Hi, wir haben einen 8 Monate alten Cocker männlich „geerbt“. Wir haben ihn jetzt 1 Monat und eigentlich ist er echt ein Schatz. Doch manchmal „tickt“ er völlig aus. Beispielsweise haben wir ihm vor ner Weile einen richtig großen Ochsenziemer gegeben. Er hat das Ding in den Flur geschleppt und alle Leute angeknurrt (mich und meinen Partner), die vorbei wollten. Auch geschnappt hat er nach uns. (Manchmal bewacht er auch SChuhe, und wehe, man will die anziehen. Er kaut nicht drauf rum, er bewacht sie nur). Wir haben ihm den Ziemer gelassen, damit er weiß, niemand nimmt ihm den weg. Aber irgendwann gings nimmer und wir haben ihn klein geschnippelt - und bei kleinen Sachen ist er ganz friedlich und lässt sich auch beim fressen streicheln. Kürzlich hab ich ihm nen riesigen Kauknochen mitgebracht - und wieder das selbe Problem. Der Cocker hat nach mir geschnappt, ohne vorher zu knurren, als er zu mir zum streicheln kam. Ich hab ihn ne Minute lang gestreichelt und dann hat er geschnappt. - Übrigens- von zurückknurren (ich knurre länger), lässt er sich garnicht beeindrucken - man kann ihn dann auch nicht anfassen (z. B. im Genick), er beißt dann wild um sich. Der Cocker darf nicht auf die Couch und nicht ins Bett, ich lege beim schmusen ab und zu meinen Kopf auf seinen Körper - wir füttern ihn beide. Was können wir tun, um unseren Cocker besser zu verstehen? (ist er in der Pubertät)? - Das Cocker futterneidisch sind, das habe ich schon gehört. Wie macht ihr das? (Übrigens: Wenn er nicht gestreichelt oder alleine sein will, dann knurrt er, das hab ich mittlerweile schon kapiert und akzeptiere das - aber wenn er was im Maul hat, das er nicht fressen soll oder darf, muss er es nunmal hergeben - aber oft tut er das nichtmal gegen Leckerli zum Austausch). Grüße Ratlos-Netti
Hallo Netti,
sei so lieb und wühle Dich mal durchs Archiv, hier ein Anfang:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Vielleicht findest Du hier schon Denkansätze.
Gruß
Maja
Hallo Leidensgenossin
wenn du dem genannten Link gefolgt bist, weißt du ja schon, was du mit deiner Frage angerichtet hast. Unser Cocker ist inzwischen 11 Monate alt und viele der damaligen Probleme haben sich auf die ein oder andere Art gelöst, einige auch (noch) nicht. Die Sache mit Schwiegermutter hat sich durch deren zwischenzeitlichen Tod „gelöst“ und wir können daher jetzt mit den verbliebenen Macken insoweit besser umgehen, als jetzt keine Dritten mehr so direkt und unmittelbar durch sein Verhalten gefährdet sind. Recht gut funktioniert es inzwischen, ihn mit der Schleppleine auch mal draußen alleine laufen zu lassen und ihn zurückzurufen. Auch die gängigen Kommandos funktionieren zumindest dann, wenn es nicht gerade extrem spannend ist ziemlich gut. Auffallend problemlos ist zudem das Verhältnis zu unserer kleinen Nichte von noch nicht ganz zwei Jahren, mit der er wunderbar spielt und von der er sich eigentlich alles gefallen lässt.
