in unserem Grundstück befindet sich ein Bereich (Grundwasserstand 60-80cm) mit sehr schlecht tragfähigem Boden.
Die „Erde“ besteht fast nur aus, seit vielen Jahren verrotteten Pflanzenteilen. Trocknet die obere Schicht aus, liegt ein wunderbarer Spielrasen vor. In Zeiten wie jetzt geht die Tragfähigkeit gegen NULL und es ist eher Schlock und Matsch mit Gras darauf. Also müsste die Bodenstruktur tragfähiger und wasserdurchlässiger gemacht werden.
Bepflanzbares Gartenland soll es aber bleiben, so dass sich der gern verwendete „Frostschutz“ verbietet
Da jetzt ein guter Zeitpunkt ist, stellt sich mir die Frage: Was sollte ich untermischen? Splitt und Steine fallen aus.
Sand könnte ich mir vorstellen. Sollte Dieser eher rund- oder scharfkantig sein?
An Leute mit Landschafts- und Gartenbauerfahrung:
Wie wird das Schüttgut bezeichnet, unter welchem Namen gehandelt?
(z.B. Mauersand 0-5mm oder grobe Gesteinskörnung 2-4mm)
Welches Mischungsverhältnis meines „Altkompostes“ mit den einzubringenden Mineralien benötige ich, um auch nach dem Frost einen halbwegs festen Boden zu erhalten? Momentan sackt sogar eine beladene Schubkarre ein.
Es sind mindestens 50m³ Boden aufzubereiten.
Hallo
Weshalb ist der Grundwasserspiegel so hoch?
Habt ihr eventuell eine Quelle?
Eine wasserundurchlässige Schicht?
Ist mit dem " Kompost eine Mulde aufgefüllt worden, so das das Wasser jetzt darin steht? - Oder steht das Grundwasser überall gleich hoch?
Ich würde grobkörnigen, scharfen Sand nehmen . Nach dem drüberstreuen mit einer Grabegabel die Erde lockern ( also reinstechen, Gabel hin und her, Gabel raus und daneben rein…nicht umgraben!)
Also, dem Grundwasser den Weg verlegen ist hier nicht
Ich sitze an der tiefsten Stelle, 2 Grundstücksgrenzen sind Wasser. Einerseits der „Bach“ auf der anderen Seite ein alter Untergraben für eine Mühle. Beide Gewässer definieren den Grundwasserstand und dienen als Entwässerungskanäle.
Im betreffenden Bereich habe ich den Bodenaufbau:
ca. 60cm Mutterboden, dann 15-20cm Lehm, noch ca 5-10cm Ton-artig (grau). Dann kommt der Rollkies des alten Bachbettes. (Lehm und Ton habe ich schon erfolgreich gebrannt.)
Wird die Tonschicht durchstochen, kommt das Wasser bis auf Niveau. Die Fläche ist also abgedichtet. Sammelt sich nun Wasser durch längeren Regen oder Ende Bodenfrost trägt die Mutterbodenschicht wie ein Pudding, logisch. Bei solchem Wetter befahrbar soll die Fläche nicht werden, nur „entmatscht“.
Ich dachte, in den oberen 20-40 cm des Bodens die Speicherfähigkeit herabzusetzen und eine Drainage einzubringen. Die dann entstehende Platte soll den Enkeln das Spielen auch nach längerer Nässeperiode ermöglichen. Ich will also den Rasen aufnehmen und ca 30cm des Mutterbodens mit unverrotbaren Mineralmaterial (Sand) verbessern, dabei eine Drainage einbringen. Dann den Rasen wieder auflegen und nachsäen. Bis Mai hätte ich gern wieder grüne Fläche.
Ja, siehe oben.
Die Idee mit der Gabel klingt gut! Arbeite ich Alles durch, lockere ich den Mutterboden auf und komme vom Regen in die Traufe.
Aber ein Sonderwerkzeug als große Grabegabel an den Minibagger? Einstechen, leicht aufreißen, in den Riss Sand einbringen und wieder schließen. Die Humusstruktur die den Matsch jetzt noch zusammenhält bleibt erhalten und der Sand stabilisiert und leitet Wasser ab.
Daneben baue ich noch ein kleines Teichbiotop von ca. 15m². Das zieht Wasser ab und mit dem Überlauf kann ich den Wasserstand im Matschbecken beeinflussen. Ich glaube, Das ist es!
der „Mutterboden“ ist nichts anderes als der, der darunter ansteht; hier nur ein wenig humoser und weniger ausgeprägt unter dem Einfluss der Staunässe, die über dem Tonhorizont normal ist.
Ob sich überhaupt irgendwas drainieren lässt, hängt davon ab, ob in den oberen 40 cm weniger oder mehr als 45 % Ton enthalten sind.
