Fünftonraum

Hallo!

Ich habe eine wahrscheinlich recht einfache Frage:

Wenn ich z.B. eine Melodie habe mit den Noten C´,D´,E´,F´,G´, und sonst keine anderen Töne vorkommen, dann handelt es sich doch um eine Melodie, die sich im Fünftonraum abspielt. Soweit hoffe ich habe ich es richtig verstanden.

Jetzt wollte ich nur fragen, ob es sich auch um einen Fünftonraum handelt, wenn in der Melodie ein C, D, E, F, G und ein Fis vorkommt.
Ist das dann schon ein Sechstonraum? Oder schließt der Begriff Fünftonraum auch alle Halbtöne dazwischen mit ein?

Und nebenher eine kleine Frage: ist es auch üblich, dass man zu entsprechenden Melodien sagt, dass sie im Achttonraum oder Siebentonraum spielen? Oder gibt es diese Ausdrücke nicht?

Würde mich sehr freuen über Antworten :smile:

LG, Stefan

Tonleitern, Skalen

Oder gibt es diese Ausdrücke nicht?

Mir sind nur diese beiden Ausdrücke geläufig. Und dazu noch die sog. Pentatonik. Dort benutzt man zwar auch nur 5 Töne, die sich aber über einen Akkort im „Tonraum“ gängiger Tonleitern als Unterteilung darstellen lassen.

Dass sich natürlich ein Komponist auch eigene beschränkte Skalen macht um seine Kreativität zu trainieren, sei mal außen vor gelassen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tonleiter

Gruß

Stefan

Hallo,

ich bin zugegebenermaßen recht auf das Klavier beschränkt, und ich sehe selbst nur, wozu man den Begriff Fünftonraum im Klavier braucht. was er sonst für einen Sinn hat, erschließt sich mir nicht wirklich.
Im Klavier bezeichnet der Fünftonraum den Umfang eines Stückes, bei dem der Spieler die Handstellung nicht verändern muss. Sprich: jeder der fünf Finger bekommt eine Taste, meist eine weiße, mitunter aber eine schwarze statt einer weißen. Also z.b. fis statt f. Und auf diesen Tasten bleibt die Hand das ganze Stück hindurch. In diesem Umfeld würde es wenig Sinn machen, ein f UND ein fis im Fünftonraum zu haben, obwohl der Umfang des Tastenraumes der gleiche ist, aber wir haben schließlich nicht sechs Finger.
Theoretisch ist wohl auch der Raum c-cis-d-dis-e ein Fünftonraum, aber kein diatonisches Anfängerstück braucht nur solche Töne, so liegen die Finger da nicht im üblichen Fünftonraum.
Vor diesem Hintergrund (5 Finger - 5 Töne) hat es auch wenig Sinn, einen 6- oder einen 7-Ton-Raum abstecken zu müssen. Mich würde interessieren, woher du den Begriff 5-Ton-Raum hast, denn außer im Klavier-Anfängerunterricht erscheint er mir in der Musik nicht unbedingt wichtig und gebräuchlich und ich hoffe, mich nicht lächerlich zu machen, wenn ich ihn anderswo noch nie gehört habe (oder mich zumindest nicht daran erinnern kann).

Gruß
Judy

Pentatonik?
Hallo,

den Begriff „Fünftonraum“ kenne auch ich nur aus dem Klavierunterricht. Hier bedeutet er, dass die gespielten Übungen oder auch Stücke sich mit einer Hand spielen lassen und zwar ohne die Hand waagerecht zu bewegen. Darunter würde dann also auch die Variante mit Fis fallen.

Etwas anderes bezeichnet der Begriff „Pentatonik“. Hier besteht die gesamte Tonleiter nur aus fünf Tönen, die sich aber durchaus auch über den „Fünftonraum“ hinaus erstrecken können, also beispielsweise CDEGA oder CDFGA.

Die Begriffe „Sechstonraum“ und „Siebentonraum“ sind mir noch nie begegnet, den Begriff „Achttonraum“ kenne ich aus dem Gesangsunterricht, wo er aber eher als „Oktavraum“ bezeichnet wird und die Beschränkung von Gesangsübungen auf eine Oktave meint.

Gruß

Bona

Hallo!

Ich habe diesen Begriff in einem alten Lehrbuch aus den 60ern gefunden, wo es um die Melodie von Beethovens „Ode an die Freude“ ging. Da heißt es:

„Die einfache Melodie (sie bewegt sich fast durchgehend im Fünftonraum) (…)“

Und da hätte mich eben interessiert, was genau damit gemeint ist.

Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass in diesem Buch sämtliche Notenbeispiele aus Opern, Arien etc. als Klavierbegleitung, also Klavierauszug, notiert sind.

Trotzdem glaube ich, dass in diesem konkreten Beispiel es nicht ums Klavier geht. Deswegen eben auch meine Frage, was genau der Fünftonraum ist, und ob auch Halbtöne darin vorkommen dürfen.

Hallo!

Ich habe diesen Begriff in einem alten Lehrbuch aus den 60ern
gefunden, wo es um die Melodie von Beethovens „Ode an die
Freude“ ging. Da heißt es:

Naja, die Ode an die Freude wird von Klavieranfängern sehr gerne gespielt, grade eben weil sie im 5tonraum bleibt. Vielleicht ist in deinem Bsp. noch expliziter der Raum der ersten fünf Töne einer Dur/Moll-Skala gemeint, zumindest wäre sie das im Beethoven-Fall.

Trotzdem glaube ich, dass in diesem konkreten Beispiel es
nicht ums Klavier geht. Deswegen eben auch meine Frage, was
genau der Fünftonraum ist, und ob auch Halbtöne darin
vorkommen dürfen.

Kommen sie ja. In deinem Dur-Beispiel zwischen dem 3. und dem 4. Ton.

Gruß

Hallo Stefan,
http://de.wikipedia.org/wiki/Pentatonik

  • Volker Wolter -

Hallo Stefan,
http://de.wikipedia.org/wiki/Pentatonik

  • Volker Wolter -

Nein, er meint NICHT die Pentatonik.
Hier stehen doch schon Antworten und auch seine, und die Ode an die Freude ist nun mal nicht pentatonisch.

1 Like

ja doch, die „Ode“ bewegt sich in einem Fünftonraum: 33455432-1123322 - 33455432-1123211 - 223123431 - 234321253-33455432-1123211 ist die Stufenmelodie. Mit Pentatonik hat das allerdings nichts zu tun. Pentatonik setzt eine kleine Terz ins Zentrum und gruppiert drum herum große Sekunden als „Umspieltöne“, z.B. ge als kleine Terz, darum herum a, d und c („backe backe kuchen“ oder „mercey mercey“ von Cannonball Adderly). Während Beethovens „Fünftonraum“ ganz deutlich die V-I-Harmonik bedient, die eine „1“ als tonales Zentrum voraussetzt (jede melodische Wendung beginnt mit einem der Dreiklangstöne entweder der I oder der V), kennt die „echte“ Pentatonik eben gerade KEIN tonales Zentrum.
Was fünf Töne bewirken können - im zentral orientierten oder im intervallorientierten Bereich - findest Du am besten heraus, wenn Du improvisierst, Sachen ausprobierst, Kinderabzählverse analysierst, Dich fragst, wie es überhaupt kommt, daß Du auf irgend einem Ton „zu Hause“ bist, wenn Du musizierst.
Also: 1. Kann man als „Fünftonraum“ die Melodiestufen eins bis fünf bezeichnen; 2. Kann man als „Fünftonraum“ den pentatonischen Tonvorrat bezeichnen und 3. könnte man theoretisch den jeweils unteren oder oberen Tonvorrat, vom Grundton aus gesehen, in den Modi des Gregorianischen Chorals bezeichnen, aber das würde nun wirklich zu weit führen, das hier zu erörtern.
Hoffe, weitergeholfen zu haben. Lieber Gruß von Kalaf

wohl kaum, denn in der Durtonleiter ist zwischen der 3. und der 4. Stufe kein Halbton möglich, da dies ein kleiner Tonleiterschritt ist. In der „Ode an die Freude“ kommt kein einzger slterierter Ton vor.

ah ja, hab ich noch zu sagen vergessen - der „Siebentonraum“ wäre dann die Heptatonik, unsere geläufige „Tonleiter“. Das „fis“ ist im Fünftonraum c-g entweder eine alterierte 4. Stufe oder aber die diatonische 4. Stufe im lydischen Modus. Je nachdem gehört es also zum „Fünftonraum“ oder es wurde in ihn eingeschmuggelt.
Kompliziert, nicht?

wohl kaum, denn in der Durtonleiter ist zwischen der 3. und
der 4. Stufe kein Halbton möglich, da dies ein kleiner
Tonleiterschritt ist. In der „Ode an die Freude“ kommt kein
einzger slterierter Ton vor.

In der diatonischen Durtonleiter, die jeder in der Schule lernt, kommt sehr wohl ein Halbtonschritt nach dem 3. Ton. Das ist zumindest der gängige Begriff.
Der Begriff „kleiner Tonleiterschritt“ ist mir nicht geläufig.