stoiber-Hetzparade
machten, habe ich keinerlei Veranlassung, das nicht zu
glauben.

Weder Lafontaine noch Gysi entscheiden die Wahl, sondern
ausschliießlich die Menschen, die am 18.9. zur Wahl gehen und
dort ihren Stimmzettel in die Kiste werfen. Die Partei von L.
und G. können nur dann auf die Wahl des Bundeskanzlers (und
damit auf die Regierung) nehmen, wenn sie gewählt werden. Von
daher halte ich den Rückschluss von Stoibers Aussage auf die
Wählerschaft im Osten für durchaus gerechtfertigt - zudem er
das mit seiner zweiten Aussage über die Wähler im Osten „Die
dümmsten Kälber …“ untermauert hat, dass er die Wähler im
Osten sehr wohl für verdummt hält.

Hallo Heinrich,

der letzte Spruch, der erneut für Aufregung sucht, wird man wohl aus der Zuordnung von Bayern in unserem Land insgesamt sehen müssen. Dieser Ausspruch ist bei uns im Süden gängig. Dieser Spruch fällt auch dann, wenn die SPD den Wählern vorwirft, in einen CDU-regierten Land wie Bayern oder Baden-Württemberger sie würden immer dieselbe Regierung wählen. Da regt sich im Süden niemand auf.

Ais ich einmnal in Stuttgart jemand seit Jahren wieder traf, ging er auf mich zu mit den Worten „ja,leck mich am Arsch, wo kommscht Du her“. Meine seinerzeitige Freundin war stinksauer - aus dem Raum Osnabrück - wie man mich so beleidigen kann. Dabei ist dieser Ausdruck keine Beleidigung sondern Freude, jemand nach langer Zeit wieder zu sehen. Und es gibt in Bayern noch ganz andere Ausdrücke, um jemand zu erklären, er möge den Mund halten. In anderen Rgeionen wird man dies als sexuelle Beleidigung wohl ansehen.

Ich frage mich, wie so ein Politiker nach solchen Sprüchen und
Herumgewurschtele das notwendige Vertrauen in der Bevölkerung
erhalten will, sollte er als Wirtschafts- und/oder
Finanzminister ins Merkel-Kabinett einrücken. Ich an Merkels
Stelle hätte die Chance genutzt und ihm nach seiner Äußerung
die Koffer vor die Tür gestellt (aber vielleicht erleben wir
das am Mittwoch bei der Vorstellung des Kompetenzteams).

Was derzeit nicht geht. Stoiber will Merkel nicht als Kanzlerin. Ich glaube nicht, dass Stoiber jemals akzeptiert hat, dass Merkel jetzt kandidiert. Für Stoiber ist ein Sieg von Merkel eine schwere persönliche Niederlage. Jedes Prozent, das Merkel mehr an Stimmen hat wie Stoiber bei der letzten Wahl ist eine Niederlage. Aber auch jedes Prozent, das Merkel nicht bis 45 erreicht ist aus Sicht einiger Ministerpräsidenten der CDU eine Niederlage von Merkel. Es tobt ein nicht ausgesprochener Machtkampf. Und hier ist für mich als Bürger von Baden-Württemberg nur eine Chance vorhanden, Merkel unterstützen um das Verhältnis CDU/CSU zu Gunsten der CDU hoch anzusiedeln.

Grüsse Günter

der schon einmal gegen einen Bayer, seinerzeit war ich Kreisvorsitzender der JU ( um eines der seinerzeit sechs Ämter zu nennen ), öffentlich auftrat, gegen FJS als Kanzlerkandidat.

Hi,

Stoiber hat behauptet, Frustrierte Wähler darf man
nicht die Wahl entscheiden lassen.

Frustrierte Wähler… da fühle ich mich sogar selbst
angesprochen, denn wen wählen? Den Lügen-Schröder oder
die Kriegs-Angie? Oder Ex-Anarcho-jetzt-Fett Fischer oder
FDP-Schmalzlocke?

Und wir frustrierten resignieren entweder, d.h. gehen
gar nicht zur Wahl, oder was schlimmer ist, wählen
Extrem.

Insofern hat Stoiber absolut recht, wenn er behauptet,
die Frustrierten dürfen die Wahl nicht entscheiden.

Nein, das ist absolut falsch. „Alle Macht geht vom Volke aus“, das ist ein Kernsatz unserer Demokratie. Wenn die Bürger frustriert sind, sind sie frustriert - aber deswegen sind und bleiben sie der Souverän, der in einer Wahl über die Regierung bestimmt.

