Fühle mich zu scharf kritisiert

Hallo!

ich muss mich hier einfach mal ausheulen.

Mein Problem ist, dass mir immer von meinen Eltern viel unterstellt wird,
die kleinsten Kleinigkeiten.

Zur Situation: ich bin 23 Jahre alt, wohne alleine, studiere, habe einen Minijob und
mache noch son bissl freiwillig ne Hausaufgabenhilfe. Ganz normal also erstmal.

Das Problem ist, dass meine Eltern mir in letzter Zeit immer öfter Dinge unterstellen,
die mir unangenehm sind.

1.) Studium
In diesem Semester habe ich relativ viel zu tun, weil ich etwas nachholen muss.
Deswegen war ich bisher immer ziemlich im Stress. Aber es hat fast alles geklappt
was ich mir für das Semester vorgenommen habe. Da ich aber mein Studium vor allem
anderen anstelle im Moment, resultieren die folgenden Probleme. Es ist iwie bei
meinen Eltern immer so, dass sie immer ihren Teil finden, der ihnen nicht passt.
Sobald ein Problem gelöst ist, interessiert es nicht mehr. Ich finde das einfach
nur unverhältnismäßig. Zum Beispiel auch bei den Übungen, die ich abgeben muss.
Als es mal auf der Kippe stand, hat es sie brennend interessiert. Jetzt, wo klar ist
dass ich die Zulassung habe, interessiert es sie nicht mehr.

2.) Gewicht
Über Weihnachten und Neujahr habe ich etwas an Gewicht zugelegt. Nicht übermäßig,
nur ein bisschen. Im Moment fühle ich mich in meinem Körper trotzdem wohl,
weil ich sowieso mein Gewicht erstmal hinten anstelle nach dem Studium und dem Job,
und eigentlich auch nicht sonderlich viel dafür tu, mein Gewicht zu reduzieren oder
zu halten.
Als wir heute mit meinen Eltern Klamotten kaufen waren, haben wir Hosen anprobiert.
Bei mir hat nur eine Hose gepasst, bei der die Weiten-Zahl über der Längen-Zahl lag.
Ich muss dazu sagen, dass meine Oberschenkel und mein Hintern schon immer mächtiger
waren als mein Bauch und Oberkörper.
Was ich aber heute niveaulos fand und worüber ich mich immer noch aufrege ist der dumme
Spruch den ich mir von meinen Eltern wegen der Übergröße kassieren durfte. „Das ist
übergröße, wenn man zu fett ist“. Dabei sind meine Eltern selber fett. Ich habe mich
heute tierisch darüber aufgeregt, obwohl ich das Gewicht im Moment ohnehin nicht
wichtig finde. Es ist einfach dieses Unverschämte und dieser Suche nach dem
Haar in der Suppe, nach irgendwelchen neuen Kleinigkeiten, die man mir ankreiden kann,
was mich aufregt. Und das, obwohl meine Eltern selber noch fetter sind als ich. Aber am
Bauch und nicht an den Oberschenkeln (ich bin männlich).
Ich habe meinen Eltern dann auch gesagt, dass ich mit diesen Aussagen nichts anfangen
kann und mit meinem gesamten Körper zufrieden bin.

3.) Personalausweis etc
Mir wurde letztens mein Porte-Monnaie aus der Tasche geklaut. Deshalb habe ich eine
Cuno-Sperre für mein Konto eingerichtet. Natürlich muss ich mir noch die ganzen
Dokumente besorgen. Führerschein, Personalausweis und Studentenausweis stehen noch aus,
Krankenkassenkarte und Kontokarte habe ich schon. Auch hier stelle ich
mein Studium vorne an und kümmere mich erst um Dokumente, wenn es meine Zeit zulässt.
Dies war auch ein Thema heute mit meinen Eltern. Da ich viel eingespannt bin,
habe ich nicht ganz so viel Zeit, mir die Sachen zu besorgen, deswegen hab ich die
letzten Dinge noch nichet geschafft. Das wurde mir dann heute angekreidet, ich müsse
mich besser organisieren. Und wenn ich die Freiwillige Hausaufgabenhilfe nicht machen
würde (die mir ja Spaß macht und 3 Stunden pro Woche in Beschlag nimmt), hätte
ich das alles ja schon längst geschafft. Naja ich erwarte nicht, dass ich dafür
gelobt werde, was Freiwilliges zu machen und will die Hausaufgabenhilfe auch nicht
als Vorwand benutzen. Es ist meine Verantwortung, ob ich mir die Unterlagen hole
oder nicht, das steht außer Frage. Aber das jetzt wegfallen zu lassen finde ich
auch nicht in Ordnung.

