Gab es überhaupt einen Putsch?

Hi!

Es ist doch nicht zu glauben…die alten EdelKommunstisten…sitzen in Russland wieder am Ruder…

Vor zehn Jahren wollten sie die Sowjetunion mit Gewalt retten. Heute sind sie, wenn nicht in Amt, so doch in Würden.

Von Zita Affentranger, Moskau, tagesanzeiger.ch.

Am 19. August 1991 waren sie angetreten, das Vaterland (die Sowjetunion) zu retten und das arbeitende Volk vor schrecklichem Ungemach (demokratische Reformen) zu retten. Anlässlich des Jubiläums des Umsturzversuches sind die einst hohen Funktionäre der Sowjetunion wieder mal zusammen aufgetreten. Sie seien zu schlecht organisiert gewesen, ein Grund für das Scheitern des Umsturzes sei der zurückhaltende Gebrauch von Gewalt gewesen, erklärten die Putschisten. Zwar waren im August 1991 Panzer in Moskau eingefahren, doch wurde nicht geschossen, und eine Menschenkette vor dem Weissen Haus, wo der damalige russische Präsident Boris Jelzin zum Widerstand aufrief, verhinderte die Stürmung des Gebäudes. Drei junge Menschen starben dennoch.

Wie chaotisch und ungerecht die Putschisten die letzten zehn Jahre auch beschreiben, sie selber haben sich nicht schlecht in die neue Zeit gerettet. Nach dem Putsch wurden sie zwar alle verhaftet, sassen aber nur für einige Monate ein; 1994 wurden sie von der Duma amnestiert. Einige der rührigen Herren starteten bereits vorher ihre neuen Karrieren: Gennadi Lukjanow etwa, einst der Chef des Obersten Sowjets, und Wassili Starodubzew, einst Kolchosverwalter, wurden noch während des Gerichtsverfahrens ins Parlament gewählt. Wegen seiner neuen Aufgabe erschien der angeblich kranke, in Wahrheit einfach viel beschäftigte Lukjanow nie im Gerichtssaal. Bis heute ist er einer der profiliertesten Abgeordneten. Seine Vergangenheit ist so gut wie getilgt.

Zwei Jahre nach dem Umsturzversuch fragte er in einem Interview: „Welchen Putsch? Es gab keinen Putsch.“

Auch Gennadi Warennikow, der die Amnestie ausschlug und schliesslich vom Obersten Gericht freigesprochen wurde, sass eine Weile in der Duma. Heute ist der einstige Vizeverteidigungsminister der Sowjetunion Vorsitzender des Veteranenverbandes.

Der frühere Premierminister der UdSSR, Walentin Pawlow, hat den Schrecken der Wirtschaftsreformen getrotzt und ist Privatbanker geworden. Ex-Verteidigungsminister Dmitri Jasow arbeitet - auf Einladung Jelzins - seit 1998 als Berater für das Verteidigungsministerium. Der ehemalige KGB-Chef Wladimir Krjutschkow berät verschiedene Firmen, auch eine, die dem Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow nahe steht. Letztes Jahr wurde ihm eine besondere Ehre zuteil: Der neue Präsident Wladimir Putin lud ihn zu seiner Amtseinsetzung ein.

Die steilste Karriere hat jedoch Wassili Starodubzew gemacht. Nach der Amnestie ist er nach Tula zurückgekehrt und hat die Leitung jener Kolchose wieder übernommen, die er vor dem Putsch geleitet hatte. Drei Jahre später wurde er mit 62 Prozent der Stimmen zum Gouverneur des Oblast Tula gewählt, vor einigen Wochen ist er im Amt bestätigt worden, mit 72 Prozent der Stimmen. Innerhalb der Kommunistischen Partei ist er heute die Nummer drei.

Diese Woche hat Starodubzew nicht wegen des August-Putsches Schlagzeilen gemacht, sondern wegen eines anderen Jahrestages: Im September wird das (nur fast) runde Jubiläum von 621 Jahren Schlacht auf dem Schnepfenfeld (Kulikowo Pole) gefeiert, das im Oblast Tula liegt. Gouverneur Starodubzew wollte zu diesem Anlass dem dortigen Kloster eine Glocke spenden. Was das Publikum empörte: Der Putschist von einst wollte die Glocke mit seinem Konterfei zieren - obwohl er mit dem damaligen Sieg über die Tataren wirklich nichts zu tun haben kann. Starodubzew, der behauptet, in seinem Oblast habe das Volk das Sagen, versuchte die Wellen zu glätten: Neben seinen Gesichtszügen soll nun auch das Porträt des Heiligen Sergei von Radonesch angebracht werden, der den Moskauer Grossfürsten Dmitri Donskoi vor der Schlacht gegen den Tataren Mamai gesegnet und der neu erstehenden russischen Nation zum Sieg verholfen hat.

…sagt’ mal…ist der Starodubzew nicht schwachsinnig ?

Hat diese ungute Enwicklung nicht Folgen in der westlichen Denke von wegen Verlaesslichkeit der Russen?

Oder sind die Karrieren tatsaechlich nur Randerscheinungen ?

Gruss
dizarus

Ja; Punsch gibt es. o.T
.

worüber wunderst du dich denn eigentlich ?

stellst hier texte ins brett, und fragst alle beteiligten, wie es denn sein könne , daß eins und eins zwei ist.

schabowski - rechtskräftig verurteilt - ist heute wahlkampfberater der cdu. und ?

politik ist ein dreckiges geschäft, sonst nichts.

und ich dachte - gerade du, der hier wie der weise rabe über sämtliche bretter fliegt um wahrheiten zu verkünden, hätte das kapiert…

schönen tach noch - euro dariusz, glänz doch mal mit eigenen dingen, anstatt hier krestomatien zu „veröffentlichen“

Gruss vom TOM

Hi

schabowski - rechtskräftig verurteilt - ist heute
wahlkampfberater der cdu. und ?

Achne …WAS stellst du da oben rein:

Pressetexte!

…oder aus dem Finger gesogen ?

Gruss

dizarus