Funkentstörkondensator an AEG Schleifmaschine

Elektromotor:
Habe die Kohen bei o. g. Elektromotor gewechselt, nun habe ich ein Kabel vom Funkentstörkondensator übrig. Es ist ein kabel mit einem ca 4 cm langen und 1 mm breiten ‚Kupferplättchen‘, was irgendwo anlag, ich weiß nur nicht wo.

Der Kondensator hat 2 Kabel die in den Schalter führen und eben dieses eine, wo ich gerne erfragen möchte wo das dran kommt? evtl lag es an dem Aussenkörper des Elektromotors an?

Hallo!

ist die Anschlusslitze für das Metallplättchen grün-gelb oder transparent ?

Dann ist das der Masseanschluss. Da schutzisolierte Maschinen ja keinen Schutzleiter haben, muss das an das Metallpaket des Stators dran. Entweder unter eine Schraube oder zwischen die Bleche gesteckt oder in ein „Loch“ des Eisenpakets eingesteckt.
Eigentlich musst du es doch gesehen haben,wo es vorher dran war.

Die Störspannungen werden dann von beiden Polen des Netzkabels am Metall des Motors kurzgeschlossen und so begrenzt. Das Eisenpaket steht deswegen aber NICHT unter Spannung !

MfG
duck313

Hallo,

die feststehende Spule hat irgendwo einen passenden Schlitz im Eisenblech-Paket.

Du hast keinen Schutzleiter an der Maschine, aber man will das Blechpaket doch gerne als „Schirm“ nutzen.

Also legt man ihn über zwei äußerst zuverlässige, spannungsfeste Kondensatoren auf ein Spannungsniveau zwischen L und N. Das Blechpaket hat, wenn man sehr hochohmig misst, dann etwa 115V Spannung gegen Erde. Da die Kondensatoren aber extrem strombegrenzend wirken, fließt beim Berühren (was ja im Betrieb gar nicht möglich wäre) nur ein Mini-Strom, den man kaum spürt und der weit entfernt von „gefährlich“ ist.

Die Störspannungen werden dann von beiden Polen des Netzkabels
am Metall des Motors kurzgeschlossen und so begrenzt.

Hab ich anders gelernt.
Ich kenne das so, dass diese Kondensatoren (XY-Kondensatoren) hochfrequente Störungen L-N auffressen und zusätzlich das Blechpaket auf halbes Netzspannungsniveau bringen, damit dieser als „Schirm“ um den Motor wirken kann.
Man könnte auch L oder N direkt ans Paket legen. Will man nicht, weil L am Paket = nicht so sicher. Und L / N kann man ja nicht vorhersagen.
Man könnte auch Widerstände nehmen, die sind aber frequenzunabhängig und auch für HF hochohmig. Daher besser Kondensatoren.

Das
Eisenpaket steht deswegen aber NICHT unter Spannung !

Laien mögen dies so behalten.
Wir beide wissen natürlich, dass das Paket auf 115V liegt. Nur halt höchstohmig.
(Genau wie bei vielen Geräten der Unterhaltungselektronik. Klassiker: Beim Verbinden der Antennenleitung mit der SAT-Dose blitzt es vom Schirm auf die Dose. Empfindliche Personen spüren das zehntel Milliampere. Handwerker haben dagegen den eingebauten Berührungsschutz namens Hornhaut…

Hallo X-Strom,

Du hast keinen Schutzleiter an der Maschine, aber man will das
Blechpaket doch gerne als „Schirm“ nutzen.

Also legt man ihn über zwei äußerst zuverlässige,
spannungsfeste Kondensatoren auf ein Spannungsniveau zwischen
L und N. Das Blechpaket hat, wenn man sehr hochohmig misst,
dann etwa 115V Spannung gegen Erde

das verstehe ich nicht. Kannst Du bitte mal einem dummen Physiker erklären, was das für ein „Schirm“ sein soll, und wieso das Blechpaket als solcher wirkt, wenn man es auf eine Spannung zwischen L und N legt?