Wobei Stoiber nicht gesagt hat daß Frustrierte nicht wählen dürfen. Er hat sinngemäß gesagt daß er nicht akzeptiert daß die Ossis, die aus Frustration massenweise die Linkspartei wählen, damit der CDU die Stimmen kosten, die sie zur Mehrheit braucht.

Die Frage ist doch: Wie kann man die Frustrierten
Defrustrieren?
Markige Sprüche sind eine Möglichkeit, aber wahrscheinlich
nicht ausreichend.
Gute Vorbilder sind *keine* Möglichkeit, weil nicht
vorhanden. (Ach Konrad, Otto und Richi, wo seid Ihr,
wenn man euch mal wirklich braucht?)

Ich sehe eigentlich gar keinen Ausweg aus der Situation,
dass bei der Nächsten Wahl die Frustrierten die Wahlen
nicht nur grundlegend mitbestimmen, sondern dass sie
die Wahl komplett entscheiden werden.

Meine Meinung dazu ist daß radikale Reformen unseres gesamten Steuer-, Wirtschafts- und Sozialsystems erfolgen müßten um den ganzen Laden neu aufzustellen. Das momentane Problem ist daß keiner wirklich radikal herangeht, sondern alle doktern nur an irgendwelchen Stellen herum, der eine hier, der andere da, aber es gibt keine grundlegene Reform. Im Grunde will jeder weiter an Stellschräubchen drehen, obwohl man eigentlich die ganze Maschine austauschen müßte.

Man scheint parteiübergreifend noch nicht zu kapieren wie frustriert die Leute wirklich sind, und solange das nicht wirklich ankommt wird sich nix ändern. Vielleicht muß es erstmal eine Wahl geben, in der die Frustrierten oder extremen Parteien beängstigend gute Wahlergebnisse einfahren damit man bei den Entscheidungsträgern kapiert daß die Leute die Nase davon gestrichen voll haben wie es zur Zeit läuft.

Gruß,

MecFleih

Hi,

der letzte Spruch, der erneut für Aufregung sucht, wird man
wohl aus der Zuordnung von Bayern in unserem Land insgesamt
sehen müssen. Dieser Ausspruch ist bei uns im Süden gängig.
Dieser Spruch fällt auch dann, wenn die SPD den Wählern
vorwirft, in einen CDU-regierten Land wie Bayern oder
Baden-Württemberger sie würden immer dieselbe Regierung
wählen. Da regt sich im Süden niemand auf.

Ais ich einmnal in Stuttgart jemand seit Jahren wieder traf,
ging er auf mich zu mit den Worten „ja,leck mich am Arsch, wo
kommscht Du her“. Meine seinerzeitige Freundin war stinksauer

  • aus dem Raum Osnabrück - wie man mich so beleidigen kann.
    Dabei ist dieser Ausdruck keine Beleidigung sondern Freude,
    jemand nach langer Zeit wieder zu sehen. Und es gibt in Bayern
    noch ganz andere Ausdrücke, um jemand zu erklären, er möge den
    Mund halten. In anderen Rgeionen wird man dies als sexuelle
    Beleidigung wohl ansehen.

Ich glaube aber nicht daß Stoiber sich hier nur ungeschickt ausgedrückt hat weil ihm nicht klar war daß man ihn außerhalb Bayerns mißverstehen würde.
Und wenn es so wäre gehört der Ede erst recht abgewatscht, weil wenn man so blöd ist daß man sich gegenüber dem Rest der Republik nicht adäquat artikulieren kann sollte man ganz einfach die Klappe halten und sich in heimatlichen Gefilden auf der Alm bei den Kühen äußern, aber nicht permanent zu bundespolitschen Themen in Berlin Stellung nehmen.

Der jetzige Spruch paßt perfekt in die Linie der zuvor geäußerten Sätze und wird wieder perfekt auf die „blöden Ossis“ gemünzt. Da glaube ich allmählich nicht mehr an Zufälle und daran daß der arme Ede ja immer nur von anderen falsch verstanden wird.

Für wie blöd hält der Mann uns eigentlich? Glaubt der denn wirklich, und glauben auch Du und ein paar andere hier wirklich daß der Ede sich nur permanent mißverständlich ausdrückt? Bitte sag’ jetzt nicht daß Du das ernsthaft glaubst…

Gruß,

MecFleih

Hi,

Wie kann man die Frustrierten
Defrustrieren?

Gradlinigkeit und Ehrlichkeit zu sich selbst und zu anderen, Respektierung der pol. Meinung anderer, auch der der Oposition.

