Führt Motorelektronik u. a. Protokollierung der Betriebszeiten durch?

Tag.
Es war vielfach gerüchtehalber zu vernehmen, daß in manchen Motorelektroniken mancher Hersteller/Modelle die Protokollierung vor allem der Zeiten des Betriebs, aber z. B unter Umständen auch Betriebszustände wie Drehzahl usw, was die Zeiten betrifft mit Speicherung der Von-bis-Zeiten geschieht. Daß dies deswegen erfolgen würde, weil von der Verordnung her vorgegeben, kann man wohl in den Bereich des Unmöglichen einordnen (dies sei nur am Rande hinzugefügt). Es wird ja kein Zunehmen der Sicherheit dadurch hervorgerufen.
Jedenfalls - noch mal zu EINEM Punkt zusammengefaßt: Aufzeichnung der Betriebszeiten.
Ist das wirklich der Fall und bei welchen Autos?
Danke im Voraus.

Viele moderne Autos erfassen alle möglichen Daten wie z. B. Drehzahlen, Geschwindigkeit, Lenkwinkel, Bremsungen usw., meist wird es im Airbagsteuergerät gespeichert um nach einem Unfall ausgewertet zu werden. So ist erkennbar, ob jemand vor dem Unfall gebremst oder beschleunigt hat, ob er das Lenkrad herumgerissen hat oder nicht… Auch die Position des Autos wird mittels GPS-System (oft auch ohne Navigationssystem im Auto vorhanden) gemessen.

Inwieweit die Daten auch ohne Unfall übermittelt werden ist nicht bekannt. In einigen Fällen ist es nachgewiesen, dass die Autohersteller die Daten erfasst und gespeichert hatten.

Wir sind heute so weit, dass ein einzelner Türgriff mancher Modelle über 20 Bytes mit Fehlerbits bereitstellt. Das alleine zeigt schon, was da so an Daten zusammenkommen kann. Speicher kostet zudem fast nichts, und neuere Fahrzeuge funken eh alles nach Hause. Allerdings lassen die Hersteller sich da nicht in die Karten schauen, so mancher Datensatz ist vor Zugriff gut geschützt.

Insofern halte ich deine Protokollierung für durchaus denkbar, nur, welches Modell es wirklich macht, ist ein gut gehütetes Geheimnis.

Hallo,

Das dürfte derzeit (noch) ein ganz großes Geheimnis der Fahrzeughersteller sein. Grund für diese Annahme: man liest immer wieder von Streitigkeiten zwischen Herstellern und Datenschützern, wem die „gewonnenen“ Daten gehören, wer die Hoheit darüber haben sollte: der Kunde, also im Grunde der, der sie erschafft. Oder vielleicht doch eher der Hersteller, der sagt, er braucht die eigentlich nur zur Analyse über Haltbarkeit, Garantie u.ä…

Im Fall der Ku’Damm-Raser wurde oft ein Datenforensiker im Fernsehen gezeigt, der recht gute Beziehungen zur Autoindustrie pflegt und zur Hergangsermittlung an Daten gelangt, von denen die Hersteller nur ungern den Umfang preisgeben. In dem konkreten Fall war man in der Lage, recht gut den Tathergang zu analysieren, auch ohne Aussagen der Täter.

Von Tesla ist ein ähnlich hoher Umfang an gespeicherten Daten bekannt. Und auch die geben sie gern an Ermittler weiter.

BMW steht in der Kritik, weil (zumindest) ihre I3 große Datenmengen „nach zu Hause funken.“ Auch hier angeblich zur Verbesserung der Qualität und Langlebigkeit.

Der Heise-Verlag berichtet regelmäßig über den (allzuoft) mangelhaften Datenschutz.

Grüße
Pierre

Bei einer Inspektion vor einer Weile schloss der Mechaniker seinen Laptop an meinen Audi A3 an und sagte eine Minute später: „Sie fahren ja viel Kurzstrecke, das ist nicht gut für den Motor“.

Das Auto ist Baujahr 2008.

Gruß,
Steve