Man kann nicht alles perfekt machen. Man muss doch Fehler oder Schwächen auch mal
zulassen können. Aber das scheinen meine Eltern bei mir nicht zu können. Sobald etwas
nicht passt, wird es mir angekreidet, ohne vorher auf die eigenen Fehler zu schauen.
Denn so perfekt wie sie gerne wären, sind meine Eltern auch nicht.

Was sollte ich jetzt tun ?
Würdet ihr nochmal zu Hause anrufen und nochmal sagen, dass ihr das nicht nett fandet ?
Oder würdet ihr einfach die Ohren auf Durchzug schalten ? Weil sehen tu ich meine
Eltern eh nur am Wochenende. Trotzdem könnte ich im Moment platzen.

Danke im Voraus für eine Antwort und Freundliche Grüße

Hallo Monadic,

es ist wichtig, dass du mal in dich fühlst, warum du dich so angegriffen fühlst. Der Spruch deiner Eltern bzgl der Übergröße war sicher nicht nett, aber wenn dich dein Gewicht eh nicht interessiert momentan, warum hat es dich so verletzt? Es scheint dir nicht egal zu sein, denn sonst würde diese Aussage dich nicht treffen.

Du leistest viel, erwartest von deinen Eltern Anerkennung dafür. Das ist menschlich - das möchte jeder. Aber warum kränkt es dich, wenn sie deine Leistungen nicht länger loben, als sie andauern? Wenn eine Leistung vollbracht ist, ist für die Eltern die Zeit der „Aufregung“ (sie fiebern wahrscheinlich mit dir mit) vorbei. Dann ist dieser Schritt geschafft. Warum ist es wichtig für dich, es weiterhin „gutgeschrieben“ zu bekommen?

versteh mich bitte nicht falsch (ich schaffe es nicht immer, mich so auszudrücken wie ich es empfinde), es soll hier in keinster Weise irgend ein Vorwurf meinerseits im Raume stehen: Wenn du dein Ziel erreicht hast und viel geschafft hast, ist das super! Viele stehen nicht auf eigenen Beinen.
Aber: Hör mal ganz tief in dich hinein, versuch es so lange, bis du am innersten Gefühl angekommen bist: Warum ist dir die Anerkennung deiner Eltern wichtig und warum fühlst du dich wegen der Aussage über dein Gewicht angegriffen?

Ich merke an mir, dass mir die Aussagen weh tun oder mich treffen, mit denen ich selbst nicht zufrieden bin. Bei Sachen, mit denen ich im Reinen bin, ist es mir dermaßen egal, wer was wann dazu sagt :wink: Das heißt, ich muss den Punkt finden, warum ist es mir nicht egal, wenn ich mich beleidigt, oder getroffen fühle. Dann liegt es daran, dass ich mit mir in diesem Punkt nicht im Reinen bin, dass es etwas in diesem Punkt gibt, den ich selbst nicht mag, oder den ich meiner Meinung nach selbst hätte besser machen können.

Wenn mich jemand wegen etwas kritisiert, mit dem ich völlig im Einklang bin, fliegt das ziemlich ungehört an meiner Seele vorbei. Kritisiert jemand jedoch etwas, mit dem ich selbst innerlich nicht Einig bin, DANN fühle ich mich in diesem Punkt durch die Kritik bloß gestellt und gerate in Verteidigungsposition in Form von beleidigt fühlen/rechtfertigen müssen und habe das Gefühl das richtig stellen zu müssen (bzw. so stellen zu müssen wie ich denke dass es mir gefällt!).

