Guten Tag,
Lässt sich so ein - zugegebenermaßen verrückter -Fall konstruieren, ich brauche ihn für eine Story)? Ein unterschlächtiges Mühlrad bekommt während regenreicherer Zeiten von einem Bach mit sehr geringem Gefälle genügend Wasserdruck, um sich zu drehen. Was müsste passieren, damit in regenschwachen Zeiten Wasser den Bach zurückfließt und und das Mühlrad sich rückwärts dreht? Könnte beispielsweise ein kleiner Stausee während der Regenzeit gefüllt worden sein, der sich - einmal voll - leert durch Überlauf oder Öffnung am Fuß der Sperre und der entsandene Wasserdruck ausreicht, um die geringe Steigung zu überwinden, das Mühlrad gegen die ursprüngliche Richtung anzutreiben und dann weiter oben zu versickern oder nach der Passage umgeleitet zu werden, damit es nicht wieder gegen den Fluß bergab läuft? wie könnte man das mit einem einfachen Bewässerungssystem bewerkstelligen, damit möglichst wenig Hände und Höhenüberwindungen im Spiel sind? Im Prinzip würde es sich um ein im Jahresverlauf zumeist bergab und für wenige wochen bergauf laufendes Wasser handeln (das System sollte schon so einen Kilometer Ausdehnung haben). Damit wäre eine Art simulierte Gravitationsanomalie zustande gekommen. Möglicherweise könnte ein Bauer in der regenarmen Zeit - als deus ex macina - Wasser aus der Quelle entnehmen während der regenarmen Zeit. Habt Ihr eine Idee, einen kreativen Gedanken oder eine hilfreiche Zeichnung (an [email protected])?
Die einfachere: Die Mühle steht in der Nähe der Mündung des Flusses. Bei Ebbe läuft sie vorwärts, bei Flut rückwärts. (Nachteil: Wahrscheinlich ist Dir der Rhythmus zu schnell für Deine Geschichte).
Die „=“ stehen für Sperren. Wenn es viel geregnet hat - oder bei Schneeschmelze - will man die Plantage vor Überschwemmung schützen und die rechte Sperre ist geschlossen. Das Wasser fließt bei der Mühle nach links. Wenn es wenig geregnet hat, versiegt vielleicht Quelle 2. Diesmal ist die linke Sperre geschlossen, damit man die Plantage mit dem Wasser von Quelle 1 bewässern kann. Nun fließt das Wasser bei der Mühle nach rechts.
Wie sinnvoll es ist, ausgerechnet an dieser Stelle ein Mühlrad zu bauen, … naja, das lasse ich mal dahingestellt.
So was ähnliches gibt es. Bei machen Stauseen wird nur während der Spitzenverbrauchszeiten Strom erzeugt. Während der übrigen Zeiten werden die Generatoren als Motoren geschaltet und pumpen das Wasser wieder hoch.
Vielen Dank für die Tipps! Ich dachte auch schon an artesische Brunnen, Kapillareffekte und was weiß ich…
Vielleicht darf ich nochmal präzisieren, was ich mit dem kleinen Rätsel vorhabe:
Eine Dorfgemeinde glaubt seit 60 jahren an ein besonderes Phänomen - Gravitationsanomalie, denn das unterschächtige Mühlrad des Bächleins, das nahe am Dorf vorbeifließt, dreht sich alle paar Jahre immer langsamer, stoppt, und dreht sich dann langsam „rückwärts“ - weil das Wasser jetzt gegen das leichte Gefälle fließt. Wenn man die Sache aus einiger Nähe betrachtet, soll es alles wie Zauberwerk wirken - ohne Eschers Gestell, Kraftwerke etc. - eben wie eine Gravitationsanomalie. Erst bei genauer Recherche soll jemandenm auffallen, dass es keine Gravitationsanomalie ist, sondern das Dorf einer humorvollen Täuschung unterliegt und nur das sieht, was es immer sehen wollte. Irgendein Typ mit klarerem Verstand zweifelt - 60 Jahre nach dem ersten Auftreteten - an dem Phänomen und wird nach einer kleinen Untersuchung feststellen, dass jemand die Täuschung ganz witzig eingefädelt hat, um das Dorf zu ärgern…
Und jetzt brauche ich eine im Hochsommer aufteretende, nicht auf den ersten Blick ersichtliche Täuschung, bei der sich der Spaßvogel Mutter natur zunutze gemacht hat, ohne dass man es gleich sieht…
Wie wäre es mit dem Prinzip des artesischen Brunnens und etwas künstlerischer Freiheit?
Also: Die Anomalie und das rückwärts laufende Wasser tritt nur in Zeiten großer Trockenheit auf. Hundert Meter oberhalb des Wasserrads staut sich der kleine Bach zu einem natürlichen Teich. Dort entnehmen die Bauern Wasser in größeren Mengen, um unterhalb des Mühlrads ein wasserdurchlässiges Gebiet oberflächlich zu bewässern. Aber genau in dieser Senke ist Grundwasser zusammengelaufen, dass aufgrund der tieferen geologischen Schichten dort gestaut wird, unter Druck kommt und einen artesischen Brunnen bildet. Der Spaßvogel hat dies damals erkannt und an einer versteckten Stelle die Schichten angebohrt, bis Wasser hochstieg, dass er wiederum mit Schwung und Gefälle in das Bachbett unterhalb des Wasserrads einleitet. Der Schwung reicht aus um das Wasserrad und das kleine noch verbleibende Rinnsal von oben rückwärts anzutreiben und nach oben zu drängen. Oberhalb des Mühlrades versickert das „rückwärts“ laufende Wasser, schwingt also nicht mehr zurück (gäbe es noch eine glaubwürdigere Variante?) . Der Druck der artesischen Quelle steigt also, je mehr die Bauern aus dem Teich oberhalb des Mühlrades entnehmen und unterhalb des Mühlrades bewässern. Möglich wäre auch, dass das Wasserrad in einer kleinen Bachsenke steht, die gebildet wurde. Mal überwiegt die Wasserkraft von oben, mal die von „unten“, die das Wasserrad antreibt…
Was meint ihr? Wäre das mit etwas gutem Glauebn (konstruierbar und nicht von anfang an durchschaubar. Es muss sich in der Schilderung einigermaßen plausibel anhören.
