G'tt ?

Hallo Marion,

manche Fragen kommen so häufig, daß ich dafür inzwischen Textbausteine habe - hier der zu G-tt, G´tt oder in der englischen Entsprechung g-d.
Ausgesprochen wird es nach wie vor wie Du es kennst - also kein Konsonantensalat.

  1. Der Name G´ttes wird von religiösen Juden nie ausgesprochen, sondern mit andern Bezeichnungen ersetzt, haSchem (der Name) oder Adonaj (Herr). Zur Zeit des Tempelgottesdienstes wurde der Name G´ttes einmal im Jahr ­ am Jom Kippur (Versöhungstag) - im heiligsten Bereich des Tempels vom Hohenpriester ausgesprochen. Seit der Zerstörung des zweiten Tempels wird er nicht mehr ausgesprochen. Diese Ehrfurcht, G´ttes Namen nicht auszusprechen, wird in andern Sprachen deutlich gemacht, indem z.B. auf Deutsch das „o“ nicht geschrieben wird, aber auch im Hebräischen selber, indem das hebräischen Wort für G´tt einen Konsonanten absichtlich ändert und als Elokim wiedergeben wird.
    Die in nichtjüdischen Minderheiten (religiöse Strömungen und wissenschaftliche Kreise) vorgeschlagenen Phonetisierungen des Tetragamms können philologisch nicht befriedigend erklärt werden. Die veraltete sogenannte wissenschaftliche Aussprache der nichtjüdischen Forschung leitet sich insbesondere von der griechischen Umschrift ab und wird heute von Fachleuten immer seltener benutzt.

  2. Im hebräischen Urtext steht für den Namen G-ttes das Tetragramm. Dies wird nicht ausgesprochen, sondern durch „adonai“ ersetzt. Der Grund ist: Gott ist unbegrenzt.
    Würde man dessen Namen aussprechen , wäre Gott begrenzt. Fromme Juden machen es so: um zu kennzeichnen, dass ihnen das bewusst ist schreiben sie im Deutschen G-tt oder G`tt (im Englischen g-d). Das gilt dann auch entsprechend für Gebetbücher

Wir hatten hier auch schon vor längerer Zeit eine ausführliche Diskussion, weil von jüdischen Teilnehmern darum gebeten wurde, das Tetragramaton nicht auszuschreiben.

Viele Grüße

Iris