Auch die Agressionen uns gegenüber haben wir inzwischen weitgehend im Griff. Aber es war ein langer und teilweise auch blutiger, auf jeden Fall aber körperlich anstrengender Kampf, den wir zeitweise auch immer mal wieder erneut aufnehmen können, um dem erneuten Aufflackern von Dominanz wieder entgegenzuwirken. Schlimm waren die Aktionen ganz im Anfang, als er immer wieder und teilweise mehrfach am Tag aus vollkommen unverfänglichen und harmlosen Situationen heraus minutenlang um sich biss. Da halfen keine „Friede-Freude-Eierkuchen-Methoden“, aber ihn dann einfach am ausgestreckten Arm an der Leinde hängen zu lassen, hat der Geschichte glücklicherweise nach einigen Wochen ein Ende bereitet. Nicht mein Stil, nicht schön anzusehen, aber offenbar leider notwendig. Auch die Vertreibung aus Bett und Schlafzimmer hat wochenlange Ringkämpfe und Bisswunden gefordert. Teilweise haben wir fast eine Stunde pro Abend mit Blessuren auf beiden Seiten gekämpft. Inzwischen reicht üblicherweise eine Handbewegung oder eine freundliche Aufforderung bzw. ein leichtes Schubsen und der Kleine weiß, dass er sich in sein Körbchen verziehen soll. Da wird dann zwar unter großem Protest die Decke für einige Minuten lautstark bearbeitet, aber dann ist auch gut. Auch die inzwischen erfolgte komplette Aussiedlung aus dem Schlafzimmer vor ein paar Tagen klappt erstaunlich gut. Sie war notwenidig geworden, da nach Schwiegermutter Tod deren Katzen jetzt jede Nacht vor unserer Wohnungstür lautstark Einlass begehren und der Hund dies dann endlos beantwortete. Jetzt ist er weit weg von der Wohnungstür untergebracht und bekommt hiervon nichts mehr mit. Ganz schlimm in diesem Zusammenhang ist/war zudem, dass ihn in solchen Situationen dann so dermaßen das Jagdfieber packt, dass er sich dann nicht von der Wohnungstür wegnehmen lassen will und dann auch wieder um sich beißt und meine Frau und ich beide schon ordentliche Verletzungen dabei erleiden mussten. Natürlich haben wir dieses Verhalten dann wie bei der Sache mit dem Bett mit entsprechender Strenge und körperlichem Einsatz beantwortet, aber dies wirkt bislang immer nur für den Rest der Nacht. Der Reiz der Katzen ist wohl zu stark.
Ebenfalls nervig bis schlimm ist das Verhalten, wenn meine Frau und ich ausnahmsweise mal vor dem Fernseher sitzen. Da wird dann sofort und ausdauernd gekläfft, und dies in einer Lautstärke, dass man denkt, es platzt einem der Kopf. Da wird er dann gepackt und richtig eng neben mir auf dem Sofa in Haft genommen. Nicht gerade praktisch, wenn man auch mal seine Frau in den Arm nehmen will, aber momentan die einzige Lösung, da auch hier bislang trotz monatelanger „Übung“ keine Besserung eingetreten ist.
BTW: Spielzeug zurückbringen oder ihm gefährliche Dinge aus dem Maul zu nehmen sind bei uns auch ein Riesenproblem und außer einem massiven Zugreifen um sich vor Bissen zu schützen, funktioniert bei uns auch trotz täglicher Übung nichts.
Du bist also nicht alleine und wirst dich vermutlich auch damit Abfinden müssen, dass bestimmte Dinge bei einem Cocker eben länger dauern bzw. nicht funktionieren. Informiere dich mal zum Thema Cocker-Wut und lass dir nicht von gutmeinenden Theoretikern ein schlechtes Gewissen einreden, wenn du hier und da leider auch mal gezwungen bist körperliche Gewalt einzusetzen um nicht selbst zum Opfer deines eigenen Hundes zu werden. Uns haben drei Tierärzte unabhängig voneinander bestätigt, dass unser Hund eben „deutlich mehr als nur lebendig“ ist und eine starke Hand braucht. Und uns wurde klar gesagt, dass es nur zwei Wege für einen solchen Hund gibt. Entweder man gibt auf und das Tier wird über kurz oder lang eingeschläfert oder man verabschiedet sich von Idealvorstellungen und akzeptiert einerseits die Grenzen im Zusammenleben mit einem solchen Tier und passt andererseits den Erziehungsstil den leider gegebenen Tatsachen an.
