Ganz viele Fragen wg. Aquarium/Axolotl

Hallo,

ich hab mir so schnaps-idee-mäßig in den Kopf gesetzt, daß ich gerne Axolotl halten würde. Auf den Web-Seiten, die ich per google gefunden habe, werden sie als problemlos zu halten beschrieben. Fragen hab ich aber dennoch einige, weil ich von Aquarien bis jetzt überhaupt keine Ahnung habe. Also:

Als Beckengröße für 3-5 Tiere werden ca. 130 l empfohlen. Das entspricht meiner Rechnung nach einem Aquarium von 50x50x75 cm (= 150 l). Irgendwie kommt mir das aber so klein vor, wenn doch ausgewachsene Tiere 24-27 cm groß werden. Oder brauchen die net so viel Platz?
Es wird ein ungeheiztes Aquarium empfohlen. Einen Filter braucht man doch aber sicher trotzdem, oder? Wieviel „Arbeit“ macht so ein Aquarium? Kann ich z.B. mal für zwei Tage wegfahren, oder muß sich wirklich täglich darum gekümmert werden. (Das kommt nicht so häufig vor, aber zwei- oder dreimal im Jahr halt schon.)
Worauf muß ich ggf. beim Kauf eines Aquariums und der Tiere unbedingt achten?
Können diese Tiere krank werden, und wer hilft mir im Krankheitsfall? Der ganz normale Tierarzt?
Muß ich in einem Altbau mit Holzbalken-Decken etwas Besonderes beachten, wenn ich ein Aquarium dieser Größe aufstellen möchte? (Ich hab den Thread weiter unten gelesen, aber da geht es ja um ein viel größeres Becken.)

Ich weiß, das hört sich für „Kenner & Könner“ wohl alles ziemlich naiv an. Aber mich möchte mir auf jeden Fall der Anschaffung sicher sein, daß ich die Tiere auch vernünftig versorgen und pflegen kann. Ansonsten lasse ich es lieber.

Danke für Tipps und Antworten sagt
Sams

Ja, die sind niedlich, die Axolotels. Ich teile Deine Ahnung, dass die Beckengröße ein bischen knapp bemessen ist. Ein gutes Maß wären die 160 Liter Becken, die 40 cm tief sind, aber einen Meter lang.
Bei Fischen rechnet man das so, dass für ein gutes Verhältnis ein Zentimeter Fisch zwei Liter Wasser braucht, Du also in 150 Litern Wasser 75 Zentimeter Tier halten könntest, also maximal drei ausgewachsene Axolotls. Fünf fänd ich was viel.
Einen Filter brauchst Du auf jeden Fall, weil die Tierchen ja auch was essen und verdauen. Und weil sie anders als 50 kleine Neonfischchen nicht fünzig kleine gut abbaubare Würstchen machen sondern drei große, auch einen ausreichenden. Spar da bloss nicht dran, Du ärgerst Dich nachher schwarz wenn Du alle zwei Tage fünf Frischwassereimer zum Becken schleppen musst.
Du kannst das Ganze dann schon mal eine Woche sich selbst überlassen. Gerade Kaltwassertiere haben auch „Winter“ wo sie in der Natur nichts zum fressen finden und den Organismus auf Sparflamme schalten. Den Fortpflanzungszyklus bei Axolotls leitet man übrigens so ein, dass man nach und nach das Wasser unter Null bringt, Eiswürfel ins Becken wirft oder die Tiere tagelang in den Kühlschrank stellt. sie bewegen sich dann so gut wie gar nicht und fressen auch nicht. Wenns dann wieder wärmer wird, glauben sie, es sei Frühling und paaren sich. Wenn Du einmal im Jahr länger wegwillst, würde sich das anbieten.
Gruß
Andrea

Hallo Sams,

obwohl ich selber von diesen Tieren keine Ahnung habe, ein paar Anmerkungen zu Deiner Frage:

…Fragen hab ich aber dennoch einige, weil ich von
Aquarien bis jetzt überhaupt keine Ahnung habe. Also:

Als bloody beginner sollte man eigentlich erstmal mit „normalen“ Aquarienbewohnern beginnen. Also man ein paar Bücher konsumieren, ein Becken einrichten und einfahren, Besatz rein und mal ein Jahr pflegen. Im Laufe der Zeit sieht man, ob man damit zurechtkommt, oder ob z.B. die bessere Hälfte den Aufstand probt, weil man beim monatlichen Teilwasserwechsel ständig Tropfen auf der Auslegware hinterlässt. Oder ob einem bei dem Müff eines „vollen“ Filters beim Säubern das Frühstück wieder aus dem Gesicht fällt. :wink:

Als Beckengröße für 3-5 Tiere werden ca. 130 l empfohlen. Das
entspricht meiner Rechnung nach einem Aquarium von 50x50x75 cm
(= 150 l).

