Fühlt Ihr Euch von Facebook ausreichend

… informiert?
Liebe Community,
Nach Protesten über die geplanten Änderungen der Datenschutz-Richtlinie bei Facebook haben die Nutzer jetzt bis Freitag (8.6.) Zeit, sich zwischen der alten und der neuen Fassung zu entscheiden. Die Neuerungen sehen unter anderem vor, dass einige Informationen länger als bisher gespeichert werden können, um sie der Werbe-Industrie zur Verfügung zu stellen. Allerdings wird die Änderung erst zurückgenommen, wenn sich 30 % der Mitglieder dagegen aussprechen, das wären mittlerweile rund 270 Millionen Mitglieder. Außerdem wurde kritisiert, dass Facebook die Abstimmung nicht deutlich genug angekündigt hat. Den Link zur Abstimmung findet ihr hier: http://www.facebook.com/fbsitegovernance/app_1303629… Findet Ihr Euch von Facebook ausreichend informiert?

Sehr geehrte Redaktion von Galileo,

glauben Sie ernsthaft, dass Facebook freiwillig einen Teil seines lukrativen Geschäftes aufgibt?
Ich nicht! Und daher bin ich Facebook gegenüber sehr skeptisch, zumal das Geschäftsmodell von FB ja von Informationen und deren Verknüpfung lebt.
Als Datenschutzberater kann ich jedem nur dazu raten, sich gut zu überlegen, was man in Facebook (und natürlich auch an anderen Stellen im Internet) über sich preisgibt.
Aber zurück zum Thema: Diese Abstimmung ist eine reine Farce. 30% der Nutzer müssen dagegen stimmen, aber 30% wovon? Von den ca. 900 Mio Accounts - dann wären wir bereits bei den von Ihnen genannten 270 Mio Usern.
ABER: Wieviel Accounts sind denn Zweitaccounts oder Spam - Accounts oder Accounts um anonym andere zu ärgern oder sich an anderen zu rächen?
Ich halte die ganzen Zahlen von Facebook für maßlos übertrieben und schätze, dass die Zahl der wirklich aktiven Accounts maximal bei 400 - 450 Mio Usern liegen dürfte, eher sogar noch weniger.
Daran gemessen wären 30% dann 120Mio Nutzer.

Eine echte belastbare Statistik hierzu wird Facebook mit Sicherheit niemals veröffentlichen, weil darunter dann auch der Börsenwert des Unternehmens leiden würde.

Viele Grüße
Robert Neitzel

Liebe „Galileo Redaktion“,

dass ein Unternehmen seine Kunden befragt und danach seine Entscheidung ausrichten will, ist prinzipiell „ein guter Zug“. Gleichwohl ist nach meiner Rechtsauffassung diese Wahl gar keine und somit schlicht eine Farce.

Das fängt bereits bei den „Wahlberechtigten“ an: Man muss ein „Fan“ der FB-Seite „Governance“ sein. Ohne das kann ich gar nicht teilnehmen.

Frage 1: Wie viele der ca. 1 Mrd. User sind denn Fan von ausgerechnet dieser Site?

Weiterhin müssen sich ca. 300+ Millionen (= 300.000.000 !) User für eine der beiden Wahlmöglichkeiten entscheiden, damit das Unternehmen (womöglich) eine entsprechende Entscheidung trifft.

Frage 2: Wie viele User sind sich der eklatanten Datenschutz-Verstöße von FB bewusst bzw. wissen überhaupt, wie die Verknüpfungen im Hintergrund regelrechte Dossiers eines jeden Nutzers anlegen?

Auch müsste bei einer solch hohen Zahl m.E. ALLE User auf diese Voraussetzung hingewiesen werden, soll es eine wirkliche Wahl sein.

Davon abgesehen kann ich nur zwischen Pontius und Pilatus „wählen“:

Entweder ich stimme der alten (rechtswidrigen, siehe LG Berlin vom März 2012) Vertragsbedingung zu (auch wenn es keiner glauben mag: alle FB-User gehen ein Vertragsverhältnis mit FB ein; u.a. darüber, WER die Rechte an der Nutzung u.a. persönlicher und privater Daten hat - einfach mal lesen).

Oder ich stimme einer neuen, nicht weniger rechtswidrigen Nutzung meiner persönlichen Daten, Fotos, Verbindungen zu anderen „Freunden“ und Vorlieben zu, denn diese ändern am eigentlichen Problem nichts: FB kann nach wie vor mit den eingestellten Daten der User machen, was sie wollen.

Da es ein US-amerikanisches Unternehmen ist UND alle Daten, die sich in europäischen Rechenzentren befinden, nach USA gespiegelt bzw. übertragen werden, ist klar: alles was auf der FB Plattform eingegeben wird, ist „fort“. Auch im juristischen Sinne.

Und warum? Weil FB ansonsten nicht mehr funktioniert, ganz einfach. FB finanziert sich über Werbeeinnahmen, vor allem aber, dass es Persönlichkeitsprofile an Unternehmen verkauft, damit diese gezielt Werbung einspielen kann. Und für diese Profile braucht es einfach Unmengen von (persönlichen) Daten.

Gezielt für jeden User, gezielt nach dessen Neigungen und Vorlieben.

To make a long Story short: ein wirkliches „Wahlrecht“ hat nur eine ausgesuchte Klientel und dies auch nur zwischen einer unzureichenden und sehr unzureichenden „Lösung“, die Ergebnisse kann ohnehin niemand überprüfen.

Wer geht freiwillig zu seinen Vorgesetzten und verzichtet auf x% seines Gehalts - einfach nur so? Und warum sollte dies ein Unternehmen tun?

Natürlich ist FB nicht „Teufels Werk“ - aber es wird dazu benutzt. Das muss jeder / jedem klar sein, der dort einen Account hat. Die einzige Möglichkeit ist, so wenige wie mögliche persönliche Daten einzustellen - das fängt beim Foto an. Doch wer braucht dann noch FB?

Meine 2 Cents.

FG

Salve
Für seine Anmeldungen in den verschiedenen Netzen ist jeder selbst verantwortlich.

Wenn ein Kind in den Brunnen fällt, hat irgend jemand, nicht aufgepasst. Peinlich

Nein

hallo, aus vielen Gründen bin ich nicht bei Facebook. Die Änderungen sind ja zwischenzeitlich „durch“.

Gruss Siegfried

Nein,
der Datenschutz und das Recht auf seine persönliche Daten (Bild usw) wird hier mit Füßen getreten. Absolut gegen das deutsche Datenschutzrecht… komisch das hier nicht gehandelt wird… aber gut… jeder benutzt es jeder will es so…

Fühlen hat mit Wissen überhaupt nichts zu tun, aber du soltest schon wissen was du tuest

nein, es gibt immer nur die aGB’s und die sind laaaang