Fußbodenheizung mit Erdwärme über Termostate regeln?

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zu unserer Fußbodenheizung, die über eine Erdwärmepumpe betrieben wird.
Wir haben in jedem Raum eigene Fußbodenheizungskreise mit eigenem Termostat installiert. Darüber lässt sich die Temperatur in jedem Raum einzeln steuern. Zu kalt=Wasser läuft durch Fußbodenheizung, warm genug=Ventil wird geschlossen und Wasser läuft nicht.
Jetzt hat mir vor kurzem ein Bekannter (Kennt sich in dem Bereich gut aus) erzählt, dass man alle Termostate voll aufdrehen soll (Also das Wasser läuft ständig durch die Fußbodenheizung) und die Wärmepumpe soweit runterregeln soll, dass noch angenehme Temperaturen herrschen. Das sei wesentlich kostengünstiger als die Temperaturen über die Termostate zu steuern.

Da mir der Fachbetrieb allerdings die Regelung über die Termostate empfohlen hat (Deshalb wurden diese ja auch in jedem Raum installiert) stehe ich nun etwas im Zwiespalt.

Kann man generell sagen, welche Variante besser und vor allem kostengünstiger ist?

Danke

Hallo udek87.

Rein rechtlich muss jeder Heizkreis über einen Thermostaten gesteuert werden.
Da hat Ihr Fachbetrieb alles richtig gemacht.
Was Sie mit Ihrer Anlage dann machen ist ja Ihre Sache.
Zu bedenken ist allerdings, wenn Sie die Thermostate alle öffnen und die Heizkurve der WP einstellen was machen Sie dann wenn in der Übergangszeit ein solarer Ertrag (von der Sonne durch die Fenster) oder eine Fremdwärme (z.B. Kachelofen, Holzofen etc.) Wärme in den Raum bringt.
Es wird dann zwangsläufig zu einer Überheizung des Raumes kommen, da der Thermostat ja auf „Voll“ steht.

Generell kann ich nicht sagen was kostengünstiger ist. Muß man einfach mal probieren.

Gruß E. Pfeifer

Hallo,
da die Fußbodenheizung sehr lange braucht um den Estrich ect. aufzuwärmen, ist vorstehende Raumregelung nicht die beste Lösung.

mfG

Bühler

Guten Tag, eine ständig laufende Pumpe verbraucht unnötig Strom. Aus diesem Grund müssen heute Hocheffizienz-Pumpen eingebaut werden, die nur die benötigte Wassermenge fördern und entweder nach Temperatur oder Druck regeln. Ferner hätte dann das gesamte Netz die gleiche Temperatur. Wenn die Wärmepumpe die Regelung übernehmen soll muss das Gerät wissen, nach welchen Kriterien und nach welchem Signal sie arbeiten soll. Entweder auf den vorhandenen Speicher, was sie bestimmt bereits tut und wenn der voll ist, schaltet sie ab. Die WP müsste ein variables, steuerbares Expansionsventil haben sollte sie wie beschrieben direkt regeln können oder eine variable Drehzahl, da Kolbenmaschinen pro Hub immer die gleiche Leistung erbringen. Die Thermostatventile geben jedem Raum die gewünschte Raumtemperatur. Wie kann das ohne sie realisiert werden.
Ich würde mich freuen, wenn man meine Fragen beantworten würde, ich lerne gerne dazu.

Mit freundlichen Grüßen

Charlie

den Vorschlag, den die Fachfirma gemacht hat, finde ich auf jeden Fall besser.Warum soll man die Räume nicht einzeln auf die jeweilige Temperatur einstellen.Man muß doch nicht im ganzen Haus mit ein und derselben Temperatur leben,wenn man das nicht will. Der Energieverbrauch und das Wohlfühlergebnis sollen zusammenpassen,und der Verbrauch ist auf keinen Fall höher.

