Problemstellung.
Ich habe einen sehr hügeligen, löchrigen Garten, welchen ich
begradigen möchte (mit ein paar % Gefälle logischerweise).
Frage: wie bekomme ich denn über die Distanz
von 10m eine vernünftige in Waage/Wasser liegende Fläche hin?
Meine Wasserwaage ist nur 2m lang.
Vielen Dank für eure Hinweise
Antwort:Einebenen einer Geländefläche
Form des Grundstückes rechteckig, quadratisch, vieleckig, rund - egal,
Vorhandene Oberflächenstruktur - egal,
herzustellende Oberfläche frei wählbar,eben und waagerecht, einseitig geneigt schief, schräg, im Gefälle - egal
Material aus dem Baumarkt:
6 Pfähle, Durchmesser 5 cm, Länge je nach vorhandener Geländeneigung 0.5 bis 1,0 m
50 m Maurerschnur, rot, reißfest, wetterbeständig
Vorgehensweise:
4 Eckpunkte, möglichst an Grundstücksgrenze aber nahe genug zur zu bearbeitenden Fläche,
zur Erfassung der Fläche und der Geländehöhenunterschiede festlegen. Punkte A, B, C, D.
Die Pfähle hier nach Lage und Höhe nvuerrückbar bis zum Ende der herzustellenden Fläche einschlagen.
Ausgehend vom höchsten Punkt z.b. A die Länge nach B sowie die Geländehöhe von A nach B mit Wasserwaage, 2m, übertragen. Die Zwischenpunkte P1, P2, P3… lagemäßig markieren,
werden noch gebraucht.
Die Ausgangshöhe am Punkt A und die übertragene Höhe von A am Punkt B dauerhaft markieren.
Schnur stramm zwischen den Höhenpunkten A und B spannen. Mit Zollstock (Gliedermaßstab) die Höhen zwischen Schnur und Gelände an den markierten Punkten A, P1
bis Px und B. messen und in Tabelle eintragen. Es entsteht ein Geländequerschnitt Q zwischen A und B. (s. Beispiel)
Gleiche Prozedur zwischen den Punkten A und D Lage und Höhe wie oben beschrieben
messen und in Tabelle eintragen. Zwischenpunkte sind A, L1, L2, L3, L4… Letzter Punkt ist D. Es entsteht ein Längsschnitt (Gradiente) durch das Gelände.
Bemerkung : Leichter lassen sich die Höhenpunkte A, B, C und D mittels einer Schlauchwaage übertragen. Schlauchwaage = Gartenschlauch ohne Anschlussverschraubungen mit Wasser luftblasenfrei randvoll füllen. Ein Ende des Schlauches am Höhenpunkt A anhalten oder befestigen. Wasserspiegel ist gleich Höhenmarkierung. Anderes Ende zum Punkt B, C, D bewegen
Verlorenes Wasser wieder auffüllen, Höhen an den Punkten B, C, D markieren. 2 Personen, einer am Punkt A beobachtet den Wasserspiegel, muss immer randvoll und höhengleich mit Punkt A sein, der andere wandert mit dem Schlauchende zu den anderen Punkten und bringt unter Beachtung des Wasserspiegels am Schlauchende (randvoll) die Markierung an.
Sinnvoll ist die Herstellung einer rechtwinkligen Bearbeitungsfläche. Es können dann die Querprofile Q, Q1.Q2, Q3. Q… letztes Profil ist das zwischen den Punkten C und D. in gleichen Abständen oder unter Beachtung der zu erfassenden Geländeoberfläche parallel
zur Grundlinien A- B angeordnet werden.(s. Beispiel)
Erzeugung eines rechten Winkels: Satz des Pythagoras – Summe der Quadrate über den Katheten = Quadrat über der Hypotenuse.
Ausführung: 3 Leisten / Bretter mit jeweils mindestens einer absolut geraden Kante. Bretter nebeneinander legen, es sollte kein Spalt vorhanden sein.
Erstes Brett mit gerader Kante parallel zur gespannten Schnur am Punkt A legen. Eine Länge von 3a abtragen. A ist frei wählbar z.b 40 cm- am geraden Rand markieren.
Zweites Brett augenscheinlich im rechten Winkel zum ersten Brett im Punkt A legen. Die Länge von 4a auf der geraden Kante abtragen und markieren. Der Anfang der beiden Brettmarkierungen muss genau aneinander liegen.
Auf der dritten geraden Kante die Lange von 5 a abtragen. Die dritte Kante an der Markierung der ersten Kante anlegen und den Markierungspunkt der 3.Kante mit dem Markierungspunkt der 2.Kante zur Deckung bringen, es werden nur die 2. und die 3. Kante bewegt. Es entsteht ein rechtwinkliges Dreieck als Ausgangspunkt für alle übrigen arbeiten. Verlängerung der Seiten durch Fluchten oder Spannen der Schnur entlang der Seiten.
Beispiel: a = 40 cm 3x 40 = 120cm, 4x40 = 160 cm, 5x 40 = 200 cm
Die erfassten Punkte er Querprofile Q1 bis Q… werden am besten auf Millimeterpapier (Schulbedarf) aufgetragen. Ebenso die Werte L1 bis L.x… der Gradiente.
Anhand der Höhen der Gradiente wird die Höhe und Ebenflächigkeit des gesamten Geländes festgelegt. Ausgehend vom Punkt A wird eine gerade Linie waagerecht = 0% oder in der gewünschten Neigung 1, 2, - 10 % zum Punkt D gezeichnet. Dabei wird das Geländeprofil
bei Höhen über der gezeichneten Linie angeschnitten (Abtrag) bzw. bei Höhen unter der Linie (Auftrag) aufgefüllt. Zählt man die Kästchen des Millimeterpapiers im Bereich des Abtrages aus und vergleicht die Menge mit dem Auftrag, sie sollte Null sein, bekommt man einen Massen/ Mengenausgleich, der angestrebt werden sollte.
Die gleiche Prozedur ist bei den Querprofilen durchzuführen, mit dem Unterschied. dass jetzt die Höhe am Schnittpunkt des Querprofiles mit der neu festgelegten Höhe der Gradiente, die Ausgangshöhe des Querprofiles ist. Es entsehen wieder Auf- und Abträge, die ausgeglichen werden sollten. Die einmal ermittelte Neigung eines Querprofiles sollte für alle Querprofile übernommen werden, muss aber nicht. Es entsteht dann aber ein in sich verdrehtes Geländeprofil (siehe Querneigung in Straßenkurven)
Unter der Annahme der Beispielwerte wird ein Raster über die gesamte Fläche erzeugt und man bekommt einen Überblick darüber, ob Boden angefahren oder abtransportiert werden muss.
Die zeichnerisch ermittelten neuen Werte werden dann unter Ausnutzung der in der Tabelle erfassten markierten Punkte mittels gespannter Schnur Querprofil für Querprofil einsprechend dem Fortgang der Planierungsarbeiten auf das Gelände übertragen.
Ein Beipiel kann hier aus Platzgründen nicht dargestellt werden.
Interessenten sende ich Angaben per e-mail zu.