Also erstens sagt mein Taschenrechenner dazu knapp 190 l, zweitens wäre ein solches Becken zu hoch für die Tiere. Die brauchen Grundfläche, nicht Schwimmraum.

Irgendwie kommt mir das aber so klein vor, wenn

doch ausgewachsene Tiere 24-27 cm groß werden. Oder brauchen
die net so viel Platz?

Also mein google hat gemeint, 2 Tiere pro 80er Becken. 80er Becken mit Standardmaßen (2:1:1) hat ca. 130l.

Es wird ein ungeheiztes Aquarium empfohlen. Einen Filter
braucht man doch aber sicher trotzdem, oder? Wieviel „Arbeit“
macht so ein Aquarium? Kann ich z.B. mal für zwei Tage
wegfahren, oder muß sich wirklich täglich darum gekümmert
werden. (Das kommt nicht so häufig vor, aber zwei- oder
dreimal im Jahr halt schon.)

Filter auf jeden Fall. Arbeit? An täglichen Arbeiten eigentlich nur das Füttern der Tiere. Die Axolotl sind afaik Fleischfresser, da dürfte es schwierig sein, automatisch füttern zu lassen. Wobei ein Fastentag von fast jeden Tier überstanden wird.

Ansonsten 1-2mal im Monat Wasserwechsel. Seltener Reinigung des Beckens/Filter, Pflanzen lichten, Algen schaben,… nicht wirklich viel Arbeit.

Worauf muß ich ggf. beim Kauf eines Aquariums und der Tiere
unbedingt achten?

Solche Tiere würde ich nicht in der Zoohandlung holen sondern direkt beim Züchter. Besser noch: VOR der Anschaffung einen entsprechenden Verein suchen.

Können diese Tiere krank werden, und wer hilft mir im
Krankheitsfall? Der ganz normale Tierarzt?

Kaum. Auch hier wieder: Verein oder Züchter.

Ich weiß, das hört sich für „Kenner & Könner“ wohl alles
ziemlich naiv an. Aber mich möchte mir auf jeden Fall
der Anschaffung sicher sein, daß ich die Tiere
auch vernünftig versorgen und pflegen kann. Ansonsten lasse
ich es lieber.

Sehr vernünftig! Virtuelles *

Gruß
Stefan

Thanx!
Hallo, Andrea!

Danke für die ausführliche Antwort. Wobei die Vorstellung, Tiere im Kühlschrank „einzulagern“ mir ja eher zwiespältige Gefühle verursacht. (c: Und nach einem Wochenendausflug jedesmal mit Nachwuchs „belohnt“ zu werden? Na, ich weiß nicht. *lach*

Ich denke noch eine Weile drüber nach, lese etwas darüber, stöbere weiter im Netz und entscheide dann.

Morgen-Gruß vom
Sams

Danke!
Hallo, Stefan!

Danke auch dir für die Antwort. Die Idee, erst „normale“ Aquarienbewohner zu halten, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Könnte ich verstehen, wenn es sich bei den Axolotl um schwierig zu haltende Tiere handeln würde, das hatte ich aus der bisherigen Lektüre allerdings nicht so verstanden - eher im Gegenteil. Es käme mir falsch vor, für eine begrenzte Zeit z.B. Fische zu halten, die ich eigentlich ja gar nicht will, um sie dann abzugeben, wenn ich mich „fit genug“ für die eigentlichen Wunschtiere fühle.

Das mit der Beckengröße leuchtet mir sehr ein. Also mehr Grundfläche und weniger Höhe. Und die Idee mit dem Verein gefällt mir. Das ich Tiere vom Züchter kaufe und nicht aus der Zoohandlung ist selbstverständlich für mich.