Vielleicht hilft es dir als kleiner Denkanstoß?

lg, Dany

Ich kann Dir nur Raten Dir ein dickeres Fell anzuschaffen. Resultiert die permante Nörgelei Deiner Eltern vielleicht aus der Erkenntniss das Du schon jetzt mehr erreicht hast als Sie Dir  zugetraut haben?
Kümmere Dich jetzt vorrangig um Dich und Dein Studium. Mach es wie Du es für richtig hälst und triff Deine Eltern nicht öfter als sein muß. Wenn Du Dich rarer machst kommen Sie vielleicht dazu über Ihr Benehmen nachzudenken!  Die ist sicher nie die absolute Lösung aber vielleicht ein kleiner Schubser in die richtige Richtung!
LG Holger

Mangelnder Respekt. Eltern kann man sich nicht aussuchen
Moin!

es ist wichtig, dass du mal in dich fühlst, warum du dich so
angegriffen fühlst. Der Spruch deiner Eltern bzgl der
Übergröße war sicher nicht nett, aber wenn dich dein Gewicht
eh nicht interessiert momentan, warum hat es dich so verletzt?

Darauf gibt eine ganz einfache Antwort: Weil es total respektlos war.

Es scheint dir nicht egal zu sein, denn sonst würde diese
Aussage dich nicht treffen.

Sagt wer?

Hier würde mich mal interessieren, wie es denn um dein Gewicht bestellt ist. Denn offensichtlich kann für dich nur dieser Punkt in Betracht kommen.
Für mich beispielsweise nicht. Dafür umso mehr die Respektlosigkeit.
Ich finde es gut, dass Monadic zu seinem Gewicht steht, es ist die richtige Einstellung.

Du leistest viel, erwartest von deinen Eltern Anerkennung
dafür. Das ist menschlich - das möchte jeder. Aber warum
kränkt es dich, wenn sie deine Leistungen nicht länger loben,
als sie andauern? Wenn eine Leistung vollbracht ist, ist für
die Eltern die Zeit der „Aufregung“ (sie fiebern
wahrscheinlich mit dir mit) vorbei. Dann ist dieser Schritt
geschafft. Warum ist es wichtig für dich, es weiterhin
„gutgeschrieben“ zu bekommen?

Es kränkt ihn aus demselben Grund:
Die Leistungen, die er bringt, werden nicht anerkannt, und das ist die gleiche Respektlosigkeit, die auch in der Geschichte mit dem Gewicht zum Tragen kommt.

Aber: Hör mal ganz tief in dich hinein, versuch es so lange,
bis du am innersten Gefühl angekommen bist: Warum ist dir die
Anerkennung deiner Eltern wichtig und warum fühlst du dich
wegen der Aussage über dein Gewicht angegriffen?

Bitte hör auf, ihm etwas einzureden!
Du bist nicht grad viel besser als sein Eltern. Also hack nicht auch noch auf ihm rum.

Wenn mich jemand wegen etwas kritisiert, mit dem ich völlig im
Einklang bin, fliegt das ziemlich ungehört an meiner Seele
vorbei. Kritisiert jemand jedoch etwas, mit dem ich selbst
innerlich nicht Einig bin, DANN fühle ich mich in diesem Punkt
durch die Kritik bloß gestellt und gerate in
Verteidigungsposition in Form von beleidigt
fühlen/rechtfertigen müssen und habe das Gefühl das richtig
stellen zu müssen (bzw. so stellen zu müssen wie ich denke
dass es mir gefällt!).

Ich finde es immer noch einen Unterschied, ob es „jemand“ ist, oder ob es die eigenen Eltern sind.
Und insofern muss Monadic sich hier nicht schon wieder selbst infrage stellen, wie ich finde.
Dass es länger dauert, damit zurechtzukommen, dass die eigenen Eltern einen nicht wertschätzen können sondern ihre eigenen Defizite an einem abarbeiten, finde ich verständlich.

