Woher kommt die patriachalische Vorstellung Gottes

Hallo Kate.

Ein weiblicher Gott hatte da mMn nicht wirklich eine Chance.

Wenn ich mir gerade bei den Vorvätern die Stellung und Rolle ihrer Frauen ansehe, müsste man hier ja eher erwarten, dass G’tt als Frau dargestellt wird.

Gruss,
Eli

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Weil die kath. Kirche (in ihrer „modernen“ Form, also nicht
das Urchristentum) Frauen schon immer gern unterdrückt hat?

Bis eben wusste ich nicht, dass die Katholische Kirche schon so alt ist. Dachte zur ihrer Entstehung hätte es mindestens Jesus Geburt bedurft, denn dort war es auch vor seiner Geburt üblich G’tt als Vater (des jüdischen Volkes) anzusehen.

Gruss,
Eli

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Hi Andreas,

es war nicht ironisch gemeint, dafür ist es zu tragisch.

Gruß, S:smile:nja

abseits des eigentlichen Themas
Hallo Eli,

das 'rth’graphische Zeichenspiel bei Deiner Schreibweise des W’rtes „G’tt“ verstehe ich nicht.
Meine Imitation dürfte, linguistisch gesehen, völliger Blödsinn sein.

Bitte klär mich auf!
Grüße
Pit

FAQ
Hallo,

das 'rth’graphische Zeichenspiel bei Deiner Schreibweise des
W’rtes „G’tt“ verstehe ich nicht.
Meine Imitation dürfte, linguistisch gesehen, völliger
Blödsinn sein.

die Frage scheint langsam ein Thema für die FAQ zu werden.

Gruß
Torsten

Hallo Pit,

Bitte klär mich auf!

/t/g-tt/1498410

Gruß
Kati

splatten = enttabuisieren
man nennt diese Schr*bw*se „splatten“. Das Wort, das in ausgeschriebener Weise nicht erscheinen soll, weil es auch nicht ausgesprochen werden soll, wird „zerstört“ geschrieben, wodurch ihm seine sakrale Valenz genommen wird.

Über den Zusammenhang von Tabu, bzw. enttabuisierender „gesplatteter“ Schreibweise und dem „Trigger“ in psychischen Kontexten haben wir im Psychobrett einmal ausführlich ausgetauscht:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Ok. Werde mal ein ausführlicheres FAQ draus machen.

Gruß
Metapher

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Ok. Werde mal ein ausführlicheres FAQ draus machen.

Danke :smiley:

Hi

Darüber weiß ich nichts, aber von Muttergottheiten habe ich in dem Raum nie gehört, du vielleicht?

lg
Kate

Servus Eli,

vielleicht, weil im alten Testament überliefert ist, dass Gott
Adam nach seinem Ebenbild schuf.

Wohl kaum, da er an dieser Stelle den Mensch als Frau und Mann
schuf, als eine Einheit. Die Trennung und damit eigene
Schöpfung der Frau geschah erst später.

Somit entstand durch die Entnahme der Rippe nicht nur die Frau, sondern auch der Mann?

Ist dann diese Übersetzung falsch:

21Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine und schloß die Stätte zu mit Fleisch. 22Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er vom Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. {1 Korinther.11,7} 11,7
Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, sintemal er ist Gottes Bild und Ehre; das Weib aber ist des Mannes Ehre.{1 Korinther.11,12} 11,12
denn wie das Weib vom Manne, also kommt auch der Mann durchs Weib; aber alles von Gott.{1 Timotheus.2,13} 2,13
Denn Adam ist am ersten gemacht, darnach Eva. 23Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin heißen, darum daß sie vom Manne genommen ist. 24Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein ein Fleisch. {Matthäus.19,5} 19,5
und sprach: „Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und werden die zwei ein Fleisch sein“?{Epheser.5,28} 5,28
Also sollen auch die Männer ihre Weiber lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, der liebt sich selbst. 25Und sie waren beide nackt, der Mensch und das Weib, und schämten sich nicht.