Hallo,

wenn jeder raum die gleiche Temperatur hätte wäre die Aussage von Ihrem Freund richtig, aber da jeder Raum eine andere Temperatur hat macht das wohl nicht den Sinn.
Ständig an den Thermostaten zu steuern macht bei Wärmepumpen keinen Sinn, eine grundwärme sollte immer da sein.

mit freundlichen Grüßen

oberkersch GmbH
bäder – glasdesign – haustechnik

Zeissstraße 2
37327 Leinefelde

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fax: 03605 5474875
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Da haben irgendwie beide Leute recht.
Eine Heizung wird so ausgelegt, dass sie in unseren Breitengraden (NRW) bei -12°C noch die erforderlichen Raumtemperaturen schafft. Eine Wärmepumpe wird knapp eingestellt, dass sie die Wärme gerade noch so schafft, sonst muss man zuviel mit Fremdenergie (meist Strom) zuheizen.
Die Thermostate der Raumregler werden NIE voll aufgedreht, sondern nur so wie man die Themperatur für diesen Raum wünscht (z.B. auf 3=20°C). Es kann natürlich sein, dass bei eingestellten 20 - 22 °C die Thermostate voll offen sind, weil die Wärmepumpe knapp eingestellt wurde und sie die Temperaturen gerade noch so schafft ohne Fremdenergie.
Ich hoffe es einigermaßen verständlich rübergebracht zu haben :wink:
MfG
H. Lilge

Hallo,

keine Ahnung wie der Bekannte das begründet. Hat er seine Version denn nicht erklärt? Erst mal vorweg. Eine Wärmepumpenheizung verbraucht im Vergleich zu einer GAS bzw. Ölheizung ohnehin soviel weniger, das hier aus meiner Sicht noch weitere Einsparungen, wie auch immer realisiert, sich nicht mehr so stark auswirken. Der riesige Unterschied wird bei den Investitionen gewesen sein, da sie ja sicher insgesamt mindest doppelt so teuer war wie eine herkömmliche Heizung. Da kann der Verbraucher nur hoffen das innerhalb der Amortisierungszeit nichts teures kaputt geht.
Jetzt zur Frage. Es kommt darauf an wie sich die Räume gegenseitig beeinflussen, wie das Haus überhaupt isoliert ist usw. Bei der Version des Bekannten fließt immer die größte Menge Wasser durch die Rohre und kühlt das Wasser im Wärmespeicher ab. Dieses muss dann durch die Wärmepumpe wieder erwärmt werden. Das ich mit der Version die Wärmepumpe deutlich runterregeln kann bezweifel ich. Die notwendige Vorlauftemperatur regelt sich über die Aussentemeratur nicht über die Menge der Räume. Es sei denn die Räume beinflussen sich gegenseitig extrem. Ansonsten weiß ich nicht was er mit runterregeln der Wärmepumpe meint, außer der Temperatur. Und die benötige ich wenn es kalt ist, unabhängig von der Menge der Räume. Ich muss allerdings sagen, das ich mich mit Wärmepumpen nicht gut auskenne. Die reine Physik ist aber sicher klar. Wenn ich mehr Wasser erwärmen muss benötige ich mehr Energie und alle Ventile offen bedeutet mehr Wasser.
Deswegen glaube ich nicht das er recht hat.
Er meint wahrscheinlich, das es weniger Energie kostet die Räume immer auf Temperatur zu halten als sie immer wieder auskühlen zu lassen und dann von vorne zu beginnen sie zu aufzuheizen. Das stimmt natürlich. Da ja eine Fußbodenheizung wesentlich träger ist als eine herkömmliche Heizung mit Radiatoren, ist diese im Normalfall so geregelt, das die Räume nie ganz auskühlen. Sein Argument zählt eher für Radiatoren. Da gibt es tatsächlich Leute die die Heizung Nachts oder auch tagsüber komplett ausmachen, die Räume komplett auskühlen lassen und bei Bedarf mit vollkommen überhöhter Vorlauftemperatur schnell wieder aufheizen. Anstatt mit deutlich geringerer Temperatur (Niedertemperaturprinzip) die Räume wohnlich zu halten und Nachts z.B. nur absenken. Da hat er recht. Bei einer Fussbodenheitzung hat man ja gar nicht die Möglichkeit mit extrem hoher Temperatur schnell aufzuheizen. Die würde kaputtgehen. Also fällt für mich das Argument weg.
Wie groß die der Unterschied ist und ob sich das lohnt wird sicher nur ein Test zeigen. Einfach zwei Zeitperioden mit gleichen Bedingungen testen und den Verbrauch notieren. dann seit ihr schlauer. Ich würde jeweils so mindestens eine Woche lang heizen und messen.