Grüße,
J~

Hi,

Meine Meinung dazu ist daß radikale Reformen unseres gesamten
Steuer-, Wirtschafts- und Sozialsystems erfolgen müßten

da hake ich doch mal eben ein: Welche denn?

Interessiert,
Christian

Guten Abend!

Meine Meinung dazu ist daß radikale Reformen unseres gesamten
Steuer-, Wirtschafts- und Sozialsystems erfolgen müßten um den
ganzen Laden neu aufzustellen. Das momentane Problem ist daß
keiner wirklich radikal herangeht, sondern alle doktern nur an
irgendwelchen Stellen herum…

Stark vereinfacht sehe ich u. a. folgende miteinander verwobene Problemkreise in unserem Land:

  • Staatsverschuldung
  • Erwerbslosigkeit
  • Finanzierung der soz. Sicherungssysteme.

Ob die Umsatzsteuer um 2 Prozentpunkte steigt und die Arbeitslosenversicherung weniger Beitrag verlangt (woher kommt dann der fehlende Betrag?), wird an der Verschuldung der öff. Kassen (es fehlen 100 Mrd. € p. a.) nichts ändern. Die Erwerbslosigkeit wird durch ein Prozentchen geringere Belastung der Kosten für Arbeit nicht ernsthaft berührt. Die soz. Sicherungssysteme haben davon ebenfalls nichts. Gibts von den Parteien Vorschläge, die an den Wurzeln der Problemkreise angreifen? Ich höre nur wenig und habe den Eindruck, alle warten auf Wunder, wollen jedenfalls weiterwurschteln.

Unser Problem: Wir können nicht davon leben, dass sich die Nachbarn gegenseitig die Haare schneiden, die Hunde ausführen und die Rasen mähen. In solche Richtung gehende Vorstellungen von Dienstleistungswirtschaft halte ich für irreal. Auch bei der Produktion von Massen- und Konsumgütern wird der Wind schärfer. Dummerweise geht das Zusammenschrauben von Autos und Waschmaschinen anderweitig preisgünstiger.

Wenn Haareschneiden und Schrauberjobs keine Zukunft versprechen, schlage ich vor, es mit Geist und Technologie zu versuchen. Oder anders ausgedrückt: Dass anderweitig billiger produziert werden kann, sollten wir nicht beklagen, sondern als Chance begreifen. Wir können nicht gegen polnische Löhne anstinken, gegen chinesische schon gar nicht. Wir sollten die gegebenen Verhältnisse nicht bejammern, sondern nutzen. Wir sollten uns insbesondere umgehend von der Vorstellung befreien, besser bezahlt zu werden, nur weil wir Deutsche sind.

Es gibt ungezählte Technologiefelder, deren Bearbeitung enormer Entwicklungsanstrengungen bedarf. Dafür brauchen wir bestens ausgebildete Menschen, besser und umfassender ausgebildete Leute, als sonst irgendwo auf dem Globus. Diesen zugegebenermaßen unbequemen Wettbewerb können wir gewinnen, während der Wettbewerb um billige Löhne längst verloren ist. Wir müssen unsere menschlichen Ressourcen besser nutzen, statt uns mit niedriger Abiturientenquote (auf z. T. erschreckend niedrigem Qualitätsniveau) abzufinden, statt Menschen mit spätestens 55 Jahren an Rente denken zu lassen, statt Globalisierung als Schreckgespenst zu sehen oder gar an Abschottung zu denken. Wir leisten uns den fragwürdigen Luxus, viele junge Menschen mit Schmalspurausbildung abzuspeisen und wir leisten uns den Luxus, Leute aufs Altenteil zu schicken, die gerade erst richtig warm geworden sind. Natürlich können Jahrzehnte einseitiger körperlicher Arbeit einen Menschen verschleißen; andererseits werden Menschen mit Weiterbildung als Daueraufgabe in intellektuell fordernden Berufen immer besser. Diese Menschen muß man nicht ein Vierteljahrhundert vor dem Ende der durchschnittlichen Lebenserwartung in Rente schicken.

Wir müssen zu einer Bildungsgesellschaft werden.

Kurz: Ich vermisse Visionen bei den Parteien und Personen, die sich jetzt zur Wahl stellen. Statt dessen präsentiert sich Herumgeholze auf unterstem Niveau, nur mit der Aussicht, an wirkungslosen Stellschräubchen zu spielen.

Gruß
Wolfgang

Hi,

Meine Meinung dazu ist daß radikale Reformen unseres gesamten
Steuer-, Wirtschafts- und Sozialsystems erfolgen müßten

da hake ich doch mal eben ein: Welche denn?

