Hallo!
Das ist vollkommen richtig und entspricht auch der Alltagserfahrung. Jeder behauptet ja, dass ein schwerer Körper schneller fällt als ein leichter, und man muss erst mühsam lernen, dass „eigentlich“ alle Körper gleich schnell fallen.
Grund: Entscheidend für die Beschleunigung ist das Verhältnis aus beschleunigender Kraft und träger Masse eines Körpers. Wenn ich im luftleeren Raum einen Körper doppelter Masse habe, so erfährt er auch die doppelte Kraft. Die Beschleunigung bleibt damit gleich.
Mit Luftwiderstand sieht es völlig anders aus. Am leichtesten versteht man es mit einem Zahlenbeispiel: Ein magersüchtiger Radfahrer hat eine Masse von 50 kg, ein eher schwergewichtiger Radfahrer bringt 100 kg auf die Waage (jeweils inklusive Fahrrad). Bei einem 10%igen Gefälle erfahren sie eine Hangabtriebskraft von 85 bzw. 170 N. Beide haben annhähernd den gleichen Luftwiderstand von - sagen wir 75 N. Nun erfährt der leichte Radfahrer ein beschleunigende Kraft von (Hangabtriebskraft - Luftwiderstand) = 10 N, der schwere Radfahrer von 95 N. Damit ist die beschleunigende Kraft auf den schweren Radfahrer 9,5mal größer als auf den leichten Radfahrer, obwohl die träge Masse nur doppelt so groß ist! Die Beschleunigung fällt - in diesem Falle - also beim schweren Radfahrer über viermal größer aus.
Michael