Hi,
Meine Meinung dazu ist daß radikale Reformen unseres gesamten
Steuer-, Wirtschafts- und Sozialsystems erfolgen müßten
da hake ich doch mal eben ein: Welche denn?
Wolfgang hat es in seinem Posting perfekt zusammengefaßt.
Ohne sich jetzt in konkreten Einzelbeispielen zu verlieren: vor allem ein radikaler Bürokratieabbau, Subventionsabbau und eine allgemeine Vereinfachung diverser völlig überkanditelter Systeme.
Ich habe letztens ein Buch über die Struktur von Aldi gelesen, und „Marktanalyse“ funktioniert dort so: Man stellt die Waren ins Regal und schaut ob das Produkt bei den Kunden ankommt. Schließlich betrachtet man das Ergebnis - und die Entscheidung ist gefallen.
Anderswo hätte man diverse Projektgruppen, Berater, Ausschreibungen, Analysten usw. bemüht…
In Finnland machen die Bürger ihre Steuererklärung innerhalb von 10 Minuten über das Internet - nicht so ein Krampf wie hier… Warum zahlen die Bürger nicht einfach x% ihrer Einnahmen als Steuern, mit einer unteren Freigrenze zur Existenzsicherung von Geringverdienern?
Oder wenn ich mir ansehe daß ein im Ausland bestelltes T-Shirt auf 12 verschiedene Weisen beim Zoll angemeldet werden kann - je nachdem ob es gewebt oder gewirkt ist, je nach Material oder bei Mischgeweben dem mit dem höchsten Anteil, oder ansonsten mit dem letztgenannten Material des EZT, usw. usw. - was bitte bezweckt das? Es ist unnötiger Bürokratismus, der letztlich einfach nur Geld kostet. Würde es nicht reichen wenn man ein T-Shirt als T-Shirt anmeldet und fertig?
Warum stecken Leute in völlig sinnlosen, aber teuren ABM-Massnahmen oder 1 EUR-Jobs? Stattdessen sollte man sie von vorneherein so einsetzen daß sie eine konkurrenzfähige Beschäftigung erhalten, aber nicht schwachsinnige Maßnahmen durchführen, die den Steuerzahler viel Geld kosten, ansonsten aber niemanden qualifizieren…
Und dann müßte eine konsequente Förderung von Wissenschaft und Lehre her, und nicht wie bisher, daß es für Wissenschaftler ab einem gewissen Punkt interessant wird ins Ausland zu gehen weil die Möglichkeiten dort besser sind.
Man kann das endlos fortführen. Hier in Deutschland wird analysiert, eine Analyse der Analyse gemacht, beraten und verworfen, alles nach ISO-Norm und unter Aufsicht des Qualitätsmanagement (das freilich nur auf dem Papier perfekt funktioniert…) - aber man kommt kaum dazu sich dem Problem zu widmen.
Es müßte hier viel mehr nach in Grunde ganz einfach nachvollziehbaren Marktmechanismen vorgegangen werden, dann würden wir uns schon mal einen riesigen Berg hemmender Bürokratie vom Hals schaffen. Ich bin nur skeptisch daß wir Deutschen das hinkriegen. Es gibt zu viele Amtsstuben, zu viele Beamte, zu viele Bürokraten.
Gruß,
MecFleih