Wolfgang hat es in seinem Posting perfekt zusammengefaßt.

Ohne sich jetzt in konkreten Einzelbeispielen zu verlieren: vor allem ein radikaler Bürokratieabbau, Subventionsabbau und eine allgemeine Vereinfachung diverser völlig überkanditelter Systeme.

Ich habe letztens ein Buch über die Struktur von Aldi gelesen, und „Marktanalyse“ funktioniert dort so: Man stellt die Waren ins Regal und schaut ob das Produkt bei den Kunden ankommt. Schließlich betrachtet man das Ergebnis - und die Entscheidung ist gefallen.
Anderswo hätte man diverse Projektgruppen, Berater, Ausschreibungen, Analysten usw. bemüht…

In Finnland machen die Bürger ihre Steuererklärung innerhalb von 10 Minuten über das Internet - nicht so ein Krampf wie hier… Warum zahlen die Bürger nicht einfach x% ihrer Einnahmen als Steuern, mit einer unteren Freigrenze zur Existenzsicherung von Geringverdienern?

Oder wenn ich mir ansehe daß ein im Ausland bestelltes T-Shirt auf 12 verschiedene Weisen beim Zoll angemeldet werden kann - je nachdem ob es gewebt oder gewirkt ist, je nach Material oder bei Mischgeweben dem mit dem höchsten Anteil, oder ansonsten mit dem letztgenannten Material des EZT, usw. usw. - was bitte bezweckt das? Es ist unnötiger Bürokratismus, der letztlich einfach nur Geld kostet. Würde es nicht reichen wenn man ein T-Shirt als T-Shirt anmeldet und fertig?

Warum stecken Leute in völlig sinnlosen, aber teuren ABM-Massnahmen oder 1 EUR-Jobs? Stattdessen sollte man sie von vorneherein so einsetzen daß sie eine konkurrenzfähige Beschäftigung erhalten, aber nicht schwachsinnige Maßnahmen durchführen, die den Steuerzahler viel Geld kosten, ansonsten aber niemanden qualifizieren…

Und dann müßte eine konsequente Förderung von Wissenschaft und Lehre her, und nicht wie bisher, daß es für Wissenschaftler ab einem gewissen Punkt interessant wird ins Ausland zu gehen weil die Möglichkeiten dort besser sind.

Man kann das endlos fortführen. Hier in Deutschland wird analysiert, eine Analyse der Analyse gemacht, beraten und verworfen, alles nach ISO-Norm und unter Aufsicht des Qualitätsmanagement (das freilich nur auf dem Papier perfekt funktioniert…) - aber man kommt kaum dazu sich dem Problem zu widmen.

Es müßte hier viel mehr nach in Grunde ganz einfach nachvollziehbaren Marktmechanismen vorgegangen werden, dann würden wir uns schon mal einen riesigen Berg hemmender Bürokratie vom Hals schaffen. Ich bin nur skeptisch daß wir Deutschen das hinkriegen. Es gibt zu viele Amtsstuben, zu viele Beamte, zu viele Bürokraten.

Gruß,

MecFleih

Hi,

Dafür brauchen wir
bestens ausgebildete Menschen, besser und umfassender
ausgebildete Leute, als sonst irgendwo auf dem Globus.

ja, und nicht nur aus sentimentalem Sozialgründen sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht. Wir brauchen sozial kompetente weil gut unterrichtete Grundschulkinder die nicht zu Asozialen werden. Wir brauchen viele gute Akademiker.
Aber wie sieht das unsere zu beführchtenden künftige Rechts-Regierung? Für die ist freie Bildung doch Sozigequatsche. Die werden also den falsch begonnenen Weg doch noch weiter gehen: noch weitere Preiserhöhung für ein Studium, für Masterstudenten wird’s wohl kein Bafög geben und außerdem Zulassungsbeschränkungen.

Mahlzeit…
J~

Demokratieverständnis?

Ich kann es nicht mehr hören, diesen Leidgesang auf „die da
oben, machen doch was sie wollen“.

Es ist nicht Leidgesang, es ist Frustration.

Es ist das gute Recht eines jeden, auf seine demokratischen
Rechte zu verzichten. Derjenige möchte dann aber einfach
seinen Mund halten und keinerlei Kritik an dem üben, was
andere entschieden haben. Sich nicht beteiligen und dann
herumzumaulen empfinde ich persönlich als das Letzte.

Meinungsfreiheit erlischt, wenn es nicht die Meinung
mindestens einer Partei ist?

Wow! Das ist *wirklich* demokratisch.

Nick