Vielleicht hilft es dir als kleiner Denkanstoß?

Na, das ist es aber alle mal.

Nix für ungut

Gruß, Fo

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Hallo,

bitte nicht falsch verstehen: Irgendwie schwingt in deinen Zeilen eine permanente Rechtfertigung mit. So Sachen wie „Ich stelle mein Studium vorn an und hab es deshalb nicht geschafft, mir geklaute Dokumente wiederzubeschaffen.“ würde ich auch leicht kopfschüttelnd kritisieren, weil da meiner Meinung nach die Prioritäten falsch sitzen. Aber ich glaube kaum, dass es hier um Einzelfälle geht, sondern eher ums große ganze.

Die Probleme hat wohl in irgendeiner Form jeder. Eltern sind meist weniger höflich und kritischer als Freunde, weil sich Familienbindung ja nicht so leicht kaputt machen lässt wie Freundschaften. Man ist dann oft direkter im Umgang miteinander. Kann gut sein, kann auch nicht so gut sein.
Hast du das denn mal angesprochen? Hast du deinen Eltern mal gesagt, dass es dich verletzt, wenn sie dir sagen, du wärst fett? Dass du gern Anerkennung hättest für die Sachen, die gut laufen, und nicht nur Kritik für die Sachen, die nicht gut laufen? Manche Menschen gehen davon aus, dass das Gegenüber ja bestimmt von selber weiß, dass man es wertschätzt und mag. Wieder andere möchten diese Wertschätzung gern immer mal wieder auch aktiv verdeutlicht bekommen. Im ungünstigsten Fall prallen da zwei entgegengesetzte Typen aufeinander und dann kracht es deswegen immer mal.

Weiterhin: Situationen meiden, die solches Verhalten herausfordern. Warum zur Hölle gehst du mit 23 Jahren deine Klamotten nicht selber kaufen?? Damit würdest du deinen Eltern die Grundlage entziehen, deine Hosengröße überhaupt zu erfahren. Außerdem würde ich mal eine Weile zu Hause nur die guten Dinge erzählen, damit für deine Eltern kein Anlass zu Kritik oder Sorge besteht. Versuch, Sorgen etc. eher mit Freunden zu besprechen, die in einer für dich besseren Weise damit umgehen.

Und außerdem: Gesteh dir auch mal ein, womit die Eltern vielleicht doch recht haben könnten. Nicht immer ist die eigene Sicht- und Herangehensweise die beste. Kritik, auch wenn sie schlecht verpackt ist, kann manchmal auch ganz nützliche Denkanstöße bieten. Also nicht immer gleich beleidigt einigeln, wenn mal Kritik kommt. Schlucks runter, ärger dich erstmal im Stillen darüber und denk, wenn du dich wieder beruhigt hast, ruhig nochmal über den Inhalt nach. Oft trifft die Kritik zumindest zum Teil ins Schwarze, man möchte es nur nicht wahrhaben (ich kenne das nur zu gut von mir). Mit etwas Abstand zur konkreten Situation sieht man das oft etwas differenzierter.

Gruß

Hi,

ich kann dich verstehen. Mir ging es so mit meiner Mutter. Schon als Kind war alles was ich gut gemacht hatte selbstverständlich aber alles was nicht so gut lief wurde dann dementsprechend erwähnt- natürlich negativ bis gleichgültig.Mittlerweile ist es nicht mehr so- sie scheint es endlich verstanden zu haben.
Ich habe mich aber lange Zeit eher zurückgezogen und ihr gegenüber auch respektlos verhalten und nicht immer alles runtergeschluckt sondern Kontra gegeben. (Irgendwann habe ich dann mal erfahren dass eigentlich nur die mittlere von uns das Wunschkind war- die erste war wohl ein „Unfall“ und ich als dritte auch- außerdem lag ich als Baby wochenlang im Brutkasten weil ich 8 Wochen zu früh auf die Welt kam- eine wirkliche Bindung wie sie zwischen Mutter+Kind sich in den ersten Wochen eigentlich entwickelt, war also nie entstanden, denn gerade die ersten Wochen sind entscheidend)

