Kam es oft vor, dass ein Adliger ein Regierungsamt übernahm, ohne die dafür benötigte Intelligenz zu besitzen?
Die Position wurde dem Herrscher nicht wegen des guten Charakters oder des Intellekts verliehen, sondern aus Gottesgnadentum. Ein Vorfahr einer Adelsfamilie konnte in der Vergangenheit andere Menschen von sich abhängig machen oder hatte in einem Kampf viel Mut bewiesen. So entstand die Adelsgesellschaft. Einige alte Adelsfamilien wollten ihre Herkunft sogar bis auf die Helden der Antike zurückführen. Man konnte eigentlich nie sicher sein, ob ein Kind einmal die nötige Begabung haben würde. Später kam der Verdienstadel hinzu.
Deine Frage ist tatsächlich äußerst unpräzise.
Zum einen weiß niemand, was Du unter „oft“ verstehst ("Kam es oft vor, dass …"). Ist das jeder dritte, fünfte oder zehnte Regent in einer Herrschaftsfolge?
Zum anderen geht es Dir in der Frage wohl eher um Namen als um statistische Angaben, aber auch das ist nur eine Vermutung. Die Antworten lassen allerdings darauf schließen, dass Deine Frage so verstanden wird.
Da lenke ich gekonnt von den Habsburgern ab und dann kommst du
daher
Und ich habe geglaubt, ich kann mit der Familie auskommen:smile:)
Da müsse die Ang’heirateten doch nicht auch noch herhalten.
Aber ich sagte ja - da gab es viele - und bei uns hat es so richtig Tradition.
Obwohl die „Unsrigen“ was das betrifft nicht immer ein glückliches Händchen hatten - aber wer schaut schon drauf, wenn die Mitgiften und erbbaren Titel stimmen. Ich sage nur: Johanna I von Kastilien. Aber wenn man mit „dem Schönen“ verheiratet war, kann man schon mal dem Wahnsinn verfallen, wenn der stirbt.
Ehrlich gesagt: ich wundere mich, dass nicht mehr von all denen gaga wurden…
Aber einen Hau hatten viele…kein Wunder bei dem Zirkus…vielleicht würde man manches heute besser erklären können - auch jenseits von Inzucht und Degeneration
Lieben Gruß aus dem Waldviertel - da waren die Hochadeligen noch relativ gesund…*gg*
Maresa
Grundsätzlich erfordert die Beantwortung Deiner Frage eine Definition für „geeignet zum Herrschen“; dazu kommt auch noch eine Festlegung der relevanten „Sichtweise“.
So wäre etwa aus Sicht der europäischen Höfe Ludwig der Sechzehnte Bourbon ein durchaus respektabler und geeigneter Herrscher, aus der Sicht seines Volkes allerdings so wenig, daß es ihn im Verlauf der Revolution hinrichten ließ…
Oder etwa ist (war) Joseph der Zweite Habsburg nach heutigem (österreichischem) Geschichtsverständnis einer der fortschrittlichsten und „geeignetsten“ Herrscher „Österreichs“, aus der Sicht seiner Untertanen allerdings „kein respektabler Monarch“ und viele seiner „Reformen“ „unverständlich“, bzw. „völlig widersinnig“.
Hinzu kommt, daß kein „Herrscher“ autonom aus „eigener Machtvollkommenheit“ regiert hat sondern beinahe immer durch, bzw. nach „Beratung“ seine® „Ratgeber“, „Minister“, etc.
Und schließlich stellt „Intelligenz“ nicht unbedingt ein Kriterium für erfolgreiche Machtausübung, -behauptung und -umsetzung in autoritär-totalitären Systemen, wie sie jegliche Feudalgesellschaften letzten Endes darstellen dar, bzw. sicher.
…mit Verlaub - welcher „Hochadel“ kommt aus dem Waldviertel
? Irgendwelche „Behm“ ? Denn die Babenberger waren ja
eigentlich „Bayern“…
Servus,
ich sprach in dem Fall nicht vom Kaiserhaus, das „natürlich“ über dem Hochadel stand (Première Partie) - ich meinte den (mediatisierten) österreichischen Hochadel der Deuxième und Troisième Partie, dem z.B. regierende und nicht regierende Fürstenhäuser, Großherzöge, Markgrafen, etc. angehörten und die einen Sitz im Reichsrat hatten und die Grenzen, von denen ich in diesem Falle spreche, waren natürlich die der K.u.K. Monarchie.
