Funkenreißende Stromabnehmer im Winter

Hi,

warum reißen Stromabnehmer von Loks im Winter (bei tiefen Temperaturen) Funken?

Martin

Hallo,

wie immer: Google + ‚Stromabnehmer Funken‘ + erstes Suchergebnis :wink:) ->

Ich habe schon beobachtet, dass am Stromabnehmer bei kalten Temperaturen Funken entstehen. Ist das gefährlich?

Antwort:
Im Winter kann es tatsächlich vorkommen, dass zwischen Fahrleitungsdraht und Stromabnehmer Funken entstehen. Das hat damit zu tun, dass sich bei hoher Luftfeuchtigkeit (Nebel) und Temperaturen unter Null Grad eine Eisschicht um den Fahrdraht legt. Dabei wird der Kontakt zwischen Fahrdraht und Stromabnehmer zeitweise unterbrochen, was zu der von Ihnen beobachteten Funkenbildung führen kann. Das sieht vielleicht spektakulär aus, ist aber ungefährlich.

Ich hoffe, ich konnte helfen!

Schöne Feiertage und guten Rutsch!
ingmar

Hallo

Ein weiterer Grund für die Funkenbildung ist folgender. Zuerst eine Anmerkung:

Der Stromabnehmer bewegt sich ja immer hin und her (auf horizontaler Ebene) damit es zu weniger Abbrand an der Kohlebürste kommt.

Im Winter ist die Luft normalerweise sehr viel trockener (aussert bei Nebel) als im Sommer. Dies führt dazu,dass die Luft einen viel grössern Widerstand aufweist. Durch die Bewegung des Stromabnehmers, liegt die Leitung nicht immer vollständig an der Leitung an. Es baut sich nun im Zwischenraum von Fahrleitung und Stromabnehmer eine hohe el. Feldstärke auf. Durch den höheren Widerstandswert der Luft baut sich eine höhere el. Feldstärke auf,welche zu einem Gewaltsamen Ladungsausgleich über die Luft führt, das ist dann der Funken.

Gruzzzzzzzzzzzz und schönes neues Jahr
Andreas

Hallo Andreas,

Im Winter ist die Luft normalerweise sehr viel trockener
(aussert bei Nebel) als im Sommer. Dies führt dazu,dass die
Luft einen viel grössern Widerstand aufweist. Durch die
Bewegung des Stromabnehmers, liegt die Leitung nicht immer
vollständig an der Leitung an. Es baut sich nun im
Zwischenraum von Fahrleitung und Stromabnehmer eine hohe el.
Feldstärke auf. Durch den höheren Widerstandswert der Luft
baut sich eine höhere el. Feldstärke auf,welche zu einem
Gewaltsamen Ladungsausgleich über die Luft führt, das ist dann
der Funken.

Das hat aber nichts mit der Luftfeuchtigkeit zu tun. Die Luft ist prinzipiell ein Nichtleiter, unabhängig von der Luftfeuchtigkeit. Wenn der Kontakt zwischen Fahrdraht und Stromabnehmer abreisst, bildet sich sofort ein Lichtbogen. Die ionisierte Luft im Lichtbogen ist ein guter Stromleiter, auch das ist unabhängig von der Luftfeuchtigkeit. Was Du als Funken siehst, ist die ionisierte Luft und ggf. umherfliegende glühende Metallspritzer. Die Funken entstehen also immer genau dann, wenn der Abnehmer vom Draht abhebt. Das passiert bei vereisten Leitungen natürlich wesentlich öfter als normal.

Jörg

Hallo Jörg

Ja man lernt eben nie aus. Natürlich ist die Durchschlagsfestigkeit von trockener Luft wesentlich grösser als die von feuchter Luft. Der Widerstand ist in beiden Fällen natürlich dennoch sehr gross (rein theoretisch ist die Kapazität einfach sehr klein) , was heisst das an der Unterbruchsstelle ein Maximum der Spannung herrscht, welche zum Durchschlag führt. Die Luftfeuchtigkeit beeinflusst also demnach höchstens die Zeit bis es zum Druchschlag kommt.
Danke Jörg für den Hinweis

Eine gute Zeit Andreas