Fußbodenheizung Schwachstrom-Thermostat-Steuerleitung vs. 230 V

N’Abend,

bei einer 16 Jahre alten Fußbodenheizung ist mir kürzlich aufgefallen, dass zwischen Heizkreisverteiler mit den Ventil-Ansteuerungen und den Raumthermostaten trotz Nutzung von 230 V nur völlig ungeeignet scheinende Leitungen verlegt sind - eindrähtig mit 2 x 3 verdrillten Adern, rot/blau, grün/gelb, weiß/weiß und Schirmung, Aderquerschnitt vielleicht bestenfalls 0,25 mm². Davon sind dann immer die zwei eines verdrillten Paares parallel geklemmt. Leider ist auf dem Mantel kein Schriftzug erkennbar. Gab oder gibt es Leitungen, die dieser Beschreibung entsprechen und tatsächlich für 230 V geeignet sind? Oder war/ist es einfach gängige Praxis, solche Leitung für diesen Zweck zu benutzen?
Ansonsten könnte es natürlich auch sein, dass man erst mit 24 V Steuerspannung arbeiten wollte und dann aber nach Leitungsverlegung doch auf 230 V umgeschwenkte, um ein paar Euro zu sparen…

Gruß
Marius

Hallo es kann sein dass eine Schwachstrom Steuerung geplant war denn diese Leitung ist eigentlich nicht für eine Spannung von 230 V geeignet und hiermit auch gefährlich . Man hat , um die Adern zu verstärken einfach die Adern parallel verbunden.
viele Grüße noro

Moin!

Das scheint nicht nur, das ist auch so.
Du hast da drei verdrillte Paare: rot/blau, ws/gb, ws/gn. Zumindest sind diese Paare ursprünglich so verdrillt. Das ist Telefonleitung 3x2x0,6mm.

Für 230V unzulässig. Zudem: Mit wieviel Ampere mag die wohl abgesichert sein?

Eine Sanierung sähe so aus, dass man alle Thermostate und die Stellventile durch 24V Geräte ersetzt und dann ein Netzteil setzt.

Im Verteiler für die Thermostate und Stellantriebe ist eine Absicherung mit Feinsicherung 4 A träge, immer noch zu hoch für mein Empfinden, zumal das Ganze per Eurostecker versorgt wird, der nur für 2,5 A spezifiziert ist.

Mehrere Pobleme:

  1. Diese Leitungen sind für Fernmeldeanlagen gedacht, einige Hersteller sagen „auch für Mess- Steuer- und Regelungstechnik“. Dabei haben sie aber sicher an Kommunikation und nicht an Ein-Aus-Schalten von Aktorik gedacht.
  2. Die zulässige Maximalspannung beträgt 300V. Hier haben wir 230V AC, also 324V in der Spitze.
  3. Je nach Länge der Leitung ist fraglich, ob eine 4A Sicherung überhaupt auslöst, bevor die Ader brennt.

Es gibt diese Steuerleisten auch komplett mit 24V Netzteil. Beachte, dass die Thermostate keine simplen Schalter sind, sondern einen Heizwiderstand besitzen, der das Überschwingen beim Hochheizen des Raums verhindern soll. Bei 24V klappt das nicht, wenn das ein 230V Thermostat ist - deshalb gibt es spezielle Thermostate für 24V DC (da ist tatsächlich nur ein anderer Heizwiderstand drin). Andererseits kann es sein, dass der Pfuscher den Sinn eines Neutralleiteranschlusses am Thermostat gar nicht überblickte und das bei dir auch ohne diese „thermische Rückkopplung“ gut funktioniert.

Es ist also ein Mordsaufwand, alles auf 24V umzurüsten… Nicht so schön.
Ein erster Ansatz zur Verbesserung wäre es, wenn man den Pfusch deutlich kleiner absichert.
2 A flink dürfte wohl hoch genug sein.

Ich habe nun eine flinke 500-mA-Sicherung eingesetzt. Wenn die Leitung doch immerhin 300 V DC aushält, könnte man also theoretisch die Spannung mit einer Behelfsschaltung auf 210 V Effektivwert verringern und somit den Spitzenwert auf unter 300 V bringen, ohne alle Thermostate austauschen zu müssen?
Der Neutralleiteranschluss an den Thermostaten ist vorhanden.
Wie funktioniert das mit dem Heizwiderstand? Das leuchtet mir irgendwie nicht ein. Wie ist der geschaltet? Wird der nur aktiv, wenn das Thermostatbimetall auf „nicht heizen“ steht?
Notfalls, wenn ein Umbau auf Kleinspannung nicht zu umgehen wäre, würde ich einfach all jene Widerstände auslöten und gegen welche ersetzen, die bei 24 V die gleiche Leistung umsetzen. Den Austausch der Ventilaktoren könnte man durch Nutzung von Relais umgehen.

Gruß
Marius

Moin,
die Heizung ist ja recht träge. Wenn du den Thermostat auf 22°C einstellst, öffnet das Ventil. Langsam wird erst der Boden wärmer, dann die Luft. Wenn die Luft dann warm genug ist, öffnet der Kontakt. Du hast aber eine Menge Wärme im Boden, die noch gar nicht an die Luft abgegeben wurde und am Thermostat angekommen ist.
Das passiert nun weiter und der Raum wird zu warm.
Der Heizwiderstand beheizt das Bimetall bei geschlossenem Thermostat zusätzlich zur wärmer werdenden Luft.
Dadurch schaltet das Thermostat vor erreichen der 22°C ab.
Das geht in Richtung eines integrativen Glieds eines Reglers.
Bei mechanischen Thermostaten ist das natürlich keine präzise Regelung, aber es stellt eine Verbesserung dar.

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