Fühle mich von Freundin unter druck gesetzt

Hallo Leute,
kurz zur Vorgeschichte:
Ich habe eine 4-jährige Beziehung hinter mir. Ich bin 24 und meine Freundin ist 26. Vor 6 Wochen habe ich heraus gefunden, dass sie mich betrügt, was sie genau mit dem anderen gemacht hat weiss ich nicht, jedoch war das ein Grund für mich auszuziehen, da sie mich über mehrere Wochen angelogen hat und die Beziehung zu beenden.
Nun will sie mich zurück, sagt, dass es ihr sehr leid tut und sie nicht weiss warum sie so dumm war und diesen Fehler begangen hat. Warscheinlich weil einfach alles zu gut war, so auf die Art…
Ich vermute, dass ihre Affäre vielleicht nicht mehr wollte, als eben nur eine Affäre, aber das ist reine Spekulation.
Da ich sie auch noch sehr gern habe, verbringe ich deshalb öfters zeit mit ihr, mal einen Film schauen, mal essen gehen und sowas, möchte jedoch nicht wieder einziehen, da ich einfach die Situation gerade geniese und mich wohl fühle.
Ich würde es gerne wieder langsam angehen lassen, mir hat das ganze sehr weh getan…
Ausserdem möchte sie mit mir in Urlaub. Der Urlaub war auch gebucht, nur habe ich den storniert, eben wegen der damaligen Situation.
Jetzt will sie alles wieder wie früher, ich möchte aber einfach nicht so schnell wieder einziehen, dann hätte ich mir den Umzug sparen können… Nein im Ernst, ich bin nicht ausgezogen um nach 4 Wochen wieder einzuziehen.
Ich für mich brauche Zeit.
Sie spielt schon mit den Gedanken, falls ich nicht wieder einziehen will, eine kleinere Wohnung zu nehmen und sich eventuell ein Auto anzuschaffen, das sie so eine große Wohnung für sich alleine nicht benötigt und kein Auto hat.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich dadurch irgendwie unter Druck gesetzt fühle.
Mir kommt das ganze so vor wie: „Ich bin ja bereit alles wieder wie früher zu machen und habe mich entschuldigt, nur du ziehst nicht“ und somit die „Schuld“ auf mir lastet.
Ich möchte sie natürlich auch nicht verlieren, aber irgendwie fühle ich auch nicht so richtig die Dankbarkeit dahinter, dass ich wieder Zeit mit ihr verbringe, trotz der Sache die sie gemacht hat.
Ich bin mir eben nicht sicher ob, wenn ich wieder einziehe nicht in einem halben Jahr die Situation genau die selbe ist und vielleicht wieder jemand kommt und sie sich die Beziehung kaputt machen lässt und mich nur braucht, weil sonst niemand da ist…

Wie würdet ihr euch verhalten, was ist eure Meinung zu dem Thema…

Hallo Steve,

was genau ist der Grund, warum du das Gefühl haben solltest, sie will dich unter Druck setzen? Dies tat sie doch schon mit dem wochenlangen Fremdgehen zur Genüge, meine ich.

Ich lese lediglich, dass ihr alleine die gemeinsame Wohnung zu groß ist und sie sich jetzt eine kleinere suchen gehen möchte.

Das ist doch super. Du bist halt derjenige gewesen, der Nägel mit Köpfen zurande brachte, jetzt wäre sie an der Reihe, so ihr ernsthaft etwas an einem Neuanfang läge.

Den Grund für deinen Auszug hat sie doch zu verantworten. Getrennte Wohnungen sind einer längerfristigen Beziehung sowieso ganz wesentlich zuträglicher.

Gruß

Annie

Hallo,

es ist deine Sache und völlig okay, wenn du nicht wieder bei ihr einziehen willst.

Von ihr zu erwarten, dass sie die Wohnung hält, weil du MÖGLICHERWEISE irgendwann wieder einziehst - oder auch nicht - ist nicht okay. Sie hat ebenso das Recht, ihre Konsequenzen aus deinem Verhalten zu ziehen, wie du aus dem ihren.

Und: Nach meiner Erfahrung führt Abwarten in aller Regel ohnehin zur Trennung. Man fühlt sich nicht mehr wirklich gebunden und löst sich unmerklich nach und nach immer mehr aus der Beziehung. Das wird übrigens nicht nur dir so gehen, sondern auch ihr. Du bemerkst ja selbst bereits, dass du es so ganz angenehm findest. Sie wird - als Verlassene - vermutlich noch ein wenig länger strampeln, aber früher oder später bei fehlender Resonanz deinerseit auch Abstand gewinnen.

Von daher ist vermutlich gar keine schlechte Idee, wenn deine Ex(?) die Wohnung kündigt. So kann jeder sein Leben leben - und wenn sich’s irgendwann wieder zusammenfinden sollte, könnt ihr auch einen neuen Anfang in einer neuen Wohnung machen.