Gruß,
Sax

Hallo Sonja,

dann such mal bitte entsprechende Artikel hier oder bei Mittelalter oder Geschichte zum Thema. Wir hatten das schon öfter, und wie so oft ist die Geschichtswissenschaft auch in diesem Punkt viel weiter.

Viele Grüße und für Fragen stets offen,
Andreas

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Hi Kate,

da hätte die Ecke schon Einiges zu bieten - von Isis in Ägypten über Astarte in Phönizien und Inanna im Zweistromland bis hin zu verschiedenen Göttinnen in Südarabien (–> Königin von Saba).

Leider kamen diese alle aus einem polytheistischen Umfeld, und außer in Südarabien war die Umgebungskultur auch rein patriarchalisch strukturiert.

Grüße

=^…^=

Hallo

Ich frage mich, warum die unbestimmte Gottesfigur im
Christentum oftmals mit einer väterlichen Vorstellung
verbunden ist?

(nicht nur im Christentum)
es ist eben die natürlichste Erfahrung daß der „Vater“ (Mann)
aufgrund seiner biologischen Gegebenheit und seiner Aufgaben
in der Gemeinschaft für den Schutz der Familie oder Gemeinschaft
zuständig war und ist.Da würde ich keine weiteren „Geheimnisse“ zu
ergründen suchen.
Die Assoziationen Schöpfer,Beschützer,Herrscher(männlich)= Gott
sind also nahe liegend.Auch wenn es in manchen Religionen Göttinnen
gibt widerspricht es nicht dieser Logik.
Gruß VIKTOR

Hi

Äh, ja danke Katze, die Damen kenne ich (recht gut sogar) aber das war nicht eine Frage…

Es ging mir jetzt schon um die Vorfahren der Israeliten ^^

lg
Kate

Danke!
Moin Kati,

auf die Idee, im Archiv nach G’tt zu suchen, wäre ich nie gekommen.

Grüße
Pit

Hallo Kate.

Darüber weiß ich nichts, aber von Muttergottheiten habe ich in
dem Raum nie gehört, du vielleicht?

Die Schechina, die Gegenwart G’ttes ist weiblich. Davon abgesehen ging es mir um die Darstellungen in der Bibel und der Frauen dort. Hier wird einfach angenommen, dass es damals ein Patriarchat gab, ohne dass diese These anhand der Texte selbst überprüft wird. Würde man dieses tun, würde man dabei auf zahlreiche Widersprüche zu dieser These stossen, gerade auch bei den Vormüttern.

Gruss,
Eli

Moin Metapher,

vielen Dank für Deine Erklärung; mir fiel dabei Ernst Jandls Gedicht „schtzngrmm“ ein.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, wird das Wort „Schützengraben“ zunächst gesplattet. Die verbleibenden Konsonanten benutzt Jandl als Trigger, um an Angst und Grausen des Krieges zu erinnern.
Man muss sich das Gedicht anhören weil es ein Lautgedicht ist, und kein Lesegedicht.

schtzngrmm

schtzngrmm
schtzngrmm
t-t-t-t
t-t-t-t
grrrmmmmm
t-t-t-t
s---------c---------h
tzngrmm
tzngrmm
tzngrmm
grrrmmmmm
schtzn
schtzn
t-t-t-t
t-t-t-t
schtzngrmm
schtzngrmm
tssssssssssssss
grrt
grrrrrt
grrrrrrrrrt
scht
scht
t-t-t-t-t-t-t-t-t-t
scht
tzngrmm
tzngrmm
t-t-t-t-t-t-t-t-t-t
scht
scht
scht
scht
scht
grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr
t-tt
http://www.lyrikline.org/index.php?id=162&L=0&author…

Im Link wird das Gedicht von Jandl selbst gesprochen; noch eindrucksvoller finde ich diese Version http://www.youtube.com/watch?v=dgHQLLFu1pg

Grüße
Pit

Hallo.

Somit entstand durch die Entnahme der Rippe nicht nur die
Frau, sondern auch der Mann?