Wir haben uns für den zweiten Weg entschieden und genießen zunehmend auch schöne Situationen mit unserem Hund und sehen insbesondere die Fortschritte, auch wenn es viel Geduld braucht.
Also lass dich nicht irre machen, von Leuten die dir erzählen wollen, dass man einem Hund nur die Hand auf die Nase legen müsste, offenbar aber noch nie einen wütenden Cocker erlebt haben. Dies funktioniert bei uns bis heute nicht und man muss aufpassen, dabei keine Finger einzubüßen, weil die Geschichte unseren lieben Kleinen so richtig auf 180 bringt, auch wenn auch du jetzt sicher bald hier hören wirst, dass das alles nur ein Kommunikationsproblem sei.
Gruß vom Wiz
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Aufsässiger Teenie!
Hallo Netti!
Der Fall ist klar, das hast du ja schon selbst gemerkt: der Hund ist futter"neidisch". Das ist so der gängige Ausdruck dafür. Doch der Begriff ist etwas irreführend. Der Hund verteidigt nämlich eine Ressource, ohne die er nicht überleben würde, wenn er in freier Natur lebte. Er verteidigt sein Futter vor anderen, gerade, wenn es viel davon ist. Sind das nur kleine Häppchen, dann hat er die so schnell hinuntergeschlungen, dass das nicht so schlimm ist, wenn ihn jemand dabei streichelt. Er hat vielleicht auch einfach gelernt, dass man ihm ein so kleines Stück auch nicht mehr wegnimmt.
Wenns jetzt aber so viel Fressen gibt… dann sieht die Lage anders aus. Im Wolfs- aber auch im Hunderudel ist u.a. der der Chef, der die Ressourcen unter Kontrolle hat. Eine dieser grossen Ressourcen ist wie gesagt das Futter. Es ist sehr wichtig, dass die beiden AlphaHunde im Rudel zuerst fressen dürfen, denn sie sind die einzigen, die Nachwuchs haben, und von ihnen hängt das Überleben des ganzen Rudels ab. Sie geben Sicherheit und sorgen für den „Unterhalt“. Also scheint euer Cocker sich jedenfalls in dem Fall, wenn Futter im Spiel ist, für den Chef zu halten. Deshalb meint er, dass er Euch zeigen muss, wos langgeht, also, dass er Euch zurechtweisen darf.
Ich finde es sehr typisch, dass der Hund ein Cocker ist. Natürlich kann und darf man Cocker nicht kategorisieren, aber gerade die Cocker werden sehr oft unterschätzt. Die sehen ja sehr süss aus und gucken, als ob sie kein Wässerchen trüben könnten. Doch Cocker sind sehr eigenständige Hunde, sie (meiner Erfahrung nach) häufig das Zepter übernehmen möchten. Dem sollte man unbedingt entgegenwirken. Der Hund sollte nicht der Chef sein. Damit ist er erstens meist komplett überfordert, zweitens kann das gefährlich werden, wenn der Hund nämlich nicht nur knurrt, sondern auch beginnt zu schnappen…
Nun, was tut man dagegen? Versucht, dem Hund klar zu machen, dass IHR die Alphas seid, und dass ihr dieser Rolle absolut würdig seid. Gebt ihm vorerst keine Gegenstände mehr, die er verteidigen könnte. Erwischt er dennoch einen, lasst ihn in Ruhe, geht möglichst nicht an ihm vorbei, damit er Euch nicht noch mehr anknurrt. Das ist nämlich respektlos und geschieht hier keineswegs aus Angst! Verlangt jedesmal (auch vor dem üblichen Fressen) eine Gehorsamsübung, bevor er etwas kriegt. Gebt ihm den Tag über öfter einen kleinen Belohnungshappen, nachdem er zuverlässig(!) und sofort eine Übung richtig absolviert hat (diese Übung muss er natürlich kennen…!) Achtet darauf, dass IHR zuerst durch jedwelche Tür geht, er darf sich nicht vordrängeln. Lasst Euch auch nicht bedrängen von ihm, wenn er z.B. gestreichelt werden will oder sein Futter haben will.
