Fußbodensanierung im Altbau

Wir wollen den Fußboden in einem Altbau (BJ. 1905) sanieren. Auf schweren Zwischenbohlen liegen Dielenbretter. Diese Dielenbretter sind schief und buckelig. Unser Baustoffhändler hat uns nun geraten auf die Bretter, nach einer sehr gründlichen Verschraubung, eine Ausgleichsschüttung aufzubringen und anschließend rigidur 20 zu verlegen. Auf diese Platten soll später Holzpakett (Schiffsboden) und in der Küche Fliesen gelegt werden.
Wer hat mit rigidur schon Erfahrungen gesammelt? Reicht die uns beschriebene Prozedur oder müßte der Boden noch anders behandelt werden?
Vielen Dank im Voraus

Michael Siggemann

Hallo Michael,

es kann Probleme mit der Atmung der Böden kommen, wenn sich z.B. ein Feuchtraum untendrunter befindet. Hier solltet ihr noch mal speziell in einem Altbauforum nachfragen. Habe irgendwo mal ein Forum gesehen, welches sich mit der Sanierung von Fachwerk etc. beschäftigt - Zumindest einzelne Elemente dürften bei Eurem Haus noch zutreffen. Eine gute Anlaufstelle ist auch der jeweilige Denkmalschutz und das Bauamt in der Verbandsgemeinde - die geben wertvolle Tips, die nicht immer teurer sein müssen und kennen sich eben mit der Substanz und der Bauweise in der Region aus.

Gruß,
Alexandra

Hallo Herr Siggemann,
Da sich die Nutzung innerhalb der Wohnungseinheiten nicht ändern wird, vermute ich einmal, dass sich unterhalb des von Ihnen zur Renovierung angedachten Raumes keine kritische Nutzung (Bad oder Küche) verbergen wird.
Die Art und Weise des Aufbaus sollte von der zur Verfügung stehenden Aufbauhöhe abhängig gemacht werden.
Eine sichere Variante bei nicht zu starken Verwerfungen der Dielen wäre

  • Abschleifen der alten Dielen bis aufs rohe Holz,
  • Grundieren und
  • Egalisieren mit einer für Holzunterböden geeigneten, faserarmierten Spachtelmasse.
    Hierauf könnten dann Fliesen und/oder Parkett velegt werden.

    Sind die alten Dielen sehr stark verwölbt, wäre folgende Variante möglich, welche allerdings das Vorhandensein einer gewisse Aufbauhöhe voraussetzt:
  • alte Dielen nochmals auf festen Sitz überprüfen
  • loses Aufbringen einer Schrenzpapierlage (als Rieselschutz)
  • Aufbringen einer losen Ausgleichsschüttung
  • 9mm Hartfaserplatte als Auflage
  • 20mm RIGIDUR-Trockenestrichelemente (oder gleichwertige)
    .
    Bitte beachten Sie, dass die Trockenestrichelemente bis Fliesenformat 30cm x 30cm problemlos funktionieren.
    Darüber hinausgehende Formate sind bei Durchbiegungen des Unterbodens oder bei Schwingungen kritisch, da der Aufbau dann (bezogen auf den Oberbelag) rissgefährdet ist.
    Parkett ist dagegen weitestgehend problemlos, solange keine Massivdielen oder Parkettstäbe aus quellfreudigen Holzarten geplant sind. Idealerweise würde sich ein spannungsarmer (mehrschichtiger) Aufbau des Parketts anbieten. Zweischichtparkett zum Beispiel.
    Bitte vorher die Liste der Freigabe des Herstellers (für den Unterboden) anschauen!
    -.-.-.-.-.-.-.-
    Mfg Klaus Rauer, Sachverst.-büro für Fußbodenkonstruktionen

Hallo!

Schon mal daran gedacht, die Diele zu erneuern?
Das ist kein Hexenwerk, und auch nicht teuer.
Es muss ja nicht Hobeldiele sein, wenn obendrauf was anderes kommt.
Und es baut dann auch in der Höhe nicht so viel auf.

Ich habe bei mir in der Wohnung in 2 Räumen die alte Diele entfernt, ungehobelte Dielenbretter eingebaut, darauf dann Trittschalldämmung, und OSB- Platten.
Dann textilen Fussbodenbelag. Darauf kommt dann demnächst noch irgendwas anderes,
was weiss ich noch nicht.

Im Bad wurde das auch so ähnlich gemacht, da wurden auf die neue Diele solche Fermacell-Estrischelemente verlegt, versiegelt, und dann gefliest.

Grüße, Steffen!

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Guten Morgen,

der geplante Aufbau würde, wenn Rieselschutz und Faserplatte verwendet werden (s.Beitrag Klaus) ausreichen. Zwei Punkte wären zu bedenken:

  • Zusätzliches Gewicht und Statik der Decke
  • Aufbauhöhe: Türen, Schwellen etc.

Gruß
Der Franke