Funkwecker: Uhrzeit weicht ab

Hallo,

ich habe aktuell drei per DCF-Signal funkgesteuerte Uhren in Betrieb, davon zwei Wecker und eine Armbanduhr.

Mir ist aufgefallen, dass diese Uhren beileibe nicht sekundengenau dieselbe Uhrzeit anzeigen. Sie springen zu verschiedenen Zeiten auf die nächste Sekunde um. Die Abweichung beträgt eine Sekunde.

Alle drei Uhren zeigen an, dass sie das DCF-Signal einwandfrei empfangen. Es sind auch keine Batterien leer.

Woran also kann die unterschiedlich angezeigte Zeit liegen?

(Ja, ich weiß, eine Sekunde ist nicht viel bis gar nichts und vielleicht ist meine Frage ziemlich knickrig. Aber ist dann nicht der Sinn einer solchen Funkuhrsteuerung verfehlt, wenn die Synchronisation gar nicht funktioniert? Und ich gebe auch noch zu bedenken, dass man im Zweifelsfall von Hand mindestens die gleiche Genauigkeit hinbekommen kann, wenn man eine Uhr auf Knopfdruck synchron zu einer DCF-Uhr startet.)

Für jede ernstgemeinte Antwort schon jetzt vielen Dank im voraus.

Viele Grüße,
Crypto.

Moien

Aus Stromspargründen syncronisieren die DCF-Teile nicht ständig sondern nur 1x pro Tag. Wenn die alle um Mitternacht syncronisieren kann es um 11 Uhr Abends schonmal eine Sekunde Unterschied sein…

cu

Hallo,

Mir ist aufgefallen, dass diese Uhren beileibe nicht
sekundengenau dieselbe Uhrzeit anzeigen. Sie springen zu
verschiedenen Zeiten auf die nächste Sekunde um. Die
Abweichung beträgt eine Sekunde.

Ich hatte eine in der Küche da war die Abweichung etwa 1min 20sek.
Zu lösen war die Miserere in dem man die Zeiger abgenommen hat und
in der richtigen Position wieder draufgesteckt hat.

Das geht wohl nur bei Uhren mit Zeigeranzeige. :smile:

Gruß
Stefan

Hallo,

Aus Stromspargründen syncronisieren die DCF-Teile nicht
ständig sondern nur 1x pro Tag.

das wäre schön. Ich hab (genauer: hatte) hier zwei Billigwanduhren, die mehrmals am Tag synchronisieren. Offensichtlich immer, wenn der Empfang grad mal klappt. Und weil die Billigzeiteisen etwas zu schnell laufen und gleichzeitig der Programmierer keine Ahnung von diesem Umstand hatte, werden sie mehrfach am Tag zum Ventilator - sie bleiben nicht eine Sekunde stehen, sondern holen 11Stunden, 59Minuten und 59Sekunden auf…

Also Vorsicht mit Pauschalaussagen.

Gruß
loderunner

Hallo Crypto,

Für jede ernstgemeinte Antwort schon jetzt vielen Dank im
voraus.

Das Ganze ist gar nicht so einfach.

Das Zeitzeichen besteht aus 59 Impulsen im Sekundentakt. Der 60. Impuls fehlt um markiert, dass den nächste Impuls die Minuten weiterschaltet.

Die Impulse sind 0.1s oder 0.2s lang, je nachdem ob sie eine Digitale „0“ oder „1“ darstellen sollen (in den Impulsen ist Zeit/Datum und noch ein paar Infos abgelegt).

Nun, die Sekunde beginnt mit der vorderen Flanke des Impulses, aber man weiss erst nach 0.1s oder 0.2s ob es ein gültiger Impuls oder eine Störung ist.
Die Auswertung benötigt auch noch Zeit. Der da Eingebaute Mikrocontroller hat oft nur 4-Bit und wird mit 32kHz betrieben um Strom zu sparen. Da kommen also locker mal 0.5s zusammen.

Mit mehr Aufwand kann man schon grössere Genauigkeiten erreichen. Dann muss man aber noch die Laufzeiten des Empfängers/Verstärkers berücksichtigen. Zudem auch noch die Entfernung vom Sender und ein paar weitere Parameter.

Kann man alles fertig kaufen. Passt dann aber nicht mehr ans Handgelenk und der Preis bewegt sich dann im Bereich einer Rolex und aufwärts.

Wen man auf den Zug oder Bus wartet, braucht man den Sekundenzeiger eigentlich gar nicht … manchmal würde sogar nur ein Stundenzeiger ausreichen :wink:

MfG Peter(TOO)

Hallo,

Aus Stromspargründen syncronisieren die DCF-Teile nicht
ständig sondern nur 1x pro Tag.

weil die Billigzeiteisen etwas zu schnell laufen und
gleichzeitig der Programmierer keine Ahnung von diesem Umstand
hatte, werden sie mehrfach am Tag zum Ventilator - sie bleiben
nicht eine Sekunde stehen, sondern holen 11Stunden, 59Minuten
und 59Sekunden auf…


Hallo alle zusammen,
der Fragesteller schreibt nicht, ob es Digital- oder Zeigeruhren sind.
Bei Zeigeruhren könnte durchaus der von loderunner beschriebene Effekt auftreten.
Bei Digitaluhren, bes. bei Armbanduhren stimmt Pumpkins Aussage. Sie synchronisieren nur in der Nacht und bis zum folgenden Abend können sie locker eine Sekunde falsch gehen. Dieses hat auch nichts mit teueren oder billigen Uhren zu tun, dass kann ich aus eigener Erfahrung behaupten!
Viele Stand-Uhren (Wecker o.ä.) können, auf Grund der größeren Batterie, alle Stunden synchronisieren. Dann sollte eine Abweichung von über einer Sek. nicht auftreten.
Manche DCF-Uhren (bes. die älteren) haben einen Trimmer eingebaut, mit dem kann man (mit etwas Geschick und Geduld) den Quarz genau justieren.
Gruß, Edi

Moin,

Das Ganze ist gar nicht so einfach.

