Funkscanner als Frequenzzähler

Guten Tag!

Mit einem Funkscanner kann ich den Funk abhören, also zum Beispiel den Sprechfunk auf einer beliebigen Amateurfunkfrequenz. Oben am Gerät ist über eine BNC-Verbindung eine Antenne angeschlossen.

Da ich mir als Student und angehender Funkamateur keinen Frequenzzähler leisten kann und mein Oszilloskop nur eine Bandbreite von 40MHz hat, kam mir folgende Idee:

Um zu messen auf welcher Frequenz und eventuellen Oberwellen ein selbst gebauter Oszillator schwingt speise ich den Oszillator mit einem definiertem Sinus-Signal im für das menschliche Ohr hörbaren Frequenzbereich. Die Schaltung kommt in ein Metallgehäuse mit BNC-Buchse um die Nachbarn nicht zu ärgern. Die BNC-Buchse ist mit dem späteren Antennenabgriff verbunden.

Wenn ich nun die BNC-Buchse des Gehäuses mit der Schaltung drin mit der BNC-Buchse meines Funkscanners verbinde, sollte dieser nur noch meinen Sender empfangen. Wenn ich über alle Frequenzen suche, sollte ich irgendwann meinen definierten Sinus-Ton hören. Die gesamte Leistung am Antennenabgriff direkt auf den Eingang des Funkscanners zu legen bereitet mir Bauchschmerzen. Ich kann mir nicht vorstellen das der das überlebt.

Ein Dipmeter habe ich als Option ausgeschlossen. Im Zweifel kann ich mir noch vorstellen auf einen gebrauchten Frequenzzähler zu sparen. Das Problem mit den Oberwellen wird das aber auch nicht lösen. Einen Spektrumanalyser kann ich mir definitiv nicht leisten. Auch nicht gebraucht.

Meine Fragen sind nun:

  1. Würde das prinzipiell so funktionieren?
  2. Reicht es einen Widerstand zwischen Schaltung und Funkscanner zu klemmen um diesen zu schätzen? Wenn ja, wie sollte ich diesen Widerstand dimensionieren?
  3. Wie bekomme ich mit dieser Methode heraus ob die Oberwellen innerhalb der Norm liegen?
  4. Aufgrund der Bauteiltoleranzen wird ein Oszillator bis er abgestimmt wurde nur grob auf der berechneten Frequenz schwingen. Wie kann man einen Oszillator noch ohne Frequenzzähler und Spektrumanalyser abstimmen?

cu
frank

Hallo Frank,

Um zu messen auf welcher Frequenz und eventuellen Oberwellen
ein selbst gebauter Oszillator schwingt speise ich den
Oszillator mit einem definiertem Sinus-Signal im für das
menschliche Ohr hörbaren Frequenzbereich. Die Schaltung kommt
in ein Metallgehäuse mit BNC-Buchse um die Nachbarn nicht zu
ärgern. Die BNC-Buchse ist mit dem späteren Antennenabgriff
verbunden.

Das würde funktionieren. AAAber…

Wenn ich nun die BNC-Buchse des Gehäuses mit der Schaltung
drin mit der BNC-Buchse meines Funkscanners verbinde, sollte
dieser nur noch meinen Sender empfangen. Wenn ich über alle
Frequenzen suche, sollte ich irgendwann meinen definierten
Sinus-Ton hören.

Korrekt!

Die gesamte Leistung am Antennenabgriff
direkt auf den Eingang des Funkscanners zu legen bereitet mir
Bauchschmerzen. Ich kann mir nicht vorstellen das der das
überlebt.

Genau deshalb mein AAber!
Du schreibst allerdings nichts über die Höhe der vorgesehenen Leistung, aber danach richten sich die Werte der Abschwächer-Widerstände.
Wenn das Signal am Empfängereingang zu stark ist, dann ist nicht nur die Eingangsstufe gefährdet, sondern durch die Übersteuerung würdest Du Signale empfangen, wo eigentlich gar keine sind!

Ein Dipmeter habe ich als Option ausgeschlossen. Im Zweifel
kann ich mir noch vorstellen auf einen gebrauchten
Frequenzzähler zu sparen.

Der Eingang eines Frequenzzählers darf aber auch nicht übersteuert werden!
Ein Dipmeter ist für einen bastelnden Funkamateur ein nahezu unentbehrliches Hilfsmittel, besonders wenn man keine 5-stelligen Eurobeträge fürs Hobby übrig hat.

Das Problem mit den Oberwellen wird
das aber auch nicht lösen. Einen Spektrumanalyser kann ich mir
definitiv nicht leisten. Auch nicht gebraucht.

Mit der beschriebenen Methode kannst Du Oberwellen nur ganz grob abschätzen. Es ist sehr warscheinlich, dass Dein Scanner Dir sogar Oberwellen vortäuscht. Die Amplitude der Oberwellen damit zu messen, ist so gut wie unmöglich. Dazu ist ein Spektrumanalysator nötig, oder zumindest ein guter Empfänger mit geeichtem S-Meter.
Einen Sende-Oszillator (das soll Deiner ja wohl werden ?) ohne entsprechende Messmittel aufzubauen, würde ich nur befürworten, wenn a) die Sendeleistung deutlich unter 1 Watt liegt,
und b) wenn der Aufbau vorsorglich HF-sicher erfolgt. Damit meine ich: Alle Stufen gut abschirmen, alle Leitungen (Strom, Modulationsspannung usw.)gut verdrosseln und die Transistoren nicht bis zur Grenze ihrer Leistung „ausquetschen“.
Wenn Dein Scanner eine genaue Frequenzanzeige hat, dann kannst Du aber damit zumindest die Oszillatorfrequenz gut einstellen.

Viel Erfolg,
Gruß, Edi

Hallo Edi!

Das mit der Leistung habe ich in der Theorie noch nicht so ganz kapiert. Ich kann wohl ausrechnen welcher Strom durch meinen Transistor im Oszillator fließt, aber dann auf die abgestrahlte Leistung zu schließen ist mir noch ein Rätsel. Will mir dafür noch ein anderes Buch besorgen. Mein weiteres Problem ist dann aber, das ich dann ja nicht jeden X-beliebigen Widerstand in Serie dazwischen klemmen kann. Der Widerstand kann abhängig von seinem Aufbau ja prinzipiell induktiv wirken.

cu
frank

Hallo Frank,
die HF-Leistung kann man ganz grob abschätzen, wenn man die Betriebsspannung mit dem Strom multiplizierst und davon ca. die Hälfte nimmt. Die ganze Eingangsleistung des Oszillators kann nicht in HF umgesetzt werden, weil verschiedene Verluste auftreten.

Es kommt darauf an, in welchem Frequenzbereich der Osz. arbeiten soll. Drahtwiderstände sind auf alle Fälle ungeeignet!
Im KW-Bereich reichen einfache Schichtwiderstände aus.
Auf UKW oder gar UHF muss man darauf achten, dass es „echte“ ungewendelte Schichtwiderstände sind (Kohle- oder Metallschicht). Bei diesen hohen Frequenzen ist auch auf kürzeste Zuleitungen zu achten.
Um eine definierte Dämpfung zu erhalten, reicht ein Widerstand nicht aus. Man sollte dann immer ein „T“ oder „PI“-Glied aus drei Widerständen aufbauen.

Gruß, Edi