Bei deinen Eltern scheint es so zu sein das sie es nicht erwähnenswert finden wenn du etwas gut gemacht hast aber jede Kleinigkeit die nicht so gut läuft wird breitgetreten und immer wieder hervor gekramt- alles positive scheint selbstverständlich zu sein. Oft verhalten sich Menschen die selbst nicht viel zustande gebracht haben anderen gegenüber so die „besser“ sind als sie selbst. Sie wollen dich damit wieder auf ihre Stufe holen. Das tun sie nicht weil sie es so planen oder sich das ausdenken- sie handeln unbewusst, was nicht minder verletzend für dich ist.

Da hilft nur ein offenes Wort und das du ihnen gegenüber deutlich machst wie sehr dich das verletzt. Ändert sich nichts hilft nur Kontra deinerseits. Also beim nächsten mal wenn ein Spruch kommt wegen deines Gewichts dann erwidere sowas wie: an die eigene Nase packen oder „entschuldigt bitte, schon in den Spiegel geschaut, ich habe eure Gene geerbt“… dann fühlen sie auch wie sehr das verletzen kann.

Du bist 23 Jahre alt, es wird Zeit wirklich auf eigenen Beinen zu stehen und dich abzunabeln und deine Klamotten kauf besser alleine :wink:
Du setzt die Prioritäten wann du was erledigst und was dir wichtiger ist und zuerst kommt und du musst mit den Konsequenzen leben wenn irgendwas nicht gut läuft es ist dein Leben und deine Eltern müssen vielleicht auch lernen loszulassen. Deswegen kann man sich trotzdem lieb haben und als Familie unterstützen, manchmal braucht man aber auch ein wenig Abstand um.

Wie mir scheint brauchst du vielleicht auch ein wenig mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Das lernt man in kleinen Schritten und über einen längeren Zeitraum.
Fang damit an dass du an der Wurst/Fleischtheke das nächste mal „nein, danke“ sagst wenn die Verkäuferin fragt ob es „etwas mehr sein darf“ und rechtfertige dich nicht deswegen- es geht keinen was an weswegen du das nicht möchtest :wink:
Hast du noch Geschwister?

LG
Marion

Hallo

Man kann nicht alles perfekt machen. Man muss doch Fehler oder Schwächen auch mal zulassen können. Aber das scheinen meine Eltern bei mir nicht zu können. Sobald etwas nicht passt, wird es mir angekreidet, ohne vorher auf die eigenen Fehler zu schauen.
Denn so perfekt wie sie gerne wären, sind meine Eltern auch nicht.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie das sehr gut wissen, aber nicht zugeben können, und dass sie unbedingt wollen, dass du es besser machst als sie. Aber so ein Gepiesacke wäre natürlich sowieso ein ungeeignetes Mittel, wenn es tatsächlich so wäre.

Was sollte ich jetzt tun ?
Würdet ihr nochmal zu Hause anrufen und nochmal sagen, dass ihr das nicht nett fandet ?

Nein, das würde ich nicht. Sowas führt meistens nur zu Diskussionen, die nichts ergeben. Ich würde eher zu Hause anrufen und sagen, dass ich sowas nicht mehr hören will. Dazu müsste man sich aber genau vorher überlegen und vorformulieren, was mit ‚sowas‘ gemeint ist, damit sie dich verstehen.

Oder würdet ihr einfach die Ohren auf Durchzug schalten ?

Besser wäre es, dann zu sagen, dass sie damit aufhören sollen (im strengen Tonfall). Und nicht darüber diskutieren. Sie sollen nur aufhören. - Aber wenn man es ein oder zweimal gesagt hat und sie es dann also wissen, kann man auf solche Kritteleien natürlich mit Pokerface reagieren.

Viele Grüße

Hallo und Danke für die Antwort.

Es ist so, dass mich diese Dinge zwar verletzen. Es geht mir jedoch weniger um die Details an sich, sondern eher um die Art und Weise wie sich immer über Kleinigkeiten aufgeregt wird, hast du ja schon angesprochen.