Im hebräischen Text ist von einer Rippe keine Rede, hier wird ein Wort für eine Hälfte einer ganzen Sache gebracht. In diesem Sinne wurde die eine Hälfte vom Mensch genommen und daraus die Frau erschaffen. So weit gehen hier auch alle jüdischen Kommentatoren, welche ich zu der Stelle kenne. Die Rippe begegnet mir hingegen nur in Übersetzungen und im christlichen Umfeld.

21Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den
Menschen, und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine
und schloß die Stätte zu mit Fleisch. 22Und Gott der HERR
baute ein Weib aus der Rippe, die er vom Menschen nahm, und
brachte sie zu ihm. {1 Korinther.11,7} 11,7

Wie schon gesagt, von einer Rippe ist hier keine Rede. Hier fällt aber (siehe spätere Stellen) schon auf, dass bis zu diesem Zeitpunkt vom Mensch die Rede ist, der weiter vorne als „Mann und Frau“ erschaffen wurde. Daneben kann Adam wohl kaum vom Fleisch reden, wenn nur eine Rippe (oder mehrere) genommen wurden.

Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, sintemal er ist
Gottes Bild und Ehre; das Weib aber ist des Mannes Ehre.{1
Korinther.11,12} 11,12

Mh, das ist keine jüdische Lehre.

denn wie das Weib vom Manne, also kommt auch der Mann durchs
Weib; aber alles von Gott.{1 Timotheus.2,13} 2,13

Das Weib wurden vom Mensch, vom Adam genonnem, auch wenn das Überbleibsel, die andere Hälfte danach Adam genannt wird, ändert dieses nichts daran, dass es erst Mensch und nicht Mann war.

Woher kommen diese Einschübe, in der Tora stehen diese nicht?

Denn Adam ist am ersten gemacht, darnach Eva. 23Da sprach
der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von
meinem Fleisch; man wird sie Männin heißen, darum daß sie vom
Manne genommen ist.
24Darum wird ein Mann Vater und Mutter
verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein ein
Fleisch. {Matthäus.19,5} 19,5

Hier sehe ich kein Widerspruch.

Also sollen auch die Männer ihre Weiber lieben wie ihre
eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, der liebt sich selbst.

Davon kann ich im Text nichts sehen, als das beide wieder zusammen finden müssen, da sie zusammen ein Fleisch sind. Auffallend ist hier auch, dass es der Mann ist, welche seine Hälfte aktiv suchen wird. Er scheint ihr hier mehr zu bedürfen, um wieder ganz zu sein, als die Frau ihn.

Gruss,
Eli

Hallo Viktor.

Auch wenn es in manchen Religionen
Göttinnen gibt widerspricht es nicht dieser Logik.

Hier muss man meines Wissens aufpassen, da eine persönliche Vaterfigur als G’tt hier doch sehr eigen ist und die anderen Götterhimmel hier solches kaum aufweisen. Meistens zeigen die Götter hier keinerlei Interesse im Mensch und müssen darum mit Opfern Milde gestimmt werden. Eine Ansprache dieser Götter an den Menschen gab es so auch kaum, ausser die Menschen wurden hier für ihr „Spiel“ oder Kriege gebraucht.

Aber hier können uns die Religionswissenschaftler hier ja einmal aufklären, wie es mit Vätern und Müttern im Götterhimmel nun wirklich aussah/aussieht?

Gruss,
Eli

Hallo Eli,

Davon abgesehen ging es mir um die Darstellungen in der Bibel und
der Frauen dort. Hier wird einfach angenommen, dass es damals
ein Patriarchat gab, ohne dass diese These anhand der Texte
selbst überprüft wird. Würde man dieses tun, würde man dabei
auf zahlreiche Widersprüche zu dieser These stossen, gerade
auch bei den Vormüttern.

hättest Du dazu eventuell weiterführende Links?

Nach meinem Kenntnisstand (der aber zugegebenermaßen etwas angestaubt ist) war Südarabien die einzige Ecke in dieser Weltengegend, in der die Kultur - teilweise sogar deutlich bis in die Neuzeit hinein - matriarchale Züge aufwies.

Beste Grüße

=^…^=