Viele Grüße von Ph33

das verstehe ich nicht. Kannst Du bitte mal einem dummen
Physiker erklären, was das für ein „Schirm“ sein soll, und
wieso das Blechpaket als solcher wirkt, wenn man es auf eine
Spannung zwischen L und N legt?

Wenn es nirgends angeschlossen ist, dann kann keine Leistung abgeleitet werden.
An L oder N angeschlossen - über einen Kondensator - können dagegen Ströme abgeleitet werden.

Eigentlich würde man es ja an den PE anschließen, aber ohne den müsste man den N nehmen, wenn der nicht identifizierbar ist nimmt man eben halb N / halb L.

Zumindest hat man mir das so erklärt. Ganz nachvollziehbar ist das für mich nicht, denn auch ein nirgends angeschlossener Schirm schirmt ja. (Handy in Alufolie geht nicht).

Zudem treten die meisten Störung ja an den Funken des Kommutators auf, da liegt kein Blech herum. Andererseits dürfte die Wicklungen eine Art Antennenwirkung haben.

Ach weißt du, ich bin hier auf sehr dünnem Eis, keine rechte Ahnung. Sorry. Müsste man mal einen EMV-Spezialisten fragen!

Hallo X-Strom,

danke für Deine offene Antwort; so ungefähr habe ich mir das schon fast gedacht. Vielleicht sollte ich die Konstrukteure solcher Geräte mal fragen, ob sie sich dabei überhaupt was gedacht haben!

Viele Grüße von Ph33

Hallo Ph33,

danke für Deine offene Antwort; so ungefähr habe ich mir das
schon fast gedacht. Vielleicht sollte ich die Konstrukteure
solcher Geräte mal fragen, ob sie sich dabei überhaupt was
gedacht haben!

Ich weiss auch nicht was sich die Entwickler dabei denken, heute Blechpakete zu schweissen?
Ist billiger in der Fabrikation, vergrössert aber die Verluste.

Bei geschweissten Paketen hat nun aber das Eisen ein gemeinsames Potential.

Ein weiteres Problem ist, dass gerade bei Bohrmaschinen, Rotor und Stator nicht elektrisch miteinander verbunden sind. Der Motor ist kein eigenständiges Bauteil, sondern die Lager sind oft in der Kunststoff-Gehäuseschale fixiert. Dadurch kann es zu elektrostatischen Aufladungen kommen.

In diesem Zusammenhang macht es dann schon einen Sinn, das Statorpaket auf ein definiertes Potential zu legen.

Welchen Einfluss das Ganze auf die EMV hat, weiss ich nicht. Müsste sich aber an einem EMV-Messplatz schnell feststellen lasen.

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter(TOO),

Ich weiss auch nicht was sich die Entwickler dabei denken,
heute Blechpakete zu schweissen?
Ist billiger in der Fabrikation, vergrössert aber die
Verluste.

das gibt es auch bei Trafos.

Bei geschweissten Paketen hat nun aber das Eisen ein
gemeinsames Potential.

Ein weiteres Problem ist, dass gerade bei Bohrmaschinen, Rotor
und Stator nicht elektrisch miteinander verbunden sind. Der
Motor ist kein eigenständiges Bauteil, sondern die Lager sind
oft in der Kunststoff-Gehäuseschale fixiert. Dadurch kann es
zu elektrostatischen Aufladungen kommen.

In diesem Zusammenhang macht es dann schon einen Sinn, das
Statorpaket auf ein definiertes Potential zu legen.

Dann kann sich der Rotor aber immer noch statisch aufladen. Stört das überhaupt?
(Vielleicht dann, wenn man Löcher in Benzintanks bohrt?)

Welchen Einfluss das Ganze auf die EMV hat, weiss ich nicht.
Müsste sich aber an einem EMV-Messplatz schnell feststellen
lasen.

MfG Peter(TOO)

Viele Grüße von Ph33