Entweder man ist zu fett oder nicht, und daran ändert kein Spruch etwas. Das ist mir im Moment auch egal, weil ich mir nicht als Ziel gesetzt hab ein bestimmtes Körpergewicht zu erreichen. Mir geht es darum, dass ich es einfach unverschämt finde, solche Dinge anzuprangern auf diese Weise. Und es ist unverhältnismäßig, immer auf die Kleinigkeiten zu schauen. Ich meine wenn es jetzt eine Adipositas wäre könnte ich das verstehen dass man sich sorgen macht. Aber doch nicht bei sowas. Wer immer auf Kleinigkeiten guckt, kann doch bei sich selber genug finden, dann sollte man das nicht auf andere abschieben. Und dieses Verhalten verstehe ich nicht.

Freundliche Grüße

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abnabeln
Du bist DREIUNDZWANZIG und gibst noch so viel auf das, was Deine ELTERN über Dich befinden?

Fahr nicht jedes Wochenende nach Hause, bau Dir in Deinem Umfeld weiter Deinen eigenen Kreis auf und gut.

~//~

Gefühle aus Elternsicht
Hallo,

viele Eltern treibt die Sorge um. Was von dir jedoch als Kritik gewertet wird.

Eltern haben häufig Probleme mit dem Abnabeln. Sie tun sich teilweise sehr schwer mit dem Loslassen und versuchen „zu klammern“ so lange als möglich. Ist nicht so einfach, wenn das Haus plötzlich „leer“ ist…

Nimm es gelassener hin. Sie schaden dir nicht, sei nicht so streng mit ihnen.
Ebenso wenig besteht Anlass für deine Empfindungen. Sie versuchen ihr Bestes.

Gruß
nasziv

Lass dich nicht nerven
Hallo,

Und wenn ich die Freiwillige Hausaufgabenhilfe nicht machen
würde (die mir ja Spaß macht und 3 Stunden pro Woche in Beschlag nimmt), hätte
ich das alles ja schon längst geschafft.

Selbstredend, dass das Unsinn ist.

Naja ich erwarte nicht, dass ich dafür
gelobt werde, was Freiwilliges zu machen und will die Hausaufgabenhilfe auch nicht
als Vorwand benutzen

Man kann nicht alles perfekt machen. Man muss doch Fehler oder Schwächen auch mal
zulassen können.

Lass dir vor allem deine Stärken, und die Dinge die dir Freude bereiten nicht madig machen.
Oder sogar noch als Schwächen auslegen.
Abgesehen davon, dass man Schwächen und Fehler sehr wohl zulassen kann, brauchst du dir die Dinge, die dich als Menschen positiv ausmachen, nicht auch noch umdrehen lassen.

Aber das jetzt wegfallen zu lassen finde ich auch nicht in Ordnung.

Da solltest du nicht mal drüber nachdenken.

Ich habe meinen Eltern dann auch gesagt, dass ich mit diesen Aussagen nichts anfangen
kann.

Punkt.
Sehr gut, aber auf irgendwelche Anspielungen überhaupt nicht Bezug nehmen.
Schon gar nicht in rechtfertigender Weise.

Gruß
Heidi

Gegenangriff
Hi

manchmal erwischte ich auch dabei, meine erwachsenen Kinder zu kritisieren, obwohl sie objektiv gesehen gut im Leben standen…

Sie lösten es dann damit, dass sie in Kritikphasen zu mir sagten: Hör auf rumzunölen, sonst kommst du ins Heim!

Solche kecken Sprüche haben zumindest mir geholfen, beginnenden Altersstarrsinn gelassener zu ertragen…

Gruß

Hummel

Du bist DREIUNDZWANZIG und gibst noch so viel auf das, was Deine ELTERN über Dich befinden?

Das hört nie auf. Die Eltern bleiben die Eltern.

Fahr nicht jedes Wochenende nach Hause, bau Dir in Deinem Umfeld weiter Deinen eigenen Kreis auf

Das würde ich allerdings auch befürworten.

