Hallo,
wir haben Füchse nachts im Garten am Haus (Ortsrand). Erdbeeren ohne Bedenken eßbar? Wegen evtl. Tollwut oder Bandwurm.
Karlsruher Gegend.
Gruß
Günter
wir haben Füchse nachts im Garten am Haus (Ortsrand).
Erdbeeren ohne Bedenken eßbar? Wegen evtl. Tollwut oder
Bandwurm.
Hallo Günter,
das hört sich bedenklich, ja sogar gefährlich an. Die Erdbeeren müssen natürlich abgeerntet werden. Andernfalls werden alle möglichen Viecher angelockt, die wiederum andere Viecher anlocken, die ihrerseits zur Lieblingsspeise der Füchse gehören. Die geernteten Erdbeeren darfst Du unter keinen Umständen essen - Du sagst es selbst: Akute Tollwutgefahr! Auch wegwerfen darfst Du die Erdbeeren nicht. Die Viecher, die wiederum von anderen Viechern… - Du kennst die Kette jetzt schon - würden die entsorgten Erdbeeren ganz sicher finden. Am besten erntest Du im Morgengrauen, sodann verpackst Du die Erdbeeren sorgfältig in einer Kühltasche (damit die Postbediensteten nicht von der Tollwut befallen werden) und schickst sie noch am gleichen Vormittag per Eilzustellung zu mir. Ich kümmere mich dann um die fachgerechte Entsorgung. Dieses Angebot ist exklusiv für Dich und alle wwwler kostenlos!
Weithin unbekannt, aber gerade deshalb so tückisch, ist die geradezu magische Anziehungskraft von Schlagsahne auf Bandwürmer. Wenn Du mir also täglich die Kühltasche mit Deiner Erdbeerernte schickt, packe bitte nach und nach die Schlagsahnevorräte Deines Haushalts dazu, damit ich alles zusammen vernichten kann.
Gruß
Wolfgang
Hallo !
Die Tollwut ist nicht die Gefahr! Der Fuchsbandwurm ist tötlich.
Auf keinen Fall die Erdbeeren essen!!!
Gruß max
Hallo Guenter,
aaalso, generell ist der Fuchsbandwurm wohl ein nicht zu unterschätzender Gegner: http://www.tieraerzteverband.de/tierrat/tg0895.htm
und aussehen tut er auch nicht besonders niedlich (find ich zumindest)
http://www.bvet.admin.ch/info-service/d/publikatione…
In beiden Links (und wenn Du mal mit Fuchsbandwurm und Gefahr googlest noch in vielen mehr) wird aber auch erwähnt, daß Hund und Katze auch Überträger sein können.
Hier erzählen sie, daß die Eier totfallen, wenn sie ein paar Minuten wärmer als 60°C werden: http://www.bvet.admin.ch/info-service/d/publikatione… Die hier sagen das auch, und meinen noch, daß Tiefgefrieren nicht hilft: http://www.fachaerzte.com/ziegler/Fachinformationen/… und die da http://www.tiergesundheit.bayervital.de/tiergesundhe… bringen’s auf den Punkt: Merke: Niedrigwachsende Waldfrüchte, Pilze etc. nicht ungewaschen und möglichst nur nach Erhitzen (Kochen, Backen) verzehren.
Da Füchse vermehrt in bewohnte Gebiete vordringen, sollten die gleichen Regeln für Gartengemüse, Fallobst etc. gelten. Nach Arbeiten in Erde (z.B. Wald- und Gartenarbeiten) die Hände gründlich reinigen.
Klingt alles nicht besonders prima, was die heimischen Erdbeeren angeht, was? Aber frag doch mal Euren örtlichen Förster oder gar bei den Jungs vom Jagdschutz-Verband (was es nicht alles gibt *staun*) http://www.jagd-online.de/ wie’s überhaupt bei Euch in der Gegend mit Füchsen und ihren Bandwürmern ausschaut. Vielleicht kannst Du ja auch Deinen Garten „fuchsdicht“ machen?