Ich kann Euch auch das Buch „Erziehungsprobleme beim Hund“ von Petra Führmann und Iris Franzke und „Mit Hunden sprechen“ bzw. „Mit Hunden leben“ von Jan Fennell empfehlen.
Viel Erfolg!
Semiramis
Hallo und danke für den Link.
Uff, das war ja ne Diskussion …
Unser „Schnuffi“ ist eigentlich ein ganz lieber, er bleibt alleine (und stellt während der Zeit nix an!!!), fährt Auto, bettelt nicht, wenn andere essen…
gut, ok, er horcht nicht immer, wenn man ihn ruft, vor allen Dingen, wenns Interessanteres (Katzen) gibt.
Nur das mit dem „was aus dem Maul nehmen“ oder mit den großen „Leckerlis“ bzw. Schuhe bewachen, das funktioniert halt nicht.
Schnauzgriff haben wir schon probiert, hilft aber nicht wirklich viel. Ebenso das mit dem „am Nacken packen“ (ein mal bin ich tatsächlich dran gekommen!) oder zurückknurren. Auch mit ignorieren kam ich nicht weiter, weil das hat ihn dann zusätzlich „sauer“ gemacht.
Na ja, ich denke mal, das haben die Vorbesitzer zumindest verkehrt gemacht, weil jetzt ist der Hund ja eigentlich schon groß (oder?). Ich glaub, ich geh mal zur Hundeschule…
Er hat echt nen Dickkopf und zappelt auch rum und knurrt, wenn ihm was nicht passt (Fellpflege an den Füßen oder Zecken rausmachen). *seufz*.
Grüße Annette
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Hi Wiz,
…dass man auf diesem Wege mal eine Rückmeldung von Dir bekommt auch wenn sie nicht unbedingt positiv ausfällt…
Gruß
Maja
Hi, vielen dank für den Hinweis. An dem Riesen-Kauknochen vom Wochenende hat er sogar garnicht dran gefressen, er hat ihn nur „verteidigt“, so, wie er es auch ab und zu bei Schuhen macht.
Ich werde jetzt mit ihm Übungen machen, bevor ich ihm was zu Fressen gebe!
Ich musste ja über Deinen Satz grinsen, ich muss mich ja echt zusammenreißen, damit ich nicht knuddelnd über den Hund herfalle, er guckt wirklich total unschuldig und ist soooooooooo ein süßer. Ich glaube auch, das ist (mein) das Problem *seufz*.
Zum Thema Futter: Bei uns ist es fast immer so, dass wir zuerst essen, dann später dem Hund sein Futter geben (obwohl ich ihm ab und zu auch erster geb, weil ich denke, der arme, der hat ja so Hunger…). Aber ich probiers mal damit, dass wir alle so tun, als würden wir von seinem Futter essen, bevor er seinen Napf bekommt.
Wie sollte ich vorgehen, wenn er z. B. einen Stein rumträgt - und ich ihm diesen aus dem Maul nehmen will?
Und noch ne Frage zum Thema „unterwerfen“. Wenn er mich mal böse anknurrt und zufälligerweise grade steht und nicht liegt, kann ich ihn dann „umschmeissen“? Oder wie funktioniert das?
Grüße Netti
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…dass man auf diesem Wege mal eine Rückmeldung von Dir
bekommtauch wenn sie nicht unbedingt positiv ausfällt…
ja, leider. Nach meinem letzten Mail ging es bei Schwiegermutter rapide bergab und sie ist dann Mitte April gestorben. Als ob es vorherbestimmt gewesen wäre hatten wir dann für zwei Wochen später Urlaub gebucht, und der ist Micky und natürlich auch uns und unserem Verhältnis zueinander unglaublich gut bekommen. Er hat in dieser Woche und danach jetzt auch schon eine Menge gelernt und die schlimmen Situationen haben eben soweit abgenommen, dass wir ihn immer noch haben und bislang auch weiter behalten wollen. Ihn jetzt an der langen Schleppleine laufen lassen zu können ist unglaublich entspannend im Vergleich zum früheren Zerren und Armauskugeln. Mit den Katzen haben wir uns ja auch zunächst einmal beholfen und jetzt müssen wir hauptsächlich mal das Kläffen in den Griff bekommen. Am Tisch wird natürlich auch immer mal wieder gebettelt, aber auch dies hat nachgelassen.
