Ich frage mich, warum die unbestimmte Gottesfigur im Christentum oftmals mit einer väterlichen Vorstellung verbunden ist?
Weil die kath. Kirche (in ihrer „modernen“ Form, also nicht das Urchristentum) Frauen schon immer gern unterdrückt hat?
Hi
Na weil er aus einer patriarchalischen Gesellschaft stammt (die übrigens schon älter als die kath. Kirche ist).
Der christliche Gott ist eng verwandt mit dem jüdischen Gott, dieser entwickelte sich aus dem israelitischen Gott und dieser hat sich selbst mit den Vätergöttern (des Abraham, des Isaak, des Jakob) identifiziert.
Die Leute lebten wohl nomadisch und in Familienverbünden und hatten jeweils einen (?) Familiengott, dazu kam später der Gott, den wir heute Jahwe nennen, und der Eingottglauben und daraus entwickelte sich in etwa die heutige Gottesvorstellung.
Ein weiblicher Gott hatte da mMn nicht wirklich eine Chance.
lg
Kate
… und die wussten zuviel … das wollte „man“ nicht … deswegen wurden sie auch kurzerhand entweder als Hexen verbrannt oder erstmal für lange Zeit vom Studium ausgeschlossen.
S:smile:nja
Hallo,
vielleicht, weil im alten Testament überliefert ist, dass Gott Adam nach seinem Ebenbild schuf.
Oder weil im neuen Testament Jesus mehrfach von seinem Vater spricht. Wie hätte das ansonsten auch mit Maria klappen sollen?
Gruß,
Sax
Hallo Sonja,
war das ironisch gemeint? Sonst müssten wir das alte Fass „Hexen und Kirche“ zum 3564. Mal aufmachen.
Gruß,
Andreas
Hallo Dees,
dieses kommt einfach daher, dass früher es eine Rollenaufteilung in den Bereichen gab, wo dieser G’ttglauben seinen Ursprung hat und mit der Zuschreibung des „Vaters“ hier ein Bezug zu „damaligen“ männlichen Rollen hergestellt werden sollte. Auch G’tt selber hat an verschiedenen Stellen in der Torah (oder sog. AT) sich so vorgestellt und seine Rolle so beschrieben. Daneben tauchen hier aber noch ganz andere auf.
Hieraus nun in Folge sich einen männlichen G’tt vorzustellen oder gar ein Vorzug des Mannes vor der Frau, ist hingegen hieraus kaum abzuleiten.
Gruss,
Eli
Hallo Sax.
vielleicht, weil im alten Testament überliefert ist, dass Gott
Adam nach seinem Ebenbild schuf.
Wohl kaum, da er an dieser Stelle den Mensch als Frau und Mann schuf, als eine Einheit. Die Trennung und damit eigene Schöpfung der Frau geschah erst später.
Gruss,
Eli
Hallo Kate.
Ein weiblicher Gott hatte da mMn nicht wirklich eine Chance.
Wenn ich mir gerade bei den Vorvätern die Stellung und Rolle ihrer Frauen ansehe, müsste man hier ja eher erwarten, dass G’tt als Frau dargestellt wird.
Gruss,
Eli
Weil die kath. Kirche (in ihrer „modernen“ Form, also nicht
das Urchristentum) Frauen schon immer gern unterdrückt hat?
Bis eben wusste ich nicht, dass die Katholische Kirche schon so alt ist. Dachte zur ihrer Entstehung hätte es mindestens Jesus Geburt bedurft, denn dort war es auch vor seiner Geburt üblich G’tt als Vater (des jüdischen Volkes) anzusehen.
Gruss,
Eli
Hi Andreas,
es war nicht ironisch gemeint, dafür ist es zu tragisch.
Gruß, S:smile:nja
abseits des eigentlichen Themas
Hallo Eli,
das 'rth’graphische Zeichenspiel bei Deiner Schreibweise des W’rtes „G’tt“ verstehe ich nicht.
Meine Imitation dürfte, linguistisch gesehen, völliger Blödsinn sein.
Bitte klär mich auf!
Grüße
Pit
FAQ
Hallo,
das 'rth’graphische Zeichenspiel bei Deiner Schreibweise des
W’rtes „G’tt“ verstehe ich nicht.
Meine Imitation dürfte, linguistisch gesehen, völliger
Blödsinn sein.
die Frage scheint langsam ein Thema für die FAQ zu werden.
Gruß
Torsten
splatten = enttabuisieren
man nennt diese Schr*bw*se „splatten“. Das Wort, das in ausgeschriebener Weise nicht erscheinen soll, weil es auch nicht ausgesprochen werden soll, wird „zerstört“ geschrieben, wodurch ihm seine sakrale Valenz genommen wird.
Über den Zusammenhang von Tabu, bzw. enttabuisierender „gesplatteter“ Schreibweise und dem „Trigger“ in psychischen Kontexten haben wir im Psychobrett einmal ausführlich ausgetauscht:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Ok. Werde mal ein ausführlicheres FAQ draus machen.
Gruß
Metapher
Ok. Werde mal ein ausführlicheres FAQ draus machen.
Danke
Hi
Darüber weiß ich nichts, aber von Muttergottheiten habe ich in dem Raum nie gehört, du vielleicht?
lg
Kate
Servus Eli,
vielleicht, weil im alten Testament überliefert ist, dass Gott
Adam nach seinem Ebenbild schuf.Wohl kaum, da er an dieser Stelle den Mensch als Frau und Mann
schuf, als eine Einheit. Die Trennung und damit eigene
Schöpfung der Frau geschah erst später.
Somit entstand durch die Entnahme der Rippe nicht nur die Frau, sondern auch der Mann?
Ist dann diese Übersetzung falsch:
21Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine und schloß die Stätte zu mit Fleisch. 22Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er vom Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. {1 Korinther.11,7} 11,7
Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, sintemal er ist Gottes Bild und Ehre; das Weib aber ist des Mannes Ehre.{1 Korinther.11,12} 11,12
denn wie das Weib vom Manne, also kommt auch der Mann durchs Weib; aber alles von Gott.{1 Timotheus.2,13} 2,13
Denn Adam ist am ersten gemacht, darnach Eva. 23Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin heißen, darum daß sie vom Manne genommen ist. 24Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein ein Fleisch. {Matthäus.19,5} 19,5
und sprach: „Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und werden die zwei ein Fleisch sein“?{Epheser.5,28} 5,28
Also sollen auch die Männer ihre Weiber lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, der liebt sich selbst. 25Und sie waren beide nackt, der Mensch und das Weib, und schämten sich nicht.
Gruß,
Sax
Hallo Sonja,
dann such mal bitte entsprechende Artikel hier oder bei Mittelalter oder Geschichte zum Thema. Wir hatten das schon öfter, und wie so oft ist die Geschichtswissenschaft auch in diesem Punkt viel weiter.
Viele Grüße und für Fragen stets offen,
Andreas
Hi Kate,
da hätte die Ecke schon Einiges zu bieten - von Isis in Ägypten über Astarte in Phönizien und Inanna im Zweistromland bis hin zu verschiedenen Göttinnen in Südarabien (–> Königin von Saba).
Leider kamen diese alle aus einem polytheistischen Umfeld, und außer in Südarabien war die Umgebungskultur auch rein patriarchalisch strukturiert.
Grüße
=^…^=