Hallo,
ich habe in meiner Wohnung eine gasbetriebene Fußbodenheizung mit Bodenfliesen installiert. Auf dem Boden liegt ein Wollteppich in den Maßen 2,90m X 2.00m, das Wohnzimmer ist 35qm groß.
Durch die stark steigenden Preise bei der Gasversorgung stellt sich für mich jetzt die Frage, ob so ein Teppich die Wärmeabgabe stark beeinflusst und die Heizung nicht effizient arbeitet.
Weil ich das selber schlecht einschätzen kann und auch nicht weiß. wie man das austesten kann, würde ich mich über sachkundige Hinweise freuen.
das lässt sich so pauschal nicht sagen.
Es ist nicht der Teppich selbst, der für den Verlust sorgt, sondern der Unterschied der Dämmung unter dem Estrich und oberhalb des Estrichs (was dein Teppich darstellt).
Wäre unter dem Estrich eine ideale Dämmung, wäre es egal, was oben drauf liegt, es dauert dann nur länger bis die Wohnung warm ist. Es gibt aber keinen direkten Verlust.
Es macht also einen Unterschied, ob der Teppich gegen 10cm Dämmung antritt oder es im Altbau auch mal ganz erheblich weniger sein kann.
Dann kommt es natürlich weiter darauf an, was sich in der Etage darunter befindet. Ist dieses Zimmer auch beheizt, stört der Verlust (der in dieses Zimmer geht) nicht weiter.
dem ist ein weiterer Aspekt hinzuzufügen:
Je schwerer man es der Fußbodenheizung macht, ihre Wärme an den Raum abzugeben, umso wärmer kommt das Heizungsrücklaufwasser wieder im Heizkessel an. Da heutige Brennwertgeräte für optimale Effizienz auf möglichst niedrige Rücklauftemperaturen angewiesen sind, gibt es also letztlich doch einen Verlust. Der mag minimal sein, aber er dennoch vorhanden.
Das Haus ist ein Altbau (1922), und die Fußbodenheizung haben wir vor ca. 40 Jahren installiert. 10cm Isolierung könnte hinkommen, aber das weiß ich nicht mehr so genau. Unter dem Raum befindet sich ein Keller. Also alles nicht so optimal.
Aber kann ich Deine Erklärungen auch so verstehen, dass mögliche Wärmeverluste nicht besonders gravierend sind?
Ich habe vor, die Raumtemperatur einmal mit und einmal ohne Teppich zu beobachten. Vielleicht hilft mir das bei einer Entscheidung, wobei ich nur ungern auf den Teppich verzichten würde.
ich würde in den 80ern eher wenig Dämmung erwarten.
Als Abschätzung könnte man mal die Temperatur der Kellerdecke messen und mit einer Kellerinnenwand vergleichen.
Auch gut möglich, dass ein Dämmen der Rohre hier ebenso etwas bringen würde.
Das war früher auch eher die Kür.
nein.
Wie gesagt, die Bodenheizung ist gleichzeitig auch die Deckenheizung des Kellers.
Welcher der beiden Räume warm wird, entscheidet nur die unterschiedliche Dämmwirkung.
Gute Dämmung würde man erwarten, wenn der Keller kalt ist und die Kellerdecke die Temperatur der Kelleraußenwand hat.
Jepp.
Und wenn jemand zur Fußbodenheizung befragt wird und sagt „Wärme steigt stets nach oben“, dann frag jemand anderen - denn innerhalb des Fußbodens gibt es keine Konvektion durch aufsteigende Warmluft. Im homogenen Estrich wird die Wärme sich gleichmäßig und gleichzeitig in alle Richtungen ausbreiten.
Wenn keine oder weniger Wärmeabnahme nach oben in diesem Bereich erfolgt, wird sich die Mediumtemperatur in diesem Bereich nicht/kaum verändern, d.h. kein Verlust (an Wärme und Effizienz).
Neben dem Teppich reduzieren auch alle Möbel (Couch, Sessel, Schrank usw.) im Raum die Wärmeabgabe. Der Teppich ist nur ein kleiner Teil von allem.
Selbstverständlich wird das Entfernen des Teppichs marginale Verbesserungen bringen, aber nur marginale. Andere Faktoren aus Beiträgen hier bezüglich Keller usw. halte ich ebenso für vernachlässigbar, weil sich der Wärmestrom zwischen Heizrohr (mit konstanter Medium-Temperatur) und Kellerdecke (mit nahezu konstanter Raumtemperatur) im Grunde genommen nicht ändert, wenn oben ein Teppich aufgelegt wird. Die Annahme, dass durch begrenzte Wärmeabgabe nach oben dann mehr nach unten verloren geht, ist imho nicht richtig.
Das ist nicht richtig. Beide Räume werden anteilig (unterschiedlich) warm.
Auch das ist nicht richtig, nur bei unendlicher Dicke des Estrichs. Die Oberflächentemperatur des Estrichs mit Fliesenbelag wird sich unterscheiden von der mit Dämmung an der Unterseite des Estrichs. Und damit auch die Wärmeverteilung.
Ändert nichts daran, dass hier in einigen Beiträgen grundsätzlich eklatanter bauphysikalischer Unsinn geschrieben wird. Ihr könnt den Fragenden hier sowas doch nicht verkaufen.
Ich bin im Netz auf eine Aussage gestoßen, die mich überrascht hat: Danach besitzen Naturmaterialien eine bessere Wärmeleitfähigkeit als Kunstfasern. In Verbindung mit einer Fußbodenheizung wurde ein Wollteppich als am besten geeignet beschrieben.
Bei meinem Teppich handelt es sich um einen Afghanen aus Wolle, Niederflor ca. 9mm und 45 Jahre alt.
Ich hoffe, dass ich keinen großen Fehler mache, wenn ich den Teppich erstmal auf dem Boden belasse. Er trägt sehr zur Wohnqualität bei und dient mir auch bei meiner Bodengymnastik.