Fuge?!

Hallo Experten,

komme aus der Kunst, genauer: 1. Semester Grafik-Design

In unserer Basislehre dürfen wir uns auch mit Kunstgeschichte beschäftigen - hatte da ein Referat über Lyonel Feininger, Angehöriger der Gruppe „Die blaue Vier“ (=Feininger, Jawlensky, Kandinsky, Klee). Alle waren neben der Malerei recht musikalisch, besonders inspiriert durch Bach und eben Fugen.
Diese versuchten sie in einigen Werken malerisch darzustellen, Kandinsky schrieb auch einige Theorien zur „Farbenmusik“ etc.

ALSO: Wer kann mir mal bitte für einen Musiklaien klarmachen, was so eine Fuge genau ist?

Vielen Dank,
.fritz

Hallo Fritz,
vielleicht hilft Dir diese Erläuterung weiter: http://www.horn-netz.de/studium/celan/verweis-fuge.html
Ansonsten vielleicht mal ein Beispiel anhören und versuchen das Gehörte in Farbe/Formen umzusetzen.
Grüße
Eckard.

Hallo!

Bei http://www.klassik.com findet man die folgende Definition:

Fuge
vom Kanon abgeleitete Kompositionsform, die vor allem im Barock ihre Blütezeit erlebte. Ein nicht im klassischen Sinne der Sonatensatzform zu verstehendes Thema tritt nacheinander in allen Stimmen auf. Diese werden ihrerseits nach strengen kontrapunktischen Regeln geführt. Der erste Themeneinsatz heißt „Dux“ (lat. für „Anführer“), der zweite, auf der Dominante einsetzend, „Comes“ (lat. für „Gefährte“). Während die Comes-Stimme das Thema intoniert, entwickelt die Dux-Stimme in streng reglementierter Weiterführung eine Gegenmelodie (Kontrapunkt). Folgen weitere Stimmeinsätze, so bildet immer die Vorgängerstimme einen neuen oder übernimmt einen bereits entwickelten Kontrapunkt. Abschnittweise wechseln rein kontrapunktische „Durchführungen“, in denen alle Stimmen einmal das Thema vorgestellt haben, und freie, oft weniger polyphone „Zwischenspiele“ einander ab. Die Stimmenanzahl einer Fuge variiert zwischen drei und fünf.; zwei- und sechsstimmige Fugen sind seltene Ausnahmen. Bei J. S. Bach zu höchster Entfaltung gelangt, galt die Fuge im Barock als höchste Kunstform, deren später leicht antiquierter Herausforderung sich sowohl die Komponisten der Wiener Klassik (Spätwerk von Beethoven, bes. op. 110) als auch der Romantik (z. B. Liszt in seiner Klaviersonate h-moll oder Reger im gesamten Orgelwerk) mit besonderer Kunstfertigkeit stellten.

Wie man das allerdings in Farben oder Grafik umsetzen soll, ist mir dann doch ein Rätsel! :wink:

Gruß
und viel Erfolg!
Paula

Hi fritz,

eine kleine Ergänzung zu den geposteten Hinweisen (übrigens die gesamte Todesfuge von Celan als Musikwerk zu analysieren ist eine sehr gute Idee, Eckard, - danke für den Link!):

Im Netz kann man noch ziemlich viel finden:

http://www.balticulture.de/kultur/Feininger.html
(Feininger und Musik, u.a. Fuge)
http://www.onlinekunst.de/maerz/bach/
http://www.museenkoeln.de/wrm/temp/9806_ciurlionis/c…
http://www.synaptic.ch/MuseumHermeticum/Manufactures…
(Bilder zu dem Thema)

Insbesonders die Arbeiten von Ciurlionis wären hier zu empfehlen.

Auch die choreographische Konzepte wären hier sehr passend (wie Balanchine’s Sinfonie von Bizet, Große Fuge von Beethoven bei Hans van Manen).

Gruß

Hi,

zu Feiniger:
Auch Feininger hat eine Fuge komponiert…
Ich habe KMD Gottfried Biller/Quedlinburg damals registriert (an der Orgel geholfen)
Bei Bedarf kannst Du ihn ja über das Kirchspiel Quedlinburg anschreiben.

Gruß

mus.

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