Die sehr schlechte Tragfähigkeit bei durchstauender Nässe und die Talgrund-Lage spricht für einen höheren Tonanteil. Bei diesem lässt sich ein besserer Wasserhaushalt nicht mechanisch durch Sand oder dergleichen erreichen (das Einbringen des Sandes würde die Verdichtung nur verstärken und damit den Wasserhaushalt verschlechtern), sondern nur (über viele Jahre) mit (falls nötig, wahrscheinlich) Aufkalken in kleinen Schritten und Humuswirtschaft.
ach ja übrigens: Mit Fräse und Bobcat kann man tonige, staunasse Böden auf eine Generation hinaus und länger vollkommen ruinieren. Die Verdichtungen, die mit maschineller Bearbeitung angerichtet werden, sind nur ganz extrem langsam reversibel, teils gar nicht. Beleg: Für gleiche Arbeitsbreiten wird bei gleicher Geschwindigkeit auf tonigen Böden heute etwa die dreifache Schlepperleistung benötigt als zu Beginn der Mechanisierung in den 1920er Jahren.
Die Verdichtungen, die mit maschineller Bearbeitung angerichtet werden,
sind nur ganz extrem langsam reversibel, teils gar nicht.
gibt es aber Spezialbereifung bzw. normalerweise seztz man in so einem Umfeld Kettenfahrzeuge ein, weil bei diesen durch die große Auflagefläche der Bodendruck kleiner ist als der eines menschlichen Fußes.
der Bodendruck hat dabei ganz untergeordnete Bedeutung.
Die Bereifung ändert nichts an der Verdichtung im Mikrobereich durch Verschmieren an allen Werkzeugen zur mechanischen Bodenbearbeitung (Pflug- und Frässchare, Grubberzinken, Schaufeln usw. usw.). Beim Bobcat kommt dann noch wegen dessen Lenktechnik oberflächliches Verschmieren in den Fahrspuren hinzu, das macht aber weniger aus.
Wenn man einen Tonboden vollends ruinieren will, braucht man ihn nur zu rigolen und ergänzend noch oben mit der Fräse durchzugehen.
Das ist hier eine interessante Diskussion. Wir haben ein ähnliches, wenn auch nicht banz so krasses Problem, nämlich eine Pferdekoppel. Jetzt, wo das Wetter regnerisch ist, weicht das Land auf und die Pferde zertrampeln es. Wir haben auch daran gedacht, Kies einzubringen, weil durch die Grobkörnigkeit ja die Versickerung wieder hergestellt werden kann. Die Tonschicht liegt hier viel tiefer, ca. 1,80 m. Da könnter der Kies doch gut sein?
Zu dem Problem von Ferrix: Ich kann da Aprilfisch nur beipflichten. Wir haben am Haus ein größeres Grundstück, auch mit einem Graben drin. Auf der einen Seite vom Graben ist der Boden ganz fest. Wahrscheinlich wurde da mal mit Maschinen drauf gearbeitet, oder es standen mal Pferde drauf. Ich denke aber an Maschinen. Dort wachsen Seggen und der Boden ist lange matschig bis in den Frühsommer. Auf der anderen Seite vom Graben trocknet der Boden aus und die Sauergräser wachsen nur unmittelbar am Graben. Allerdings ist auch hier die Sperrschicht in ca. 1,80 Tiefe und darüber ist schwarzer uralter Humus. Man sieht da, was eine Verdichtung anstellt. Ferrix sollte lieber die Bearbeitung mit Maschinen sein lassen. Wahrscheinlich ist es da besser, wenn die wasserspeichernde Schicht, also humöser Boden langsam erhöht wird. Wir haben gemerkt, dass jetzt, nachdem mindestens 15 Jahre keine Maschine mehr auf dem verdichteten Boden war, auch dort der Boden wieder schneller abtrocknet.
Kann Ferrix vielleicht an der tiefsten Stelle einen nicht zu tiefen Graben hin zu dem Mühlgraben machen, so dass das Wasser sich dort sammeln und Abfließen kann, ohne dass er die Tonschicht beschädigt?
Genauer betrachtet, macht die Sache Sinn. Wiki nennt die Sache Ton-Humus-Komplex. Hier hatte ich wohl den falschen Ansatz. Meine Anst war, dass Kompost schneller zur „Matschbildung“ führt, das ist wohl falsch. Die Faserstrukturen und die Lignine können Böden stabilisieren. Also
Kalk ist klar, der Boden ist sauer, wie ein Fischbrötchen, der letzten Sommer im Rasen gefundene Junkus sagt als Anzeigepflanze wohl Alles.
Da ich selbst kompostiere und dabei geschreddertes Holz mit einbringe, werde ich jählich mit Kompost den Boden oberflächlich verbessern. Wenn ein schöner Naturteich noch den Wasserspiegel reguliert könnte ich gewinnen.
so ist der Plan jetzt. Nur eben kein Graben, sondern eine Drainageberohrung wedre ich einbringen. Dann will ich die Brühe in einen kleinen Naturteich (entsteht dabei) leiten. Dort kann ich dann mit Hilfe eines Ständerbauwerkes den Wasserstand im „Tontopf“ regulieren. Getier ist auf der Wiese schon genug, dann kann ich einen Beobachtungssteg für die Enkel basteln. Für mich habe ich dann feine Möglichkeiten zur Landschaftsgestaltung.
das Gemeine an den Ton-Humus-Komplexen ist, dass man ihre Bildung nicht beschleunigen kann. Sie werden so schnell geschaffen, wie Freund Tennesee Wiggler und Konsorten es schaffen.