Deine Hinweise waren übrigens wirklich gut und brauchbar. Bei einigen anderen Theoretikern ist mir aber angesichts der Situation mit Schwiegermutter damals schon das Messer in der Tasche aufgegangen.
Gruß vom Wiz
Es ist sehr :wichtig, dass die beiden AlphaHunde im Rudel zuerst fressen
dürfen, denn sie sind die einzigen, die Nachwuchs haben, und
von ihnen hängt das Überleben des ganzen Rudels ab. Sie geben
Sicherheit und sorgen für den „Unterhalt“. Also scheint euer
Cocker sich jedenfalls in dem Fall, wenn Futter im Spiel ist,
für den Chef zu halten. Deshalb meint er, dass er Euch zeigen
muss, wos langgeht, also, dass er Euch zurechtweisen darf.
Es ist ein Irrglaube, dass in einem Wolfsrudel immer die Alphatiere zuerst fressen. Zuweilen sind sie noch nicht mal an der Jagd beteiligt. Jeder kriegt das zu fressen, was er ergattern kann, bis auf die Welpen, die natürlich versorgt werden.
Es wäre fatal, wenn immer zuerst die Alphatiere fressen würden, denn dann würde ja über kurz oder lang das Rudel geschwächt werden, während die Alphas sich dick und rund fressen.
Bei Wölfen gibt es keine Futterrangordnung bis auf die, dass jeder das, was er hat, verteidigen darf! Ein Alphawolf darf auch einem rangniedrigen Tier keine Beute abnehmen, wenn dieser sie ergattert hat. Gut zu beobachten ist das auch bei Hunden: auch wenn das rangniedrige Tier ein tolles Leckerchen hat, vertiedigt es dieses gegen ranghöhere Hunde. Und diese akzeptieren das!
Der „Futterneid“ bezieht sich lediglich auf die Situation des Futter-Greifens. Hier ist sich jeder selbst der nächste und reagiert futterneidisch, ranghohe wie rangniedrige Tiere. Sonst würde ja das rangniedrigste Tier schnell verhungern, was nicht im Sinne eines ums Überleben kämpfenden Rudels ist!
Daher ist das Verhalten des Cockers im Grunde „normal“. Nichts desto trotz muss es natürlich geändert werden!! Der Hund ist gut in der Lage, sich einer Futterrangordnung zu unterwerfen und sich in dieser Hinsicht was sagen zu lassen. Er ist da nicht so vehement wie sein Bruder Wolf. Ich würde das Problem über „Tauschgeschäfte“ lösen. Der Hund muss lernen, dass es für ihn von Vorteil oder aber wengistens nicht von Nachteil ist, seine Beute herzugeben. Also einfach ein anderes Leckerchen anbieten und ein Kommando einbauen, wenn er „Aus“ gibt. Und immer und immer wieder üben, üben, üben…
Ahah.
Gut, das mit den Tauschgeschäften geht manchmal, wenn er Steine oder so anschleppt. Aber wie kriege ich den Hund dazu, dass er mich nicht anknurrt oder nach mir schnappt? Bei anderen Hunden gehts doch auch und NOCH kann man ihn erziehen .
Hast Du einen Tip für mich?
Grüße Annette
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ex-tyrann
Hi Cockerdompteure,
auch ich hatte damls Deinen thread reingelesen,bis mir dann der Ton einer Deiner Ratgeber zu anstrengend wurde.