2 Like

Das hört nie auf. Die Eltern bleiben die Eltern.

Schon klar. Aber das heißt ja nicht zwingend, dass man sich mit bald Mitte 20 noch von seinen Eltern beim Klamottenkauf begleiten lässt usw.

~//~

2 Like

Klamottenkauf mit den Eltern?
Hi!
Tja, Eltern eben…

Du bist kein Kind mehr, das scheint nicht ganz klar zu sein in Eurem Verhältnis.
Dir nicht und den Eltern auch nicht.

Ich weiß jetzt nicht, wie du finanziell abhängig bist, das spielt natürlich dabei auch eine Rolle.

1.) Studium

Erzähl ihnen doch nicht mehr so viele Einzelheiten. Du kannst das doch steuern.
Wenn sie Dich finanziell unterstützen haben sie natürlich ein Recht darauf, zu erfahren, ob Du auch weiterkommst.
Das könntest Du ganz lapidar tun, indem du ihnen Deinen Stundenplan zeigst und am Ende des Semesters einen Notenspiegel.

2.) Gewicht

Als wir heute mit meinen Eltern Klamotten kaufen waren, haben
wir Hosen anprobiert.

Lösung: Geh allein Klamotten kaufen!

Was ich aber heute niveaulos fand und worüber ich mich immer
noch aufrege ist der dumme
Spruch den ich mir von meinen Eltern wegen der Übergröße
kassieren durfte. „Das ist
übergröße, wenn man zu fett ist“. Dabei sind meine Eltern
selber fett.

Da darfst Du Dich doch wehren, in dem Moment am besten. Und zwar deutlich. z.B. mit der Frage: "„Welche Hosengröße hast Du gleich nochmal? Da wäre ich mal ganz still an Deiner Stelle“

Ich habe meinen Eltern dann auch gesagt, dass ich mit diesen
Aussagen nichts anfangen
kann

Häh? nicht anfangen? Dass sie Dich damit beleidigt haben wäre treffender gewesen.

und mit meinem gesamten Körper zufrieden bin.

Und das war gelogen, so wie Du Dich hier rechtfertigst.

3.) Personalausweis etc

Dies war auch ein Thema heute mit meinen Eltern. Da ich viel
eingespannt bin,
habe ich nicht ganz so viel Zeit, mir die Sachen zu besorgen,
deswegen hab ich die
letzten Dinge noch nichet geschafft. Das wurde mir dann heute
angekreidet, ich müsse
mich besser organisieren.

Antwort:" Das ist doch meine Sache. Ich muss es ja auch ausbaden, wenn ich die Papiere bräuchte".

Was sollte ich jetzt tun ?

Dich abnabeln und Abstand gewinnen. Und überlegen, wie das Verhältnis zu Deinen Eltern aussehen soll, welche Details Du mit ihnen teilen möchtest und welche nicht. Und Dir klar machen, wo Deine Grenzen sind.
Klar, wenn das möglich ist, dann wäre es sicher hilfreich, das auch Deinen Eltern in einem Gespräch deutlich zu sagen. Verm. meinen sie es gut mit dir, wollen Dir helfen…

Würdet ihr nochmal zu Hause anrufen und nochmal sagen, dass
ihr das nicht nett fandet ?

Eher nicht. Eher mal 2 Wochen gar nicht melden. Wenn sie dann fragen, warum, ist das doch gleich ein schöner Einstieg in oben angeratene Eltern-Kind-Gespräch sein. „Weil ich echt getroffen war von Euren Sprüchen beim Einkaufen - so geht das nicht mehr weiter“

Oder würdet ihr einfach die Ohren auf Durchzug schalten ?

Die Ohren? Kannst Du das? Ich prophezeihe Dir: das schaffst Du nicht.

sehen tu ich meine
Eltern eh nur am Wochenende.

Nimm Abstand, lass mal ein Wochenende aus. Werde selbstständiger. Achte darauf, Deinen Eltern nicht zu vermitteln, dass Du ständig Hilfe und Rat und Unterstützung bei Ihnen suchst.

