Fühlen Hunde sich provoziert durch Blickkontakt / Sonnenbrillen?

Hallo liebe Tierfreunde!

Vor längerer Zeit begegnete ich mal beim Spaziergang einer Hundebesitzerin mit einem großen Schäferhund mit auffällig langen Haaren. Ich bin kein Experte, darum verzeiht mir bitte, dass ich da nicht näher spezifizieren kann.
Der Hund jedenfalls sprang in meine Richtung, und schnappte hörbar nach mir, was aber durch die Leine verhindert wurde. Zum Glück.
Sie erklärte mir dann, dass das an der schwarzen Sonnenbrille läge welche ich trug - dadurch sähen meine Augen für das Tier wie große schwarze löcher aus, und das würde Angst machen.

Ich bin seitdem schon öfters mit der selben Brille an ‚lieben‘ Hunden vorbeigegangen, ohne dass das Probleme gegeben hätte.
Ein ähnliches Problem gab es etwas später. Als ich den Hund wieder sah, erschrak ich, blieb kurz stehen, und sah ihn an. Das produzierte die gleiche Reaktion.
Ich habe nicht wild herum gefuchtelt oder ähnliches, sondern bin einfach nur für eine Sekunde eingefroren und sah ihm in die Augen, das war eine instinktive Reaktion, da man sich an einer Häuserecke begegnete, worauf ich also wenig Einfluss hatte.
Diesmal erklärte sie mir, dass ich ganz normal vorbeigehen sollte, denn durch stehenbleiben und ansehen würden Hunde sich provoziert fühlen.
Habe ich dann auch gemacht ohne weiteres Problem.

Nun meine beiden Fragen: Welche der beiden Aussagen sind eher ein Einzelfall, und welche davon betreffen tatsächlich mehrere Hunde? Gerne auch mit kurzer Erläuterung falls Ihr Zeit habt!
Also bezüglich
1.) Sonnenbrillen tragen
2.) Stehen bleiben und kurz in die Augen sehen.

Vielen Dank im voraus für die Antworten!

Die Erklärung, welche du von der Hundebesitzerin erhalten hast, trifft mehr auf sie, als auf ihren Hund zu. Jeder Hund empfindet das direkte anstarren/fixieren, egal ob es von Hund oder von Menschen ausgeht, als dominant/aggressiv. Je nach Charakter des Hundes reagiert er unterwürfig, ängstlich oder seinerseits dann dominant/aggressiv.
Der von Dir angesprochenen Hund hatte eventuell in der Jugend ein unangenehmes Erlebnis, welches er mit der Sonnenbrille in Verbindung bringt.

Die Faustregel sollte für jeden Menschen sein: fremde Hunde nicht direkt anstarren, nicht ansprechen, nicht berühren!

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Wenn mein Hund so reagieren würde wegen

hätte er einen Maulkorb und würde solange trainiert werden, bis er angemessen (d.h. nicht) reagiert.

Unglaublich, was sich manche Hundebesitzer so erwarten ob ihrer Unfähigkeit einen Hund zu halten.

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Hi @Curious!
Meiner bescheidenen Erfahrung mit Hunden nach ist, wie @Cook1 schon sagte, ein Fehler, einem Hund „in“ die Augen zu schauen. Das weckt den Trieb, die Hierarchie festzulegen, dann kommt es zum Kampf.

Dazu hat jeder Hund auch einen anderen Charakter, geprägt von Kinderstube, Erziehung und Instinkt.

Weiters richten sie sich viel mehr nach Körpersprache und ~Chemie, als wir uns oft vorstellen können. Man kann ihnen nichts vorspielen, vor Allem unbekannten Hunden. Da sind Tricks wie kurz in die Augen starren eher Dynomene.

Zwei Tipps ohne Gewähr:
Wenn Du bemerkst, Blickkontakt mit einem Hund hergestellt zu haben (Oder er mit Dir), nimm ihn zur Kenntnis und richte Deinen Blick woanders hin. Oft wedelt dann schon die Rute und er schaut in die selbe Richtung wie Du.

  1. Wenn Du Dich bedroht fühlst, mach „die Mauer“, ein Manöver bei dem Du Dich wegdrehst, ihm Deinen Rücken zeigst und die Handflächen nach aussen, also in seine Richtung, aber nicht demonstrativ. So kann man sich manchmal „unsichtbar“ machen.

Angst ist auch kein guter Berater, die wittern das, evtl. über Abwehr - Massnahmen nachdenken (Pfefferspray, Dazzer,…)

Alles Gute & bleib gesund

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