Gas-Etagenheizung oder Elektroheizung?

Stehe vor der Entscheidung

  • Einbau einer Gas-Etagenheizung mit Außenabgasrohr für komplett 12.000 Euro

oder

  • neuartige Elektroheizungen

Wir haben eine Altbauwohnung und leider ist der Einbau der Gas-Etagenheizung sehr kompliziert, was den hohen Preis verursacht. Nun überlege ich, ob es nicht im Endeffekt besser wäre, die alten Nachtspeicherheizungen auf neuartige Elektroheizungen umzurüsten. Was preislich günstiger wäre.

Ich habe schon im Internet nach guten Elektroheizungen recherchiert, aber blicke da leider nicht so durch.

Was könnt ihr mir raten?

Moin!
Auch die E-Heizung kostet in der Anschaffung schon mal Geld. Die laufenden Kosten werden im Anschluß ca. das dreifache vom Gas betragen.
Je nach Wohnungsgröße eine Frage der Zeit, wann sich die größere Ausgabe amortisiert hat. Das Bezahlen fängt übrigens auch sofort an. Und es ist wohl unbestreitbar ein Unterschied zwischen z.B. 100,-€/mtl.
für Gas oder 3oo,-€ (+ Summe X für Kühlschrank, Beleuhtung usw.)für Strom, oder? Die (vorgeschriebene u. notwendige) Jahreswartung bei Gas ist demnach schon nach der ersten Abschlagszahlung an den Energieversorger locker drinne!
Gruß Walter

. Nun überlege ich, ob es nicht im Endeffekt besser
wäre, die alten Nachtspeicherheizungen auf neuartige
Elektroheizungen umzurüsten.

Das wäre den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.

Im Gegensatz zur Nachtspeicherheizung verbraucht die „moderne“ Elektroheizung (fast) genauso viel Strom.
Dann nur zum teuren Tagtarif.

Mit Umstellung auf Gas reduzieren sich die Heizkosten gegenüber Nachtstrom auf etwa die Hälfte.

Meine Mutter erzählt mir die ganze Zeit, Strom gibt es in Massen und Gas ist irgendwann nicht mehr da und sie lässt sich auch nicht von der Meinung abbringen, dass diese neuen Elektroheizungen nicht viel verbrauchen.
Hat jemand vielleicht auch so eine Elektrospeicherheizung (EVO) und kann darüber was sagen?

EVO - reine Bauernfängerei!
Hallo

Elektroheizung (EVO)

EVO ist aggressiv mit ihrer Verblödungswerbung.
Was die da behaupten ist rein erfunden und erlogen.

Wenn du schon E-Heizungen haben wolltest, wäre die
alten Speicherheizungen doch völlig ok.

Ansonsten kann man sich für paar 10€ auch billige
Ölradiatoren kaufen. Die heizen genauso gut mit
100% Umsetzung von Elektroenergie zu Wärme wie dieser
völlig überteuerten EVO-Stumpfsinn.
Gruß Uwi

Ja sowas hab ich mir schon gedacht, die machen nur Werbung mit ihren Broschüren von wegen geringen Stromverbrauch.

Danke :smile:

Nochmal Moin!
Du benötigst zum beheizen der Wohnung eine bestimmte Energiemenge. Wieviele kwh (Kilowattstunden) das sind, können wir Dir hier nicht sagen. Bei Gas sind es (durch die Abgasverluste) etwas mehr als bei Strom, aber der Strompreis ist pro kwh ca. 3 mal so hoch. Selbst „günstiger“ Nachtstrom ist teurer. Wer von günstigen E-Heizgerätem schwärmt, meint lediglich günstig für ihn (und den Stromversorger): Nämlich wenn Du sie bei ihm bestellst.
Gruß Walter

P.S. Keiner hier hat etwas davon, Dir hier ausgemachten Blödsinn zu erzählen! Hier sitzen Leute an ihren Rechnern, denen es darum geht Laien wie Dich (kostenlos) vor möglicherweise teuren Fehlern zu bewahren. Du mußt nicht glauben, was man Dir hier antwortet, aber Du hast zumindest etwas in der Hand, mit dem Du selbst weiter recherieren kannst.
Nur weil es etwas „in Massen“ (so, tut es das?) gibt, muß es nicht unbedingt günstig sein.

Bauernfänger!
Hallo Fragewurm,

Massen und Gas ist irgendwann nicht mehr da und sie lässt sich
auch nicht von der Meinung abbringen, dass diese neuen
Elektroheizungen nicht viel verbrauchen.
Hat jemand vielleicht auch so eine Elektrospeicherheizung
(EVO) und kann darüber was sagen?

Elektroheizungen hatten schon vor 100 Jahren einen Wirkungsgrad von 100%! Daran konnte nicht einmal Einstein etwas verbessern :smile:

„Neuartig“ bei EVO ist nur die Werbung, alles andere ist bei der Konkurrenz auch nicht anders.

Verbessert haben sich aber alle Heizungsarten, welche auf direkter Verbrennung basieren. Hier liegt der technische Wirkungsgrad mittlerweile über 100%, was aber an der unglücklichen Definition der Steinkohleeinheit liegt, welche, auch heute noch, als Bezugsgrösse genommen wird. Physikalisch liegt der Wirkungsgrad natürlich unter 100%.

MfG Peter(TOO)

Hi,

  • neuartige Elektroheizungen

lohn nur wenn du billigen Atomstrom für 0,9Eurocent pro kWh bekommst…aber davon abgesehen…was soll „neuartig“ bedeuten?

