Fußbodenheizung auf Holzboden nachrüsten

Hi!!

Ich überlege, in meinem Wohnzimmer und im Bad Fußbodenheizung nachzurüsten. Im Bad aus Platzgründen und im Wohnzimmer aus dem Grund, da es etwas verwinkelt ist. Der Heizkörper ist direkt vor den Fenstern am Erker, nur dort geht eigentlich auch die meiste Wärme verloren und kommt meistens gar nicht erst bis in das eigentliche Wohnzimmer, wo Couch etc. steht.
Ich habe mir hier schon einige Artikel durchgelesen, aber irgendwie war leider nichts direkt passendes für mich dabei.

Mein Fußboden besteht aus den guten alten (ca.30Jahre) Holz-Verlegeplatten und darauf „normaler“ Laminat. Die zu beheizende Fläche im Wohnzimmer (unter der Couch und unterm Fernseher muss ja nicht geheizt werden) würde ca. 10m² betragen und ebenso groß wäre die Fläche vorm Wohnzimmer.
Badezimmer ist das gleiche in grün, nur halt mit Fliesen und ca. 6m².

Wasserkreislauf ist nur einer für das ganze Haus vorhanden und ein zweiter würde bautechnisch nicht in Frage kommen.

Mir wäre es auch egal, wenn es für die komplette Wohnung nur einen Thermostaten gibt - also ich muss nicht zwangsweise jeden Raum einzeln regeln können.

Wenn es eine „einfache“ und relativ preisgünstige Variante gibt, spiele ich mit dem Gedanken, die komplette Wohnung mit FBH auszustatten. Ist eh überall (bis auf Bad) Laminat verlegt, welches auch schon mal bessere Tage hatte :smile:

Sollte wohl an Infos erstmal reichen - sollten noch irgendwelche Angaben benötigt werden, so fragt mich bitte.

Also wie bzw. welche Variante muss ich nehmen, um auf dem vorhanden Holzfußboden eine FBH zu installieren, sodaß ich weiterhin „normales“ Laminat nehmen kann und ohne, daß mein Fußboden 5cm höher ist?

MfG Jörg

Hallo,

es gibt Systeme wie dieses hier (auch noch von vielen anderen Herstellern) oder elektrische Systeme.
http://www.howatech.com/content/de/aquaduo/

Die Wassersysteme werden mit 2 T-Stücken an Vor- und Rücklauf eines exisierenden Heizkörpers angeschlossen. Die Regelung erfolg im Rücklauf der FBH und zwar über die Temperatur des Rücklaufwassers. Vor- und Rücklauf sollten nahe beieinander liegen, damit die Wärmeabgabe an jeder Stelle des Fußbodens ungefähr gleich ist.

gruß, Niels

Hallo,

natürlich geht das. Ob Du eine Heizkörper zusätzlich benötigst müsste aber genau berechnet werden. Ansonsten kann zwar Polybutenrohr auf 90°C aufgeheitzt werden, aber dann wird Dein Fußboden mehr als unangenehm warm.
Es sind also mehrere Dinge zu beachten:

  • schafft die Fußbodenheizung mit maximal 27-29°C Fußbodentemperatur (im Bad 33°C) den Raum zu beheizen? -> Wärmebedarfsberechnung
  • welche Vorlauftemperatur kann an der vorhandenen Heizung erreicht werden? -> davon ist die Auswahl des Rohrmaterials und der Fußbodenaufbau sowie evtl die Art der Regelung abhängig.
  • welche Last kann der vorhandene Boden tragen und welche Höhe darf die Fußbodenheizung haben -> davon ist der Aufbau der Fußbodenheizung abhängig (Estrichsystem, Trockensystem mit Wärmeleitblechen)

Alles in Allem wird so eine nachgerüstete Fußbodenheizung ein mehrfacher Kompromiss werden. Die Einzelheiten sind so komplex voneinander abhängig, dass zuverlässig Aussagen nur vor Ort getroffen werden können. Jeder der so was verkaufen will, wird Dir SEIN System als top-geeignet für Deinen Spezialfall anbieten. Die meisten werden das Blaue vom Himmel heruntererzählen, nur um den Auftarg zu bekommen. Es wird schwierig, den herauszufiltern, der das Optimale für Dich bietet. Schade, dass das so ist. Der Preis sollte nicht das Auswahlkriterium sein. Entscheide anhand der Vorteile des angebotenen Systems und schaue erst anschließend auf den Preis.