was mir noch einfällt, um den Faktor Mensch zu minimieren: Das Wasserrad steht an einem 100 Meter langen Bachstück mit nahezu null Gefälle. Quelle 1 fließt 50 Meter links vom Wasserrad in den Bach, könnte aus Regenwasser gespeist sein, hat entsprechend Wasserkraft und -menge, versiegt aber allmählich im trockenen Sommer. Quelle 2 fließt 50 Meter rechts vom Mühlrad in den Bach, speist sich aus einer artesischen Quelle und fließst stetig, aber mit wenig Kraft. Im Sommer fließt nur die artesischee Quelle und treibt in diesen Zeiten das Wasser leicht „rückwärts“…
Wäre das denkbar?
Das Wasserrad selbst hat keinen besonderen Sinn an dieser Stelle, na klar )
Ein
unterschlächtiges Mühlrad bekommt während regenreicherer
Zeiten von einem Bach mit sehr geringem Gefälle genügend
Wasserdruck, um sich zu drehen. Was müsste passieren, damit in
regenschwachen Zeiten Wasser den Bach zurückfließt und und das
Mühlrad sich rückwärts dreht?
Angenommen, der Bach führt von einem großflächigen flachen Reservoir A mit stark schwanktenden Niederschlägen und Temperaturen in ein Reservoir B mit konstantem Pegel. Wenn dann Regen in das Reservoir A fällt, steigt dort der Wasserspiegel und das Wasser fließt von A nach B. In heißen regenarmen, heißen Zeiten verringert sich der Wasserstand in A durch Verdunstung unddas Wasser fließt in die entgegengesetzte Richtung. Damit das funktioniert, müsste Reservoir A natürlich eine sehr große Fläche haben.
Angenommen, der Bach führt von einem großflächigen flachen
Reservoir A mit stark schwanktenden Niederschlägen und
Temperaturen in ein Reservoir B mit konstantem Pegel. Wenn
dann Regen in das Reservoir A fällt, steigt dort der
Wasserspiegel und das Wasser fließt von A nach B. In heißen
regenarmen, heißen Zeiten verringert sich der Wasserstand in A
durch Verdunstung unddas Wasser fließt in die entgegengesetzte
Richtung. Damit das funktioniert, müsste Reservoir A natürlich
eine sehr große Fläche haben.
hey, Dr. Stupid, das ist ganz und gar nicht stupid und wäre eine durchaus gangbare Variante, wenn - bei gleichen Klimaverhältnissen A ein großer, flacher Teich ist und B ein tieferer, kleiner Teich ist, z. B. gespeist aus einer artesischen Quelle, unterschiedliche Verdunstungsverhältnise könnten im Extremfall für einen meterhohen Unterschied des Wasserspiegels sorgen. Das müsste reichen. Die Sache würde an bestimmten Tagen, an denen Bauern aus dem flachen Wasser z.B. ihre Bewässerung speisen, extremer ausfallen )
Ich glaube ich habe was für Dich: In Sibirien gibt es Flüsse, die jahreszeitlich ihren Lauf ändern, weil sie im fernen Norden schon zugefroren (und dadurch quasi verstopft) sind, wovon man im warmen Süden noch gar nichts merkt. Zwar weiß ich nicht, ob es einen Fluss gibt, der tatsächlich anfängt, rückwärts zu fließen, aber wie gesagt … künstlerische Freiheit.
Ich glaube ich habe was für Dich: In Sibirien gibt es Flüsse,
die jahreszeitlich ihren Lauf ändern, weil sie im fernen
Norden schon zugefroren (und dadurch quasi verstopft) sind,
wovon man im warmen Süden noch gar nichts merkt. Zwar weiß ich
nicht, ob es einen Fluss gibt, der tatsächlich anfängt,
rückwärts zu fließen
Leider, ohne Maßnahmen, also kaum Hände im Spiel, ist das nicht möglich, weil: Das Wasser fliesst nur so hoch, bis es überall die gleiche Höhe hat u. sonst läuft es über. In beiden Fällen bleibt der Wasserspiegel überall gleichhoch; D.h., es wird nie höher fliessen, als die Höhe, von der es herkommt. Also erfolgt kein Rückfluss, mit dem Du das Mühlrad umgekehrt antreiben könntest. Siehe Schlauchwasserwaage": D.h., man füllt z.B. einen 20 m langen Schlauch, geht mit einem Ende um`s Haus herum u. kann hinterm Haus genau die gleiche Höhe markieren, wie vor dem Haus, ohne das erste Ende des Schlauches zu sehen, denn an beiden Enden herrscht gleiche Höhe der Flüssigkeitssäule.
Ergänzung: Wenn Du, statt Deinem Laufwasserrad (Das ja auf dem Level des Wasser ist) nun aber in der Tiefe, und sei es nur 1/2 Meter, eine geschlossene Wasser-Turbine hättest, (Kaplan), würde es gehen, aber nur wenn du einen Ausgang nach draussen hättest; z.B. mittels eines Rohres vom Turbinenausgang aus dem Wasser-Reservoir hinaus und Minimum 1/2 Meter; also- das geht nur mit der Turbine u. ihr Ausgang darf natürlich nicht in`s selbige Wasser führen.