Auf jeden Fall habt ihr kostantere Wärme, die Fußbodenheizung ist träge, ist der Raum kalt dauert es eine weile bis er wieder Warm ist.

Hallo udek87
Gedanke ! Regle soweit runter wie du möchtest und dreh alle komplett auf !
Überall z.B. 20 Grad ! Auch wenn nicht benötigt ! Oder überall gleich „kalt“ obwohl z.B. in bestimmten Räumen gern etwas wärmer gewünscht !? Also blödsinn !
Regel soweit runter bis die wärmste gewünschte Temp. erreicht ist. Das macht Sinn und in den anderen Räumen kannst dann mit den Thermostaten weiter runter regeln .
Immer diese halben Weisheiten.
Gruss Icepik

Guten Abend,

dein Bekannter hat absolut recht. Die Heizung, egal welcher Art sollte nur soviel Temperatur erzeugen, dass der Raum mit dem höchsten Wärmeverbrauch bei voll aufgedrehten Thermostaten genügend Wärme bekommt. Da du mit Sicherheit einen Außentemperatursensor hast, übernimmt die Steuerung den steigenden Temperaturbedarf bei fallenden Werten. Die Thermostate in den anderen Räumen dienen lediglich dazu eine niedrige Temperatur gegenüber diesem Bezugsraum zu halten. Bei genauer Berechnung der Heizfläche ist diese Reglung nicht nötig. Dann haben alle Räume die notwendige Wärme. In diesem Fall dienen die Thermostate nur zum abstellen der einzelnen Heizkreise.
Es ist also effizienter die Reglung über die Wärmepumpe zu steuern. Jedes Grad zu viel erzeugte Wärme bedeutet zwangsläufig einen Mehrbedarf an Energie, die aber eigentlich nicht notwendig ist.

Hallo,
Ich würde sagen Nein. Denke das muß jeder für sich ausprobieren. Ich würde wenn es wieder kalt wird einfach mal beide Varianten ausprobieren. Bei Einzel Steuerung hat jedes Zimmer seine eigene Temperatur, also das eine Zimmer wärmer das andere etwas kühler. Bei uns spielt das zum Beispiel eine große Rolle, da wir Süd Zimmer haben und Nord Zimmer.
Bei der zweiten Variante könnte ich mir vorstellen das eine Zimmer könnte zu warm werden das andere zu kühl. Aber wie gesagt probieren geht über studieren.
Gruß

Hallo udek87,

ich kann hierbei leider nicht weiter helfen.

Man kann diese Frage aber mal hier: http://www.haustechnikdialog.de/ im Forum stellen.

Ihr Bekannter hat vollkommen recht, allerdings setzt das voraus, daß neben einer genauen Berechnung des Wärmebedarfes und einer entsprechenden Auslegung der Fußbodenheizung, auch eine exacter hydraulischer Abgleich vorgenommen wurde. Nur dann können Sie eine wirtschaftliche Betriebsweise erwarten.

moin,moin,
aus eigener erfahrung:
*habe die vorlauftemp. begrenzt(40°C)
*habe heizzeiten eingestellt
die anlage läuft jetzt in den heizzeiten durchgehend, der fussboden ist immer schön lauwarm, der verbrauch ist „normal“. aber häufige schaltzyklen werden vermieden. wenn es draussen warm wird, schaltet die anlage aber dann trotzdem aus (sinn der sache)
du musst dich an „Deine“ werte langsam ranpirschen-jedes haus ist anders. aber dein bekannter hat da schon was richtiges vermutet!
wichtig: stelle die heizkurve auf fussboden! (ca.0,7)
mfg
jk

Hallo, also ihr Freund hat weder Recht noch Unrecht. Sie werden ja sicher auch einen Pufferspeicher haben dieser wird wenn sie die Wärmepumpe regulieren nicht mehr die Temperatur haben wie jetzt, das heißt wenn sie Warmwasser brauchen muss die Wärmepumpe die Differenz aufheizen!! Was mehr Energie verbraucht müssen sie selbst herausfinden das ständige Aufheizen oder die Konstanthaltung der Temperatur ihrer Heizanlage. Außerdem ist ihre Heizung sicher mit Vor-Rücklauffühlern ausgestattet das heißt ihre Heizung erkennt wieviel Wärme benötigt wird oder auch nicht also reguliert sie sich von selbst.
Hoffe ich konnte helfen.
LG Thorsten