Gruß
schubtil

Hallo,

natürlich geht das. Ob Du eine Heizkörper zusätzlich benötigst
müsste aber genau berechnet werden. Ansonsten kann zwar
Polybutenrohr auf 90°C aufgeheitzt werden, aber dann wird Dein
Fußboden mehr als unangenehm warm.
Es sind also mehrere Dinge zu beachten:

  • schafft die Fußbodenheizung mit maximal 27-29°C
    Fußbodentemperatur (im Bad 33°C) den Raum zu beheizen? ->
    Wärmebedarfsberechnung

sagen wir es mal so - im Winter glüht der Heizkörper im Wohnzimmer förmlich und hinten im eigentlichen Wohnzimmer (da wo Couch etc. steht) isses saukalt. Also es kann nur besser als jetzt werden!

  • welche Vorlauftemperatur kann an der vorhandenen Heizung
    erreicht werden? -> davon ist die Auswahl des Rohrmaterials
    und der Fußbodenaufbau sowie evtl die Art der Regelung
    abhängig.

habe die Heizung mal auf Servicebetrieb umgestellt und 2Std auf MAX gefahren. Heizkörper haben hinter dem Ventil 58°C

  • welche Last kann der vorhandene Boden tragen und welche Höhe
    darf die Fußbodenheizung haben -> davon ist der Aufbau der
    Fußbodenheizung abhängig (Estrichsystem, Trockensystem mit
    Wärmeleitblechen)

hmm gute Frage…aber soll weder Estrich, noch Elektro sein.

Alles in Allem wird so eine nachgerüstete Fußbodenheizung ein
mehrfacher Kompromiss werden. Die Einzelheiten sind so komplex
voneinander abhängig, dass zuverlässig Aussagen nur vor Ort
getroffen werden können. Jeder der so was verkaufen will, wird
Dir SEIN System als top-geeignet für Deinen Spezialfall
anbieten. Die meisten werden das Blaue vom Himmel
heruntererzählen, nur um den Auftarg zu bekommen. Es wird
schwierig, den herauszufiltern, der das Optimale für Dich
bietet. Schade, dass das so ist. Der Preis sollte nicht das
Auswahlkriterium sein. Entscheide anhand der Vorteile des
angebotenen Systems und schaue erst anschließend auf den
Preis.

Ja da hast du leider Recht. Ich nehm wohl auch nicht die IKEA-Variante und stell mir Teelichter aufn Boden :smile:

Ich hatte schon überlegt, ob es nicht einfach gehen würde, den klassischen FESTO-Schlauch (oder andere Hersteller) aus der industriellen Drucklufttechnik zu nehmen…irgendwie 8/10er oder 6/8er Schlauch und in die Holzplatten mit der Oberfräse 4mm oder 5mm Nuten einfräsen, worin der Schlauch nachher liegt. Und in die Freiräume zwischen den Schlauchschlingen dann diese dicken Styroporplatten, die unter das Laminat kommen. Die geben ja auch so gut wie nicht nach (der Druck verteilt sich ja auf dem Laminat).
Somit trägt die FBH incl. Laminatdämmung grad mal 5mm auf.
Die Schläuche sind bis 8bar druckstabil und dauerbelastbar bis 60°C, wie beispielsweise in diesem PDF-Katalog http://www.fittingline.com/cgi/generic.cgi?katalog.t… auf Seite 158 unten.
Dazu dann in einer Abseite einen „Ausgleichsbehälter“, um die Luft aus dem System zu bekommen. Wegen des geringen Innendurchmessers sollte man wohl mehrere Wasserkreise parallel aufbauen. Dazu zentral irgendwo einen Thermostaten montieren - räumliche Trennung der Kreisläufe ist mir nicht so wichtig.

Ich habe in einem anderen Artikel gelesen, daß eine FBH „verschlammen“ kann. Da die bestehende Heizungsanlage schon gute 30Jahre alt ist, wird das Wasser wohl auch keine Bonaqua-Qualität mehr haben. Gibt es da sowas wie einen Filter, den ich vorlaufseitig einsetzen kann?

