Hallo!
Duden verkündet, er habe „Futschikato“ in die neue Ausgabe aufgenommen. Soweit ich mich erinnere, war das ein Ausdruck meiner lange zurückliegenden Jugend: Ende Sechziger/Anfang Siebziger Jahre. Sagt man das heute immer noch oder hinkt der Duden der Zeit so weit hinterher?
Gruß,
Eva
Hallo,
ich kenne den Begriff noch aus den späten Achtzigern, frühe Neunziger, er muss sich also eine ganze Zeit gehalten haben. Habe ihn allerdings schon ewig nicht mehr gehört. Vielleicht lebt er gerade neu auf?
Gruß,
Steve
Hi.
Also hier (tiefer Westen) ist der Begriff auch heute durchaus noch gebräuchlich. Zugegeben: Nicht mehr in der Häufigkeit, wie vor Jahren. Das mag aber auch von Region zu Region unterschiedlich sein. Na, wir werden in der neuen Ausgabe mal nachlesen.
Hallo Eva,
vermutlich ist kürzlich der letzte emeritierte Duden-Mitarbeiter gestorben, der noch wusste, dass ‚futsch‘ im Original ein Regionalismus ist, so dass jetzt keiner mehr ein Veto gegen diesen Unfug einlegen kann.
Schöne Grüße
MM
Servus,
gehört ‚futsch‘ ja auch hin. Nirgendwo sonst versteht es jemand, wenn man sagt „Ich bin dann mal futsch!“
Es ist einigermaßen rätselhaft, nach welchen Kriterien in diesem Wörterbuch, das bewusst auch Umgangssprache, aber dabei allemal Standarddeutsch aufnimmt, einzelne Dialektbegriffe geführt werden.
Schöne Grüße
MM
Hallo
Andere Möglichkeit; Die Duden-Redaktion läuft der Zeit hinterher …
Gruß
Jörg Zabel
Hallo,
bei uns (und ich habe keine Ahnung, ob das regional begrenzt ist oder nur auf unsere Schulklasse bezogen) hieß das „futschikago“ (mit g). Zeitlich übrigens auf den gleichen Zeitraum, den du nennst, begrenzt.
Mein Mann (8 Jahre älter, 80km weiter westlich verortet) kennt den Ausdruck gar nicht.
Grüße
Siboniwe
Hallo,
nun ja - gelegentlich wird ein Regionalismus ja mal überregional bekannt und da der Duden bekanntlich deskriptiv ist, findet sowas dann seinen Niederschlag. So findet man im Duden ja auch „moin“ und „moin moin“.
Allerdings wundert mich diese spezielle Aufnahme schon, eben aus zeitlichen Gründen. Meine Söhne kennen den Ausdruck nicht mehr. Mein Mann (eine Dekade vor mir geboren) ebenfalls nicht. Was vielleicht (Spekulation!) daran liegen könnte, dass der Ausdruck sich wieder auf eine Region zurückzieht, man könnte das also „pulsierend“ verstehen.
Grüße
Siboniwe
Dafür ein Like. „Pulsierend“
Gruß,
Eva
„Tüd(d)elkram“ - hätte jetzt imho auch nicht in den Duden aufgenommen werden müssen, aber egal.
Gruß,
Eva
Hallo MM,
„futsch“ und „futschikato“ kenne ich noch sehr gut aus meiner frühen Jugend (und die Begriffe werden im Ruhr-, Sauer- und Siegerland noch heute gebraucht).
Allerdings habe ich nicht gehört, daß man, wie von dir geschildert, diese Begriffe auf sich und ichbezogenes Verhalten anwendete.
Der Gebrauch dieser beiden Begriffe wurde zumeist auf andere Personen, deren Verhaltensweisen und auf Sachen/Gegenstände angewendet, so z. B.: „der is schon lange futsch“ für „tot“ oder „da sollter ein’ ausgehm - un schon warer futschikato“.
Herzliche Grüße
Helmut
ich kenne es aber auch (Osten)
LG Beatrix
Genau das habe ich auch gedacht
Es wird wohl mit der Hinkerei so sein, wie du und ich vermuten. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass „futsch“ und seine Ableitungen eine Renaissance erfahren haben.
Schöne Grüße
Ann da Cáva
wenn
einen Duden-Eintrag wert ist, dann müsste da aber auch dringend das schwäbische bruddeln stehen: Unübersetzbarer Ausdruck der zwischen Dibenga, Fainga und Baggena autochthonen Art und Weise, sich mit dem Weltgeischd auseinanderzusetzen.
Schöne Grüße
MM
Aber natürlich. Doch wie ich schon schrieb, mag das von Region zu Region unterschiedlich sein. Mußt halt noch ein wenig weiter Süd/Südwestlich schauen. Da ist das völlig normal.
Das wäre in der Eifel „brodig“ = brütig Gruß,
Eva
@Aprilfisch: Wollte Dir ein Like geben, aber irgendwie funktioniert es nicht, deshalb hier:
Gruß,
Eva
Danke @ alle! (Nachdem ich die unverhältnismäßig strahlende Vorsitzende der Duden-Redaktion im Morgenmagazin gesehen habe, tippe ich auf „hinterherhinken“ …)
Gruß,
Eva
- das mag angehen.
Bernhard Lassahn hat in „Du hast noch ein Jahr Garantie“ die Leute aus seiner Wahlheimat Dibenga (sehr frei aus dem Gedächtnis zitiert) so charakterisiert:
„Man muss sich den Schwaben als eine Art Wechselgeldautomaten vorstellen, der nur Montags bis Freitags (außer Mittwochnachmittag) von 9 bis 17 Uhr funktioniert, und der dabei ab 16:30 Uhr automatisch anfängt zu bruddeln“
- wobei die Institution des Wechselgeldautomaten mit dem Aussterben von Münzgeldbedarf für Gepäckschließfächer, Telefonzellen, Parkuhren, Bahnhofstoiletten und dergleichen nicht mehr erhellend dargestellt werden kann.
Schöne Grüße
MM