Wobei sich der „österreichische Hochadel“ in Rang- und Titulargesetzen teilweise erheblich vom „Hochadel“ des HRR unterschieden.
Zu den Häusern, die (teilweise bis heute) Grund, Boden und natürlich manches mehr in den Gegenden des heutigen Waldviertels besaßen, gehör(t)en u.a. die Schwarzenbergs, die Harrachs, Zweige der Windisch-Graetzs, die Lobkowitz’, die Abensperg und Trauns (via Maissau), die Hardeggs, die Kinskys, die Czernins, die ursprünglich aus Spanien stammenden Hoyos, die im 17. Jahrhundert nach Niederösterreich kamen und bis heute (!) im Besitz der Burgen/Schlösser Rosenburg, Horn und Drosendorf sind… undundund…
Und ich würde die durchaus nicht als „irgendwelche Behm“ (warum gefällt mir der Ausdruk so gar nicht?) bezeichnen, sondern als historischer Bestandteil der Geschichte Österreichs.
Ob man will oder nicht:smile:)
Und die waren - weil zwar noch immer rigidesten Standesforderungen unterworfen - aber ob der größeren Auswahl an möglichen Heiratskandidaten und Kandidatinnen - (die Zahl der „Hochadeligen“ im Herrenhaus belief sich zuletzt auf 106 Familien) nicht ganz so sehr der Degeneration „ausgeliefert“. Um auf die Ursprungsfrage zurückzukommen…
Wilhelm II …
… wurde vom englischen König als „die größte Fehlbesetzung der Geschichte“ bezeichnet. Und wenn man dann liest, was er alles von sich gegeben hat, ist wohl was dran. Nur ein Beispiel.
Solche Herrscher sind ja auch nicht durch besondere Fähigkeiten, sondern meist durch Geburt an die Macht gekommen. Meist waren es auch nur „Kühlerfiguren“, die als Monstranz von den wirklich Herrschenden vor sich hergetragen wurden.
… wurde vom englischen König als „die größte Fehlbesetzung
der Geschichte“ bezeichnet. Und wenn man dann liest, was er
alles von sich gegeben hat, ist wohl was dran. Nur ein
Beispiel.
Diese Äußerung darf man getrost als „höherer Politik geschuldet“ verbuchen.
Waren und sind doch auch die britischen Monarchen nicht gerade die hellsten Leuchten. Wen wundert’s - waren doch beide Häuser eng verwandt.
Daß es „hochadelige Besitzungen“ im Waldviertel gegeben hat (gibt), war mir schon klar; allerdings dachte ich bei „unsere Hochadeligen“ eigentlich an solche, deren Stammsitz im Waldviertel verortet war (ist).
Daher die Frage…
Gruß
nicolai
p.s. :…und die Lobkowitz san Behm, die Schwarzenberg san taitsche Behm, und die Windisch-Graetz san slovenische Behm…
Versteh´ ich ohnehin nicht ganz, was Dich an „Behm“ stört, schließlich sind die meisten Österreicher, historisch betrachtet (Erblande und so), eigentlich „Behm“…
p.s. :…und die Lobkowitz san Behm, die Schwarzenberg san
taitsche Behm, und die Windisch-Graetz san slovenische Behm…
Versteh´ ich ohnehin nicht ganz, was Dich an „Behm“ stört,
schließlich sind die meisten Österreicher, historisch
betrachtet (Erblande und so), eigentlich „Behm“…
Ich glaube, so eng darf man es nicht sehen. Auch heutzutage ist es noch so.
Ich hab mal (nicht repräsentativ) nachgegraben - Wikipedia machts möglich.
Im schwedischen Königshaus gab es seit Bernadotte bis zur Eheschliessung der Kronprinzessin keine Schweden und das niederländische Königshaus ist zu weit über 90 % deutsch.
p.s. :…und die Lobkowitz san Behm, die Schwarzenberg san
taitsche Behm, und die Windisch-Graetz san slovenische Behm…
Versteh´ ich ohnehin nicht ganz, was Dich an „Behm“ stört,
schließlich sind die meisten Österreicher, historisch
betrachtet (Erblande und so), eigentlich „Behm“…
Wenn die Babenberger eigentlich Bayern waren, waren die Schwarzenberger eigentlich Franken und die Windisch-Graetz ebenfalls Bayern.