Danke für deine Hilfe,
Sams

Bitte!
Hallo Sams,

Danke auch dir für die Antwort. Die Idee, erst „normale“
Aquarienbewohner zu halten, kann ich nicht ganz
nachvollziehen…Es käme mir falsch vor, für
eine begrenzte Zeit z.B. Fische zu halten, die ich eigentlich
ja gar nicht will, um sie dann abzugeben, wenn ich mich „fit
genug“ für die eigentlichen Wunschtiere fühle.

Ich wollte damit nicht sagen, dass Du die Fische dann in den Gully kippen sollst :wink: Aber: Fische sind wesentlich leichter zu verschenken/abzugeben als Schwanzlurche, wenn man nach einigen Monaten merkt, dass man doch nicht der „Aquarientyp“ ist. Es gibt nun mal Leute, denen sich z.B. die Oberlippe kräuselt, wenn sie lebende Futtertiere zubereiten sollen. (Der Anteil an „iiiigittipfui“ Momenten im Leben eines Aquarianers ist mindestens genauso hoch wie bei Katzen/Hundehaltern :wink: )

Viele Leute machen den Fehler, ein Aquarium als Möbelstück mit Innenleben anzusehen - oder erwarten Tiere „zum Spielen“. Der Anteil der Leute, die das Aquarium nach einer Weile wieder abgeben, ist sogar höher als bei anderen Haustieren. Offensichtlich ist die Hemmschwelle bei Kaltblütern geringer.

Wenn Du Dir natürlich sicher bist, das dies Dein Hobby für die nächsten Jahre sein soll - nur zu. Mein Tipp sollte auch kein mahnend erhobener Zeigefinger sein, sondern ein Rat aus Erfahrung.

Gruß
Stefan

1 Like

Öhm…
Hallo, zum Zweiten, Stefan!

Nein, als mahnenden Zeigefinger hab ich das keineswegs aufgefaßt. Ich hab nur tatsächlich Schwierigkeiten, mir ein Tier anzuschaffen mit dem Hintergedanken, es ohnehin wieder abzugeben - egal ob Fische oder anderes Viechzeuchs. Darum zögere ich auch immer noch und überlege, ob das nur eine Schnapsidee ist, oder ich wirklich für 10-12 Jahre Lurche halten möchte. Vielleicht lade ich mich mal bei einem Züchter zum Filtersäubern ein *g*. Dann kann ich schauen, wie weit meine Ekelgrenze geht…

Wie gesagt: Ich hatte dir das überhaupt nicht übel genommen, ganz im Gegenteil!

Herzlichen Gruß vom
Sams *diebisjetzt"nur"zweiHundeihreigennennt*

P.S. Vielleicht entscheide ich mich nach dem Besuch ja doch lieber für einen Bildband über die Axolotl. *ggg*

Hallo Andrea,
also, ich trage mich ja auch mit dem Gedanken mir zwei Axolotl zuzulegen, nachdem ich diese Tier, die ich noch nie zuvor gesehen hatte, in einem Aquariumladen gesehen habe und mich erst einmal schlau machen mußte,was das überhaupt für Tiere sind (für mich sahen sie auf den ersten Blick wie Minisaurier aus, wegen der ausgestellten Kiemen).
Ich habe auch die entsprechenden Seiten im Web durchforstet bezüglich ihrer Haltung. Aber ich habe nirgends einen Hinweis darauf gefunden oder eine Randnotiz, daß man sie im Kühlschrank „einlagern“ kann. Ist das wirklich Dein Ernst?
Die Temperatur absenken für einen quasi "Winterschlaf"okay, aber in den Kühlschrank stellen?

Gruß

Posy

Hallo Posy

Axolotl sind Lurche, die das letzte Entwicklungsstadium nicht durchlaufen. Wegen web-Seiten: Guck mal unter www.gregor-online.de. Er hält welche, empfhielt aber 1000 Liter Aquarien. Bezüglich Kühlschrank: Unter 10 Grad fallen sie in Kältestarre, können aber auch Frost ab. Das mit dem Kühlschrank ist kein Scherz. Es ist schwierig, eine Eisdecke im Aquarium zu halten, die Tiere registrieren unterkühlt eh nichts mehr, im Teich ist es auch eiskalt und dunkel, außerdem bewegen sie sich nicht, atmen kaum und fressen nichts, der Unterschied dürfte ihnen also nicht auffallen. Eine Bekannte von mir macht das so, wenn sie wegfährt, gibts erst kaltes Wasser und dann drei Wochen Kühlschrank. Steht glaub ich auch im Aquarien-Atlas, Mergus-Verlag Band 1.