Hallo,
jemand fährt öfter in lateinamerikanische Länder und dort mit einem Mietwagen herum. Nun haben die schlecht bezahlten Polizisten in einigen der Länder, wenn sie bemerken, dass ein Ausländer am Steuer sitzt, die „Angewohnheit“, diesen anzuhalten und dann irgend eines Verkehrsverstoßes zu beschuldigen. Zum Beispiel dass er bei Rot über die Ampel gefahren ist, obwohl das nicht stimmt, oder dass er die durchgezogene Mittellinie überfahren hat, obwohl da gar keine ist. Er fuchtelt mit seinem Block rum, droht „Ich schreibe Sie auf!“, tut das aber nicht, weil er das Geld, das er verlangt, selbst behalten möchte.
Nachdem der genannte Jemand merkt, dass er dem Polizisten das nicht ausreden kann, erklärt er, überhaupt kein Geld bei sich zu haben und gerade auf dem Weg zur Bank zu sein. Darauf erklärt der Polizist: „O. K., fahren Sie und holen Sie das Geld, ich halte Ihren Führerschein so lange hier!“
Der Jemand fährt nun weg und kommt nicht wieder. Der Führerschein ist nämlich nicht echt: Weil er die „Methode“ seit Jahren kennt, hat er seinen deutschen scheckkartenähnlichen Führerschein farbkopiert und in Folie eingeschweißt. Das sieht recht echt aus, selbst ein deutscher Polizist würde das bei flüchtiger Kontrolle nicht bemerken. Allerdings hat der Jemand die Rückseite absichtlich nicht kopiert, damit er nicht zu echt aussieht, und ein lateinamerikanischer Polizist ohnehin nicht weiß, wie ein deutscher Führerschein aussieht. Er hat auf die Weise schon mehrere Führerschein in Lateinamerika „gelassen“.
Nun angenommen, bei der Ausreise aus Deutschland gerät der Jemand am Flughafen zufällig ins Augenmerk der Grenzpolizei und wird gefilzt, dabei entdeckt man fünf solcher Führerscheinkopien bei ihm. Wird man ihn ungeschoren lassen, wenn der den Zweck der Kopien erklärt? Dass sie absichtlich nicht ganz echt nachgemacht und so in Deutschland nicht „einsetzbar“ sind, sieht man ja an der Rückseite. Oder ist das, Erklärung hin, Erklärung her, Urkundenfälschung?
Gruß
Carsten