Fundsache und Datenschutz

Mein Vater hat im Urlaub sein Notizbuch verloren. Drei Tage vergebliche Suche in Auto und Hotelzimmer folgten. Beim Auschecken im Hotel fragte er an der Rezeption, ob dort „ein schw…“ - weiter kam er nicht, die Dame drehte sich um, griff in ein Regal und hielt ihm sein schwarzes Notizbuch hin. „Das hier?“

Mein Vater freute sich, war aber gleichzeitig verärgert:„Warum haben Sie mir denn nicht Bescheid gegeben, vorn stehen doch mein Name und meine Handynummer drin, extra für den Fall, daß ich es verliere?“

„Wir dürfen aus Datenschutzgründen nicht reinschauen, tut mir leid.“

Ich habe im Internet gesucht, finde aber leider keine Regelungen dazu, aber mir kommt das reichlich übertrieben vor. Wenn man ein Portemonnaie findet, guckt man doch auch rein, ob Karten mit einem Namen drin sind, damit man den Eigentümer findet!

Kann jemand helfen, gibt es dazu ein Gesetz oder sowas? Lieben Dank.

Dazu gibt es kein Gesetz, aber das Hotel hat die Freiheit, sich diese Regeln selbst zu geben.

Gruß,
Steve

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Denkst du dir das so oder weißt du es wirklich, weil es dein Beruf ist?
Was ist dann der Unterschied zum Fund eines Portemonnaies?

Man braucht kein Jurist zu sein, um zu wissen, dass ein Hotel in diesem Zusammenhang vollkommen frei ist, eigene Regeln zu setzen. Im vorliegenden Fall ist die Grundlage übrigens § 106 Abs 1 GewO.

In dieser Hinsicht gibt es keinen. Der Betreiber des Hotels kann seinen Mitarbeitern genauso untersagen, in gefundenen Portemonnaies herumzukruschteln. Auch in diesen können viele Dinge drinne sein, die niemanden etwas angehen.

Schöne Grüße

MM

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Hi

Nein, das macht „man“ nicht - „man“ bringt es ungeöffnet sofort zum nächsten Fundbüro (und wenn man es im Zug/Bus gefunden hat zur Verkehrsgesellschaft) , hinterlässt dort Fundort und Zeitraum sowie seinen Namen und Adresse/Kontaktdaten und wird informiert, wenn der Eigentümer es abholt (wegen des Finderlohns nach §971 BGB). Wird es nicht abgeholt, bekommt man es nach Ablauf von 6 Monaten ausgehändigt und wird Eigentümer des Fundes …DANN darf man reinschauen und es behalten :wink:

Gruß h.

Okay. Da bin ich richtig froh, daß es in echt meistens nicht so läuft. Da wird man in der Regel vom Finder sofort kontaktiert. Wer hat schon Zeit, zum Fundbüro zu gehen, das irgendwo weit weg ist und meistens komische Öffnungszeiten hat und telefonisch kaum erreichbar ist und seine Fundsachenseiten auch nie aktuell hält. Da dauert es unter Umständen Tage, bis man sein Geld, seine Monatskarte, seine EC-Karte etc. zurück hat. Bis dahin hat man alles gesperrt, verloren gemeldet, sitzt u.U. ohne Geld da, hat hohe Kosten, schlaflose Nächte… Bisher haben sich alle Leute bannig gefreut, denen ich ihre verlorenen Sachen gleich und direkt zurückgebracht habe.

Servus,

das hier

klingt, als würdest Du ständig wichtige Dinge verlieren und finden. Ich glaube, es wäre gut, wenn Du Dein Alltagsleben ein bissle besser organisiertest.

Wie auch immer: Das „bannige Freuen“ kann leicht durch ziemlich unangenehmes Grollen abgelöst werden, wenn einer mitkriegt, dass Du in seinen Sachen herumspioniert hast. Um zur ursprünglichen Frage zurückzukommen: Wenn ich wahrnähme, dass in einem Hotel das Personal mit Erlaubnis oder Duldung durch die Leitung meine privaten Dinge durchsucht, wäre ich dort gleichzeitig zweimal zu Gast: Das erste und das letzte Mal.

Das nur als Hinweis für den Umgang mit den nächsten vier oder fünf Brieftaschen, die Du findest.

Schöne Grüße

MM

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Diese Antwort finde ich reichlich übergriffig und aggressiv.
Wir haben hier ein gutes Nachbarschaftsnetzwerk, in dem nahezu täglich verlorene Sachen gesucht oder gefundene gemeldet werden, daher weiß ich, daß es noch nie eine diesbezügliche Beschwerde gab, jedenfalls nicht bei DIESEN Fundsachen.
Ich selbst habe in den letzten 20 Jahren zweimal mein Schlüsselbund verloren, es wurde NICHT im Fundbüro abgegeben.
Einmal fiel mir meine Handtasche aus dem Fahrradkorb (jetzt habe ich verschließbare Packtaschen), als ich in die Stadt zum Einkaufen wollte. Was war ich glücklich, als ich 20 min später heulend nach Hause kam, daß der Finder die Tasche nebst allen Karten, Ausweisen und Geld bereits bei meinem Mann abgegeben hatte! Es war ein Sonnabend. Das Fundbüro hätte am Montag wieder geöffnet, aber zu Zeiten, in denen man normalerweise auf Arbeit ist.

Servus,

zur Klärung der Bedeutung der Worte

empfehle ich ein handelsübliches Wörterbuch, z.B. den Duden, der auch online zugänglich ist.

Viel Erfolg wünscht

MM

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