Wohl war.
Hier mal zum Nachlesen: http://www.ptb.de/de/org/4/44/pdf/dcf77.pdf

Das Zeitzeichen besteht aus 59 Impulsen im Sekundentakt. Der
60. Impuls fehlt um markiert, dass den nächste Impuls die
Minuten weiterschaltet.

Die Impulse sind 0.1s oder 0.2s lang, je nachdem ob sie eine
Digitale „0“ oder „1“ darstellen sollen (in den Impulsen ist
Zeit/Datum und noch ein paar Infos abgelegt).

Einmal während jeder Minute werden
die Nummern von Minute, Stunde, Tag, Wochentag,
Monat und Jahr BCD-kodiert übertragen
(BCD: Binary Coded Decimal, jede Stelle einer
Zahl wird separat kodiert).

… manchmal würde sogar nur ein Stundenzeiger ausreichen :wink:

Synchronisationsprobleme
Seit Ende 2006 werden in den ersten 15 bit des Zeittelegramms codierte Wetterinformationen gesendet. Seit dem synchronisieren manche Uhren nur noch selten. Offensichtlich wird der Dekodieralgorithmus durch die Wetterinformationen beeinträchtigt.

MfG Peter(TOO)

mfg
W.
P.S. Hab noch einen alten Wecker von ELV aus den 80’ern, der aktualisiert jede Stunde.

Hallo W.,

Synchronisationsprobleme
Seit Ende 2006 werden in den ersten 15 bit des
Zeittelegramms codierte Wetterinformationen gesendet. Seit
dem synchronisieren manche Uhren nur noch selten.
Offensichtlich wird der Dekodieralgorithmus durch die
Wetterinformationen beeinträchtigt.

Wenn man diese Bits, wie Vorgeschrieben, bei der Auswertung nicht beachtet, sollte es keine Problem sein.

P.S. Hab noch einen alten Wecker von ELV aus den 80’ern, der
aktualisiert jede Stunde.

Für Elrad habe ich mal einen DOS-Treiber für deren DCF-77 Empfänger geschrieben. Muss so Anfangs 90er gewesen sein.

MfG Peter(TOO)

Moin Peter(TOO),

Synchronisationsprobleme


Wenn man diese Bits, wie Vorgeschrieben, bei der Auswertung
nicht beachtet, sollte es keine Problem sein.

Leider ist es ein verbreitetes Problem „billiger“ Funkwecker, die vor 2007 gebaut wurden.
Kollege hat auch dies Problem, das völlig falsche Zeiten angezeigt werden.
Er hat aus einem Tankstellen-Punkte-Programm, mehrere diese Wecker, die er jetzt in Müll hauen kann.

P.S. Hab noch einen alten Wecker von ELV aus den 80’ern, der
aktualisiert jede Stunde.

Der kostete damals ~ 80-100 DM und damit der/die erst/e Funk-Wecker/Uhr,
der/die für Otto-Normalgebraucher bezahlbar war.

Für Elrad habe ich mal einen DOS-Treiber für deren DCF-77
Empfänger geschrieben.

Die Elrad, hab ich gern gelesen. Schade, gibt es auch schon lange nicht mehr. :frowning:

MfG Peter(TOO)

mfg
W.

Nachtrag

Synchronisationsprobleme
Seit Ende 2006 werden in den ersten 15 bit des Zeittelegramms
codierte Wetterinformationen gesendet. Seit dem
synchronisieren manche Uhren nur noch selten. Offensichtlich
wird der Dekodieralgorithmus durch die Wetterinformationen
beeinträchtigt.


Hallo Zusammen,
habe zufällig nochmal hier vorbeigeschaut, und lese noch einige neue Meinungen.
Dass die Wetterinformationen die Anzeige durcheinanderbringen kann, finde ich sehr unwarscheinlich.
Um die binären Worte für die Zeit und die Tage lesen zu können, muss die 20. Sekunde erkannt sein. Schon seit Ende der 70-er Jahre wird ein Signal für die Reserveantenne ausgesendet. Ausserdem gibt es noch die Information Sommerzeit-Winterzeit. Alle diese Informationen werden VOR dem 20. Sek.-Impuls gesendet. Wenn also eine Uhr durch Signale VOR der 20. Sek. durcheinander gebracht werden könnte, würde dies schon immer so sein und so eine Uhr wäre unverkäuflich. Also: Den ersten 200 mS-Impuls einfach als 20. Sek. zu werten, ist daher nicht möglich.
Es muss exakt gezählt werden und da ist die Länge der Impulse erst mal egal. Folglich sind die Impulse 1-19 für die Zeit und Datumsauswertung unrelevant.
Die anfangs beschriebenen Probleme müssen also einen anderen Grund haben.
Gruß, Edi