Eine kWh Elektroenergie kostet 0,25€…eine kWh Erdgas kostet 5-6Cent
Also ist Erdgas ca. 4-5mal billiger als Elektroenergie…oder andersherum:

Strom kostet 300-400Prozent mehr als Erdgas!
Wenn du allerdings Atomstrom nimmst, dann tust du etwas gegen die globale Erwärmung!

Gruß Angus

Guten Abend!

oder

  • neuartige Elektroheizungen

Neuartige Elektroheizungen gibt es nicht. Die heute erhältlichen E-Heizungen arbeiten nach dem gleichen Prinzip und mit dem gleichen Wirkungsgrad wie schon zu Kaisers Zeiten. Alle E-Heizungen, egal ob billig aus dem Baumarkt oder für den zigfachen Preis von einem der mit Flyern und Vertretern werbenden Herstellern, verursachen bis auf die letzte Nachkommastelle genau die gleichen Betriebskosten.

Zwar nicht günstiger im Stromverbrauch, aber durch Nachtstrom günstiger in den Stromkosten sind elektrische Nachtspeicherheizungen, sofern sie über ein Rundsteuergerät vom Energieversorger gesteuert werden. Den günstigeren Nachtstrom gibt es m. W. aber nur noch bis 2020. Davon abgesehen war die Installation einer Nachtspeicherzeizung nicht so ganz billig, weil nichts einfach in die nächste Steckdose gesteckt werden konnte, sondern eine separate Verkabelung mit großem Leiterquerschnitt durchs ganze Haus erforderlich war. Außerdem wurde ein besonderer Zähler und das Rundsteuergerät gebraucht. Das Ganze ist ein Auslaufmodell aus Zeiten, als es technisch schwieriger war, die Leistung der Kraftwerke an den nächtlich geringeren Bedarf bei den Verbrauchern anzupassen und deshalb zusätzliche Last in der Nacht gebraucht wurde. Diese Zeiten sind aber vorbei.

Bitte verwechsele mit Rundsteuergeräten gesteuerte Nachtspeicherheizungen (das sind etliche Zentner schwere Ungetüme) nicht mit den von Werbeleuten als Speicherheizung angepriesenen E-Heizungen. Deren Speichervermögen kommt über einen für hohle Werbesprüche reichenden Speichereffekt nicht hinaus, der im übrigen keinen Cent Stromkosten spart.

Wer kostengünstig heizen möchte, soll verheizen, was immer er möchte, nur keinen Strom. Das Augenmerk muß in erster Linie darauf gerichtet sein, den Energiebedarf fürs Heizen zu senken. Ein knochentrockenes, gut gedämmtes Haus bietet dafür die beste Voraussetzung. Ganz ohne Physik wird auch für jeden Laien einsichtig sein, daß es billiger ist, direkt im Haus in einer Gastherme Gas zu verheizen, als im E-Werk aus dem Gas erst Strom zu machen, um dann den Strom zu verheizen. Die Betriebskosten einer Gasheizung betragen nur rund ein Drittel der Betriebskosten einer E-Heizung mit Tagstrom. Das ist für manchen Normalverdiener der Unterschied von problemlos bezahlbarer warmer Bude (mit Gas) und Frieren trotz drückender Kosten (mit einer E-Heizung). Also unbedingt Finger weg von E-Heizungen, egal von welchem Hersteller!

Wenn du ein supermodernes, optimal ausgerichtetes Haus auf dem letzten Stand von Dämmung, Lüftung mit Energierückgewinnung und 3-fach-Verglasung hast und dir an den kältesten Wintertagen aussuchen kannst, ob du lieber einen Pullover anziehst oder die Heizung einschaltest, wenn du also eigentlich so gut wie ohne Heizung auskämst, dann ist eine E-Heizung eine sinnvolle Lösung, weil sie so schön billig in der Anschaffung ist. Auch in einem Wochenendhaus, das nur gelegentlich mal für ein paar Tage genutzt wird, kann eine E-Heizung sinnvoll sein. In allen anderen Fällen machen dich die Betriebskosten einer E-Heizung arm.

Im gewöhnlichen, thermisch mäßig isolierten Altbau-EFH durchschnittlicher Größe werden jährlich für Heizöl oder Gas 2.500 bis über 3.000 € fällig. Um die gleiche Hütte mit einer E-Heizung warm zu bekommen, mußt du mit annähernd 10.000 € Stromkosten p. a. rechnen.

Manche Vermieter glauben klug zu handeln, indem sie eine E-Heizung kaufen, statt z. B. in eine Gasheizung zu investieren. Die Betriebskosten der Heizung zahlen ja die Mieter. Solche Vermieter finden Mieter (Opfer wäre der passendere Ausdruck), denen nicht klar ist, auf was sie sich einlassen. Aber alsbald nach der ersten Stromrechnung kommen solchen Vermietern die Mieter abhanden. Oder die Mieter können finanziell angeschlagen von der Stromrechnung die Miete nicht mehr bezahlen.

E-Heizungen sind nicht mehr zeitgemäß.

Gruß
Wolfgang

Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort.

Ich denke, ich werde dann die hohen Anschaffungskosten einer Gas-Heizung in Kauf nehmen, dafür aber monatliche Kosten senken.

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Ja, da hast du recht. Ihr habt mir hier schon sehr geholfen und in dem Beschluss bestärkt doch die Gasheizung zu nehmen. Vielen Dank. :smile:

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