MfG Jörg

Ich hatte schon überlegt, ob es nicht einfach gehen würde, den
klassischen FESTO-Schlauch (oder andere Hersteller) aus der
industriellen Drucklufttechnik zu nehmen

Ich habe in einem anderen Artikel gelesen, daß eine FBH
„verschlammen“ kann. Da die bestehende Heizungsanlage schon
gute 30Jahre alt ist, wird das Wasser wohl auch keine
Bonaqua-Qualität mehr haben. Gibt es da sowas wie einen
Filter, den ich vorlaufseitig einsetzen kann?

Ich würde spontan davon abraten „irgendwelche“ druckluftschläuche zu verwenden. Das FHB Systeme verschlämmen liegt vor allem an der Saurstoffdiffusion durch die Rohrleitug, ich gehe nicht davon aus, dass Druckluftschläuche diffusionsdicht sind, dies könnte zu grösseren Problemen führen.

  1. ist zu überlegen, dass Holz nicht wirklich gut isoliert, willst du wirklich den Raum unter Dir heizen? :wink:

Ich würde spontan davon abraten „irgendwelche“
druckluftschläuche zu verwenden. Das FHB Systeme verschlämmen
liegt vor allem an der Saurstoffdiffusion durch die
Rohrleitug, ich gehe nicht davon aus, dass Druckluftschläuche
diffusionsdicht sind, dies könnte zu grösseren Problemen
führen.

  1. ist zu überlegen, dass Holz nicht wirklich gut isoliert,
    willst du wirklich den Raum unter Dir heizen? :wink:

Was meinst du mit „diffusionsdicht“? Also ich habe schon häufig solche Schläuche verbaut (Pneumatikantriebe etc.) und bin seitens Verlegung, Verbindung und Stabilität sehr zufrieden. Wenn durch die Schläuche keine Luft entweicht, wird da auch kein Wasser durchkommen. Oder soll die Luft durch den Schlauch entweichen? Wenn ja…ich hatte ja schon an einen Ausgleichsbehälter gedacht, welcher die Luft aus dem System nimmt.

Das mit der Isolation stimmt schon - macht aber nicht wirklich was, da ich die Heizkosten für die Räume unter mir eh zahle ^^

Wie schon erwähnt habe ich das „Problem“, daß mein Wohnzimmer nicht warm wird, da momentan der Heizkörper direkt an einer Fensterfront ist und es nicht schafft, den Bereich bei Couch etc. (ca. 4m entfernt) zu heizen.

MfG Jörg

Hallo,

Was meinst du mit „diffusionsdicht“? Also ich habe schon
häufig solche Schläuche verbaut (Pneumatikantriebe etc.) und
bin seitens Verlegung, Verbindung und Stabilität sehr
zufrieden. Wenn durch die Schläuche keine Luft entweicht, wird
da auch kein Wasser durchkommen. Oder soll die Luft durch den
Schlauch entweichen? Wenn ja…ich hatte ja schon an einen
Ausgleichsbehälter gedacht, welcher die Luft aus dem System
nimmt.

Diffusionsdicht bedeutet, dass kein Sauerstoff durch die Schläuche in das Heizungswasser diffundieren kann, was zu Korrosion im Heizungssystem führt. Deshalb sind Fußbodenheizungsschläuche mit einer diffusionsdichten Beschichtung versehen. Pneumatikschläuche haben das nicht und sind deshalb ungeeignet.

Ansonsten gibt es Systeme mit Spanplatten, in welche Nuten gefräst sind. In diese Nuten werden Wärmeleitbleche gelegt, welche ebenfalls die Form der Nuten haben. Dort hinein werden passgenau die Rohre gedrückt. Oben wird dann eine dünne Spanplatte verschraubt. Darauf kommt Dein Fußbodenbelag. Ein Anbieter den ich kenne ist Gabotherm. Diese Firma verwendet auch PB-Rohr, welches bei 90°C noch druckfest ist (PE-Rohr nur bis 60°C). Das hat den Vorteil, dass es keine Probleme gibt, wenn die Heizung mal über 60°C hat, was beim brutalen Anschluß der Fußbodenheizung an die normale Heizkörperheizung durchaus passieren kann. Ausserdem hat PB-Roh den geringsten Schwund. Manche PE-Rohre haben bis zu 3% Alterungsschwund. Da wurden in ungünstigen Einzelfällen mit großen Rohrlängen schon Rohre aus dem Verteiler gerissen und „flupp“ waren die Rohre im Fußboden verschwunden:open_mouth:

Gruß
schubtil