G.W.Bush, der historische Staatsmann?

Hallo Nah-Ost Experten,

seit heute früh glaube ich daran, daß der amerikanische Präsident tatsächlich am Wege zu historischer Größe ist. Anlaß war die endgültige Eroberung das Saddam Flughafens und damit mein Glaube an einen baldigen Sieg der USA über das Regime im Irak.

Bisher dachte ich, der Krieg in Afghanistan und im Irak wäre auf unausgegorene Gedanken der USA Chefs zurückzuführen. Jetzt denke ich folgendes:

Der Anschlag am 09.11.01 musste zu einem Gegenschlag führen. Daß Bushs Afghanistan Feldzug erfolgreich sein könnte - nach dem Desaster der Russen dort - habe ich für unwahrscheinlich gehalten. Trotzdem war es ein Sieg der USA. Genau so habe ich angezweifelt, daß Sharon sich gegen den Terror der islamistischen Banden durchsetzen würde. Auch Israel hat mit seiner Härte zumindest weitere Escalation verhindert.

Nach dem Austausch der Regierung im Irak, wird (könnte) Bush seinen Diplomaten den Aufrag geben, alle arabischen Herrscher zu warnen (mit Absetzung zu drohen), islamistische Gruppen weiter zu unterstützen. Dies gilt auch für (indirekte?) finanzielle Unterstützung unter dem Deckmantel der Religion.

Stärke und Unbarmherzigkeit verstehen auch die Araber (auch die Herrscher und auch die Imans) - Diskussion und Überzeugungsversuche werden oft als Feigheit und Unfähigkeit ausgelegt und sind manchmal nicht wirkungsvoll. Terror basiert sehr viel auf fanatischer Mißinterpretion von Religion, er braucht aber auch Geld. Zumindest die Petrodollars könnte man den Terror-Organisationen sperren.

Danach könnte den Palästinensern ein Staat zugesagt werden, und auch Sharon wird zur Mäßigung gezwungen werden können. Wenn diese meine Theorie zutrifft, wäre der größte Krisenherd im Nahen-Osten beseitigt.

Bush wäre dann tatsächlich ein Staatsmann, dem man international Anerkennung zollen müßte. Die nächsten Wochen werden es zeigen.

Hoffentlich habe ich recht, Grüße, Rudolf

lol
Hi Rolf,

das war alles ironisch gemeint, oder?

Frank

Pure Ironie
Hallo RuBa,

ich mache mir nicht die Mühe, die einzelnen Punkte deines Threads hier zu kommentieren.

Nur so viel:

Ich zolle jedem Menschen Respekt, wenn er etwas auf friedlichen Wege zustande bringt… siehe beispielsweise Mahatma Gandhi - da gab es keine indischen Truppen, die die Engländer rausgeschmissen haben…

Aber: Einem demokratischen gewählten Diktator, der wie ein wahnsinniger Bomben auf ein Land prasseln lässt, dem die Zivilbevölkerung egal ist, dem sein eigenes Land egal ist, der nur seinen Kopf durchsetzen, als friedensbringenden Staatsmann seine Anerkennung zu bringen, halte ich für sehr bedenklich wenn nicht asozial.

Sorry, aber ich glaube, auch du hast aus der Geschichte nichts gelernt.

Hoffentlich hast du Unrecht…

Mit kopfschüttelnden Grüssen
Matthias

hi
das kann eben nicht dein voller Ernst gewesen sein??

Masei1202

Hallo,

Aber: Einem demokratischen gewählten Diktator,

Da bin ich andrer Meinung…

Andreas

Doch, ich hoffe es stimmt

hi
das kann eben nicht dein voller Ernst gewesen sein??

Masei1202

Hallo,

warum sollte meine Theorie nicht richtig sein?

er wäre doch schön, oder?

Grüße, Rudolf

Hallo,

Aber: Einem demokratischen gewählten Diktator,

Da bin ich andrer Meinung…

Und welcher? :smile:)

Matthias

Purer Ernst

Sorry, aber ich glaube, auch du hast aus der Geschichte nichts
gelernt.

Hallo Matthias,

so sehr ich dir inhaltlich recht gebe:
Es ist nun mal so, dass wir aus der Geschichte sofort die Namen der Staatsmänner anführen können, die Kriege geführt haben.
Bei friedliche Erfolgen muss man erst mal nachdenken.

Das menschliche Gehirn kann sich weltpolitische Katastrophen einfach besser einprägen.

Gruß Ivo

Hallo,

meiner Ansicht nach war die Präsidentenwahl eine reine Farce. Ein Witz. Ein geschickt durchgeführter Wahlbetrug…

  1. Ich kann an diesem Wahlsystem nichts demokratisches finden. Was soll das, wenn jemand Präsident werden kann, wenn er weniger Stimmen hat als sein Gegenkandidat???

  2. Die Gerichtsurteile wurden zum einen durchgeführt von extrem befangenen Personen und zum anderem mit total scherzhaften Begründungen. Wer eine erneute Zählung der Stimmen unterbindet, nur um ein Überstimmen von Bush zu verhindern, hat für mich kein Recht gesprochen.