Dankbarkeit zu erwarten ist übrigens keine gute Voraussetzung für eine Beziehung. Entweder willst du mit ihr leben, weil das der höhere Wert für dich ist oder nicht. Sie zu Kreuze kriechen lassen mag eine gewisse vordergründige Befriedigung verschaffen, zerstört aber letzten Endes mehr als es nützt.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Steve,

kurz zur Vorgeschichte:
Ich habe eine 4-jährige Beziehung hinter mir. Ich bin 24 und
meine Freundin ist 26. Vor 6 Wochen habe ich heraus gefunden,
dass sie mich betrügt, was sie genau mit dem anderen gemacht
hat weiss ich nicht, jedoch war das ein Grund für mich
auszuziehen, da sie mich über mehrere Wochen angelogen hat und
die Beziehung zu beenden.

also vier Jahre finde ich schon eine ganz schöne Zeit, dass man das nicht so einfach wegwirft, ist verständlich.
Aber warum weisst Du nicht, was gelaufen ist? Ist das denn so unwichtig für Deine Entscheidung?

Nun will sie mich zurück, sagt, dass es ihr sehr leid tut und
sie nicht weiss warum sie so dumm war und diesen Fehler
begangen hat. Warscheinlich weil einfach alles zu gut war, so
auf die Art…

was man nicht mehr haben kann, das will man unbedingt zurück. Das passiert ja oft, das man hinterher jammert.

Ich vermute, dass ihre Affäre vielleicht nicht mehr wollte,
als eben nur eine Affäre, aber das ist reine Spekulation.
Da ich sie auch noch sehr gern habe, verbringe ich deshalb
öfters zeit mit ihr, mal einen Film schauen, mal essen gehen
und sowas, möchte jedoch nicht wieder einziehen, da ich
einfach die Situation gerade geniese und mich wohl fühle.
Ich würde es gerne wieder langsam angehen lassen, mir hat das
ganze sehr weh getan…

Das ist absolut Dein Recht, finde ich.

Ausserdem möchte sie mit mir in Urlaub. Der Urlaub war auch
gebucht, nur habe ich den storniert, eben wegen der damaligen
Situation.
Jetzt will sie alles wieder wie früher, ich möchte aber
einfach nicht so schnell wieder einziehen, dann hätte ich mir
den Umzug sparen können… Nein im Ernst, ich bin nicht
ausgezogen um nach 4 Wochen wieder einzuziehen.
Ich für mich brauche Zeit.

kann ich verstehen, ginge mir ähnlich.

Sie spielt schon mit den Gedanken, falls ich nicht wieder
einziehen will, eine kleinere Wohnung zu nehmen und sich
eventuell ein Auto anzuschaffen, das sie so eine große Wohnung
für sich alleine nicht benötigt und kein Auto hat.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich dadurch irgendwie unter
Druck gesetzt fühle.
Mir kommt das ganze so vor wie: „Ich bin ja bereit alles
wieder wie früher zu machen und habe mich entschuldigt, nur du
ziehst nicht“ und somit die „Schuld“ auf mir lastet.

Sie möchte eine Entscheidung von Dir erzwingen und setzt Dich tatsächlich unter Druck. Das sehe ich genauso.

Ich möchte sie natürlich auch nicht verlieren, aber irgendwie
fühle ich auch nicht so richtig die Dankbarkeit dahinter, dass
ich wieder Zeit mit ihr verbringe, trotz der Sache die sie
gemacht hat.

In diesem Absatz liegt der Hase im Peffer! Alles, was Du vorher beschrieben hast, ist richtig und nachvollziehbar. Allerdings musst Du dann auch riskieren, dass sie nicht ewig wartet, ob Du wieder zu ihr zurückkommst. Wenn Du sie nicht verlieren willst, aber auf Risiko gehst, weil Du das Leben im Moment so noch etwas netter findest, kann es eben sein, dass Du dieses Leben so auch noch länger genießen kannst, weil sie weg ist.
Warum sollte sie denn dankbar sein? Weil Du wieder mit ihr essen und ins Kino gehst? Versteh ich nicht. Sie hat Mist gebaut, sicher, aber Dankbarkeit?

Ich bin mir eben nicht sicher ob, wenn ich wieder einziehe
nicht in einem halben Jahr die Situation genau die selbe ist
und vielleicht wieder jemand kommt und sie sich die Beziehung
kaputt machen lässt und mich nur braucht, weil sonst niemand
da ist…

das ist durchaus möglich.

Wie würdet ihr euch verhalten, was ist eure Meinung zu dem
Thema…

das hängt von dem Grad Deiner Liebe ab und wie gut Du den „Fehltritt“ Deiner Freundin verkraften kannst.
Da Du jedoch selber schreibst, dass Du etwas Zeit brauchst, scheinst Du ja schon fast entschlossen, dass Risiko auf Dich zu nehmen, dass Du eben etwas zu lange gewartet hast.
Letztlich musst Du natürlich selbst entscheiden, was Du tust. Aber wenn Du „Dankbarkeit“ erwartest wirst Du sicher entäuscht.

