Bei einem Termin in meinem zuständigen Arbeitsamt wo ich mich über die Möglichkeiten einer Umschulung informieren wollte hat man mir mitgeteilt dass es seit 2005 nun so sei daß rundweg alle Umschulungen, die nicht lediglich wenige Wochen nur dauern und als Modul-Formen angesehen werden können, abgelehnt würden. Also nichts könnte mehr gefördert werden.
Kann ich mir nicht richtig vorstelle - lasse mich aber auch gerne belehren. Es kommt mir nur etwas spanisch vor dass jahrelang oft ohne Sinn und Verstand 45jährige Fabrikarbeiterinnen zu Erziehern ausgebildet wurden, Personen mehrfach Umschulungen erhielten, auf Teufel-komm-raus MedienGestalter produziert wurden u.s.w…
Und jetzt auf einmal gar nichts mehr?
Nichtmal wenn man schon eine Basis im gewünschten Berufsfeld hat?
Bitte sagt mal was dazu - vorzugsweise vielleicht Arbeitsamtangestellte und andere Profis. Vermutungen helfen hier, denke ich, nicht.
Ich gebe in direkten Mails auch gerne nähere Infos zur aktuelle Sache, wenn mir jemand mit einer Idee wirklich helfen kann.
hier findest du das aktuelle Gesetz SGB III http://www.bmgs.bund.de/download/gesetze_web/gesetze…
der § 85 Abs. 2 ist maßgeblich. Der Begriff Umschulung kommt in diesem Gesetz seit langem nicht mehr vor - das ist generell Weiterbildung. Hier findest du das Merkblatt dazu http://www.arbeitsagentur.de/content/de_DE/hauptstel… Nach all dem bleibt festzustellen, dass eine „Umschulung“ nach dem Willen des Gesetzgebers gefördert werden kann. Solltest du mit der Aussage deiner Agentur nicht einverstanden sein ist zu empfehlen, einen schriftlichen Antrag zu stellen(das kann dir nicht verwehrt werden). Solltest du dann einen Ablehnungsbescheid erhalten, kannst du Wiederspruch einlegen und nach einer weiteren Ablehnung vor dem Sozialgericht klagen (alles kostenfrei).
Gruß
konzepi
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo,
ich kenne mich zwar weniger gut mit der Gesetzeslage aus, kann dir aber aus meiner Praxis als Trainerin im Umschulungs-/Weiterbildungsbereich bestätigen, dass in den letzten Jahren sehr sparsam und wesentlich strenger mit Umschulungen umgegangen wird. Umschulungen im Sinne einer neuen Berufsausbildung mit beispielsweise IHK-Abschluss.
Für Umschulungen spielt z.B. auch das Alter eine Rolle, außerdem werden oft so genannte Eignungsfeststellungen vorgeschaltet.
Dass es nun aber überhaupt keine mehr geben soll, dass kann ich nicht bestätigen.
Modulare Weiterbildungen gibt es ebenfalls weiterhin, sie werden nur etwas strenger gehandhabt.
Im Grunde genommen ist es prinzipiell nicht schlecht, wenn man beim Arbeitsamt über Sinn und Unsinn von Umschulungen nachdenkt und nicht alles blind bewilligt. Es wäre nur wünschenswert gewesen, dass das Arbeitsamt in den vergangenen Jahrzehnten etwas sinnvoller solche Maßnahmen bewilligt hätte und eben nicht aus jeder Erzieherin eine EDV-Fachkraft o.ä. hätte machen wollen. Nun sind die Kassen leer und alle umgeschulten EDV-Fachkräfte haben weiterhin nichts. Und diejeneigen, für die eine Umschulung heute tatsächlich Sinn machen würde, schauen auch in die Röhre.