  3. Das Verbot für straffällig in Erscheinung Getretene (tolles Wort, hm?) ist irrwirtzig. In Deutschland wären ware Menschentrauben vor das BVerfG gelaufen um dagegen zu klagen, dass wegen ähnlichem Namen, gleichen Geburtstag oder Falschparken die Wahlberechtigung entzogen wird.

Das wären erstmal die gröbsten „Verfehlungen“, die mir einfallen würden.

Andreas

Moin,

  1. Ich kann an diesem Wahlsystem nichts demokratisches finden.
    Was soll das, wenn jemand Präsident werden kann, wenn er
    weniger Stimmen hat als sein Gegenkandidat???

Ist übrigens auch mit dem deutschen Wahlsystem möglich (Überhangsmandate).

Ciao

Ralf

hallo Ralf,
das ist richtig… doch gibt es keine Möglichkeit Falschparker von der Wahl auszuschließen.
Wären in D. diese Vorkommnisse gewesen, das BVerfG hätte am nächsten Tag eingegriffen und die gesamte Wahl für ungültig erklärt.
Im Fall Bush wäre der Wahlkandidat sogar im Gefängnis gelandet.
Die USA mögen mal eine Demokratie gewesen sein, doch z.Zt. sind sie es wahrlich nicht mehr.
Und wenn die Pessimisten Recht haben, dann war die letzte Wahl die wirklich letzte. Dann gibt es keine mehr. Vielleicht setzt sich dann Bush die Kauserkrone auf.
„Wir, von Gottes Gnaden, erklären hiermit…“
Grüße
Raimund

Moin,

  1. Ich kann an diesem Wahlsystem nichts demokratisches finden.
    Was soll das, wenn jemand Präsident werden kann, wenn er
    weniger Stimmen hat als sein Gegenkandidat???

Ist übrigens auch mit dem deutschen Wahlsystem möglich
(Überhangsmandate).

war das nicht die 4-zu-4 Entscheidung des BVerfG?
Wobei das in Deutschland wohl noch nie passiert ist, das wegen der Überhangmandate ein Kanzler entschieden wurde…
In den USA war es ja wesentlich fieser…

Ich frage mich, wann es endlich eine dritte konkurrenzfähige Partei geben wird… (eine, die sich von den beiden unterscheidet…)

Andreas

  1. Ich kann an diesem Wahlsystem nichts demokratisches finden.
    Was soll das, wenn jemand Präsident werden kann, wenn er
    weniger Stimmen hat als sein Gegenkandidat???

Ist übrigens auch mit dem deutschen Wahlsystem möglich
(Überhangsmandate).

war das nicht die 4-zu-4 Entscheidung des BVerfG?

Weiss ich nicht. Es gibt ja auch noch eine andere Möglichkeit:
Union 40%
FDP 6%

SPD 40%
Grüne 4%
PDS 4%

Dann wird meinetwegen Koch Kanzler, obwohl die SPD-, Grüne und PDS-Wähler ihn nicht gewollt haben und auch nicht gewählt hätten.

Wobei das in Deutschland wohl noch nie passiert ist, das wegen
der Überhangmandate ein Kanzler entschieden wurde…
In den USA war es ja wesentlich fieser…

Ja, passiert ist dies wohl noch nie. Aber etwas anderes gab es:
Union (Wahlkampfaussage gegen Schmidt) 44,5%
SPD (Wahlkampfaussage für Schmidt) 42,9%
FDP (Wahlkampfaussage für Schmidt) 10,6%

Und doch wurde in einem solchen Parlament Kohl (CDU) zum Kanzler gewählt. Ok, es gab danach schnell Neuwahlen, aber diese wurde nur durch Verfassungsbeugung (meiner Meinung nach: Verfassungsbruch) erreicht. Denn Kohl stellte die Vertrauensfrage und die Union enthielt sich (ich glaube auch die FDP) und die SPD stimmte natürlich gegen ihn. Damit hatte er nicht mehr die Mehrheit, obwohl er sie ja offensichtlich hatte, und es gab Neuwahlen.

Ich frage mich, wann es endlich eine dritte konkurrenzfähige
Partei geben wird… (eine, die sich von den beiden
unterscheidet…)

Wird es kaum geben. Das ist ja das Problem. Denn man braucht viel Geld, um in den USA Wahlkampf zu machen. Dieses muss über Spenden angeworben werden. Und diese Spenden kommen nun mal meistens von den Reichen, die damit auch (mindestens) Einfluss auf Kandidat und Programm haben. Das ist ja das Problem.

Ciao

Ralf

Es ist nun mal so, dass wir aus der Geschichte sofort die
Namen der Staatsmänner anführen können, die Kriege geführt
haben.

Als große Staatsmänner gelten dabei aber nur solche, die ihr Land selbst in die Lage versetzt haben diese Kriege zu führen. An der jetzigen Stärke der USA hat Bush aber keinen Anteil. Ihm ist das alles in den Schoß gefallen und er mißbraucht diese Macht ohne daß dahinter ein zukunftsweisendes Konzept zu erkennen ist. Die brachiale Durchsetzung amerikanischer Interessen mit militärischer Gewalt sichert ihn jedenfalls noch keinen Ehrenplatz in den Geschichtsbüchern.