Ich bin überrascht, dass ihr tatsächlich weitergekommen seid. Meine Schwester hatte sich auch mal einen Cocker als Familienhund gedacht… Im Gegensatz zu Eurem war er harmlos aber er schnappte nach den Kindern und naja die Erwachsenen waren mitder Erziehung vollkommen überfordert bzw. inkonsequent. Herrchen bekam dann selber vermehrt Wutausbrüche als Erziehungskonzept. Sie hatten ihn zu einem „älteren Herrn“ abgegeben und der hatte keine Probleme wie berichtet wurde. Damals hieß es dass rote Cokerspaniel bei Zuchtfehlern sich so entwickeln würden. Wenn man einen so schwierigen Hund vor sich hat,fällt es sicher schwer an Besserung zu glauben, aber ihr habt den Kampf ja doch aufgenommen. Vielleicht kann die Threadbegründerin da was mitnehmen, wenn ich auch nicht weiß ob das verglichenwerden kann. Ich habe nur eine ziemlich bissige Katze die ich immer vor mir durch die Tür gehen lasen muß und denke bei dem Aufwand den ihr mit dem Tier betreiben müßt, ist man mit einem dominanten Kätzchen das manchmal auf einen losgeht doch besser dran.
Ich denke ihr wisst was ihr da reingesteckt habt. Immerhin habt ihr euch einen besonderen Hund erarbeitet der dabei wohl immer noch „er“ geblieben ist.
Viel Erfolg für den weiteren Verlauf der Entwicklung.
Petra
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Wann genau funktioniert denn ein Tauschgeschäft? Bei Leckerchen nie?
Gibt es etwas zu fressen, das er allem anderen vorzieht? Irgendwas, wofür er alles andere liegen läßt? Oder ein Spielzeug??
Lass ihn Leckerchen nicht an einem Ort seiner Wahl fressen! Das verstärkt sein Verteidigungsverhalten. Schick ihn damit auf einen von dir ausgewählten Platz, an dem er sonst nicht so oft ist, wo er sich nicht unbedingt sicher oder wohl fühlt. Füttere ihn z.B. draußen.
Lass ihn jedes Mal zuerst ein Kommando ausführen (Sitz, Pfote, etc.), um deinen Status zu erhöhen. Ich würde die Tauschgeschäfte kontinuierlich üben. Auf keinen Fall den Hund ignorieren, wenn er knurrt oder gar vermeiden, ihm in die Quere zu kommen. Das bedeutet Erfolg für den Hund mit seiner Verhaltensweise und macht jedes Üben um so schwerer. Dann lieber erst mal gar keine (großen) Leckerchen geben, bis er das „Aus“ mit kleinen perfekt kann. Dann immer größere Leckerchen geben und die Tauschgeschäfte langsam steigern.
Hi nochmals…
Will mich ja nicht mit dir anlegen, aber bei den halbwilden Wölfen, die ich in Kanada wochenlang studiert habe, war es tatsächlich so, dass die jeweiligen Alphapaare IMMER zuerst ans Futter gingen… Natürlich stürzten sich die anderen auch bald danach drauf, aber die nahmen sich ganz schön in Acht, dass die Alphas sie dabei nicht erwischten, wenn sie sich was holten…
Lg,
Semiramis
Hallo nochmals!
Wie sollte ich vorgehen, wenn er z. B. einen Stein rumträgt -
und ich ihm diesen aus dem Maul nehmen will?
Ihn auf keinen Fall erkennen lassen, dass du an dem Stein interessiert bist. Stattdessen versuchst du ihn mit was ganz Leckerem (aber mit wenig!) anzulocken. Er MUSS den Stein fallenlassen, wenn er den Happen nehmen will. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass du dich abwendest, und dich mit dem Rücken zu ihm in die Hocke gehst und so tust, als hättest du etwas WAHNSINNIG Spannendes und Tolles entdeckt. (Kleiner Tipp: Achte darauf, dass niemand in der Nähe ist… die könnten dich und den Hund sonst erstens ablenken und dich zweitens für ziemlich verrückt erklären…!) Hoffentlich findet er dann, dass er unbedingt nachgucken muss, was du da hast. Wahrscheinlich lässt er dann auch unterwegs den Stein fallen. Kommt er, belohnst du ihm mit einem Leckerli.Versuche ein Stopp-Kommando einzuüben, so dass er gar keine Steine mehr aufnimmt. Erstens macht er sich damit die Zähne kaputt, zweitens ist das u.U. lebensgefährlich, wenn er die Steine verschluckt.