Grüße
kernig

Hallo,

Grenzen, ab wo es sich bspw. lohnt, etwas anzusprechen, sind subjektiv und fließend. Deine Eltern machen sich mglw. wirklich Sorgen um dein Gewicht, die du für völlig unbegründet hälst. Schwer zu sagen, wer da die objektivere Wahrnehmung besitzt. Also erstmal davon ausgehen, es ist nicht böse gemeint.
Es ist außerdem ein weit verbreiteter Irrglaube, dass nur perfekte Menschen kritik an anderen ausüben dürften. Klar nervt das, wenn ein in deinen Augen dicker Mensch dir sagt, dass du dick bist. Du gehst dann automatisch davon aus, dass er nicht erkennt, dass er ja selber dick ist. Und du gehst weiterhin davon aus, dass er soetwas nicht sagen würde, wenn er von sich selbst wüsste, dass er dick wäre. Das ist beides möglich, muss aber nicht so sein. Ein Freund von mir ist immer wahnsinnig besorgt um mich und rät mir bei jedem Fitzelchen, zum Arzt zu gehen. Ich finde ihn dann immer überbesorgt. Im umgekehrten Fall (wenn er krank ist), bin ich genauso überbesorgt und er findet es übertrieben. Nicht immer handelt man so, wie man auch selbst behandelt werden möchte. Manchmal, weil man es nicht schafft, von sich auf andere zu schließen („Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“), manchmal aber auch, weil man findet, die Situation wäre gaaaanz anders als die eigene. Meistens macht man sich einfach um einem nahestehende Menschen viel mehr Sorgen als um sich selbst.

Was die Kleinigkeiten anbetrifft: Dreh den Spieß mal um. Du ningelst doch auch grad über Kleinigkeiten, die deine Eltern betreffen und suchst nicht die Kleinigkeiten bei dir und behebst sie. Du begründest sogar sehr gut, warum dies und das und jenes grad nicht geht. Böse Zungen würden es Vermeideverhalten nennen.
Wie gesagt: Bleib gelassen, geh erstmal nicht von Bösem aus und reduzier die Gelegenheiten, bei denen solche Sprüche kommen könnten (aka geh nicht mit den Eltern Klamotten kaufen.)

Gruß

ein Veto
Hi Kernig,

und mit meinem gesamten Körper zufrieden bin.

Und das war gelogen, so wie Du Dich hier rechtfertigst.

Es ist ein Denkfehler zu glauben, dass nur jemand der sich ertappt fühlt, Rechtfertigungsbedürfnisse entwickelt.
Ganz allgemein gesprochen ist Verleumdung - ohne die Eltern jetzt gleich in diese Schublade stecken zu wollen - noch schlimmer.
Er rechtfertigt sich, weil er es als ungerecht empfindet.
Besser also nichts unterstellen, das ist genau worunter er leidet.

Viele Grüße
Heidi

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Stimmt
Wenn ich da drüber nachdenke, hast Du wohl recht. Ein guter Einwand.

Wobei der Verdacht sich hier irgendwie aufdrängte. Vielleicht könnte der UP das ja nur als Anregung verstehen (über die Außenwirkung seiner Äußerungen), ohne sich den Schuh inhaltlich anzuziehen.

Grüße
kernig

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Hi nochmal,

Wobei der Verdacht sich hier irgendwie aufdrängte.

Auch das stimmt.Und es bezeichnet eben den schmalen Grat und die Verstärkung zwischen vorhandenem und gesätem Selbstzweifel.
Deswegen war ich in meinem ersten Artikel zum Thema auch leicht angesäuert.

Gruß
Heidi

Hi

Die allgemeine Annahme die hier von vielen gezeigt wurde mag auch darauf beruhen, dass man sich in der heutigen Gesellschaft gefälligst um sein Gewicht zu sorgen „hat“ und sich gefälligst nicht mit ein paar Pfunden mehr wohlzufühlen „hat“.

Es wird von dickeren Menschen erwartet, dass sie sich unwohl fühlen und nur verdrängen.

lg
Kate

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