Gruß Inge2

Hallo,

auch ich verstehe dein Problem nicht. Wenn du dich so wohl fühlst, ist doch alles in Butter. Wozu soll sie dann aber die große Wohnung behalten?

Meiner Meinung nach interpretierst du ein bisschen zu viel darein. Und selbst, wenn du recht hast. Und? Das musst du schon aushalten. Ich sehe keinen anderen Weg.

Gruß
Ann da Càva

Hi Steve!

Auf mich wirkt das ganze, ehrlich gesagt, so als ob ihr über die Sache nicht geredet habt. Du weißt nicht genau was gelaufen ist, es kommt dir so vor als ob…, usw.

So wird das auf keinen Fall was.

Du solltest für dich zunächst mal herausfinden, was du wirklich für sie empfindest. Wenn du sie noch liebst, dann solltet ihr die Geschichte mal etwas aufarbeiten. Wenn du mit ihr ausgehst, weil es so schön vertraut ist und sie dabei gleich mal ihre Schuld abtragen kann, dann hör lieber auf damit, das hat nichts mit Liebe zu tun.

Auch werden euch gemeinsame Aktivitäten nicht weiterbringen, ihr müsst reden! Es wird Gründe gegeben haben, warum sie fremdgegangen ist, und das hat auch mit dir zu tun. Wer in einer Beziehung glücklich ist, schaut sich nicht nach Abwechslung um. Aber bitte: Keine Vorwürfe! Nicht zurückschauen, sondern nach vorn und ergründen, was sich ändern sollte und wie jeder von euch in der Beziehung glücklich werden kann.

Wo wir bei den Änderungen sind:
Du fühlst dich momentan in einer eigenen Wohnung wohl. Sie würde lieber eine kleinere Wohnung haben und dafür ein Auto. Das hört sich doch gleichberechtigt an. Meiner Meinung nach ist diese Konstellation für einen Neuanfang sinnvoll. Und wenn, dann solltet ihr neu anfangen und nicht so weitermachen, wie bisher.

Also: Hör mal in dich rein und dann rede mit ihr!

Gruß, Flaschenpost

Hallo Steve.

Eigentlich ist es schon prima, wenn einen die Freundin betrogen und man beschlossen hat, ihr zu verzeihen.

Man kann sie so schön an der Kandare halten, mit ihren Schuldgefühlen und seiner eigenen Großzügigkeit. Wer weiß, vielleicht hätte sie dir sogar nackt die Füße geküsst, wenn du es rechtzeitig verlangt hättest.

Wenn nicht, wäre das ja wirklich undankbar gewesen.

Wenn ein Seitensprung aufkommt, gibt es zwei Möglichkeiten. Man verzeiht ihn, oder man verzeiht ihn nicht.

Wenn man verzeiht, sollte man sich darüber klar sein, dass man das in erster Linie für sich selbst tut, weil man den Partner eben zum eigenen Glück braucht.

Den „Schuldigen“ an Hand seiner Verfehlungen unter Druck zu halten geht überhaupt nicht. Wenigstens dann nicht, wenn man sich für beide Partner ein einigermaßen glückliches Leben wünscht.

Verstehe mich bitte recht, es ist vollkommen in Ordnung, dass dir die lockere Art der Beziehung, die ihr jetzt anscheinend habt, gefällt, aber wenn du erwartest, dass sie sich jetzt aus Dankbarkeit nach dir richtet, liegst du schief.

Ein Seitensprung ist kein Verbrechen und sie hat genau soviel Recht, sich ihr Leben einzurichten, wie du. Wenn dir das nicht passt, musst du die Konsequenzen tragen.

Manchmal hilft reden, dem Anderen klar machen, was man denkt, fühlt, möchte. Reden nützt aber nichts, wenn eine endlose Schuld- und Sühne Tirade daraus wird.

Sicher, dass einen der Partner nicht betrügt, ist man niemals. Man kann aber viel zur (Un-) Wahrscheinlichkeit beitragen.

Gruß, Nemo.

und vielleicht wieder jemand kommt und sie sich die Beziehung
kaputt machen lässt

Du solltest vielleicht ersteinmal der Tatsache ins Auge sehen, dass niemand „kommen kann“ und die Beziehung „kaputt machen“ kann!
Dafür seid ihr ganz alleine selbet verantwortlich, dass liegt ausschließlich an euch selbst. Der Unterschied, eine angeschlagene / „kaputte Beziehung“ ist empfänglich für „Trostspender“ bzw. lässt die Türen offen für „neues Glück“ außerhalb der Beziehung.

Wow
Hi Nemo!

Das hast du super auf den Punkt gebracht!

Sternchen*

LiebeGrüßeChrisTine