Und noch ne Frage zum Thema „unterwerfen“. Wenn er mich mal
böse anknurrt und zufälligerweise grade steht und nicht liegt,
kann ich ihn dann „umschmeissen“? Oder wie funktioniert das?
Nein, bitte nicht umschmeissen. Die Idee an sich ist nicht schlecht, aber das ist natürlich eine ziemlich aggressive Geste. Hunde rempeln sich an und um, wenn sie wenig Respekt voreinander haben (oder ganz einfach etwas grob miteinander spielen, aber das ist ja hier nicht der Fall) und das einander zeigen wollen. Er könnte genauso aggressiv reagieren und zuschnappen oder gar ernsthaft beissen. Und das wollen wir ja nicht. Im Gegenteil, wir möchten dem Hund auf eine nette Art sagen, dass es nicht seine Aufgabe ist, Chef zu sein. Damit werden wir nämlich viel glaubwürdiger, denn ein wirklich dominanter und selbstsicherer Hund (bzw. Mensch) hat es überhaupt nicht nötig sich mit Gewalt durchzusetzen. Besser ist es, ihn notfalls zu ignorieren und ihm überhaupt solche Schlüsselpositionen verwehren. Das heisst: achte darauf, dass du seinen Schlafplatz nicht an solche „strategische“ Orte verlegst. Legt er sich dennoch hin, schicke ihn weg. Versucht er wiederholt zu schnappen, ist es, wie gesagt zu gefährlich sich handreiflich mit ihm anzulegen. Gewöhnt ihn sanft (!!!) an einen Maulkorb und übt so mit ihm weiter. Seid nett mit ihm, jetzt ist er nämlich wirklich wehrlos und er darf auch KEINEN FALL das Gefühl bekommen, dass er jetzt so richtig fertiggemacht und heruntergeputzt wird. Gebt ihm trotzdem Leckerli für alles, was er gut macht. Wenn er motzt, dürft ihr ihn ebenfalls sanft (!) auf die Seite schieben, aber ignoriert ihn dabei und sieht ihn dabei nicht an, denn gerade in so einer Situation ist Anschauen immer gleich Bedrohung. Geht er nach einer gewissen Zeit freiwillig zur Seite, sofort überschwänglich loben und belohnen. Dann kann man auch den Maulkorb wieder wegnehmen. Den sollte er natürlich nicht den ganzen Tag tragen, nur wenns „Übungszeit“ ist (diese Übungszeit sollte aber möglichst nicht immer zum gleichen Zeitpunkt sein). Ansonsten wird dem Hund jede Möglichkeit verwehrt sich auf Schwellen, mitten in Gänge etc. zu legen.
Ist geht der Hund nicht gleich auf Euch los, könnt ihr ihm auch eine ca. 2m lange Leine tagsüber anziehen. Damit kann man ihn von Schwellen etc. wegziehen und dann sofort belohnen! Das Verfahren ist eigentlich das selbe wie beim Maulkorb, nur ist eine Leine natürlich angenehmer zu tragen (für Hund und Mensch).Ich würde diese Methode probieren, bevor man mit dem Maulkorb auffährt. Sehr wahrscheinlich funktioniert schon die Leine.
Viel Erfolg!
Christine
Ja, da gebe ich dir recht! Aber dabei geht es ja um den Moment des Futtergreifens! Was ich meine, ist das Verteidigen von Beute. Und da haben rangniedrige Tiere die selben „Rechte“ wie ranghohe. Eine bestimmte Futterrangordnung gibt es in dem Sinne nicht.