Aber die gute Nachricht ist: Tollwut kriegt Ihr nicht, wenn Ihr die Erdbeeren futtert, sondern der Fuchs Euch futtert http://www2.vo.lu/homepages/bigelbach/TIPS/tollwut.htm
Hoffentlich konnte ich Dir zumindest ein bisserl weiterhelfen
Petzi
Hallo Petzi,
abgesehen von Treibhaustomaten & Co wachsen unsere pflanzlichen Lebensmittel üblicherweise auf Feldern in ansonsten freier Natur. Alle möglichen Tiere knabbern hier und verköstigen sich dort, tausende Karnickel urinieren auf den Salat und andere kacken dahin, wo sie gerade der Drang überkommt. Wer glaubt, die in der Natur lebenden Tiere würden regelmäßig dem Tierarzt vorgestellt und entwurmt, irrt. Für Feinschmecker gibt es EU-Richtlinien, die haarklein aufdröseln, wie hoch der Anteil von Mäusekot im Mehl sein darf. Igittigitt? Na ja, wohl zum Glück entzieht sich vieles unseren Blicken, z. B. die Tatsache, daß der Durchschnittsmensch sein Bett u. a. mit ungezählten Milben teilt. Das alles und noch viel mehr beinhaltet Risiken, ist aber eine dem Menschen eher zuträgliche Umgebung als klinische Sagrotan-Reinlichkeit. Weil Eisbergsalat und Erdbeeren nun einmal roh deutlich besser schmecken als abgekocht, werden wir mit einigen natürlichen Restrisiken leben müssen.
Gruß
Wolfgang
Eine kleine Klarstellung zu den bisherigen Antworten. Tollwut bekommt man nur, wenn man vom tollwütigen (!) Fuchs gebissen wird. Danach ist es, wenn innerhalb von kurzer Zeit (!) geimpft wird, noch nicht so lebensbedrohend. Ich habe vor gut dreißig Jahren mal eine unfreundliche Begebnung mit einem Marder (tagsüber) gehabt. Hier besteht, bei einem Nachttier, grundsätzlich Tollwutgefahr. Ob ein Tier Tollwut hat, kann man nur im Labor feststellen. Füchse wehren sich nämlich auch ohne Tollwutinfektion im Körper. Kurzum, die Tollwutgefahr kannst, ohne Biß des Tieres, vernachläßigen.
Anders ist es mit dem Fuchsbandwurm. Doch dazu hast Du schon gute Links.
Versuche die Viecher vom Garten fernzuhalten. Hier hilft nur ein massiver Zaun.
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Hallo Wolfgang,
interessant, auf welche Reaktion Dich meine Antwort gebracht hat
Das Ziel meines Postings war jedoch nicht, eine Diskussion, wie Du sie jetzt aufwirfst zu beginnen, sondern lediglich die Frage von Guenter anhand einiger Links zu beantworten. Was er (oder wir anderen) daraus an persönlichen Konsequenzen zieht ist eine gaaanz andere Geschichte. Und Du hast sicher recht, es gibt noch ganz andere Gefahren (bzw. Ekeligkeiten) bei der Nahrungsaufnahme, aber auch hier muß jeder für sich entscheiden, was er tut
Nix für ungut und liebe Grüße
Petzi
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Hallo Günter,
um den Fuchsbandwurm an die Erdbeeren zu bekommen, muss der Fuchs vor allem erstmal auf die Erdbeeren koten. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass das überhaupt vorkommt. Füchse suchen sich für ihr Geschäftchen ebnene, glatte Stellen aus, wo sie kein Blatt oder Gestrüpp dabei stört (vielleicht hast du schon mal einen Hund beobachtet, der sich im Gras so lange dreht, bis es an der Stelle platt ist, wo der dann endlich …)
Den Kot und auch die Aktivitäten des Fuchses in den Erdbeerpflanzen würdest du sicher bemerken.
Falls du wirklich gaaanz auf Nummer sicher gehen möchtest, nimm keine Beeren vom Rand des Beetes und schütze die Erdbeeren künftig durch ein Hochbeet oder eine kleine Buchsbaumhecke. Das der Fuchs dann noch - und ausgerechnet zum koten - hineingeht ist ausgeschlossen.
Ich verfolge dieses Thema schon seit Jahrzehnten in der Presse. Der Fuchsbandwurm ist nix Neues. Früher gabs da auch ganz vernüftige Presse-Infos dazu. Doch seit einiger Zeit wird es von Jahr zu Jahr mehr dramatisiert - und immmer wenns auf das Sommerloch zugeht …
Liebe Gruße
Heidi
Mal keine Panik…
Hallo,
da frage ich mich, was die Alternative zu deinen Gartenerdbeeren ist. Erdbeeren kaufen? Meinst du, in den Erdbeerfeldern gibt es keine Füchse? Oder bei Karotten, Salat, Radieschen etc. Was auch immer du kaufst, du kannst nicht sicher sein, dass es „fuchsfrei“ ist (ausser die Hollandtomaten, die haben noch keinen freien Himmel gesehen). Trotzdem haben wir kein Massensterben am Fuchsbandwurm. Es besteht immer ein gewisses Risiko, das ist aber geringer, als wenn du auf Nahrung verzichtest )
Du kannst zur Vorsicht ein Netz über deine Erdbeeren machen. Und die Erdbeeren gut waschen.
Gruss, Niels